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Neuenbürg, Mittwoch den 13. August IMS.

77. Jahrgang.

Deutschland.

Neuenbürg.

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Kiutlgark. 12. August. Das Ministerium des Innern teilt mit: Zufolge einer zwischen dem Kriegsministerium und dem Ministe­rium des Innern getroffenen Vereinbarung werden die Res.- Acherheitstruppen mit Wirkung vom 11. ds. Mts. ab, zunächst unter Beibehaltung ihrer seitherigen Organisation alsEinwoh­nerwehr" dem Ministerium des Innern unterstellt. Die bisherige Hauptstelle für Bearbeitung von Angelegenheiten der Res.-Sicher- heitstruppen, Kriegsministerium, Abt. Gen.-Kom., Abt. Id. er­hält die BezeichnungHauptstelle für Einwohnerwehren Würiiem. bergs" und befindet sich Stuttgart, Akademie, Rufnummer 10584. Ne Reserve-Sicherheitsoerbände führen vom 11. ds. Mts. ab die BezeichnungEinwohnerwehr-Zug",Einwohnerwehr-Kompag­nie",Einwohnerwehr-Bataillon". «

Weiter schreibt das Württ. Kriegsministerium: Es besteht Ler anlafsung, darauf hinzuweisen, daß entlassene Marinemannschaf- ten nicht zum Tragen des Mützenbandes berechtigt sind, daß sie seiner an ihrem Jakett Zioilknöpse tragen müssen und keine Ab­zeichen besonderer Dienstgrade oder für besondere Funktionen usw. tragen dürfen. Entlassene Leute, die trotzdem die Uniform der aktiven Marineangehörigen weitertragen, machen sich strafbar.

Rastatt, 11. August. Am Nachmittag des 19. Juli kam ein französischer Kapitän aus Straßburg im Kraftwagen nach Rastatt und übergab der dortigen deutschen Behörde den deutschen Kriegs­gefangenen Hans Hofmann mit dem Ersuchen, ihn so schnell wie möglich nach München in Marsch zu setzen. Wer war der so angholzgrÄ Ausgezeichnete? Der Sohn des bayrischen Ministerpräsidenten!

^ Wie ist solcheGleichheit" im demokratischsten Lande der Welt möglich?

Karlsruhe, 12. August. Der Reichsfinanzminister gibt fol- I s Wdes bekannt:Da bei der Anordnung des Höchstkommandieren-

I s ü i t kn der alliierten Armeen die Erhebung der Verkehrsabgabe auf

! dem Rhein nicht durchführbar ist, hat sich der Herr Reichsminister der Finanzen damit einverstanden erklärt, daß die Personen- und Merverkehrssteuer auf dem Rhein bis auf weiteres nicht mehr erhoben wird. Um die deutschen Schiffahrtsgesellschaften wett bewerbsfähig zu erhalten, muß auch ihnen gegenüber von der Er­hebung -er Abgabe auf dem Rhein allgemein bis auf weiteres abgesehen werden. Der Herr Reichsminister der Finanzen trat in VerM hat sich ferner damit einverstanden erklärt, daß dem Verlangen Einheirat er» -er Internationalen Schiffahrtskommission in Köln entsprochen meinte Offerten,« lmd somit die für Rechnung von Angehörigen der alliierten Mächte Bild wollen A erhobene Verkehrssteuer für Transporte auf dem Rhein unter Vor- ->sck>citt«si->ll!> IM behalt der Rechte einer etwaigen Wiedereinziehung erstattet wird."

> loy I ^ S H Weimar, 11. August. Die Verlegung der Nationalversamm­lung nach Berlin ist nunmehr für die letzten Augusttage festgesetzt. Die Kommissionen werden zum Teil bereits vorher nach Berlin übersiedeln. Das Berliner Reichstagsgebäude steht seit Montag voriger Woche zur Aufnahme der Nationalversammlung bereit.

Berlin, 12. August. General v. Falkenhayn erklärt, daß die Verantwortung für die mit der Kriegführung zusammenhängenden Entschlüsse und Befehle des vormaligen obersten Kriegsherrn in der Zeit vom September 1914 bis August 1916 ihm zufalle. Im übrigen denke er nicht daran, sich den Feinden freiwillig zur Ver­tilgung zu stellen und damit ein jedem Rechtsgefühl hohnsprechendes Verfahren anzuerkennen. »

Berlin, 11. August. Die für Bildung eines Staates Groß- hüringen in Betracht kommenden preußischen Landesteile prote­stieren gegen Lostrennung von Preußen. Der Große General- stllb wird auf 1. Oktober aufgelöst. Der Fünferrat hat dem .Temps" zufolge die Stärke der Besatzungstruppen für Oberschle- M Ais eine kriegsstarke Division festgesetzt. Die Meldung eines berliner Blattes, die Mannschaft des HandelsunterseebootesBre­men" sei nach dreijähriger Gefangenschaft plötzlich in Bremen ein- Äwssm, entbehrt nach Erkundigungen an amtlicher Stelle jeder MWinlichkeit. Nachforschungen des Reichsmarineamts und -er Admiralität sind in dieser Richtung ohne Erfolg gewesen. ^ im ccherschlesischen Kohlenrevier in den letzten Tagen

I I»HZI«ln Me'eingetreten war, traten gestern vormittag plötzlich sämtliche Mschlxsjschx Zechenarbeiter in den Ausstand. Sie verlangen die Omlaffung unbeliebter Beamten und sämtlicher Personen, die Mer im Grenzschutz tätig waren.

hindenburg, 11. August. Dem Sturmbataillon von Arnauld de In Perriere der 3. Marinebrigade Löwenfeld ist es in der letzten «acht gelungen, den oberschlesischen Land- und Bandenführer Ha- fassen. Hajok selbst und sein Unterführer Kerisch wurden

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ederzeit gegen M ckzahlung reell ;en in jeder § s durch die

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lügelhds EöG ^bei getötet. Mehrere andere Hauptverbrecher, darunter ilnaen iWürtü ^der Hajoks, wurden festgenommen. Das Sturmbataillon war E vorhergehenden Tage in Hindenburg eingerückt. Vom .. Mknbataillon wurde der freiwillige Leutnant zur See Frick M durch drei Schüsse schwer verletzt.

svorxLxUebk-llk Die deutsche Nationalversammlung,

iikes wie Xpse! tzn der Nachmittagssitzung wurde das Tabaksteueryesetz in und li°ftrt °M,Lckung beraten.

150 Liter 2,,,Wetzlich (Do.): Wir haben gegenwärtig sehr ernste Bedenken, ' " ' d-i ^ G^tz die Existenzmöglichkeit des Tabakgewerbes gefähr-

«l,»e Svssta seine unerträglich hohen Steuergrenzen, und daß

50 Liter Mk. !§ ?Mel und Schleichhandel nur noch größere Dimensionen an- tvo - ols bisher. Wir wenden uns dagegen, daß die Steuer-

50 I » , 'sj unerträglicher Weise durchgepeitscht werden.

L, MWer (Soz.): Dieses Gesetz ist von der Industrie und den »r-ulak und iBÄ^schasten mit Bedacht ausgearbeitet worden. Die Borlage > ^tr M- N.- H >1 ??. das äußerste Maß dessen, was geschehen darf, wenn die cat. ü. Nachnahuu i "Ustne lebensfähig bleiben soll. Die Prüfung der Konsumfrage braucher. gezeigt, daß für die Verstaatlichung der Zigarrenindustrie

-r. Löbsle, >°de Grundlage fehlt.

-Ae» a. 8oSe"«s

Nacken (Z.): Die Belastungsfähigkeit der Tabakindustrie wird

schwer aber nicht unerträglich in Anspruch genommen. Wir sind grundsätzlich gegen ein Monopol; auch ein Kleinhandelsmonopol lehnen wir ab. Der Fakturwertsteuer ziehen wir die Banderolle vor. Im großen und ganzen werden wir dem Entwurf zu­stimmen können.

Pempkes (Dv.): Die Sätze sind zweifellos sehr hoch; aber sie gehen nicht über das Maß dessen hinaus, was die Industrie zu ertragen vermag. Im Gegensatz zu meinem Vorredner erscheint uns die Banderollensteuer trotz mancherlei Verbesserungen be­denklich. Wir bitten das Haus, noch jetzt die Banderollensteuer durch die Fakturwertsteuer zu ersetzen.

»Raute (U.): Noch bei jeder Steuerreform hat besonders die Tabakinduftrie bluten müssen. Keine Industrie hat eine so rück­sichtslose Behandlung zu erfahren, wie die Tabakindustrie, es wäre richtiger, die Zigarrenindustrie zu verstaatlichen.

Nuschke (D.): Wir erkennen an, daß die gegenwärtige Tabak- steueroorlage eine außerordentliche Belastung der Tabakindustrie bedeutet. Die Industrie ist bereit, auch ihrerseits Opfermut zu beweisen und' auf den Boden der Vorlage zu treten.

Wie es zum Streik in den Kaligruben kam, geht aus einem Flugblatt des Bergarbeiterverbandes hervor, in dem es demVorwärts" zufolge heißt:Der famoseGeneral­streik" ist ein ausgesprochener Racheakt des Herrn Peters vom Bezirksarbeiterrat. Dieser junge Mann wurde bei den Verhand­lungen über die Bezirkstarife für das Hallesche Revier an die Luft gesetzt und von seinen eigenen Freunden im Stich gelassen. Bei seinem unfreiwilligen Abgang schwur er Rache, und von diesem Tage ab datiert die Wühlerei für den Generalstreik. Es spottet jeder Beschreibung, mit welchen infamen Mitteln derGeneral­streik" durchgeführt wird. Unbefugte Burschen reisen von Schacht zu Schacht und erzählen den Belegschaften, daß sich alle deutschen Kaliarbeiter im Streik befinden und wir allein noch arbeiten. Die unabhängige Parteipresse verbreitet immer noch im Fettdruck, daß der größte Teil der Kaliarbeiter sich im Streik befinden. Kein Wort davon ist wahr! Nach genauen Feststellungen befanden sich am Samstag, den 9. August, von ungefähr 600 Schächten 31 Schächte, nicht Werke, im Streik. Kameraden! Nehmt endlich Vernunft an und laßt Euch nicht weiter ins Unglück stürzen. Der Verband wird weiter Eure Interessen wahren!" DieRassische Zeitung" meldet aus Halle a. S.: Eine Versammlung der strei­kenden Kaliarbeiter in Halle beschloß, obwohl fast ausschließlich Unabhängige vertreten waren, in geheimer Abstimmung, aen Generalstreik der Kaliarbeiter als aussichtslos abzubrechen.

Die Sohlennot.

Berlin, 12. August. Der preußische Verkehrsminister Oeser hielt gestern vor den Mitgliedern der Berliner Handelskammer einen Vortrag über die Betriebslage der Staatseisenbahnen und den Herbstverkehr. Ohne eine Steigerung der Kohlenbefördernng, sagte er, wird ein Erwachen unseres WirtschaftlebenZ nicht mög­lich sein. Es wird vielleicht notwendig werden, durch Reichsgesetz die Verwendung der Rohkohle in der bisherigen Form zu ver­bieten. Es geht nicht an, daß der allergrößte Teil der Kohle un­benutzt durch den Schornstein entweicht. Die Kohlennot hat die Zuverlässigkeit der deutschen Industrie untergraben, weil sie keine Lieferungsfristen nvhr einhalten kann. Die Ursache der Lokomo­tivennot liegt in der starken Abnutzung während des Krieges. Der Betrieb ist, wie Oeser sagte, dickflüssig geworden. Der Minister hat mit dem Fahrpersonal unterhandelt, welches sich bereit erklärte, die Uebernachtung auf der Strecke wieder einzuführen. Der Mini­ster will sich dafür einsetzen, daß soviel Kohlen wie möglich abge­fahren werden. Es sei aber damit zu rechnen, daß auf längere oder kürzere Zeit für andere Güter eine Sperre eintreten werde. Zur Berminderung der Notlage will Oeser auf die Arbeiterschaft einwirken, daß die Reparaturen in kürzester Zeit vollendet werden. Wenn wir unsere Volkswirtschaft nicht heben, haben wir noch trotz der furchtbaren Verluste des Krieges 20 Millionen Deutsche zuviel im Lande. Schließlich kündigte der Minister eine neue Erhöhung der Tarife für Personen und Güter an.

Laßt sie krepieren".

Bei den Protestversammlungen der unabhängigen Sozialdemo­kraten in Berlin gegen die politische Schutzhaft überboten sich am Montag Unabhängige und kommunistische Redner in Schmäh­reden gegen die jetzige Regierung und gegen die Mehrheitssozia­listen. Die Beseitigung Noskes wurde als höchst erstrebenswertes Ziel bezeichnet. Den Höhepunkt der Schmach erreichte in de- Versammlung in der Bötzowbrauerei ein kommunistischer Redner, der betonte, daß bei dem nächsten Generalstreik die gesamten Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerte stilliegen müßten, wenn auch einige Tausend Frauen und Kinder dabei krepieren müßten. Diese Aeußerung rief sogar bei einem weniger blutrünstig gesinnten Teil der Versammelten lebhafte Mißfallensäußerungen hervor.

Teilweise Beschlagnahme der Obsternte?

Berlin, 12. August. Heute nachmittag findet eine Kabinetts­sitzung statt, in der weitere Maßnahmen zur Durchführung der Bestimmungen des Friedensvertrages erwogen werden sollen. Des­gleichen wird sich das Kabinett mit einem Gesetzentwurf beschäfti­gen, der dieErfassung" eines Teiles der Obsternte oorsieht; da nämlich unsere Fettversorgung auch weiterhin unzulänglich bleiben wird, wird es notwendig sein zur Ergänzung der Fettration einen Teil der Obsternte zur Marmeladcherstellung zu erfassen. Schließ­lich wird man sich auch mit der Frage der Bereitstellung von Be­rufsschuhwerk zu billigen Preisen an die arbeitende Bevölkerung befassen.

Beschlagnahme verschobener Kapitalien.

Berlin, 12. August. Von neuem wird berichtet, daß inrsrnatio-

nale Verhandlungen für die Erfassung des nach den neutral«

Ländern verschobenen deutschen und feindlichen Privatkapitals im Gange seien. Sie zielten darauf ab, die verschobenen Kapitalien z« beschlagnahmen. Es solle Verrechnung der aus diese Weise erfaß­ten Summen auf unsere Kriegsschuld stattfinden.

Das Schicksal der deutschen Festungen.

Berlin, 12. August. 1. Es fallen infolge Gebietsabtretung n) an Frankreich: Bitsch, Dicdenhofen, Metz, Straßdurg, b) anPolen: Graudenz, Culm, Posen, Thorn; c) selbständig: Danzig. 2. Es werden geschleift die Festungen: n) im Abstimmungsgebiet: Feste Doyen und Marienburg: b) im Reichs­gebiet: Koblenz-Ehrenbreitstein, Köln,- Friedrichsort. Germers- Heim, Helgoland, Kehl, Mainz, Oberrheinbefestigungen. Wesel. 3. Es bleiben bestehen die Festungen: Borkum, Breslau, Küstrin, Kuxhaven, Geestemünde, Glatz, Glogau, Ingolstadt, Kö­nigsberg i. Pr., Königstein, Neiße, Pillau. Landau, Swine­münde, Ulm, Wilhelmshaven.

Die Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren.

Berlin, 11. August. Nach den dem Staatenausschuß vorliegen­den Gesetzentwürfen über die Erhöhung der Post- und Telegra­phengebühren beträgt künftig das Briefporto bis 20 Gramm 20 Pfennig, über 20 Gramm 30 Pfennig. Für die Berechnung des Paketportos sind zwei Zonen vorgesehen, eine Nahzone von 75 Kilometer einschließlich und eine Fernzone über 75 Kilo­meter. Beim Gewicht sind vier Stufen von je 5 Kilo gewählt. Das Paketporto beträgt bis 5 Kilo einschließlich in der Nahzone

0,75 Mark, in der Fernzone 1,25 Mark- über 5 Kilo bis ein­schließlich 10 Kilo 1,15 bezw. 2,15 Mark, über 10 Kilo bis ein­schließlich 15 Kilo 3 Mark bezw. 5 Mark, über 15 Kilo bis ein­

schließlich 20 Kilo 4 Mark bezw. 6 Mark. Die Telegraphen­gebühr beträgt für gewöhnliche Ortstelegramme 8 Pfennig für jedes Wort, mindestens 80 Pfennig für jedes gewöhnliche Tele­gramm» im eFrnverkehr 10 Pfenma, mindestens 1 Mark. FSr Pressetelegramme gilt die Hälfte der vorstehenden Gebühren.- Der Gesetzentwurf über die Aenderung des Postjcheckge- setz es verfügt, daß die feste Gebühr für Auszahlung im Post- fcheckoerkehr von 5 auf 10 Pfennig erhöht wird. Im übrigen bleiben die Bestimmungen des bisherigen Postscheckgefetzes be­stehen. Das Ergebnis der Einnahmen aus dem neuen Posttax- gesetz und der Erhöhung der Telegraphen- und Fernsprechgebüh­ren wird auf 437 Millionen Mark geschätzt, von denen die erhöh­ten Postgebühren 327 Millionen Mark und die erhöhte« Telegraphen- und Fernsprechgebühren 110 Millionen Mark ergeben sollen. Auch die Gebühren für Drucksachen über 5V Gramm werden erhöht, ferner die Sätze für Geschäftspapiere, Warenproben und Mischsendungen.

Ausland.

Amsterdam, 11. August. Nach einer Radiomeldung aus Athen sollen türkische Offiziere versucht haben, dieGoeben", die sich augenblicklich auf der Reede von Nikomedia befindet, zu versenken. Der Versuch ist von englischen Kriegsschiffen vereitelt worden. Die türkische Besatzung sei geflohen.

Haag, 10. August. Hed Vaderland meldet, daß die deutschen Deserteure, die während des Krieges nach Holland gekommen sind und deren Zahl 6000 bis 7000 beträgt, bald genötigt sein werden, Holland zu verlassen.

Bern, 11. August. In der gestrigen Volksabstimmung ent­schied das Schweizer Volk mit 195135 Stimmen gegen 77 675 Stimmen für eine vorzeitige Ansetzung der Neuwahlen zum Na­tionalrat aufgrund der Proporz.

Bern» 12. August. Laut einer am Sonntag in Bern einge­laufenen amtlichen Depesche aus Rom wird vom 15. August an die italienische Zensur nach der Schweiz, nach Deutschland und Deutsch- Oesterreich aufgehoben werden. Die betreffenden militärischen Zensurstellen werden-an jenem Tage ihre Tätigkeit einstellen. Das italienische Amtsblatt meldet die Aufhebung aller Verord­nungen gegen Deutsche und deutsches Kapital in Italien.

Genf, 11. August. Die Alliierten-Mächte haben angeordnet, daß der Bau von Unterseebooten als maritime Angriffsmittel für alle alliierten Kriegsflotten einzustellen sei.

Belgrad» 12. August. Die zwischen der deutschen und serbischen Regierung seit einigen -Tagen gepflogenen Verhandlungen über den Abschluß eines Kompensationsvertrages und die Wiederaufnayme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind gestern zum Abschluß gebracht worden. Gleichzeitig wurde der zwischen Deutschland und Serbien bei Kriegsausbruch bestandene Handelsvertrag erneuert.

Newyork, 12. August. Die Senatskommisston für auswärtige Angelegenheiten hat die Delegierten in der Friedenskommission einer Art Verhör unterzogen, Lansing gab dabei zu, daß die 14 Punkte Wilsons während der Verhandlungen oft aus den Augen verloren wurden. Großbritannien habe sich nicht geweigert, die Frage der Freiheit der Meere zu erörtern. Den Kaiserprozeß be­trachtet Lansing als ungesetzlich.

Das hin und Her.

Paris, 12. August.Progres de Lyon" meldet: Der Oberste Rat der Alliierten hat einstimmig seine Einwilligung zu dem Kaiserprozeß durch England gegeben. In der gleichen Sitzung wurde dem Auslieferungsbefehl an Holland zugestimmt.

Die versuchte Rettung der Habsburger Monarchie.

Berlin, 12. August. DieB. Z. am Mittag" veröffentlicht Aufzeichnungen aus dem Tagebuch eines Wiener Hofmannes. Danach erschienen am 31. Oktober 1918 die Erzherzoge Joseph, Eugen und Albrecht gemeinsam bei Kaiser Karl und trugen ihm