l? «llrsßn Stanbpu^r^ Arbeiter verdienen, daß sie ven

als möglich zu nicht spüren. Er hält es für keine Schande wenn

Hafte Klagenbezahlt werden. Mitglied Keppler erwidert

in man^ ^^^ooltens ansühren lassen. Er gehe bezüglich des Ver- uni, Älles oder Schadens nicht von sich aus, sondern es seien

Handwerker im Gemeinderat, bei denen seine Aus reichliche Ver- «ch kleinere A.trossen können. Mitalied f?aas weist

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letzten Er. am 3. dr. M des Gemeind» >n die Sitze,,

veschäftsordnun, einderat Kepp, ästsordnung, ren VerhSilm, lungen der G 'her °uch lnstcht, dotz M Standpunkt her, Kollegien M istandpunkt tu» gesetzlichen Etz Rücksicht aus ihn ratung und Ad, gemacht. ^ er eine gewiss, eizwang. Uh und Rentschier, ieder der soM- Wahloorfchlag« kens parteiwch irteiinteresien M , nachdem di, tzungsweise W » seine Pariei ke verfolge, s»» wolle. Abstim. l Mitglieder de, letzteres und ei- ei in erster Lim, and in sriedntz len Parteien dl, Miinene nameni- i 8 Stimmen de, rag sämtliche i In die hinaus nde Bestimm«,, g der Mitglied!, tzemeindeordiwu, ichst den aus de» Gruppen in de, >t, die die meiste» ntscheidet die aus ahl gefallene G nehmen Sie henfolge, die am letzten ihre M. r die gleichzeitig stimmen, bei glet- lle EntschMguu, henden Lahnaus- damit, daß durch emeinderats und iedern, welche i» oßer Lohnausfall ltnissen ganz em> c ist nicht für die seiner Auffassung i Ehrenamt aW- auch die Fotz» andern auch di» neinderats kam ,er die Sitzunp -chaden entstehe». ;en an. Mit

enburg ab. ! inze Freikorps ies mit angele^ oner und 5. Rp ihnen eine kW challs. Kurz« imgeben von äl i deutschem Trr Najor von W Zräsentiergriff , dem unvergleich Namen wir stz aus, das brauset inter den Klänss^ lumen Überschuß fen. Kleine M icken in der Froc rng zum Bahchs wohl, Kinder, ^

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^^Unterschied früheren und derzeitigen Löhnen

wäre ohne Taggeldsenffchädigung einem Arbeiter gerade- gemacht in den Gemeinderat emzutreten. Hierauf Namentlich abgestimmt, und es ergaben sich 8 Stimmen der , wn-mokratischen Mitglieder für den Antrag und 5 Stimmen L'Len Veien gegen den Antrag. Es ist somit Beschluß: ^ Mmeinderatsmitgliedern für die durch die Sitzungen des Ge- LNs seiner Abteilungen und Ausschüsse.oeranlabteZeit- 2»mnis als Entschädigung Taggelder zu gewahren. Nach Art.

1 der G.-O. in Verbindung mit dem Gesetz vom 9. Aug. darf das Sitzungstaggeld 7 Mark nicht übersteigen. Die geller wollen sich hiermit nicht zufrieden geben und weisen Aaui hin daß in Zeitungen schon Beschlüsse mit höheren Sätzen 77,,'niaen Gemeinden bekannt gegeben worden seien. Gememde- ^ Ad Praß beantragt deshalb die Vertagung des Beschlusses die Höhe des Taggeldes, welcher Antrag einstimmig ange- wurde. (Schluß folgt.)

Wsunen

Württemberg.

SSensteig. 29. Juli. (Brandstiftung.) Auf der Bühne des Krankenhauses brach ein Brand aus, der von eniem vorüber arbend untergebrachten ortsarmen und geistig beschränkten Mäd Un gelegt war. Das Feuer konnte im Keime erstickt werden, «ae Matratzen und sonstge Gegenstände sind verbrannt.

^ Maulbronn. 29. Juli. (Im Uebermut.) Unter dem Einfluß

Alkohols jagte der Lenker eines mit russischen Schimmeln be­spannten Wagens aus Flehingen hier in gestrecktem Galopp die Babnho straße hinunter und wieder zurück. Schließlich rannte er ln ein Oelbronner Fuhrwerk. Die Pferde stürzten, die Deichsel brach, aber niemand wurde verletzt. Immerhin bekam der Lenrre des Flehinger Fuhrwerks, ein Soldat, von den Maulbronnern eine «hörige Tracht Prügel.

Ravensburg, 29. Juli. (Verworfene Revision.) Der Müller August Schmd hat zusammen mit dem Former Kolischewski von Leutsch-Eylau am 7. April in einem Wald bei Eschach den Händ­ler Betsch aus der Schweiz ermordet und feiner Barschaft beraubt. Mschewski hat sich, wie seinerzeit berichtet wurde, durch Er­hängen das Leben genommen. Schmid wurde vom Schwurgericht zu 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt Gegen dieses Urteil legte er Berufung ein, die nun vom Reichs zeucht in Leipzig als unbegründet verworfen wurde, s Luchenberg, 29. Juli. (Vom Schreinermeister zum Pfarrer.) Am 4. August feiert der Neupriester Albert Kolb in Buchenverg Io, Allgäu sein erstes hl. Meßopfer. Er war von Beruf Schreiner- Mister und hatte vor 1912 die Meisterprüfung abgelegt. Dann Kot er zum Studium über, machte schon 1915 die Maturitäts Mng. Während des Krieges wurde er zweimal eingezogen Mußte aber wegen Krankheit entlassen werden. Am 27. Juli er M er die Priesterweihe.

Von der bayrische« Grenze, 29. Juli. (Sinken der Geflügel und Schweinepreise). Auf dem letzten Geflügelmarkt in Nord lingen kosteten junge Göckel, die man eine Woche früher für 6 Mark kaufte, noch 3 Mark, ein junges Huhn 4 Mark, ein älteres r Mark, eine Ente 8 Mark, eine Gans 16 Mark. Ein Paar Saugschwene konnte schon um wenig über 100 Mark erstanden werden. An diesem Preissturz ist nicht der derzeitige. Futter­mangel allein schuldig, sondern auch noch andere Umstände.

jährigen Knaben, der in den Neckar gefallen und bereits lewußtlos geworden war.

Tauberbtschofsheim, 29. Juli. Wie der Tauberbote meldet, überflog dieser Tage ein Flugzeug den Taubergrund b. Lauda und warf daber spartakistische Flugblätter ab, in welchen die Landarbeiter und Keinen Landwirte aufgefordert werden, die Bestrebungen des Spartakus zu unterstützen, die bestehende Regierung zu beseitigen und die Räterepublik der Industriearbeiter, Landarbeiter und Kleinbauern aufzu richten.

Mannheimer LauSbuben als Schieberhändler. Unter dieser Spitzmarke wird aus Heidelberg geschrieben: Kommen da mit dem Vier-Uhr-Zug von Mannheim zwei unternehm­ungslustige Bengels im Alter von 10 und 12 Jahren, jeder mit einem Pappkarton unterm Arm, und stellen sich vorn an die Hauptpost:Feinste Schweizer Alpenmilch-Schokolade, die Tafel 5 Mark!" Als niemand anbeißen will, haben ie's gleich heraus, S Mark ist ein bißchen zu viel und siehe da, als sie ihreAlpenmilch-Schokolade" mit 3,50 Ma>k anbieten, finden sie reißenden Absatz. 20 Tafeln hatte jeder zu 3.50 Mk.; rechnen wir wenig, eine MarkSchieber­honorar", so ergeben sich für jeden Bengel 20 Mk. ge schobener Reingexnnn, verdient in 5 Minuten. DasHund werk hat noch einen goldenen Boden", undwas mein Alter kann, kann ich auch!" Gar kein schlechter Gedanke von solch einem Bengel. Auch als Seifenhausierer tauchen Jungen neuerdings in hiesigen Häusern auf.

Dadett.

Karlsruhe, 2V. Juli. Das Warenhaus Tietz wurde für drei Millionen Mark an eine Aktiengesellschaft verkauft.

Bom Boüeusee, 29. Juli. Im Lorettowald bei Kon­stanz wurde unter einem Reishaufen versteckt, die Leiche d^ck 46jährigen Malermeisters Anton Pischl von Partenkirchen unter Umständen aufgefunden, die auf einen Raubmord schließen lassen. Er hatte von Hause gegen 9000 Mk. mit­genommen. Bei der Leiche fand man keinen Pfennig. Der Ermordete wurde durch einen Schuß in die Schläfengegend getötet. Auch der 37 Jahre alte Kaufmann Laumann aus Konstanz, in der Spirituosenfabrik Kopp angestellt, wurde im Walde neben der Straße BohlingenUeberlingen a. R. -- Gingen, in der Nähe von Singen tot aufgefunden. Ein Mann von Rielastngen hat beim Holzholen die Leiche ge­funden, die anscheinend schon drei Tage lag. Der Leichnam Mt Wunden am Kopfe und eine Schußwunde. An barem Md fand man 50 Mk. vor. Während in seiner Brief­tasche sich ein Zettel vorfand mit der Bemerkung: Ich habe «och 740 Mk.

Konstanz, 28. Juli. Die Schmuggelangelegenheit des sozialdemokratischen Abgeordneten Großhans ist dieser Tage, nachdem ein halbes Jahr darüber hingegangen ist, endlich von der schweizerischen Zollwerwaltung entschieden worden. Du Großhans auferlegte Buße beträgt 800 Fr. Nach dem urteilstenor ist Großhans nicht wegen selbst ausgeübten Schmuggels verurteilt worden, sondern weil nach seinem Ge­ständnis in seiner Wohnung über die Möglichkeiten des Hin­ausbringens von Uhren über die Schweizer Grenze gespro­chen wurde.

Bom Schwarzwald, 28. Juli. Die Lage der Schwarz- wälder Uhrenindustrie ist, wie berichtet wird, nicht geklärt. Wre sich die geschäftlichen Beziehungen zu den Ententestaaten entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Tatsache ist ftooch, daß angesehene Firmen in den letzten Tagen bereits Besuche französischer Kunden erhalten haben, die schon vor Krieg mit der Schwarzwälder Uhrenindustrie rege ge­schäftliche Beziehungen unterhielten. Mit der Fabrikation Neuer Friedensware in der Uhrenindustrie wird jetzt begonnen. A ^Hanherstellung flößt aber augenblicklich aus erhebliche Schwierigkeiten, da es an Rohmaterialien noch fehlt. Wenn ver Kohlenmangel nicht rechtzeitig behoben werden kann, muß sogar mit Betriebseinstellungen gerechnet werden.

Heidelberg, 28. Juli. Zum vierten Male hat der Fuhrmann Wolf von Ziegelhausen ein Menschenleben vom »«de des Ertrinkens gerettet und zwar diesmal einen 9-

Dernrischtes.

Esten, 28. Juli. Eine ZOköpfige, mit Handgranaten bewaffnete Räuberbande brachte einen Güterzug zwischen Eff n und Köln zum Stehen und raubte ihn vollständig au«. Vier der Räuber wurden festgenommen, die übrigen entkamen.

Spielhöllen. A s Bad Nauheim wird geschrieben: Die demoralisierende Wirkung der seinerzeit unter d°r Sank tion des auch heule noch allmäch'igen Soldatenrats am hiesigen Kurort errichteten drei Spielbanken zeigt sich hier in den krassesten Formen. Nacht» m erst vor acht Tagen ein Kurgast, der beim Spiel in der Villa Heinemann inner­halb einer Stunde über 30000 Mark verloren batte, in mitten drs Spielsaals zum Revolver gegriffen, wurde dies- Nacht ein Kurgast angeblich aus Frankfurt a. M- stammend in den Anlagen ermordet aufaefunden. Die sofort aus Gießen herbeigeholte Untersuchungskommission stellie fest, daß es sich um einen Raubmord handelt. Der Ermordete halte in der Nacht mit großem Glück imKlub 19!9" in Jeschke? Grand-Hotel gespielt und dabei 70000 Mk. gewonnen A» dem Nachhausegehen wurde er rückwärts er ickossen und voll ständig ausgeraubt. Als mutmaßlicher Täter wurde ein Mitspieler, ein blu'junger Mann in Leutnantsumsorm ver haftet. Im Hotel Bristol soll kürzlich eine Dame 35000 Mk im Spiel verloren Hab n, so daß sie ihre Pension nicht mehr bezahlen konnte und Schmuck und Kleider versteigern lassen mußte. In der Vrlla Heinemann verlor ein Frankfurts Herr am Sonntag 50000 Mk. und einige Tage vorher ein anderer Kurgast sogar 700000 Mk. Wieder ein anderer Kurgast wurde infolge der Aufregung über seinen Spielver tust von einem Herzschlag getroffen. Cs scheint an der Zeit, daß endlich gegen die Spielhöllen eingeschritten w>rd.

Gemeiner Racheakt. Man meldet aus Hamburg: Am Samstag kam die Schwester des Kapiiänleutnant v. Pflugk Hartung, der im Liebknecht Prozeß vielgenannt ward-, mit dein Berliner Zug in Hamburg an. Als die Dame sich auf dem Rat Hausplatz befand wurde sie plötzlich von mehreren Männern an­gefallen. Unter wüstem Schreien, in dem die Worte zu ver­stehen waren:Das ist die Schwester des Liebknechlmörders" undSo werden wir alle Mörder unserer Führer bestrafen" drangen sie auf die junge Dame ein, die ihre Hände zum Schutz vor das Gesicht hielt. Sie erh'clt drei Messerstiche in die Arme. Einige beherzte Männer rissen sie aus drrn Knäuel heraus und brachten sie in Sicherheit. Sie steh- jetzt unter dem Sckutz des Korps Lettow-Vorb.ck. Allem Anschein nach ist Fräulein v. Pflugk-Hartung schon von Berlin aus verfolgt worden.

Spartakistische Kampfesweise. Ende Juni wurden in Hamburg Sülzefabrik-n gestürmt und der Fabrikant Heim so schwer mißhandelt, daß er andern TageS starb. Damals wurde behauptet. d«ß in den Fabriken dieser Art die aller größte Unsauberkeit herrsche. Nach der gerichtt'.chen Unter­suchung läßt sich erkennen, daß der Betrieb der fraglichen Fabriken ei..wandfrei gewesen ist. Von der Verwendung toter Hunde, Katzen oder Ratten kann bei keiner Fabrik die Rede sein. Weiterhin ist festgestellt, daß der Pöbel die Abfallgrube einer Fabrik in die Kochkessel geschüttet und diese als Beweismittel öffentlich herumgeführt hat. Ebenso stammen die bei den öffentlichen Kundgebungszügen herum- getragenen Katzen- und Rattenfelle ganz sicher nicht aus den Lebensmittelfabriken. Es gewinnt den Anschein, als haben die Spartakisten die Unruhen angezettelt und planmäßig darauf hingewirkt, die Hamburger aufzupeitschen, um im Trüben fischen zu können.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 29. Juli. Die Ernennung des ersten Vorsitzenden des Deutschen Holzarbeiterverbandes, Theodor Leipart, zum Ar­beitsminister wird im heutigen Staatsanzeiger bestätigt.

Stuttgart, 29. Juli. Generalleutnant Groener, bisher 1. Ge­neralquartiermeister, im Frieden Abteilungsches im Großen Ge neralstab, als Befehlshaber der Kommandostells Kolberg, ist mit Wirkung vom 15. Juli 1919 ab von dieser Dienststelle enthoben worden.

Weimar, 29. Juli. Die Nationalversammlung lehnte mit 243 gegen 53 Stimmen ein Mißtrauensvotum für die Reichsregierung ab; ein Vertrauensvotum fand Unterstützung des Zentrums und der Mehrheitssozialdemokraten.

Berlin, 2'9. Juli. Von dem apostolischen Nuntius Pacelli geht uns folgende Mitteilung zu: In den Erklärungen des ehemaligen Reichskanzlers Michaelis in derTäglichen Rundschau" liest man, daß schon bei Empfang des Schreibens des Nuntius sich heraus­gestellt habe, da HErzberger von dem Briese wußte. Der Nuntius

muß erklären, daß Erzberger vor ihm über den Inhalt des Briese« keineswegs unterrichtet war.

Berlin, 30. Juli. Ueber das Schulkompromiß, das noch nicht abgeschlossen ist, wird zwischen den Mehrheitsparteien und oen Demokraten noch immer verhandelt. DieGermania" hofft, daß die Verhandlungen zu einem endgültigen Ergebnis führen werven.

Berlin, 30. Juli. DerVorwärts" bringt unter der Ueber- chriftNeuorientierung Deutsch-Oesterreichs" im Zusammenhang mit dem Rücktritt Bauers von der Leitung des Auswärtigen Amts Deutsch-Oesterreichs eine Ausführung, worin gesagt wird, datz mit dem Rücktritt des glühenden Verfechters des Anschlußgedanken» an die große Schwesterrepublik Deutschland der größte Sieg der Pariser Gewalthaber abgeschloss ensei. Deutsch-Oesterreich habe, ich mit Deutschland zu einer großen deutschen Republik vereinigen vollen. Frankreich widerstrebte dem aufs heftgste. In Italien tand man dem Gedanken sympathisch gegenüber. Jetzt wird Deutsch-Oesterreich zu einer starken Annäherung an die Entente und zum Werkzeug der französischen Zerstückelungspläne in Zen« traleuropa gezwungen.

Berlin, 30. Juli. Die Kommission, die mit den Verhandlungen über de Ausführungen von Friedensbedingungen in Versailles be­traut ist, traf am 26. Juli in Berlin ein, um eingehendes Bericht über den Gang der Verhandlung zu erstatten, die in erster Linie der Kohlenlieferungen, den Wiederaufbau und die Lieferung von Chemkalien betreffen. Die Kommission begab sich von Berlin nach Weimar. Es herrschte zwschen allen Beteiligten Klarheit darüber, da ßbesonders die Kohlenlieferungen Deutschland im näch­sten Winter in eine denkbar schwere Läge setzen würden. Indessen gingen auch die Meinungen einheitlich dahin, daß energisch 8urch« gegriffen werden müsse, um den Forderungen soweit wie möglich zu genügen. Die Kommission begab sich am 28. Juli nach Ver­sailles zurück. Das Kabinett hielt gestern eine wichtige Sitzung ab» die sich mit den Maßnahmen für die Kohlenversorgung beschäftigte.

Berlin. 29. Juli.Republicain de Lyon" meldet aus Parts, die Präliminarverhandlungen mit Holland bezüglich der Auslie­ferung des Kaisers hätten begonnen. Man beabsichtige, die Ver­handlungen nicht in London, sondern an einem schwer zugängncyen Orte zu führen. Man spricht von Scapa Flow.

Amsterdam. 29. Juli.Daily Chronicle" meldet zu den Meu­tereien in Rußland, daß die Meuterei an der Front von Archan­gelsk unter britischen Truppen ausbrach, die zum Bolschewismus bekehrt worden waren; während in Onega die vorher antibolsche­wistischen russischen Truppend, die an der Seite der Alliierten stan­den, sich gegen ihre Anführer erhoben. Es scheint, daß ungefähr 2000 Mann vom Bolschewismus angefteckt wurden. Sie haben die Lager mit Maschinengewehren beschossen. Vier britische und drei russische Offiziere sind den Meuterern zum Opfer gefallen.

Amsterdam, 29. Juli.Newyork Tribüne" schreibt, es sei so gut wie gar kein Widerspruch gegen die Friedensbedingungen mit Deutschland vorhanden. Die Gegnerschaft gelte dem Schan- tungabkommen. Was auch mit dem Völkerbundsvertrage ge- schehen würde, der Friedensvertrag mit Deutschland werde dadurch kaum in Mitleidenschaft gezogen werden.

Lugano. 30. Juli. In Paris erwirkte Tittoni, daß Frankreich Italien im August 150 000 Tonnen Saarkohlen als erste Liefer­ung garantiert. Auch von England erwarte man Hilfe,

Versailler, 30. Juli.Newyork Heralh" meldet, der Fünfer- rat habe die Absicht, Frankreich -je deutschen Kriegsschiffe zuzu- sprechen.

Chicago, 30. Juli. Bei den Ausschreitungen, die gestern Mor­gen von neuem begannen, wurden ein Neger getötet und zwei verwundet. Die Verluste von vorgestern Abend werden auf 50 Tote und über 500 Verwundete geschätzt. Truppen sind entsandt worden, um die Ausschreitungen zu unterdrücken.

Zu deu Enthüllungen in der Nationalversammlung.

Berlin, 30. Juli. Die gestern mit der Niederlage der Oppo­sition und der Annahme eines Vertrauensvotums für die Regier­ung beendete Aussprache in Weimar hat sich, wie dieDeutsche Allgemeine Zeitung" feststellt, keineswegs in Bahnen bewegl, von denen man sagen könnte, daß sie für unsere innerpolitische Lage wie für die Weltgeltung, die wir wiederum beanspruchen müjjen, zweckmäßig gewesen ist. Die Nationalversammlung hat auch den Streit über die Schuld am Weltkrieg viel zu viel Kraft und Zeit verwendet, wo andere Arbeiten drängten. Die Regierung hat den Austrag der Partei- und persönlichen Gegensätze nicht gewollt. Veranlaßt wurde er von der Opposition der Rechten, die in Wort und Schrift feit Wochen sich überbot.

ImVorwärts" heßt es aus Weimar: Die konservativen und natonalliberalen Kriegsverlängerer und Annexionisten saßen im Parlament mit betrübten Gesichtern da. Sie hatten eine Schlacht verloren.

Versailles, 29. Juli. Die gesamte Pariser Morgenpresse ver­öffentlicht die Erklärungen Ribots imTemps" über die Enthüllun­gen des Reichsministers Erzbergrr. Einem Vertreter desExcel- sior" sagte Ribot, Erzberger sei zu seinen Enthüllungen nur aus innerpolitischen Gründen getrieben worden. Er bedene sich aller Waffen, die ihm in die Hand fielen, um die Alldeutschen, die immer noch sehr einflußreich seien, zu bekämpfen, indeem er gegen die militaristische Partei vorgehe, habe er außerdem no chden Vorteil, eine gewisse Meinungsverschiedenheit zwischen der englischen und der französischen Diplomatie herausbilden zu können. Das Unglück für Erzberger und das Glück für Frankreich sei, daß das deutsche Mittel so plump erscheine, daß man mit Leichtigkeit ihre Absichten erkennen könne. England werde ohne Zwefel seine vollkommene diplomatische Korrektheit beweisen können. Nicht einen Augen­blick sei Frankreich n die Falle gegangen, die ihm gestellt wurde. Frankreich konnte nicht daran denken, den verantwortlchen Ur­hebern eines ungerechten und wilden Krieges Vorschläge zur Unter­handlung zu machen, solange nicht von fernem legitimen Anrecht auf Elsaß-Lothringen gesprochen wurde.Petit Journal" sagt, die Deutschen seien im eBgriff, ihre schmutzige Wäsche zu waschen. Der Streit sei entstanden, weil die Alldeutschen Erzberger unter allen Umständen stürzen wollten.

Französische Todesurteile gegen Denunzianten.

Paris, 30. Juli. Das Kriegsgericht beendete gestern den Pro- zeß gegen die Einwohner von Laon, die den Deutschen einige Be- wohner denunziert und dadurch de Einkerkerung und Erschießung mehrerer Personen veranlaßten. .Der Hauptschuldige ist Toque. Neben ihm waren 28 Personen angeklagt, der Mittäterschaft schul- dig zu sein. Das Gericht verurteilte 11 Personen zum Tode und 11 weitere zu Zwangsarbeit auf eine Dauer von ein bis zwanzig Jahren, davon einige in Contumaciam. Sechs Angeklagte wurden freigesprochen. (In Frankreich regt sich darüber solche drakonische Strafen niemand auf, wenn aber in Deutschland ein Kommunist, der viele Menschenleben auf dem Gewissen hat, die wohlverdiente Todesstrafe empfängt, dann wird gestreikt und gegen die Re- gierung Sturm gelaufen. Schriftl.)

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