dt« jede Rücksicht und jedes Entgegenkommen verdienen, für deren lmrge ungerechte Zurückhaltung vorwiegend das siegestrunkene, «ichsüchtige Frankreich verantwortlich sei. Da, wo noch kein Empfang oder keine Ehrung der Kriegsteilnehmer stattsand, regte er eine solche an. ^
Bezüglich des letzten Punktes gab Kamerad Gustav Buck ieinom Bedauern Ausdruck, daß ein öffentlicher Empfang durch die Stadt, wenn auch nur in einfacher Form — man wolle keine Feste feiern — bisher unterblieben sei. Er hätte gerne gesehen, daß dies schon früher stattgefunden hätte; große Verärgerung bei vielen Kameraden wäre vermieden geblieben. Hoffentlich sei dies in Bäll>e im Verein mit den aus der Gefangenschaft zurückgekehr-
Kameraden möglich.
Stadtschultheiß Knödel gab unter Erwähnung der vom Gemeinderat geschaffenen Spende „Kriegerdank", welche durch private Zuwendungen eine erfreuliche Stärkung und durch die Stiftung eines Denkmalplatzes von Kommerzienrat Schmidt eine besondere Bereicherung erfuhr, die Gründe bekannt, welche den Gemeinderat bei aller Würdigung der unvergleichlichen Taten unsrer Krieger bewogen, die Veranstaltung zurückzustellsn bis zur Rückkehr der deutschen Kriegsgefangenen. Der allgemeine Druck, welcher auf den Gemütern lastete im Hinblick auf die Unsicherheit wegen unserer politischen Lage und di? Ungewißheit über das Schick- All der Kriegsgefangenen seien mitbestimmend bei dem Beschluß des Gemeinderats gewesen, dessen Auffassung er persönlich als Feldzugsteilnehmer teile. Man fei gemeinsam ausgezogen: man wolle auch gemeinsam das Wiedersehen feiern. Nunmehr Aussicht bestehe, daß endlich die deutschen Kriegsgefangenen zuruck- behren werden, sei ein Lichtblick vorhanden, der gestatte, eine allgemeine öffentliche Empfangsfeier vorzubereiten, würdig der mrvergleichlichen Taten unserer tapferen Krieger.
Der vom Vorsitzenden erstattete Geschäfts- und Kassenbericht wies in 22 Vereinen einen Stand von 596 Mitgliedern auf. Die Einnahmen beziffern sich auf 3606,58 Mark, denen 3239,12 Mark Ausgaben gegenüberftehen, unter welchen 22 Sterbefälle je 80 Mark gleich 1760 Mark und für 23 Kriegssterbefälle je 40 Mark gleich 920 Mark zu erwähnen sind. Der Vermögensstand beläuft sich auf 1819,27 Mark. Der Vorsitzende nahm noch Veranlassung Kamerad Gustav Buck, der bis zum Kriegsausbruch die Geschäfte der Sterbekasse in mustergiltiger Weife besorgte, herzlichen Dank abzustatten; leider gestatte dessen Gesundheitszustand bisher nicht, dieses Geschäft wieder zu übernehmen. Kamerad Buck widmete dem Vezirksobmann, der während des Krieges und bis heute die gesamten Geschäfte versah, wohlverdiente Dankesworte mit dem Wunsche, daß es dem gewissenhaften Mann noch lange Jahre vergönnt sein möge, an der Spitze des Bezirkskriegeroerbcn-des tätig zu sein. Diesem Dank schloß sich die Versammlung durch Erheben von den Sitzen an. Vezirksobmann Holzapfel dankte mit dem Bemerken, daß er, wie schon erwähnt, vorerst nicht fahnenflüchtig werde und sein Amt als solcher weiter führen werde, solange ihm sein Gesundheitszustand und das Verträum der Mitglieder dies gestatten.
In seinem Schlußwort dankte er den Versammlungsteilnehmern für deren Erscheinen und das bekundete Interesse an der Kriegervereinssache, forderte zu eifriger Mitarbeit auf und schloß mit dem Wunsche frohen Wiederschens im nächsten Jahre die in vaterländischem Geiste verlaufene Versammlung.
Neuenbürg, 1. Sept. Am Sonntag, den 31. August hielt der Bezirks-Arbeiter- und Bauern-Rat seine Monatsversammlung hier im Gasthaus zum „Ochsen" ab. Der Vorsitzende erstattete den Geschäftsbericht und gab die Protokolle -er Sitzungen vom 3. August, sowie jener vom 17. August in Schwann bekannt, welche unbeanstandet angenommen wurden, ebenso auch der Kassenbericht. Den Beschluß der letzten Sitzung, daraufhin zu wirken, daß den Landwirten, die über hr Liefer- ungssoll abliefern, eine Prämie vom Kommunaloerband ausge fetzt wird, soll der Vorsitzende auch auf die Bedarfsgemeniden ausdehnen, um die Milchablieserung zu steigern. — Es^ wird hiermit öffentlich bekanntgegeben, daß der Landwirt und Staatsholzhauer Wilhelm Gent in Langenbrand von 2 Arbeitskährn vom November bis Juli zirka 1460 Liter Milch (bei eigenem Haushalt mit 5 Personen) abgeliefert hat, mithin gegenüber seinem Ablieferungssoll zirka 600 Liter in dieser kurzen Zeit mehr abgeliefert hat; aus dieses hin soll Gent eine Prämie vom Kom- munaloerbanü erhalten. Der Fall ist ein Zeichen dafür, daß, wenn der Landwirt seine Erzeugnisse anstatt auf Schleichwegen zu Wucherpreisen abzusetzen, der ordentlichen Versorgung zuführt, genügend Milch vorhanden wäre. Die Mehl- und Brotverforg- v«g für den Bezirk zeitigte eine lebhafte Aussprache. Der Vorsitzende gab einen kurzen Überblick über die derzeitige Lage. Im hiesigen Bezirk soll jetzt eine neue Mehimischung neben der jetzigen eingesührt werden. Diese soll aus nicht verbilligtem Auslandsmehl, Weizen, Roggen und Gerste hergestellt werden. Dasselbe ist als Kochmehl zugewiesen, soll jedoch als Brotmehl ln der ordentlichen Versorgung verwendet werden, bis Zuweisungen aus der neuen inländischen Ernte erfolgen können, um ven äußerst- niederen Vorrat von inländischem Mehl zu strecken, da die normale Versorgung des Bezirks mit inländischem Mehl durch die derzeitige mangelhafte Belieferung für die Nächstliegende Zeit in Frage gestellt ist. Dieses Mehl soll bei dem Kommunalverband in den nächsten Tagen einlaufen und wird neben der seitherigen inländischen billigen dann noch die teuere ausländische Mehlmischung zur Ausgabe gelangen, wobei es jeder Familie frei gestellt bleiben soll, was für Mehl oder Brot diese für ihre Brotmarken einlösen will, mit dem Unterschied, daß das inländische Mehl per Kilo 0,58 Mark kostet, während das ausländische Mehl per Kilo auf zirka 2,70 Mark zu stehen kommt. — Von dem ausländischen Mehl sollen 2 Einheitsbrote noch eingeführt werden und zwar eines mit 500 Gramm zum Preis von 1,15 Mark, das andere mit 100 Gramm zu 25 Pfennig, jedoch muß das seitherige Brot auch weiterhin hergestellt werden. Eine Verbilligung für dieses ausländische Mehl übernimmt weder das Reich, noch der Staat, ebensowenig kann der Bezirk diese'große Belastung allein auf sich nehmen, wenn wir nicht die Steuern für uns ins unerträgliche steigern wollen. Das verbilligte amerikanische Weizenmehl, wie es seither zur Ausgabe gelangte, per Kilo 1,68 Mark, soll auch weiterhin aus- gegeben werden, solange die Verbilligung gewährt wird! — Durch erneuten Beschluß wurde festgelegt, daß die monatlichen Sitzungen wie seither Sonntag vormittags abgehalten werden sollen. Eine lebhafte Aussprache zeitigte auch der verdeckte Viehschmuggel wie er jetzt wieder in den Grenzorten betrieben wird. Vetr. den Zuweisungen von Kleinbekieidungsstücken an die Gemeinden durch den Kommunalverband wird dem Vorsitzenden aufgetragen, dahin zu wirken, daß so minderwertiges Zeug zu so hohen Preisen wie es speziell bei Kinderwäsche der Fall ist, fernerhin zurückgewiesen wird, da dies mit Wucher verglichen werden kann. — Es folgten dann noch Regelungen verschiedener örtlicher Angelegenheiten, worauf die anregend verlaufene Sitzung oom Vorsitzenden geschlossen wurde. Bezirksarbeitsausschuß der Arbciter- und Bauern-Räte, O.-A. Neuenbürg.
Württemberg.
Freudenstadt, 2. Sept. (Abschied.) Alt-Stadtschultheiß Hartranft ist nach 42jähriger Tätigkeit an der Spitze der lAemsinde am 1. September endgiltig aus dem Amte geschieden. Aus der medizinischen Klinik in Tübingen sarDte er zu diesem Tage Ab- chiedsgrüße an den Gemeinderat, die Bürgerschaft und alle Behörden, mit denen er dienstlich oder persönlich zu verkehren hatte. Der Gemeinderat hat eine Dankadresse einstimmig unterzeichnet, in der die außerordentlich großen Verdienste des Scheidenden anerkannt und die besten Wünsche für den Lebensabend ausgesprochen werden. In der Adresse kommt zum Ausdruck, daß nach dem Wunsche des Gemeinderats der Alt-Stadtschultheiß seinen Ruhesitz in seiner bisherigen Amtswohnung behalten soll.
Freudenstadt, 2. Sept. (Die Kandidatenliste.» Der Termin zur Einreichung von Bewerbungen um die erledigte Stadtvor- tandsstelle ist am Sonntag abgelaufen. Insgesamt sind bis zum Ablauf 6 Bewerbungen eingegangen und zwar von 3 Akademikern und 3 mittleren Verwaltungsbeamten. Die Namen der Kandidaten snrd: Amtmann Dr. Blaicher in Freudenstadt, Justizreferendar Dieterich in Cannstatt, Rechtsanwalt H'rzel in Rottweil, Schultheiß Brändle in Felldach, Sparkajsenverwaiter Dillmann in Feuerbach und Schultheiß Wendel in Schnait. Die Vor- tellung der Kandidaten findet am nächsten Sonntag, den 7. September, in der städtischen Turnhalle statt.
Maulbronn, 2. Sept. (Amtsoersammlung.) Der Voranschlag der Amtskörperschast ergab für die Amtsoersammlung einen betrüblichen Schuldenstand. Der Abmangel von 136 ztztz Mark soll durch Umlage getilgt werden. Bauwerkmeister Julius Aeckerle- Maulbronn, wurde zum Oderamtsbaumelster gewählt.
Brackenheim, 2. Sept. (Unerwartete Heimkehr.) Große Freude wurde einer hiesigen Familie Schrott, bereitet. Im Juni 1918 bekam sie von ihrem in russischer Gefangenschaft schmachtenden Sohn eine Karte, daß in seiner Gegend Cholera ausgebrochen sei und arg wüte. Er wisse nicht wie es ihm ergehen werde. Seit dieser Zeit kam keine Nachricht bis jetzt, wo er plötzlich aus einem norddeutschen Gesangenen-Durchgangslagrr feine bevorstehende Ankunft ankündigt.
Göppingen, 2. Sept. (Geglückte Flucht.) Aus englischer Ee- -angenschast, aus dem Gefangenenlager Staples in Frankreich, in dessen'Umgebung etwa 30 000 Gefangene auf ihre Erlösung warten, ist der Bankbeamte Ottmar Deibeie von hier entwich:». Er verließ am 14. August, morgens 8 Uhr, in englischer Chauffeur- Uniform das Lager nick» entkam trotz starker Bewachung M machte den Weg unter schwersten Entbehrung.» Tag und Nacht über Frankreich und Belgien, vorbei an mehreren >Aesang«nen- lagern unter Anhaltung von mehreren Polizeibehörden, dir sich aber freundlichst wegen der Anhaltung enrschuldigicn. Er lras am 9. Tag in Holland ein, wo er von Behörden und Zivil mehr als gut empfangen wurde. Der Glückliche, der w'hl einer von den Wenigen ist, denen die Flucht aus diesem Gefangene!,lager gelang, traf am letzten Donnerstag nachmittags unerwanct im Elternhaus ein. Zu der glücklichen Flucht dürft-:» haupi'c'cklich eine fremden Sprachkenntnisse beigctragen haben.
Mengen, 2. Sept. (Beschwerde.) Gegen den aus Suspendierung des Stadtschultheißen Marquardt lautenden B'jchluß der Kreisregierung und des Oberamts Saulgau ist von St -5tschu!khe!ß Marquardt Beschwerde eingelegt worden.
Ossenhausen, O.-A. Münsingen, 2. Sept. (Pferdeoerkaus.) Der vom Landgestüt ausgeschriebene Pserdeverkaus war sehr gut besucht. 'Die Preise waren dementsprechend hoch. Zur NHtüqcr- ung kamen drei Stuten, ein zwölfjähriger Wallach und zwei zweijährige Stuffohlen. Die Stuten waren für Mitglieder des Württ. Durckschnitt also 5o->0 Mark, der Wallach 5060 Mark und die beiden Stutfohlen 9900 Mark, im Durchschnitt 4950 Mar?. Pferdezuchtvereins vorgesehen, sie erzielten 16 760 Mark, im
Hoffentlich ist der Wettergott noch einig« Wochen uns M damit wir für die „faulen" Monate Mai und Juni einiaen <?!? hahen, denn der Winter ist so lang! ^
Unsere Proletarier haben am gestrigen Sonntag einen s um- und Sparverein gegründet. — Ist ihnen nach dieser hh in so mancher Hinsicht dornenvollen Zeit sicherlich nicht üb«, nehmen. ->
Baden.
Pforzheim, 1. Sept. Der Verein städtischer Beanii ,at den Stadtrat ersucht, Strafantrag gegen den Stadr, Barthel (U. S. P.) wegen Beleidigung zu stellen. Bach hatte in einer Volksversammlung gesagt: „Auf denr R Hause ist von unten bis oben, bis auf einen kleinen Teil j Beamten, alles morsch und faul, wie ein preuW, Kommißstiefel l" ^
Offenburg, 2. September. Aus Munzingen wird richtet, daß bei dem Gewitter ein zehn Minuten andauerch Hagelschlag die bekannten Krautfelder fast vollständig«, nichtet hat.
St. Georgen i. Schw., 2. Sept. Durch BlitzsG wurden zwei beerensuchende Frauen schwer verletzt. E der Frauen, die Witwe Christine Steiger, Mutter von Kindern, erlag ihren Verletzungen.
Das Auftreten der Nonne ist im Forstamt Schwehinz, in starkem Umfange festgestellt worden. Die bad. Forsts wurden angewiesen, bei der jetzigen Schwarmzeit der Ron» estzustellen, ob und wo die Nonne vorkommt und ob!i Gefahr einer Massenvermehrung zu bestehen scheint. H der Mainebene wurden nach Berichten hessischer Behkri», das Auftreten der No"rre ebenfalls festgestellt.
Mannheim, 2. Sept. Einen schweren Verlust G der Landwirt Hermann Krug in Schifferstadt (Pfalz), ^ ein Vermögen in Höhe von 72000 Mark in Geld, Papi, und Sparkassenbuch in seinem Hause aufgehoben hch Diebe machten das Versteck ausfindig und raubten d« ganzen Betrag.
Wildbader Brief.
Die Saison hat sich noch „gemacht". Es waren mehrere Wochen lang sogar die Privatzimmer voll besetzt und an den Tafeln der Hotels saß alles dicht gedrängt. Von Rahrungsmittelnot war und ist nicht viel zu bemerken; es gibt hier wie anderwärts sehr tüchtige „Jäger", die sich nicht erwischen lasten oder so gut auf den „Z 11" einstudiert sind, daß sie denselben einfach ignorieren. Man drückt ja betreffenden Orts gern ein oder beide Augen zu, wenn so ein verdächtiges Auto oder ein anderes Vehikel zu nachtschlafender Zeit die Gemarkung erreicht; bei Tage freilich gehts nicht so glatt, da spuckt der Arbeiterrat mit verbissenem Gesichte herum und sucht, wen er verschlinge, weil er selbst in seinem Haushalt so wenig zu verschlingen hat. Schließlich ist aber auch dieser „Schwarze" nicht gar so schwarz, däß er keinerlei Einsicht hatte für die nun einmal in Kurstädten nachgerade zur Hebung gewordenen Finessen. Wer's aber zu bunt treibt, der wird von ihm unerbittlich „gefaßt". UM, das ist recht, denn andere Leute wollen auch leben, nicht nur „Kurgäste".
Drei erstklassige Cafe's wetteifern miteinander, den ja jetzt so kapitalkräftigen Leuten mit und ohne krumme Nase allerlei Süßigkeiten aufzutischen, und die „Weinkneipen" machen glänzende Geschäfte, denn auch Jtzigsohn und Veilchenstein lieben einen guten Tropfen, und ein einziges hiesiges Hotel soll in dieser Saison über 100 000 Mark für Schaumweine eingenommen haben. Der Kriegsgewinnler gönnt eben dem Staate sein Geld nicht; viel lieber lebt er recht flott in den Tag hinein und zieht von Kurort zu Kurort. Das ist „feiner"! — Nun ja, uns soll's recht sein wenn's denen in Stuttgart auch recht ist.
Unser niedliches Kurtheater wird seine Pforten noch bis Mitte September geöffnet halten zur Freude von Einheimischen und Kurgästen. — Was im Kurhaus an Künstlerkonzerten, bunten Rezitations- und Tanzabenden usw. während dieser Saison gebo ten wurde, hat sicherlich jeden nicht gar zu sehr Verwöhnten yoch befriedigt.
Die kühle, schon recht ungemütliche Witterung wird ja manchen Kurgast veranlassen, etwas früher als beabsichtigt von Wildbads Schlummsrstätten zu scheiden mir einem von Herzen oder vielmehr so recht aus dem Magen kommenden „wie schade!" Ja, es geht eben alles einmal zu seinem End', auch die schönen Tage in Wuovad.
Eine eigenartige Erinnerung an so manchen anspruchsvollen Kurgast haben die Bediensteten in den Bädern, die vor Andrang oft nicht mehr aus und ein wußten. Da gibt's sogenannte , Gebildete" (die Frankfurter sollen eine Menge solcher auf Lager haben), welche wegen jeder Kleinigkeit zum Kadi rennen, um sich zu beschweren. Eine gehörige Dosis ungebrannter Asche wäre da manchmal wahrhaftig angebracht und' des Zimmermanns Loch ist nicht groß genug für solche Leute, welche meist das ganze Jahr im süßen Nichtstun zu verbringen gewöhnt sind und nur andere schikanieren zu dürfen glauben. Dabei haben die Angestellten vielfach eine Bezahlung unter derjenigen so manches Tagelöhners und Erdarbeiters. Was wmider, wenn ihm, der draußen im Felde für die ring- und juwelenstrotzenden Kriegsgewinnler und ihre Damen gekämpft und geblutet hat, die Galle ins Blut tritt, wenn er trotz allen Hassens und Jagens noch schikaniert wird!
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Weinheim, 1. Sept. Im hessischen Odenwald werden jetz überall wieder Kirchweihfeste in althergebrachter Weise geseieil Festbraten, Würste, sehr teure geschmierte Weine, Kuchenteig ein- oder zweitägiger Tanz vorher Abholen der Kerwe aus kr) Feld mit vermummten Fußgängern, mit Besen bewaffnet, m Festreitern und weiß gekleideten Mädchen, Vortragen des Ken» pruches usw.; nur sind die Kerwen nicht mehr so billig.
Die Lehrerverluste im Kriege. Nach der von der Sterbekch deutscher Lehrer in Berlin ausgenommenen und fortgesühris» Zählung betrug die Zahl der im Kriege gefallenen deuW Volksschullehrer ibs zum 30. April 1919 insgesamt 32 084. z, dieser Zahl sind auch die gefallenen Schulämtsbewerber und SG ler der Lehrerbildungsanstalten enthalten.
Ein seltenes Ehepaar. In einem Vorort von Höchst a. N. schreitet in den nächsten Tagen ein seltenes Paar zum TraiM Ein 30jähriger Witwer heiratet seine — Schwiegermutter, k 55 Jahre zählt. Welche verwandtschaftlichen Kuriositäten Sich diese Verbindung entstehen, mag sich jeder Leser selbst ausrchw. Der junge Ehemann wird z. V. Zein eigener Schwiegersohn,!»! bisherige Großmutter seiner Kinder jetzt deren Stiefmutter »ich dazu, die Kinder sind Enkel und Stiefkinder der Frau zuglch usw. usw.
Ein besonders Vergeßlicher. Daß ein Ehemann gelegentlich „vergißt", daß er verheiratet ist, hat man wohl schon Hsweile» gehört, daß aber ein Ehemann aus Vergeßlichkeit nochmals heiratet, kam in einer Berliner Gerichtsverhandlung zutage. A»- geklagt war ein Schlaffer. Als Zeugen waren die beiden Frauen des Angeklagten geladen. Wie die Verhandlung ergab, hatte da Angeklagte sich während des Krieges mit einer seiner beide» Frauen kriegstrauen lassen, und als er dann auf Urlaub kam. hatte er diese für ihn offenbar nebensächliche Episode in s Leben vergessen. Er heiratete frisch drauflos zum zweiten Die Vergeßlichkeit des Angeklagten fand allerdings eine g Erklärung durch das Gutachten eines Stabsarztes, der bekuni« konnte, daß der Angeklagte als Soldat lange Zeit in Nervenheilanstalten gewesen sei und die Möglichkeit vorliege, daß er ab geisteskrank in gewissem Sinne zu betrachten sei. Das Gericht spra chdarauf den doppelbeweibten Angeklagten frei, der nunmch alle beiden Frauen los wir-, da die zweite Ehe ari sich rechtsungültig ist, die erste aber wegen Geisteskrankheit angesichts» werden kann.
Goldsunde in Kanada. ' Bei Cooper Lake in Kanada wurde» reiche Goldadern entdeckt. Die Kommission, die die Muster untersucht, erklärte, daß es sich um das reichste Goldfeld handelt, das je entdeckt wurde.
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Handel und Verkehr.
Pforzheim, 2. Sept. Dem gestrigen Pferde«!!, wurden 181 Pferde zugeführt. Für leichte Pferde wur!" 1500 bis 2100 Mark, für mittlere 2000 bis 4000 und! schwere 5000 bis 15000 Mark verlangt.
Neuere Nachrichten.
Mannheim, 2. Sept. Die „Neue Badische Landes- versammlung" meldet: Die französische Bes itzungsbehördr in Ludwigshafen hat den Postbeamten Fuhrmann auch heute noch nicht freigelassen. Die Arbeiterschaft hält an seimi Freilassung unbedingt fest, so daß der Generalstreik schlich lich doch auszubrechen droht. Die Verhandlungen m dies« Angelegenheit schweben noch. Die Beerdigung des getötete» Postoerwalters See fand gestern unter großer Beteiligung der Ludwigshafener Bevölkerung statt. - lieber die Vorgänge bei der Besetzung des Ludwigshafener Hauptpostamtes av Freitag Morgen wird die pfälzische Regierung mit Genehmigung der französischen Besatzungsbehörde einen amtlichen Be> richt herausgeben.
Berlin, 3. Septbr. Der „Berliner Lokalanzeiger meldet: Wegen Schleichhandels, Wuchers) Viehdiebstahls um Geheimschlachtung wurde in Elmshorn der unabhängige Parteiführer Schulz zu 2ff» Jahren Zuchthaus verurteilt, obwohl er ankündigte, daß ihn noch im Laufe dieses Monats die Weltrevolution befreien werde. Sein Mittäter um Mitangekagter, der unabhängige Stadtverordnete Wöbke, hat es vorgezogen zu flüchten.
Berlin, 2. Septbr. Der Verbandstag des Tapezier- verbands hat laut „Berliner Lokalanzeiger" mit 22 gegen