träges am 2. Mai stattfinden. Wilson werde am 5. Mai abreisen.
Bern, 17.April. Der Ausschuß der Friedenskonferenz, der sich mit der Verantwortlichkeit für den Krieg beschäftigt, hat seinen Bericht beendet, der von allen Mitgliedern, ausgenommen den japanischen Delegierten, unterzeichnet wurde. Danach sollen der Kaiser, der Kronprinz, Feldmarschall von Hindenburg. General Ludendorff, Admiral von Tirpitz, sowie diejenigen Offiziere, die U-Boote und Bombardements kommandierten, verurteilt werden. („Was stehest Du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balken iu deinem Auge", möchte man diesem Friedenskonferenz-Ausschuß zurufen. Schrift!.)
Ue-er die Friederrsbedirrguirgerr
sagte Lloyd George im englischen Unterhause, die Vertreter der Großmächte seien zu einem vollständigen Einvernehmen über die großen grundlegenden Fragen bezüglich des Friedens mit Deutschland gelangt. Sie Hütten diese Fragen bereits formuliert, und er hoffe, daß sie Ende der nächsten Woche vorgelegt werden würden. In allen Fragen, die uns vorgelegt wurden, gelangten wir zu einstimmigen Beschlüssen. Die Friedenskonferenz hat einstimmig und ohne Zögern beschlossen daß es ein Fehler ersten Ranges sein würde, die Friedens- bedingungen zu veröffentlichen, ehe sie mit dem Feinde geschlossen würden. Wir wollen einen strengen Frieden, weil der Fall es verlangt. Aber es dürfte nicht berechtigt sein, Rachegefühle zu befriedigen, sondern Gerechtigkeit zu üben. Jede Klausel und jede Bedingung muß in gleicher Weise gerechtfertigt sein."
„Eines der Ergebnisse des Friedens wird die Entfernung der großen kontinentalen Rüstungen sein. Die Streitkräfle Deutschlands werden zu einem Heere herabgesetzt werden, das eben ausreicht, um den Polizeidienst in seinen Städten durchzuführen, und seinen Handel zu schützen. Wir und Europa müssen durchaus Ruhe haben. Die Gefahr besteht nicht, daß es in Deutschland noch zu einem neuen Ausbruch kommt; denn Deutschland könnte mit Mfihe nur 80000 Mann aufbringen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.
Die Gefahr besteht jetzt, daß o.ie Welt in Stücke geht, wenn das hagere Gespenst des Hungers durch das Land streift." Lloyd George betonte zum Schluß, daß es die Pflicht aller Staatsmänner, Parlamente und Führer der öffentlichen Meinung sei, den Triumpf des Rechts nicht durch Nachgiebigkeit zu verderben."
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Sonntagsge-anke» für den 19. April 1919.
O st e r n.
Wenn's trüb und düster aussieht in der Welt, dann gilt es doch nicht, zu verzagen und zu verzweifeln. Es hat schon noch schlechter ausgesehen — damals als Jesus Christus von den Fürsten und Priestern und dem großen Haufen beseitigt wurde. Als er starb, verfinsterte sich der Himmel, als er aber von Gott wieder aufgeweckt wurde, da leuchtete die Sonne. Darum getrost I Naumann.
Neuenbürg, 16. April. (Sitzung der bürgerlichen Kollegien). Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende den Erlaß des Ministeriums des Innern vom 27. März 1919 betr. die näheren Bestimmungen über die Mitarbeit der Arbeiter- und Bauernräte an der öffentlichen Verwaltung bekannt. — Die Kollegien erklärten sich grundsätzlich bweit, bei Vorliegen der geforderten Voraussetzungen Zuschüsse zu Wohnungsbauten an Baulustige zu gewähren in Höhe von */s der Ueberteuerung (d. h. des Betrags, der über die Friedenspreise zuzügl. 40 °/» der Kosten hinausgeht) falls sich Baulustige melden sollten, welche sich den von Reich und Staat gestellten Bedingungen unterwerfen. — Bezüglich des Antrags des Wilhelm Blaich, Werkführers am städt. Elektrizitätswerk auf Erweiterung seiner Dienstwohnung durch Einbau eines Zimmers im Bühnenraum wurde beschlossen, den Stadtbaumeister Stribel zu beaus tragen, einen generellen Kostenvoranschlag anzufertigen und dann weiter zu beraten. — Auf Verlangen der Pensionskasse für Körperschaftsbeamte soll klar zum Ausdruck kommen, ob Werkführer Blaich am städt. Elektrizitätswerk Gemeindebeamter oder gewerblicher Arbeiter ist. Die Kollegien äußerten sich dahin, daß Blaich als Gemeindebeamter i. S. der Art. 68, 98 ff. der Gemeindeordnung anzusehen sei. — Nachdem die Turnhalle zur Getreidelagerung nicht mehr benötigt wird und ihrer Bestimmung zurückgeführt ist, muß auch wieder für regelmäßige Reinigung gesorgt werden. Dieses Geschäft (Reinigung zweimal wöchentlich, und eine Hauptreinigung jährlich) wurde zunächst auf ein Jahr der Frau Sofie Müller Wtw. für Mk. 250.— übertragen.
In der anschließenden Sitzung des Gemeinderats allein wurde bekannt gegeben, daß Hauptfehler Beutler, welcher seit dem Weggang des Oberreallehrers Hermelink stellvertretungsweise die Vorstandschaft der Gewerbeschule führte, von diesem Amt entbunden zu werden wünscht. Ebenso möchte Rektor Vollmer den seither von ihm an der Gewerbeschule erteilten Zeichenunterricht abgeben. Es wurde darauf die Vorstandschaft der Gewerbeschule an Oberreallehrer Schiler, der Zeichenunterricht an derselben dem Hauptlehrer Fuchs je ab 1. Mai d. Js. übertragen. — Zum Stadtpfleger wurde in geheimer Wahl mit Stimmenmehrheit gewählt: Eberhard Essich, Schultheißenamtsverweser in Hessigheim. X.
Neuenbürg, 17. April. Wie man vom Ernährungsministerium hört, fand dort am 16. d. Mts. unter Vorsitz des Ernährungsministers eine Besprechung der Vertreter der württembergischen Kurorte statt. Einstimmig wurde zum Ausdruck gebracht, daß im Hinblick auf die dauernden Schwierigkeiten in der Ernährung ein freier Kurverkehr auch im kommenden Sommer nicht möglich ist. Die Verordnungen über Einschränkung des Kurverkehrs werden deshalb vorbereitet.
Calw, 18. April. In Neuweiler ist einem Naislacher Bauern das Fleisch eines geschlachteten Schweines im Wert von 400—500 Mk. aus dem Kamin gestohlen worden.
Württemberg.
Schramberg, 18. April. Gestern vormittag wollte der Gerichtsvollzieher bei dem als rabiater Mensch bekannten Privatier Dold, genannt Hansjakob, eine Pfändung vornehmen. Zur Vorsicht nahm er einen Schutzmann mit. Als die Beamten in die Wohnung eintreten wollten, empfing sie Dold mit Revoloerschüssen, wovon einer den Schutzmann am Halse traf, zum Glück aber nicht lebensgefährlich verletzte. Dold wurde verhaftet, wobei er nochmals zu schießen versuchte, bis ihm die Waffe entrissen wurde.
Reutlingen, 18. April. Am Gründonnerstag hat sich die Streiklage nicht verändert; nur hat sich die Arbeiterschaft der Eninger Weberei den Ausständigen auch noch angeschlossen. Die Verhandlungen mit den Holzarbeitern haben bereits begonnen, die mit den Textil- und Metallarbeitern kommen heute noch in Gang.
Kirchheim u. T., 18. April. In Aichelberg hatte der Schultheiß etwa 3000 Mk. Holzgeld eingezogen und auf dem Rathaus verwahrt, dann aber zu sich genommen. Ein Dieb wußte nur von dem Holzgeld, nicht aber von dem Aufent- haltswechsel. Als xr nachts ins Rathaus einbrach, fielen ihm deshalb nur wenige Mark in die Hände.
Backnang, 17. April. In der Lederfabrik von Feigenheimer wurden für über 5000 Mk. Häute gestohlen. Als ein Arbeiter die Diebe stellte, bedrohten sie ihn mit Revolvern und entkamen. Ein Schutzmann hat aber die Täter größtenteils ermittelt und festgenommen. Auch 18 Häute sind wieder beigebracht. — Dem Gutsbesitzer Kübler auf Sachsenweilerhof ist ein schönes Pferd samt Bernerwägelchen aus Stall und Scheuer gestohlen worden.
Ehingen, 18. April. Die Sicherheitskompanie verläßi Stadt und Bezirk. Der „Volksfreund für Oberschwaben" schreibt ihr folgendes ins Stammbuch: „Wohl niemand wird ihr eine Träne nachweinen, am wenigsten die, die ihre Taten am eigenen Leibe zu verspüren hatten. Hoffentlich auf Nimmerwiedersehen.!"
Baden.
Pforzheim, 17. April. Der Neuzugang an Typhuskranken beträgt wiederum 35. Die Gesamtzahl steigt damit auf 2682.
Spessart b. Ettlingen, 17. April. Durch Blitzstrahl ist das Rathaus vollständig eingeäschert worden.
Furtwangen, 16. April. Eine lustige Eiergeschichte wird hier viel belacht. Eine Hofbäuerin bemerkte, daß öfters Eier verschwinden, obwohl doch alles „diebessicher" verschlossen war. Da ertappte sie eines Tages den „Dackel" ihres Mannes, wie er sich eines der jetzt so begehrten und hoch im Preise, stehenden runden Hühnerprodukte wohlschmecken ließ. Daß sie ihre Hühner dieses Frühjahr unberechtigter Weise für so träge und undankbar für das reichliche Futter gehalten hatte, mußte sie natürlich jetzt ein- sehen und kann ihr Unrecht nicht einmal abbitten. Der vierbeinige Feinschmecker aber wird an die „Leckerbissen" und die „Belohnung" mit gemischten Gefühlen denken bezw. sie in Erinnerung behalten.
Mannheim, 17. April. Wie berichtet, ist der Streik der Beamten der Badischen Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen gestern durch gegenseitiges Entgegenkommen beendet worden. Heute, Donnerstag früh, wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Die Direktion der Fabrik gewährt außer den derzeitigen Teuerungszulagen für Gehälter: bis zu 4000 Mk. eine monatliche Zulage von 110 Mk. für Verheiratete, 90 Mk. für Ledige und 40 Mk. für Jugend liehe; von 4001—6500 Mk. 100 Mk. bezw. 80 Mk., von 6501—9000 Mk. 90 Mk. bezw. 70 Mk.; über 9000 Mk. 75 Mk. bezw. 55 Mk. und zwar für die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1919. Auf Wunsch werden diese neuen Zulagen für 5 Monate voraus bezahlt nnd zwar höchstens 550 Mk. und mindestens 200 Mk.
Neueste Nachrichten.
Karlsruhe, 17. April. Die Abg. Mayer-Heidelberg, Rausch und Strobel (Soz.) haben folgende Interpellation in der Badischen Nationalversammlung eingebracht: „Ist der badischen Volksregierung bekannt, daß im Bereich des 14. Armeekorps, z.Zt. noch 3 Generalleutnants, ^Generalmajore, 15 Obeisten, 30 Oberstleutnants, 118 Majore, 260 Hauptleute, 130 Oberleutnants und 600 Leutnants im Dienste stehen. Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Demobilisierung der Offiziere zu beschleunigen?"
Offenbach, 19. April. Auf dem Wilhelmsplatz fand gestern nachmittag eine von Kommunisten einberufene Versammlung statt. Im Anschluß daran bildete sich ein Demonstrationszug, der sich nach der Kaserne bewegte, wo der Volksrat seine Sitzungen hat und die von Regierungstruppen belegt ist. Es kam zu Zusammenstößen. Infolge der Schießerei wurden 4 Personen getötet und 24 mehr oder wenigerleicht verletzt. Der Belagerungszustand wurde verhängt.
Köln, 18. April. Eine allgemeine Versammlung der ausständigen Angestellten nahm heute vormittag Stellung zu dem neuen Einigungsvorschlag. Nach längerer Aussprache wurde er nahezu einstimmig angenommen und beschlossen, die Tätigkeit in den Betrieben am Freitag Nachmittag wieder aufzunehmen.
Bochum, 17. März. In der Nähe des Schachtes Präsident wurden Arbeitswillige von streikenden Bergleuten belästigt. Zum Schutze der Arbeitswilligen und der Zeche wurden Regierungstruppen herbeigerufen. Damit sind die ersten Regierungstruppen in die Stadt Bochum selbst eingerückt. — Ein großer Teil der Eisenbahnarbeiter im Direk- lionsbezirk Elberfeld trat in den Ausstand. Infolge Strom- mangels haben sämtliche Wuppertaler Straßenbahnen den Betrieb eingestellt.
Weimar, 18. April. Graf Brockdorff-Rantzau äußert sich einem Vertreter de- „Daily Expreß" u. a. wie folgt: Die Aufgabe Deutschlands ist wirklich nicht die, Vorschläge zu machen, sondern die ihm gestellten Zumutungen
abzuschwächen. Die deutschen Delegierten werden alle Fox. derungen, die sie wesentlich von dem Programm Wilflntz unterscheiden, ablehnen. Wir können keine weiteren Gebiets- abtretungen deutschen Bodens zulassen, als diejenigen die im Novembervertrag angedeutet worden sind. Außerdem können wir auch keine übertriebenen Eatschädigungsforderunaen annehmen. Deutschland darf nicht seiner wichtigsten Besjk. tümer beraubt werden, ganz gleich, ob dies durch Haß oder durch Unkenntnis beabsichtigt wird. Wir haben ein wesentliches Interesse daran, die Beziehungen zu unseren Kolonien weiter aufrecht zu erhalten.
Berlin, 19. April. Der. frühere Berliner Polizeipräsident Eichhorn wurde auf der Flucht zwischen Holzminden und Höchster, als er mit seinem Flugzeug eine Notlandung vornehmen mußte, durch Regierungstruppen festgenommen Eichhorn wollte, wie vermutet wird, ein Versteck bei den Bergarbeitern im Ruhrrevier aufsuchen, wo er die ganze vorige Woche verbracht hat.
Berlin, 19. April. Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen gibt bekannt, daß bei dem beträchtlichen Tiefstand der Kohlenvorräte eine starke Zugseinschränkung auch in Sachsen unvermeidlich sei.
Berlin. Die offizielle Ernennung des früheren Staatssekretärs und jetzigen demokratischen Abgeordneten Bernhard Dernburg zum Reichsfinanzminister als Nachfolger Dr. Schiffers gilt als unmittelbar bevorstehend. Er dürfte bereits am kommenden Dienstag das Amt übernehmen.
Berlin. Zu dem offiziösen Kommentar des „Komme Libre", die Deutschen würden nicht lange in Frankreich weilen und hätten lediglich Ja oder nein zu sagen, sagt der Vorwärts, daß wenn diese Meldung richtig sei, sie selbstverständlich auch auf die Dispositionen der deutschen Regierung ihre Rückwirkung haben müsse. Um einen Diktatfrieden entgegenzunehmen, genüge es, einen zuverlässigen Kurier nach Versailles Hu schicken. Man werde dann in Deutschland darüber beraten können und vielleicht zu dem Mittel einer allgemeinen Volksbefragung greifen, um die Meinung des Volkes selbst darüber festzustellen.
Wien, 18. April. Der frühere Minister: des Auswärtigen Graf Ottokar Czernin ist vorgestern von den deutsch-österreichischen Grenzbehörden in Feldkirch verhaftet worden, als er den Versuch machte, ohne Paß die schweizerische Grenze zu überschreiten.
Wien, 18. April. Bei schweren Ausschreitungen, die sich am Donnerstag vor dem Parlamentsgebäude abspielten und bei denen vielfach halbwüchsige Burschen eine Hauptrolle spielten, sind neben vielen Verletzten 5 Todesopfer, darunter mehrere Polizeibeamte, zu beklagen. Die Unruhen werden als ein seit geraumer Zeit vorbereiteter Putschversuch der Kommunisten dargestellt, bei dem der Einfluß ungarischer Kommunisten erwiesen sei. Der Versuch sei mißglückt.
Amst erdam, 18. April. Nach Meldungen des „Tele- grarh" aus Paris wird der Friedensvertrag aus 1000 Artikeln bestehen, die 300 Seiten Maschinenschrift in Anspruch nehmen werden. 68 Artikel handeln vom Saargebiet. Der vorläufige Friedensvertrag mit Oesterreich werde sofort nach Unterzeichnung des Vertrages mit Deutschland, wie man erwarte, vor Ende Mai geschlossen werden. Wenn die Deutschen sich weigern sollten, den Vertrag zu unterzeichnen, so denke man daran, einen großen Teil des deutschen Gebiets zu besetzen, die Blockade beizubehalten und die Lebensmittelsendungen einzustellen.
Paris, 17. April. Nach einer Statistik im „Matin' stellen sich die Kriegskosten der Franzosen angesichts der Abnahme der französischen Bevölkerung auf 7143 Franken, in Deutschland einschließlich der Entschädigung von 125 Milliarden Franken nur auf 4358 Franken auf den Kopf seiner zahlreichen Bevölkerung. Somit habe ein Deutscher nur halb so viel zu tragen wie ein Franzose und das nach einem Kriege, den Frankreich gewonnen habe. - Der Matin vergißt dabei die uns abgenommenen Gebietsverluste in Rechnung zu stellen. — Die Kammer hat die Gesetzesvorlage über de» Achtstundentag angenommen.
Paris, 19. April. Bei einem Eisenbahnunglück i« Criffe handelt es sich um einen nach Brest fahrenden amerikanischen Truppenzug, der in einen französischen Urlauberzug hineinfuhr. Es wurden 23 Tote geborgen, wovon Ü Amerikaner sind. 45 Verwundete wurden ins Hospital gebracht.
Cherbourg, 19. April. Vvn acht deutschen Unterseebooten, die von England nach Cherbourg geschleppt wurden, ist ein einziges angekommen. Die anderen ginge» im Sturm verloren.
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Stuttgart, 18. April. Wenn die Staatsregierung dem dringenden Wunsch der Reichsregierung Folge leistet und der rechtmäßigen, von der überwiegenden Mehrheit des bayerischen Volkes eingesetzten Regierung in ihrer schwie- f rigen Lage zu Hilfe eilt, so geschieht dies von der Erwägung f aus, daß innerhalb des Reiches deutsche Truppen ohne Stammesunterschied überall zur Aufrechterhaltung staatlicher Ordnung und.öffentlicher Sicherheit verwendet werden können. , Die Staatsregierung kann nicht tatenlos zuwarten, bis die in unserem Nachbarstaat um sich greifende Anarchie und Gewaltherrschaft über unsere Grenzen Hereinbrechen. Vielmehr fühlt sie sich verpflichtet, die Hände zur Wiederherstellung gesetzlicher Zustände in allen Teilen Deutschlands zu reichen. Die Einheit des Ruches werden wir nur dann mit Erfolg nach außen wahren können, wenn es uns gelingt, überall im Innern Ruhe zu schaffen. Uebrigens sind dir durch die Münchner Zustände verursachten wirtschaftlichen und politischen Störungen solcher Art, daß sie die übrigen; Bundesstaaten, darunter besonders Württemberg, schwer in s Mitleidenschaft ziehen. Es wird deshalb ohne weiteres klar, k daß jede Bundesstaatsregierung nicht nur daS größte Inte-l resse, sondern auch die Pflicht hat, an der Wiederherstellung ^ gesetzlicher Ordnung in Bayern mitzuwirken. -
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