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ltlichen Aufstieg
187.
Neuenbürg, Donnerstag dm 14. August MS.
II. Kl..
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Kl.,
IlheitzenmM.
gust 1919.
ätte meines en Vaters, kels
letzte Ehre -deren Dank i sowie dem - die Krauz- dem Herrn erhebenden
ebenen.
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s verschied - Kind und
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lise Stutz S lindern. -
gust 1919.
nnten zur »e Tochter,
längerem
mit Frau
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mit Frau
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»ischenJndu- : Geld und eine Kassette ;lne Gehöfte, m »Hunderte 90.— an.
Was wird im Winter werden.?
Allerhand Vermutungen kann man hören über die kommenden Me im nächsten Winter. Die einen reden von Mord und Tot- Wa, die andern meinen es werde wohl kleinere Unruhen geben, M man werde damit schon Herr werden. Die dritten glauben an die alleinseeligmachende Entente. Bis zum Winter! Ach, bis daist alles wieder in Ordnung! sagen sie.
Der Grund für all diese Anschauungen liegt in der Kohlennot -je ersten Bergarbeiterstreiks ausbrachen, erkannten nur wenige ungeheuren Gefahren, die diese Streiks in sich bargen. Wenn , 8—10 Tagen der Streik zu Ende gegangen war, freute man daß die Regierung der Sache Herr geworden, und daß die Melkenden nicht viel erreicht hätten. Heute sieht jeder, was damals erreicht wurde. Wir müssen bangen um unsere allernächste 'Wnst! Wir wissen nicht, ob wir genügend Kohlen für Hausbrand, Licht, Verkehr und Industrie haben werden. Wir sollen jrtzt mit Hochdruck Werte erzeugen können, um auf dem Weltmarkt nieder mitsprechen zu dürfen, um unser Wirtschaftsleben, wieder >a heben. So erbärmlich schlecht geht es uns aber, daß wir schon m das Allernotwendigste für den eigenen Gebrauch uns absorgen Müssen. Das deutsche Volk bekommt jetzt eine riesige Privatvorlesung über Nationalökonomie. Zieht es nun die Nutzanwendung ws dem Gehörten und Erlebten? Leider nein! Nach wie vor läuft ein großer Teil den Hetzern nach, nach wie vor läßt es sich mit Mißtrauen und Haß erfüllen gegen einen andern Teil seiner Volksgenossen, nach wie vor besteht sein ganzes Tun in rein Negativem, nämlich im Schimpfen. Wenn wir mit all dem negativen Wortschwall die verfahrene Karre aus dem Dreck hätten ziehen lännen, dann wären wir schon längst heraus aus dem Elend und führen im Galopp in eine glückliche Zukunft. Wann wird wonniglich eingehen, daß man zu positivem Schaffen auf der Weit ist? Lassen wir doch einhial das Schimpfen, und verlangen wir nicht alles von der Regierung! Was jeder Einzelne an Selbsthilfe tun kann, das tue er. Sparen heißte es, haushälterisch sein mit dem Vorhandenen. Von den Gemeinden und Forstverwaltungen müssen m reichem Maße Holzlesezettel ausgegeben werden. Tannenzapfen -nässen im Herbst gesammelt, Gerberloh muß wie früher wieder zum Hausbrand bereitgestellt werden. Kein Stückchen Holz darf unnütz verkommen. Torf muß im weitesten Maß zur Feuerung herangezogen werden. Ein jeder muß sich klar machen, daß wir einen weit gefährlicheren Krieg heute führen als anno 14. Heute haben wir den schlimmen Feind im Land: Die bitterböse Not. Es können noch reiche Schätze gesammelt werden, wenn nur ein restloser Kille dazu da ist. Aber noch einmal sei gesagt: Ein jeder muß miihelfen, muß sich nach jedem Stückchen Holz bücken, sei er arm «der reich.
Die Erntearbeiter streiken! Werden sich die Folgen dieses Streiks auch bemerkbar machen? Zweifellos. Nur wird hier keine solch katastrophale Wirkung ausgelöst werden, wie durch den Berg- «beiterstreik. Mit einer Einschränkung allerdings; wenn wir nämlich intensiv arbeiten und dort Werte erzeugen, wo wir dies können, hierher gehört der Kalibergbau. Dann werden wir in der Lage sein, vom Ausland Lebensmittel zu kaufen. Ein jeder mag es sich ober gesagt sein lassen, daß auch bei der Lebensmittelversorgung hnle vorsorgliches Sparen mehr denn je am Platze ist. Dies Sparen darf aber nicht auf wildes Hamstern hinauslaufen. Pro- d-iltives Sparen müßte man die Vorsorglichkeit nennen. Ein jeder Mhte versuchen, ein etwas Selbstversorger zu werden. Unsere kaninchenzuchtvereine spielen eine ganz bedeutende Rolle, wenn man ihre Arbeit richtig einschätzt. Die Städte haben die Pflicht, kchere Zuchtanstalten mit den Zuchtvereinen am Platze einzurich- i«l und dann zu billigen Preisen Muttertiere an Private abzu- Ben. Und draußen auf dem Land, wo die Futterverhältnisse Mchig liegen, müssen Kleintierzuchtgenossenschasten gebildet werde», die einerseits die Kaninchenhaltung einbürgern, andererseits «schlachtreifen Jungtiere übernehmen, das Fleisch verarbeiten zu «rumst und die Felle im Interesse der Allgemeinheit verwer- W H» Kaninchenzuchtkreisen weiß man längst, daß aus dem Fell ! eines belgischen Riesenkaninchen das Oberleder für ein Paar Da- i »Miefe! hergestellt werden kann.
Wer sich ernstlich mit den Fragen der Zeit befaßt, für den liegt m Möglichkeit einer Abwehr der kommenden bitteren Not offen M Tage. Hoffentlich begreift das deutsche Volk recht bald den »efen Sinn des Wortes: Not lehrt denken!
Deutschland.
Slirllgark, 13. August. Staatspräsident Bios ist bei Antritt Wes Urlaubs infolge Überanstrengung plötzlich erkrankt. Der «laatspräsident wird auf ärztliche Anordnung, einen stillen Land- Wenthalt zur Erholung aufsuchen.
Machen, 12. August. Aus der Militärstrasanstalt Oberhaus e> llaffau sind 25 Spartakisten, die wegen Teilnahme an der Münchener Räterepublik abgeurteilt worden sind und die Strafe in Techaus verbüßten, ausgebrochen. Zwei der Geflüchteten wurden
Münchener Hauptbahnhof verhaftet; die übrigen sind auf dem nach Oesterreich und Ungarn. — Die Kommunistische Partei Mchland (Spartakusbund) macht gegenwärtig in Bayern eine Flugblattpropaganda, die sie in den Fabriken und auch auf W.^"de verteilen läßt. Die Flugblätter werden von hamstern- Mückg^siN Kommunisten bei Bauern und in Gastwirtschaften
-v.Aachen. 12. August. Laut Korrespondenz Hoffmann hat die ij Mutung auf ein Ersuchen der bayerischen Regierung, die sofor- ^ Rückkehr der Kriegsgefangenen zu ermöglichen, mitgeteilt, daß, . Machend dem Standpunkte, den die Entente einnehme, mit der
Rückkehr der Gefangenen erst von Mitte September ab zu rechnen
sein werde.
Berlin. 12. August. Reichsminister Erzberger erklärte in einer Unterredung, daß er keineswegs die Absicht habe, zurückzutreten. Er sei nicht der Mann, der die Flinte ins Korn werfe. Weiter erklärte er, daß die Regierung den ihr aufgedrängten Kampf gegen die Opposition der Rechten mit allen Mitteln fortführen dürfte.
Verzögerung der Lriegsgefangenenheimkehr.
Zahlreiche Anfragen beim Kriegsministerium und verschiedene Pressemeldungen der letzten Zeit sind geeignet, in der Oefsentlich- keit irrtümliche Ansichten über die angeblich schon in kürzester Zeit zu erwartende Heimkehr der deutschen Kriegsgefangenen aus den feindlichen Ländern zu erwecken. Leider ist diese Hoffnung auf eine baldige Erlösung unserer schwer geprüften Landsleute nicht berechtigt. Trotzdem von seiten der Regierung und der Reichszemral- stelle für Kriegs- und Zivilgefangene alles denkbar Mögliche zur Befreiung der Gefangenen geschehen ist, wird es noch einige Zeit dauern, ehe wir die lang Ersehnten Wiedersehen. Der Grund für die Rückbehaltung liegt aus seiten unserer Gegner. Im Artikel 215 des Friedensoertrages, der in Kraft tritt, nachdem er von drei feindlichen Mächten ratifiziert ist, wird gesagt, daß die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen und Zivilinternierten durch eine Kommission zu sichern sei, die aus Vertretern der alliierten und assoziierten Mächte einerseits und aus solchen der deutschen Regierung andererseits bestehen soll. Der deutsche Vertreter für diese Kommission wartet nun schon seit Wochen vergeblich in Versailles auf die Ernennung und das Erscheinen der gegnerischen Mitglieder. Ehe diese Kommission ihre Arbeit, die immerhin einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ausgenommen hat, ist mit einer Heimkehr der deutschen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten nicht zu rechnen. ^
Von seiten der Regierung sind innerhalb des Reiches schon seit Wochen alle Vorbereitungen getroffen, um die heimkehrenden Kriegsgefangenen würdig zu empfangen, sie so schnell und bequem als irgend möglich nach ihrem Heimats- bezw. Entlassungsort zu bringen und sie auch in wirtschaftlicher Beziehung in weitgehendstem Maße durch Geldbeträge und Fachauskünfte zu unterstützen.
Französische kuliurialen.
Karlsruhe, 12. August. Die Franzosen setzten in barbarischer Weise die Zerstörung der Kriegerdenkmäler und Kriegergräber im Elsaß und in Lothringen fort. Aus Wörth kommt die Nachricht, daß das bekannte Reiterdenkmal Kaiser Friedrichs nebst 14 deutschen großen Kriegergräbern durch Dynamit von Pionierabteilungen gesprengt wurden, ebenso sind die Kriegerdenkmäler in St. Privat, in Fröschweiler, in Straßburg und in Metz zerstört worden. In der Pfalz und im Kehler Brückenkopfgebiet wurden innerhalb zwei Wochen nicht weniger als vier Denkmäler und Standbilder früherer Kaiser von den Franzoseil teils beschädigt, teils beschmutzt.
In dem Städtchen Haardt ist das Denkmal Kaiser Wilhelm 1. von französischen Soldaten heruntergerissen und beschädigt worden.
Die Auflösung des alten Heeres.
Berlin, 13. August. Ueber die bevorstehende vollständige Auflösung des alten Heeres wird berichtet:
Bis Ende September werden zunächst die Pferdeoormuster- ungskommissare entlassen, die Festungsinspektionen und die Kriegstelegraphenabteilungen aufgelöst. Die Eisenbahnformationen werden entsprechend einer Heeresstärke von 200 000 Mann vermindert. Die Kadettenanstalten sollen der Zivilverwaltung überwiesen werden. Die GarmsonärH werden verabschiedet. Die Kommandanturen der Kriegsgefangenenlager und die Einrichtungen für den Gefangenenrücktransport müssen als militärische Stellen bestehen bleiben.
Zum gleichen Zeitpunkt werden ferner aufgelöst: die Generalinspektionen der Kavallerie, die Offizier-Reitschulen in Paderborn und Soltau, Generalinspektionen der Artillerie-Schießschuien, die Train-Inspektionen, die Kommandeure der Trains, die Lehrschmieden Königsberg, Breslau, Frankfurt a. M. und Karlsruhe, die Pionier-, Ingenieur- und Festungsinspektionen, Inspektion der Kraftfahrtruppen und -er Nachrichtentruppen 1. und 2. Eisenbahn- Brigade, General-Infektion des Militär- und Erziehungs- und Bildungswesens, Inspektion der militärischen Strafanstalten, das Gouvernement Berlin, von dem nur eine Kommandantur bestehen bleibt, die Gouvernements Köln, Graudenz, Mainz, Metz, Straßburg, Thorn, Königsberg, Ulm und Posen. Ferner werden die Kommandanturen der Truppenübungs- und Artillerieschießplätze Warthelager, Friedrichsseld, Elsenborn, Wahn, Bietsch, Oberhosen, Gruppe, Thorn und Darmstadt aufgelöst.
Die deutsche Nationalversammlung.
Weimar, 12. August. Vor Eintritt in die Tagesordnung richtete Abg. v Gräfe (Deutschnatl.) die Anfrage an die Regierung, welche Vorbereitungen sie zu einer raschen Rückkehr der Gefangenen getroffen hat, um. der weiteren Zurückhaltung der Kriegsgefangenen ein Ende zu bereiten. Der Fragesteller stützt sich auf Pressenachrichten, nach denen in englischen und amerikanischen Gefangenenlagern den deutschen Kriegsgefangenen mitgeteiit worden sei, daß eine beschleunigte Heimkehr nach Deutschland nicht gewünscht, ja sogar durch die Weigerung der deutschen Regierung, die Vorbereitungen des Abtransportes in die Wege zu leiten, behindert werde.
Reichsminister des Aeußeren Müller teilte mit, daß die Regierung bemüht sei, den vom Abg. v. Gräfe angegebenen Sachverhalt zu klären. Die Heimschaffung der Kriegsgefangenen könne erst nach Inkrafttreten des Friedensvertrages erfolgen. Der Vertrag tritt aber erst in Kraft, wenn er von den gegnerischen Haupt
mächten ratifiziert ist. Der Vertrag ist also noch nicht in Kraft
getreten und darauf können die alliierten und assoziierten MLcht« formell ihre Weigerung stützen. Gleichwohl war die deutsche Regierung bemüht, das Los der Kriegsgefangenen zu lindern mid ihre frühere Heimschaffung zu ermöglichen. Ueber diese leider vergeblichen Bemühungen machte der Minister weitere Ausführung«». Da er keine klare Antwort auf die Frage v. Gräfes geben kann» ging er aufs politische Gebiet über und schob der Anfrage parteipolitische Absichten unter, weil er in ihr einen Vorwurf gegen di» Regierung erblickte. Der Minister fand damit Beifall bei den Mehrheitsparteien und Widerspruch bei der Rechten. Eine Entgegnung v. Gräfe's machte der Präsident Fehrenbach, weil fte gegen die Geschäftsordnung -verstoße, unmöglich.
Darauf werden das Zündwarensteuergesctz und das Spielkarta» gesetz in zweiter Lesung ohne große Aussprache im Sinne d« Ausschußfassung erledigt.
Es folgt die 1. Beratung der großen Finanzgesetze.
Nachdem Präsident Fehrenbach den Arbeitsplan der nächst« Tage bekannt gegeben und den Ferienbeginn für 20. August st» Aussicht gestellt hat, begründet Reichsfinanzminister Erzberger d« großen Finanzgesetze, Reichsnotopfer, Umsatzsteuer. Das kaus und das deutsche Volk haben ein Recht, mehrere Fragen bömitwortet zu hören:
Was ist? Das größte Finanzelend, das die Welt je zu sehen bekommen hat. Was wird geschehen müssen? Baldige Ordnung unseres gesamten Finanzwesens im Reich, den Ländern und Gemeinden, Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben im großen und im kleinen. Wie soll es werden? Wir müssen Abschied nehmen von manchem Liebgewordenen, ein durchdachte» Steuersystem aufstellen; einheitliche Erfassung aller Steuerquellen, Gerechtigkeit auf der einen Seite, Gewissenhaftigkeit auf der anderen Seite. Nur unter dieser Voraussetzung ist Hoffnung und Möglichkeit, daß Deutschland erhalten bleibt und von dem schwersten Unglück, dem Staatsbankrott, der hier ein Volksbankrott wäre» bewahrt bleibt. Das Kennzeichen der deutschen Wirtschaft und Finanzlage ist die ungeheure Flüssigkeit des deutschen Volksoermo- gens. Zwei Forderungen müssen noch erfüllt werden, die finanziell und volkswirtschaftlich von größter Bedeutung lind. Wr» müssen sofort mit aller Beschleunigung an die Schaffung einer deutschen Handelsflotte Herangehen, in engster Fühlung mit den Personen und den Gesellschaften, die hier bisher bahnbrechend waren. Wir müssen sodann ebenfalls mit größter Beschleunigung unsere» Ausländsdeutschen mit Reichsvorschüssen zu Hilfe kommen. Scho» die nächste Woche wird eine diesbezügliche Vorlage an die Nationalversammlung bringen. (Beifall.) Endlich muß unser Beamtenstand erleichtert werden. Das Höchstmaß, welches ein Kriegsjahr an Einnahmen aufbrachte, waren 25 Milliarden. Dieses Höchstmaß muß das Volk jetzt Jahr für Jahr an Steuern aufbringen, um zu gesunden. Von einem Staatsbankerott würden gerade die untersten Schichten des Volkes am härtesten getroffen werden. Noch immer zahlen wir für die großen Kriegsaufwendungen und daz» treten die Riesenkosten für die Demobilisierung und für die Eist- schädigungen in der Heimat. Auch dieses Problem muß beseitigt werden. Ich werde nicht ruhen noch rasten, um am 1. Oktober einen geordneten Etat vorlegen zu können. Zunächst gilt es, d« schwebende Schuld von 75 Milliarden zu beseitigen und herabz»- mindern. Jede Vermehrung der schwebenden Schuld muß ausgeschlossen sein. Das geht nur durch Schaffung neuer Einnahmen.
Dann müssen Maßregeln ergriffen werden gegen die Kapitalflucht. Es hat sich geradezu eine organisierte Steuerflucht entwickelt. Durch die Maßregeln gegen die Steuerflucht, die noch ergriffe» werden sollen, werden übrigens die deutschen Banknoten, die sich im Ausland noch befinden, keinerlei Wertverminderung erfahren. In jedem Fall werden diese Maßnahmen hart, sehr hart sein, aber es können auch auf diesem Gebiete keine Maßnahmen scharf genug sein. Die bis jetzt in der zweiten Lesung verabschiedeten Steuergesetze und die noch zu verabschiedende Erbschaftssteuer wird 8 Milliarden bringen, es müssen aber 25 Milliarden beschafft werden. Dazu sollen in erster Linie dann die Einnahmen aus dem Reichsnotopfer, aus der Umsatzsteuer und aus der großen Reichseinkommensteuer dienen. Aber auch wenn ihre Sätze zu dem Höchstmaß erfaßt werden, so werden sie nicht ausrcichen, und deshalb müssen neue Schritte unternommen werden. Hierzu gehört die Erhöhung der Postgebühren. In Vorbereitung ist ferner ein Gesetzentwurf über die Besteuerung der Mineralöle. Alles hängt allerdings davon ab, ob die Sätze der Reichseinkommensteuer und Umsatzsteuer im wesenttzchen unverändert angenommen werden. Damit kann ich mich durchaus einverstanden erklären, daß die Un^ satzsteuer erst dann verabschiedet wird, wenn die parlamentarische Sicherheit besteht, daß die Reichseinkommensteucr eine allseitig befriedigende Lösung finden wird. Das große Vermögensopfer ist der erste Schritt zur Finanzreform. Es bietet die Möglichkeit zur Herabsetzung der schwebenden Schuld und zur Beseitigung der Papierwirtschaft. Nach dem Friedensoertrag und erst recht durch ihre Mantelnote hat sich die Entente des Rechts begeben, Hand aus dir Einnahmequellen Deutschlands zu legen. Das Reichsnotopfer ist aber auch ein Sühneopfer für den mammonistischen Geist, der weste Kreise des Volkes erfaßt hatte. Die Umsatzsteuer begegnet vielen Bedenken. Es sind aber so viel Milliarden zu decken, daß wir nur mit einem Steuersystem auskommen, in welchem neben de« direkten, auch die indirekten Steuern nicht fehlen. Auch die Lebensmittel haben nicht verschont werden können, denn sie betragen 50 Prozent des Gesamtverbrauches des deutschen Volkes. Es muß eben jedes Opfer gebracht werden. Die Umsatzsteuer vereinigt in sich die allgemeine Umsatzsteuer, die Luxussteuer, die Inseraten-, Modell- und Depositensteuer. Eine Entlastung kleinerer Betriebe hat sich als technisch undurchführbar erwiesen? Die Steuern, die hier geschaffen werden sollen, sollen und werden für das deutsche