verbands. Nach einer kurzen Aussprache erklärten sich eine Anzahl Vereine bereit, nach den Grundsätzen des schwäbischen Turn- und Spiel-Verbands einen Gau zu gründen. Die Geschäfte desselben wird ein provisorischer Ausschuß, beste­hend aus 2 Mann von jedem Verein, führen, bis die ein­zuberufende Gauversammlung zu diesem Punkt Stellung nehmen wird. Alle dem Turn- und Spielverband noch Fernstehenden sind zum Beitritt eingeladen.

Ergebnis der «ahl zur evavg. L»«vesrirche«. Versammlung im Ober«mt»bezirr Reuevbtzrq

Stadt bezw. Gemeinde

Horn­

berger

Sand­

berger

Bozen-

Hardt

Ktmgen-

mayer

Arnbach .

! 48

66

53

62

Bernbach ....

! 2

90

90

2

Bieselsberg ....

37

111

111

37

Birkenfeld . . . .

346

98

107

333

Calmbach ....

148

404

407

139

Conweiler . . . ,

56

311

305

60

Dennach.

6

87

74

19

Dobel.

21

107

107

.21

Engelsbrand . . .

108

100

101

107

Feldrennach ....

108

101

IM

109

Pfinzweiler ....

45

51

51

45

Gräsenhausen - Obernh.

83

209

197

95

Grunbach ....

75

127

127

73

Herrenalb-Gaistal. .

62

209

209

61

Höfen.

31

177

177

31

Rotenbach ....

10

29

32

9

Jgelsloch ....

64

10

14

60

Kapfenhardt . . .

72

30

29

71

Langenbrand . . .

85

26

28

83

Loffenau.

192

183

Neuenbürg ....

176

427

425

174

Neusatz.

10

54

54

10

Oberlengenhardt . .

39

43.

43

39

Obernirbelsbach . .

2

36

86

2

Ottenhausen....

74

76

74

74

Rotensol.

3

72

72

3

Salmbach ....

19 j

95

95

19

Schömberg ....

126 !

147

145

127

Schwann . . . . >

96 !

140

144

92

Schwarzenberg . . . !

7 ,

58

58

7

Unterniebelsbach . .

7

22

22

7

Waldrennach . . . -

138

10

9

138

Wildbad.!

328

268

282

312

Sprollenhaus . . .

89

9

9

88

' Summe

2521 f

3992

3970

2509

Hiernach dürften die Bewerber der freieren Richtung: Stadtpfarrer Sandberger, Liebenzell und Apotheker Bozenhardt, Neuenbürg gewählt sein. Das Ergebnis aus dem Oberamtsbezirk Calw liegt noch nicht vor.

Der drutsche Uck«r «uv dte neue Zeit.

Vortrag pon Dr. Weiß-Hohenheim, gehalten im Landwirtschaftlichen Bezirks-Verein Neuenbürg.

Die neue Zeit, die wir uns allerdings anders dachten, als sie geworden ist, bringt auch der Landwirtschaft neue und schwere Aufgaben, besonders auf dem Gebiet der Organisa­tion. Wir leben heute im Zeitalter der Massenorganisation, alle Stände schließen sich zusammen, uw in dem neuen Volks­staat ihre Interessen voll und ganz zu vertreten. Auch in Württemberg hat man es frühzeitig erkannt, daß die Land­wirte sich mehr wie bisher zusammenschließen müssen. Vor einem müssen wir uns hüten, vor der Zersplitterung unserer Kraft. Das Persönliche muß vollständig zurücktreten, wo es sich um die Interessen eines ganzen Standes handelt; diese wüsten in den Vordergrund gestellt werden, nur dann wird die Organisation eine Zukunft haben. Die landw. Bezirks- Vereine, so wie sie heute sind, werden eine gute Unterlage ge­ben. auf der wir weiter bauen können; sie sollen nicht abge- schafsi und beseitigt werden, denn sie haben viel gutes ge­schaffen. Darum soll man denselben treu bleiben und neue Mitglieder werben. Wenn sie einen Organisationsfehler hat­ten, so war es der, daß ihnen die breite Grundlage, der rich­tige Unterbau fehlte: die landw. Ortsvereine. Aber auch damit ist es nicht getan, es muß in den Ortsvereinen prak tische Arbeit geleistet werden. In den landw. Ortsvereinen fühlt sich der Landwirt mehr berührt und angezogen als in den großen Bezirksversammlunqen, da fallen die Worte ent­schieden auf besseren Boden.

Wie kann nun in diesen Ortsvereinen wirklich praktische Arbeit geleistet werden besonders auf dem Gebiet des Acker­baus ? Hier ist die Erkenntnis durchgedrungen, daß man sich mehr der kleinen Landwirte annehmen muß. Da ist zunächst die landwirtschaftliche Berufsbildung, welcher größere Auf­merksamkeit geschenkt werden muß. Hier fehlt es noch sehr, besonders im Bezirk Neuenbürg, da die landw. Winterschule in Leonberg während des Kriegs geschlossen war. Die Land­wirtschaft ist nicht so einfach, wie sie sich ansieht, es sei nur an das Kapitel der Anwendung künstlicher Düngemittel erin­nert. Für die Vorbildung der Landwirte ist der Grundstein gelegt in der Volksschule, diese Vorbildung muß ausgebaut werden in den landw. Fortbildungsschulen, sie müssen ihre Ausbildung vollenden in den landwirtschaftl. Winterschulen. Diese sind nicht bloß für größere Landwirte da, sie sind auch für die kleineren Landwirte von großem Nutzen. Aufgabe der Ortsnereine ist es, daß die jungen Landwirte in diese Winterschulen geschickt werden; sie werden es nicht bereuen; es wird ihnen später zum Nutzen gereichen.

Was die landw. Forschung bis jetzt ans Tageslicht brachte, zeigt, daß ein großer Abstand besteht zwischen der praktischen Landwirtschaft und was die Wissenschaft durch dis Forschung herausbrachte. Wenn all dies richtig ausge­nützt worden wäre, wir hätten heute keinen Mangel an Lebensmitteln; das ist keine graue Theorie. Auch in der kleinsten Markung kann man oft handgreifliche Unterschiede zwischen den einzelnen Aeckrrn finden. Das kommt davon, «eil eben der eine es verstand, sich die Errungenschaften der

Neuzeit zu eigen zu machen, während der anderen bei dem Althergebrachten sitzen blieb. Diese Zurückgebliebenen gilt es zu belehren uud aufzuklären, und da ist der Octsoerein die­jenige Organisation, wo jeder, auch der kleinste Mann be­raten werden kan»,'

Wie hat man es nun anzufangen, um den landw. Ackerbau zu heben und zu fördern? Das ist sehr einfach. Man setzt sich in Verbindung mit einem fortschrittlich gesinn­ten Landwirt. Dazu gehört nicht viel Geld, auch kein gro ßes Besitztum, die Hauptsache ist ein guter Wille, daß ein solcher Landwirt zugänglich ist für fortschrittliche Landwirt­schaft. Solche Landwirte finden sich in jeder Gemeinde, wenn man ernstlich nachsieht. Mit einem solchen Landwirt macht man einen Gang durch Hof und Stall, durch Wiesen und Felder, Aug in Aug gegenüber lernt man sich recht verstehen und gewinnt gegenseitiges Vertrauen. Jeder Ge­genstand, der ins Auge fällt, gibt Anlaß zu ungezwungener Besprechung. Da ist es zunächst die Dungstätte, wo eben ein Landwirt daran ist, Gülle über die Dungstätte zu brei­ten, ein Beispiel, wie es nicht gemacht werden soll, denn es bedeutet eine große Verschwendung des Düngerwerts der Gülle. Man soll die Dungstätte mit Wasser und nicht mit Gülle übergießen, weil von der Gülle, je mehr sie mit der Luft in Berührung kommt, umsomehr von der Düngekraft verloren geht, dabei verfehlt man noch, die Dungstätte, nach dem Anfeuchten fefttreten zu lassen. Der Gülle müssen wir besondere Beachtung schenken. Von der neuen Zeit erwar­tet man, daß sie -uns Kunstdünger in Hülle und Fülle be­scheren würde; es- ist anders gekommen. Schwefelsaurer Ammoniak und Kalistickstoff sind außerordentlich rar, und darauf hatte man so große Hoffnung gesetzt. 1915 hatte man eine bedeutsame Erfindung gemacht, indem man darauf kam, Salpeter direkt aus der Luft herzustellen, indem man ihr den Stickstoff entzog. Große Werke wurden angelegt; sie wären im Stande, doppelt so viel Stickstoff herzustellen, als man benötigt, -wenn nicht die Streiks und in Verbin­dung damit Kohlen- und Transportmittelmangel der Fabrika­tion hinderlich wären. Infolgedessen müssen wir damit rech­nen, daß das Jahr 1919 voraussichtlich das schlechteste sein wird, welches wir feit 1914 hatten. Bei uns macht sich das nicht so fühlbar, aber wenn man auf die großen Güter kommt, da fühlt man den Kunstdüngermangel. Nicht viel besser steht es mit Thomasmehl, Superphosphat, Kainit und Kalisalz. Bei Kainit liegt über die Hälfte im besetz ten Gebiet, Superphosphat haben wir zum großen Teil aus dem Ausland bezogen. Kainit und Kalisalz hatten wir wohl in ausreichender Menge, aber nachdem die großen Kalilager im Oberelsaß in Wegfall kommen, ist das ein schwerer Schlag für uns. Trotzdem haben wir noch große Kalilager in Deutschland, aber Streik. Kohlen- und Transportmittel Mangel erschweren -die Produktion. Deshalb gilt es, wirt j schaftlich mit der Gülle umzugehen. Ueber ihre Anwendung ein Beispiel. Die - Gülle führt man gewöhnlich bei schönem Wetter über die Felder. Dabei geht aber umsomehr Dün­gerwert verloren, jemehr sie mit der Luft in Berührung kommt; sie muß möglichst rasch mit dem Boden vermischt und wenn es angeht, bei trübem Wetter ausgeführt werden und nicht bei Sonnenschein und trocknenden Winden. Bei Setzwaren, wie Kohlraben ist es vielfach üblich, daß man diese nachher mit der Gülle düngt besonders bei Trocken­heit. Vorzuziehen ist, den Kohlrabenacker vor dem Setzen mit Gülle zu überschütten, diese einachern und lieber nach­her die Kohlraben mit Wasser begießen oder mit verdünnter Gülle, aber nicht die wertvolle Gülle zu den Kohlraben nehmen; denn dadurch geht ein großer Teil des Nährstoffes verloren; die Kohlrüben sind übernährt und nicht haltbar.

In Neuenbürg hüllt es schwer, Sämaschinen einzuführen, aber schon in kleineren Gemeinden mit stark parzelliertem Besitz wurden solch^ Sämaschinen eingeführt und die Leute waren dankbar. Drese Sämaschinen machen sich bald be zahlt. Sehr wertvoll ist es, wenn der Landwirt sein Ge­treide hacken kann, das ist jedoch nur möglich, wenn es mit der Maschine gesät ist. Düngungsversuche mit schwesel- säurem Ammoniak auf einem Morgen Acker gehackt, ergeben pro Morgen einen Mehrertrag von 142 Mk, in nicht ge­hacktem Zustand einen solchen von 100 Mk., während das Ergebnis ohne Anwendung von Kunstdünger und unbehackl nur einen Mehrertrag von 38 Mk. pro Morgen brachte. Zum Hacken eines Morgen benötigt man nach Aussagen von Göttelfinger Landwirten 2 Tage für einen Morgen. Der Landwirt muß mach einem bestimmten Düngungsplan bei Anwendung künstlicher Düngemittel verfahren. Wenn man die Felder nicht mit der Maschine einsät, kann man auch nicht hacken, aber man kann gegen die Unkrautbe­kämpfung das Eggen anwenden und damit ähnlich gute Er­gebnisse wie beim Hacken erzielen.

Ein weiter wichtiges Kapitel ist, daß man mit dem Waffervorrat des Bodens recht sorgfältig umgeht. Wie hält man das Wasser, das den Winter über und im Früh jahr in den Boden gedrungen ist, im Boden fest? Alles Düngen, Ackern und Eggen hilft nichts, wenn infolge Trocken­heit die Pflanzen sich nicht recht entwickeln können. Die Pflanzen brauchen viel Wasser zu ihrem Aufbau; die Forschungen ergeben, daß eine ausgewachsene Maispflanze 13 Liter, ein Birnbaum. 400 Liter benötigt. Wie verheerend die Trockenheit wirkt, hat sich schon oft gezeigt. In Würt­temberg sieht man noch so viele Felder in der Furche da liegen; in diesem Zustand verlieren sie am meisten Feuchlig keit. Ein Feld darf bei trockener Witterung nicht in der Furche liegen bleiben, huch wenn er nur mit Kartoffel» an­gebaut wird, er muß.eingeeggt werden. Reiche und recht­zeitige Anwendung der Egge ist das Geheimnis der Erhaltung der Feuchtigkeit des Bodens. Auch gewalzt sollen die Felder -nicht liegen bleiben. Durch das Walzen wird das Wasser im Boden an die Oberfläche gezogen und verdunstet. Die Anwendung der Walze ist recht, aber hinten drein muß die Egge folgen, um oben eiüe leichte krümelige Schicht zu schaffen. Man muß darauf sehen, wie man zu gewissen Zeiten dem Boden das Wasser erhält. Hiebei leistet ein Regenmesser,

der die Niederschläge genau anzeigt, wertvolle Dienste, schwerem Boden ist jetzt nichts zu machen, das muß ^ zeitig im Frühjahr geschehen, dann steht man nicht so joM volle Gesichter zum Himmel blicken, wenn es lange M

umzog

regnet.

G

Ein letztes Kapitel ist der Bezug von Saatgut und nt zeugung. Auf diesem Gebiet liegt noch viel im Argen L wird empfohlen Saatgut zu beziehen und mit den, 8^. zu wechseln. Die Folge dieses Rates ist. daß in die 1. meinden Saatgut waggonweise eingeführt wird und » Landwirtschaft gar nicht genug Saatgut erzeugen kann L? liegt ein großer Organisationsfehler vor, dem hoffentlich Hilfe der Octsvereine künftig vorgebeugt werden kann > spielsweise bezieht man in einer Gemeinde Originals? Diese wächst schön heran, die Ernte wandert aber in dl Mühle, in den Futtertrog, und nur ein kleiner Teil M wieder gesät. Das ist falsch, damit treibt man eine unverantwortliche Verschwendung. In dieser Gerste ein hoher Zuchtmert; sie sollte nicht verfüttert und versM sondern für die nächstjährige Ernte aufgehoben werden L neue Organisation sieht vor, daß sich eine Anzahl Landwch zusammentun, etwa 10 Ztr. Dmkel oder guten Roggen bauen und die Ernte dem landw. Ortsverein zur Veffch stellen. 10 Ztr. reichen zur Einsaat von etwa 10 Mors! im nächsten Jahre sind es 100 Ztr. Saatgut. Wenn M diesen Weg beschreibt, wird man viel leichter in der Lw sein, die ganze Gemeinde mit Saatgut zu versorgen »I jeder Landwirt kann dann alle 23 Jahre sein SaaiM erneuern. Auf diese Weise genügt es, wenn alle 2 etwa 1020 Ztr. Saatfrucht hereinkommt, damit span viel Geld und Kosten und das Ziel, die rechtzeitige E ung des Saatguts, wird auf einfache Weise erreicht.

Wir stehen heute leider vor unserem zertrümmert«» Vaterland. Ob diese Zertrümmerung noch weiter gehen

wir wissen es nicht. Aber das wissen wir gewiß, i dem Elend, in das uns dieser Krieg brachte, aus wirtschaftlichen Tiefstand nur eines führen kann, die deutsche Arbeit und Sparsamkeit. Wir haben viel verloren aber wir haben nicht alles verloren, nicht verloren uns« deutsche Arbeitskraft, unseren Geist und Körper, der einzige Rohstoff, welchen uns die Feinde nicht nehmen, der einzige Schatz, den sie uns nicht rauben können. Ein williges, fleißiges Volk wollen wir bleiben; der Lohn wird nicht aus! bleiben. Der Acker, welcher 10 Ztr. brachte, wird wenn wir ihn richtig nach fortschrittlichen Grundsätzen bearbeiten auch 15 Zentner bringen, der Stall, in dem bisher drei Rinder standen, wird auch fünf und mehr aufnehmen. Voraussetz­ung ist, daß die Arbeit des Landwirts entsprechend belohnt wird; jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ein Trost, daß uns nicht verloren ging unsere liebe, schöne, teure deutsche Heimat, die uns gerade jetzt wieder so schön entgegenstrahlt. Wem verdanken wir das? Wir verdanken es denen, die für sie gekämpft und gestorben sind. Ihnen zum Dank und zur Ehre wollen wir wuchern mit dem Pfund, das uns blieb: der deutschen Arbeitskraft. Wir wollen den Trümmerhaufen wieder aufbauen, ein neues, stolzes Gebäude errichten, keinen Palast für die oberen Zehntausend oder eine Herrschaftsvilla, ein Volkshaus, über dem geschrieben steht:Dieses Haus ist geweiht dem deutschen werktägigen Volke! Freie Bahn dm Tüchtigen l"

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Württemberg.

Stuttgart, 2. Juni. Mit Rücksicht auf die Stei­gerung der Kosten für Papier und Druck sind mit Wirkung vom 1. Juni ds. Js. an die Verkaufspreise der an den Post­schaltern zum Verkauf anfliegendcn, sowie der vom Postscheck­amt zu beziehenden Vordrucke weiter erhöht worden. In den rund 1900 württembergischen Gemeinden sind zur Zeit noch 800 lebenslänglich gewählte Octsvorsteher tätig, hie­von etwa die Hälfte im Hauptberuf. Bei etwa 200 OrtS- vorstehern ist die Wahldauer wegen des Krieges verlängert worden. So werden also, wenn der geplante Entwurf Gesetz wird, ungefähr in 1000 Gemeinden, also in mehr all der Hälfte aller, Neuwahlen stattfiaden.

Tübingen, 2. Juni. Bei einem hier wohnhaften Landtagsabgeordneten und seinem Freunde wurde die Hälfte eines gehamsterten Schweines durch den Arbeiterrat der All­gemeinheit wieder zugeführt.

Oberndorf, 2. Juni. Sonntag abend hantierte im 19 Jahre alte Sohn des Schriftsetzers Schänzle in der el­terlichen Wohnung mit einer Selbstladepistole. Ein Schutz ging unversehens los und die Kugel traf die 13 Jahre alt! Schwester mitten ins Herz, so daß sie tot zu Boden saii Ulm, 1. Juni. Das Gaswerk hat infolge der Loh- und Kohlenpreiserhöhungen eine Mehrausgabe von 520 OM Mark. Die städtischen Kollegien erhöhten also den Gaspreit auf 32 Pfg. und den Kokspreis auf 6 Mark. Der Be­trieb des Stadtbads wird wegen der Kohlenknappheit sofort eingestellt und der dadurch frei werdenve Koks den Bäcker­eien überwiesen, dje nunmehr auf 14 Tage mit Kohlen ver­sehen sind. Für Milch wurde ein Verbraucherpreis von 60 Pfennig, für Rindfleisch ein Höchstpreis von 2.55 Mark, bei Kalbfleisch ein solcher von 2.50 Mark festgesetzt.

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Baden.

Diersheim (Amt Kehl), 1. Juni. DemAcher- und Bühlerboten" wird von hier mitgeteilt, daß in unserem von den Franzosen besetzten Orte ein Mädchen einem Marok­kaner zum Opfer gefallen ist. Das betreffende Mädchen arbeitete auf dem Felde und mußte beim Heimweg einen Wald passieren, wobei sie von einem Marokkaner-Posten angefallen, vergewaltigt und in bestialischer Weise ermordet wurde. Die Eltern des Mädchens wurden nach vergeblichem Warten abends bei dem Ortskommandanten vorstellig und fanden ihre Tochter in einem Wald mit abgeschnittenem Hals und gräßlich verstümmelt vor.

Durlach, 1. Juni. In einem hiesigen Gasthaus wurde eine Hochstaplerin verhaftet, die in Schwesterntracht vom Roten Kreuz und mit Kriegsauszeichnungen geschmückt her»

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