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Deutschland.

Frankfurt a. M., 31. Mai. Französische Kontrolloffiziere Men die Pfalz, bearbeiten die Bürgermeister, berufen Volksversammlungen ein und werben offen für eine neutrale, Abständige Republik Pfalz. Sie drohen den Beamten mit M Kriegsgericht, falls sie dieser ihre Dienstleistung ver igern sollten. Hochverräterische Plakate werden ange- Pgen und verteilt. Der Verkehr nach den rechtsrheinischen Weien ist vollständig gesperrt. Regierung und Presse onden vollkommen geknebelt, sodaß eine Verwahrung oder Märung unmöglich wird. Die Beamten erklären, daß sie jz neutralen Republik jeden Dienst verweigern würden. Die j,che Mehrheit des Volkes steht hinter ihnen.

Berlin, 1. Juni. In einer Unterredung, die ein Mit­glied der Redaktion derDeutschen Allgemeinen Zeitung" «t ihm hatte, erklärte Reichspräsident Ebert u. a.: In der -Michen Presse wird öfters die Meinung vertreten, daß j,j Aufrechterhaltung der von der Entente vorgeschlagenen Mensbedingungen das jetzige Ministerkabinett zurücklreten Nb durch andere zur Unterschrift bereite Männer ersetzt «den würde, sodaß dann die Schwierigkeiten schnell be­iden werden würden. Hierbei wird aber vergessen, daß « ich unserer vorläufigen Reichsverfassung der Friedensschluß H juch Reichsgesetz erfolgen muß, also durch Uebereinstimmung Vn Nationalversammlung und Staatenausschuß. Die Na- Lmlversammlung hat sich mit so erdrückender Mehrheit mden Standpunkt der Regierung ausgesprochen, der Staaten- «ißchuß stellte sich einmütig auf diesen Boden, sodaß ich m nicht vorstellen kann, wie ein in dieser Frage anders Elendes Kabinett das nach der Verfassung notwendige Mauen der Nationalversammlung finden könnte. Ein Liberes Kabinett wäre nur möglich, wenn die demokratischen stmngenschaften der Revolution, aus denen die National- «ersamrnlung hervorging, beseitigt würden. Diesem Verlangen der Terroristen »on links und rechts wird sich 'aber große Masse unseres Volkes entgegenstellen. Unser Volk i entschlossen an der Demokratie und an seiner Selbst- chimmung festhalten.

Berlin, 2. Juni. Wie derLokalanzeiger" zuver- g erfährt, wird in den Annektionsplänen für Oberschlesien großzügiges Finanzprojekt vorbereitet, das die von Ruß > seinerzeit geliehenen französischen Milliarden für Frank- l retten soll. Hierzu ist Oberschlesien mit seinen Kohlen willkommene Objekt. Polen erhält von Amerika eine ws dieses Gebiet zu indossierende Milliardenanleihe und muß diese dann aus Dankbarkeit für Polen auf deutsche Wen gewährte Freundschaft abtragen. Frankreich erhält mit sein schon verloren gehaltenes Kapital zurück. Die 'iewohner Oherschlesiens erhalten dafür das Recht, die Zinsen für dieses Geschäft im Steuerwege aufzubringen. Näher besehen bedeutet dieser Schacher aber nicht mehr und weniger, als daß Deutschland auf diese Weise aiHer seinen eigenen unerträglichen Verbindlichkeiten auch noch die russischen Echulden an Frankreich zahlen soll. Jetzt sollen die War- chcmer Politiker, wie versichert wird, an diesem Projekt in­dischen ein Haar gefunden habsir und für die Anneklion 2bnWesiens nur noch wenig Begeisterung an den Tag legen.

Berlin, 1. Juni. Der frühere Redakteur desVor­wärts", Heinrich Ströbel, der heute, sich zu den Unabhängi­gen rechnet, mahnt seine engeren Parteifreunde zur politischen Aufrichtigkeit. Er führt in der WienerArbeiterzeitung" aus, durch die LosungAlle Macht den Arbeiterräten!" »ähre man den Irrglauben, als könne heute irgend eine sozialistische Regierung im Eiltempo Sozialisierungen und durchgreifende Verbesserungen der Lage des Arbeiterstandes herbeiführen. Je lässiger man diesen Jllussionen entgegen biete,um sich die Unbequemlichkeit einer Opposition der äußersten Linken zu ersparen", desto peinlicher könnte man Mer die sträfliche Schwäche büßen. Zum Beweis der heute herrschenden Konfusion weist Ströbel auf das Ver­langen nach einerSozialisierung der Eisenbahnen" hin, die M schon ein Defizit von 2 Milliarden aufweisen und Wsßt:Was könnte da erst einer rein sozialistischen Regierung blühen, wenn sie nicht rechtzeitig den Arbeiter- Massen volles Verständnis für das politisch Erreichbare und das wirtschaftlich Mögliche beibrächte! Keine Frage also: me proletarische Einheitsfront ist eine politische Notwendig­keit. Sie ist die einzige Rettung Deutschlands. Doch ist sie Meder zu schaffen, noch gar zu halten ohne den Mut der politischen Aufrichtigkeit."

Berlin, 1. Juni. Eine allgemeine Versammlung der Professoren und Studenten der landwirtschaftlichen Hochschule w Berlin beschloß, zu erklären, sie erwarte, daß die Reichs- Werung zur Schließung der gesamten deutschen Universitäten und Hochschulen schreiten werde, ehe die Ehre, Kultur und ^löstenz des deutschen Volkes preisgegeben werde. Man sei

Neuenbürg, Dienstag den 3 . Juni 1919

77 . Jahrgang

festen Willens, alsdann mit der Waffe für das Vaterland

einzutreten. Reichswehrminister Noske teilte auf eine Anfrage mit, daß die von unabhängiger Seite als Bestand der Freiwilligentruppen außer dem Ortsschutz von an­geblich 300 (X)0 Mann genannte Zahl von 450000 Mann Reichswehr um mindestens die Hälfte zu hoch sei. Der in Mülhausen im Elsaß erscheinendeExpreß" veröffentlicht einenLettre de Straßbourg", in dem es u. a. heißt:Auf dem Bürgermeisteramt herrscht Konfusion. Der muster­gültigen deutschen Verwaltung unter der Leitung Dr. Schwan- ders verdankt Straßburg seh* viel. Wir würden ihn heute schon zurückholen, wenn wir nur könnten." Die Leiche von Rosa Luxemburg ist vorgestern im Landwehrkanal ge­funden worden. Sie wurde offenbar durch ein Wehr fest­gehalten, sodaß sie bis jetzt trotz vielfacher Nachforschungen durch Taucker nicht hatte entdeckt werden können. Kapitänleutnant von Mücke, der zweite Kommandant der Emden", hat seine Marinelaufbahn aufgegeben und ist als Landguteleve auf dem Gute Eldener bei Greifswald ein getreten. Zum Schutze des deutschen Weichselstroms ist tautPost" eine Flottille, bestehend aus armierten Weichsel dampfern, gebildet worden. Die Polen griffen die deut­schen Stellungen an der Straße BrombergHohensalza an, wurden aber abgewiesen. Aus einem in deutsche Hände gefallenen polnischen Befehl ergibt sich, daß die Polen einen Angriff auf Lissa planten. Die deutschen Kriegsgefangenen im Lager Narashino beschlossen, auf der Insel Hokkaido eine neue KolonieDas neue Vaterland" zu begründen Die japanischen Behörden haben hierzu ihre Erlaubnis erteilt.

Ei« «euer Putsch versnch i« der Pfalz.

Wiesbaden, 2. Juni. Zu dem Plakatputsch im Rheinland wird von hier berichtet, daß die Plakate, bald nachdem sie angeklebt waren, von der Bevölkerung abgerissen wurden, so daß nur wenige Personen die Proklamation zu Gesicht bekamen. DerDeutschen Allgem. Zig." wird aus Mainz berichtet, daß als Gegenmaßnahme zur Ausrufung der rheinische^ Republik heute der Generalstreik verkündet werden soll.

Wiesbaden, 2. Juni. Als Präsident derRheinischen Republik" spielt sich ein in Wiesbaden ansässiger Staatsan­walt Dorten auf, der dem englischen Befehlshaber in Köln die Proklamation der Republik Rheinland im Rahmen des Deutschen Reiches milteilte.

Mannheim, 2. Juni. Gestern vormittag 11 Uhr versuchten die Landauer Vaterlandsverräter abermals in Speyer die Republik Rheinpfalz auszurufen. Eine aus drei- bis viertausend Personen bestehende Menschenmenge hatte sich vor dem Regierungsgebäude angesammelt, die sich natür lich ablehnend gegen die Ausrufung der Republik verhielt. Tie Landauer Herren wurden, als sie das RegierunLsgebäude verließen, arg verprügelt, der Hauplführer Haaß, der einen Revolver gezogen hatte, so schwer, daß er ins Spital gebracht werden mußte. Der Holzhändler Schenk gab 2 Schüsse ab, von denen einer einen jungen Mann an der Hand verletzte. Die Landauer Herren wurden durch französische Automobile weggefahren. Regierungspräsident v. Winterstqjn ist am Samstag abend noch von den Franzosen über den Rhein gebracht worden. Der .Putsch in Speyer ist vollkommen mißlungen und in der Stadt herrscht eine gehobene Stimmung.

Ausland.

Wien, 2. Juni. Bei dem seinerzeitigen Putschversuch gegen die Wiener ungarische Gesandtschaft wurden aus dieser 135 Millionen Kronen weggeschafft, wovon ein Teil für die Gegenrevolutionäre verwendet wurde. Nunmehr sind 70 Mill. in einem Reisekoffer in der Garderobe des-Südbahnhofes und im Ringstraßenkaffee beschlagnahmt worden. Ueber den Verbleib der fehlenden 63 Millionen ist noch keine Aufklä­rung erfolgt. Wahrscheinlich sind sie nach Szegedin für die Gegenregierung des Grafen Julius Karolyi geschafft worden. Die beschlagnahmten 70 Millionen bleiben bis zur Entschei­dung der Ersatzansprüche der österreich-ungarischen Bank in gerichtlicher Verwahrung.

Rom, 2. Juni. Das Organ Sonninos will mitteilen können, daß der frühere deutsche Botschafter in Washington, Graf Bernstorff, für den deutschen Botschafterposten in Rom vorgesehen sein soll.

Paris, 31. Mai. DasJournal" stellt einen Ver­gleich an zwischen dem französischen und dem deutschen Budget und kommt zu dem Schluffe, daß jeder Deutsche 345 Frs., dagegen jeder Franzose 610 Frs. zu zahlen haben würde. Wie die Pariser Zeitungen melden, ist zwischen Frankreich und England ein Vertrag geschloffen worden, wonach Frankreich neun Zehntel der früheren deutschen Ko­lonien erhalten soll. Frankreich erhält somit einen ganz bedeutenden kolonialen Gebietszuwachs.

Czernowitz ist von der russischen Bolschewikiarmee

unerwartet besetzt worden. Die polnischen Truppen sind hier in Gefahr, umzingelt zu werden.

Rumänien hat der ukrainischen Regierung in einem Ultimatum die Besetzung von Kolomea und Stanislau an­gekündigt. Die ukrainische Regierung beschloß den äußersten Widerstand und befahl die allgemeine Mobilisierung. Sie verlegte ihren Sitz nach Kamen; Podolsk.

Im amerikanischen Senat wurde eine Gesetzes­vorlage zur Bekämpfung des Bolschewismus eingebracht.

Die Kurden südöstlich von Bagdad befinden sich in offenem Aufruhr gegen die britische Herrschaft. Die Afghanen greifen, entgegen englischen Blättermeldungen, fortwährend an.

Zu den Verhandlungen in Versailles.

Berlin, 2. Juni. Der Reichskolonialminister Dr. Bell hat sich am Sonntag nach Versailles begeben.

Berlin, 2. Juni. Verschiedene Morgenblätter sprechen von einer Entspannung in Paris. Der Versailler Bericht­erstatter derVossischen Zeitung" sagt: Es scheint ein Wett­streit vorhanden, Deutschland in vorsichtiger Form den guten Willen zu zeigen. Die bisher zurückgehaltene deutsche Mantelnote wird in den meisten Blättern ausführlich ver­öffentlicht. Die persönliche Autorschaft Brockdorffs wird nicht ohne Sympathie hervorgehoben.

ImBerliner Tageblatt" heißt es aus Versailles, aus verschiedenen Beobachtungen sei zu schließen, daß sich z. Zt. eine grundsätzliche Auseinandersetzung über den Vorfrieden zwischen den Alliierten abspiele.

ImVorwärts" heißt es: Im französischen Senat hat der greise Rrbot eine Uebersicht über die Finanzlage Frank­reichs gegeben, bei der sich auch dem Nichtfranzosen die Haare sträuben. Frankreich treibt rettungslos dem Bankerot zu, wenn es seinen Schuldner vernichtet. Und dieses Frank­reich soll nach dem sogenannten Friedensvertrag das Recht baben, unbesetzte deutsche Gebiete 15 Jahre lang festzuhalten. Es soll im schon geräumten Gebiet wieder einrücken dürfen, wenn Deutschland die vertragsmäßig übernommenen uner­füllbaren Bedingungen nicht erfüllt. Keine von den Alliierten beschlossene Aktion zur Erzwingung deutscher Leistungen darf von deutscher Seite als kriegerische Handlung aufgefaßt werden. Gibt es in Deutschland ein Kindergemüt, das den Sinn dieser Abmachungen nicht begreift?

Rotterdam, 2. Juni. Nach einer Meldung des Manchester Guardian" sind in den letzten Tagen aus eng­lischen Häfen nach dem Festland auslaufende Lebensmittel­schiffe für die Mittelmächte zurückgehalten worden, um zu­nächst die Annahme des Friedensvertrages durch Deutschland abzuwarten.

Rotterdam, 2. Juni. Eine Reuterdepesche vom Samstag meldet aus Paris: Di^ deutschen Gegenvorschläge werden von den Alliierten eingehend geprüft werden. Die Beratungen sollen unter allen Umständen so beschleunigt werden, daß der 15. Juni als Endtermin für die Unter­zeichnung des Friedensvertrages eingehalten wird.

Versailles, 2. Juni. Die Abendblätter bestätigen die von derDaily Mail" gebrachte Meldung, wonach fünf englische Minister in Paris eingetroffen sind, um an den Beratungen über den Friedensvertrag teilzunehmen und ver­raten gleichzeitig, daß sich innerhalb der englischen Delegation zwei Gruppen gebildet haben, von denen die eine unter Führung Lloyd Georges dafür sei, auch nicht um einen Fuß breit zu weichen, während die andere zu Zugeständnissen, wenn nicht gerade zu Verhandlungen rät. Aber nicht nur in der englischen Delegation haben sich zwei Gruppen gebil­det : die ganze Konferenz scheint in zwei Lager geteilt zn sein.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 2. Juni. Auf das Eingesandt des hie­sigen Arbeiterrats betr. Fleischschmuggel hiesiger Metzger nach auswärts möchte Einsender dieses nur erwidern, daß sich die hiesige Arbeiterschaft und hoffentlich auch die Be­amten solcher Vorkommnisse zu gegebener Zeit erinnern werden. Die einzige und beste Antwort auf ein solch rücksichtsloses Benehmen hiesiger Geschäftsleute kann, wenn einmal die Nahrungsmittel wieder dem Handel freigegeben sein werden, nur in der Gründung eines Konsumvereins bestehen. Ein Arbeiter.

Waldrennach, 29. Mai. Begünstigt von prächtigem Sommerwetter fand sich am Himmelfahrlstag auf Einladung der Turnvereine Birkenfeld, Calmbach und Waldrennach eine stattliche Anzahl Vertreter der Turnvereine des Bezirs zwecks Gründung eines Gaues mit Anschluß an den schwäbischen Turn- und Spielverbund im Gasthaus zumRößle" ein. Turngenosse Vollmer-Birkenfeld hieß die Erschienenen willkommen und gab einen kurzen Rückblick auf das Ent­stehen und die Ziele des schwäbischen Turn- und Spiel-