Verfügung des Arbeitsministeriums, betreffend Höchst preise für Hiegelwaren vom 11. Juli 1919.

Auf Grund des Gesetze», betreffend Höchstpreise vom 4 . August 1914 in der Fassung vom 17. Dezember 1614 (Reichs-Ges.-Bl. S. 516) in Verbindung mit den Bekannt machungen über die Aenderungen dieses Gesetzes vom 21. Januar 1915, 23. September 1915, 23. März 1916 und 22. März 1917 (Reichs-Ges.-Bl. 1915 S. 25, 603 1916 S. 183 und 1917 S. 253) in Verbindung mit der BundesratSverordnung über wirtschaftliche Demobilmachung vom 7. November 1918 (Reichs-Gesetz-BIatt S. 1292) wird verfügt:

Für genannte Ziegelwaren werden folgende Höchstpreise festgesetzt:

Gegenstand Klasse

Backsteine (Hintermauer­steine) .

Glucker verschiedener Größe Backsteine (Württ. Format) Formsteine (Geläuf- und Spuntensteine .... Biberschwänze

(Größe 18/38)

66 .—

103.—

118.—

Höchstpreise für 1000 Stück, bei Aufträgen unter 1000 Stück Zuschlag 10 Proz

I 112.-

I

II

. „ 18/30)

'' bezw. Dachplatten . . Falzziegel (Doppel- und Strangfalzziegel und Doppelfalzpfannenziegel 14—15 Stück/gw . .

180 — 133.—

145.-

Firstziegel. . Drainageröhre

I

II

270.— 250.-

80 w/w

70 w/m 90 w/w 110 m/w 130 w/w 150 w/w

I ^ für ein Stück

60 w/w 80 w/w 100 w/w 120 w/w

140 w/w

147 200 . 250. 325.— 400.

^ 125—.

- 174.-,

- 225.-,

. 290.—,

« 360--,

, 440.^-

für 1000 Stück.

Die Preise verstehen sich „aufgeladen auf Waggon oder Wagen ab Werk" für unverpackte Ware.

Auf die Höchstpreise ist seitens der Ziegeleien auf Er­suchen der Bauherrschaft für alle von der Landesbautenprüf- stelle mit dem Stempel „für gemeinnützige Wohnungszwecke" versehenen Freigabescheine ein Nachlaß von 10°/» zu ge­währen, der von den Ziegeleien bei Rechnungslegung an die Vauherrschaft abzuführen ist.

Händlerlager sind zur Verrechnung deS in der Verord­nung des Stellv. Generalkommandos vom 15. Januar 1918 8 9 Abs. 2 gestatteten Zuschlags nur insoweit berechtigt, als dieser durch die tatsächlichen Unkosten, insbesondere Fracht, Beifuhr usw. bedingt wird.

II.

Verfehlungen gegen diese Höchstpreisbestimmungen werden auf Grund des § 6 des Gesetzes betreffend Höchstpreise mit Gefängnisstrafe bis zu 1 Jahr und mit Geldstrafe dis zu ^ 100000— oder mit einer dieser Strafen belegt.

III.

Die Verfügungen des Arbeitsministeriums betreffend Beschlagnahme, Bestandserhebung und Höchstpreise für Ziegel­waren aller Art vom 17. Dezember 1918 (Staatsanzeiger Nr. 298) und betreffend Aenderung dieser Verfügung vom 29. April 1919 (Staatsanzeiger Nr. H7) werden hiermit aufgehoben,

IV-

Diese Verfügung tritt mit dem Tag der Verkündung m Kraft. Die Bestimmungen über die Beschlagnahme und Be- wirtsckaftung von Ziegelwaren aller Art (Bekanntmachungen des Stellv. Generalkommandos vom 8. September 1917, 15. Januar 1918 und Verfügungen des Arbeitsministerium? vom 7. Dezember 1918 und 3. Juni 1919; Staatsanzeiger von 1917 Nr. 213, von 1918 Nr. 12 und 292, von 1919 Nr. 124) bleiben unberührt, soweit sie mit Ziff. I dieser Verfügung vereinbar find.

Für den Arbeitsminister: Keck.

OveramtSstadt Neuenbürg.

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