Rosel, 17. März. Aus schweizerischen Bankkreisen »irtz miigeteilt, daß eine Erhöhung deS Markkurses unmit- lelbar bevorstehe. Eine Anzahl Banken soll bereits vertrau- sich verständigt ivord-n sein. Die Entente werde «inen Z»augskurs einkühren. der um 30 Prozent höher sein solle «IS der bisherige. Diese Maßnahme stehe im inneren Zu- sa«menhang mit der Wiederauinahme von Verhandlungen Aber die Lebensmittelversorgung Deutschlands.

Genf, 17. März. Das Blatt des französischen Mi­nisterpräsidenten Ciemenceau,Homme Libre", meldet, daß die Alliierten am >3 März die Anerkennung der jetzigen deutschen Regierung beschlossen haben.

Paris, 17. März. Eine französische Frauengesellschast, Unterzeichnet Frau Severine,. Martha Bigot, Duckene usw., hat an den Präsidenten Wilson eine rührende Eingabe ge- richtet, in der sie ersucht, die Hilserusc der deutschen Frauen Und Kinder zu erhören. Es heißt darin:Wir kennen die Leiden der Unfern in den zerstörten Gebieten, aber darum gerade bitten wir für jene. Verteilen Sie gleichmäßig an alc Hungrigen das Brot der ganzen Welt! Aber mehr als nach Brbt hungert die Welt nach Gerechtigkeit. Frauen »Iler besiegten Nationen, mlt euch verlangen wir einen wirklichen Frieden, eine» Frieden ohne Gewalt, ohne Anne« gianen, ohne Waffen. Nach diesen verfluchten Jahren wol­len wir eine Versöhnung der Geister. Und wenn selbst das ganze Verbrechen auf den Schultern eurer Führer ruhte, wißen w>r zu gut, in welche Tiele von Unwissenheit und Machtlosigkeit uns dieser Krieg geführt hat, um euch das jemals entgelten zu lassen." Wilson hat der eindringli­chen Worte schon genug gehört. Werden diese besseren Erfolg haben?

Kopenhagen, 17. März. DerPolitiken" weiß von einem Plan, der für die Zukunft des Nord-Ostsee-Kanals borgeschlagen werden und, wornach dieser unter die Ver­waltung einer internationalen Aktiengesellschaft gestellt wer­ben soll. Es sei nicht ausgeschlossen, daß Deutschland nach Wiederaufrichtung der neuen europäischen Ordnung eine Anzahl Aktien erhalten kann.

London, 17. März. Es verlautet, daß hinsichtlich ber sranöesischen Ansprüche auf das Saargebiet noch keiner­lei Entscheidung getroffen worden sei. Aus den Provinzen des linken Rheinusers soll unter gleichzeitiger Entwaffnung «iue unadhänge Republik gebildet werden, doch werden Ame­rika und England nicht ihre vollständige Loslösung von Deutschland und noch weniger ihre Zuteilung an einen »ndern Staat gestatten. Auch sollen die genannten Länder nicht abgeneigt fern, trotz des französischen Widerspruchs die Vereinigung von Deu sch-Oesterre>ch mb Deutschland zu gestatten. Hmsickstlich der wirtschaftlichen Bedingungen macht sich eine wachsende Mäßigung bemeikbar. Entgegen dem Bericht französischer Blätter hat die italienische Friedens- belegation der Absicht Frankreichs, eine Bereinigung Deutsch- Vesterreichs mit Deutschland zu verhindern, nicht zuqestimmt. Der italienische Gewährsmann glaubt, auf die Dauer werde «an die Vereiniqnng der Deutsch-Oesterreicher mit den Deutschen auf diese oder jene Weile doch nicht verhindern Unnen.

Kairo, 17. Hllärz. Am 10. und 11. März demon­strierten Volksmengen vor der britischen Residenz und den Kasernen. 4«w Demonstranten wll'dön verhaftet. Militär stellte die Ordnung wieder her. Die Verluste waren sehr »ering.

Libau, iS. März. In Nordlitauen und Kurland Habe» die Bolschewisten eine empfindliche Niederlage er- lltten. Die wichtige Eisenbahn Keschedary Radziwllischki- Cchaulen befindet sich infolae tatkräftigen Eingreifens v»n Pauzerzügen in unserem Besitz.

«US Stavt. Bezirk unv Umgebung.

Neuenbürg, 18. März. Die auf den 1. April d. Js. fälligen Zinsscheine der Kriegsanleihen werden Hei den Postanstalten bereits vom 21. März ab eingelöst. Auf der Rückseite der Zinsscheine muß der Name und Wohnort des Einlieserers angegeben sei».

Neuenbürg, 18. März. Nach den wahren

Frühlingstagen der letzten Zeit ist über Nacht plötz­lich noch einmal der Winter eingekehrt. Ueberall deckt der Schnee Flur und Wald, und das ist gut, denn das vorzeitige FrühlingSwetter, so angenehm eS empfunden wird, hat allgemein das Empfinden hervorgeru'en, daß ein baldiger Frühling Rückschläge bringen kann und Gefahre» in fich birgt, die uns angesichts der allerorts bestehenden Knappheit der Lebensmittel besser erspart bleiben.

Neuenbürg, 17. März. In »er Schumacher sche« Wirtschaft hielt gestern nachmittag unter dem Vorsitz von Polizeiwachtmeisier H o r khe im e r - Wildbad der Ge­meinde - Unterbeamten - Verein Wildbad - Neuenbürg seine Generalversammlung, die un­ter Berückfichngw g des ungünstigen Wetter, einen erfreust- chen Besuch aufwies. Vorstand Horkheimer hieß die Er­schienenen. besonders die aus dem Felde zurückgekehrten Mitglieder willkommen, gedachte deren Verdienste bei Ver­teidigung des heimatlichen Bodens, bedauerte den T»d so manches gefallenen Kollegen deren Andenken.in üblicher Weise geehrt wurde, und begrüßte weiter den Referenten des Landesverbands Württ. Gcmeinde-Unterbeamten, Kol­legen Bernlöh »Stuttgart. Um allen Kollegen Gelegen­heit zu geben, sich wegen der angeregten Spaltung des Vereins oder eines festeren Zusammenschlusses zu äußern, sei die heutige Versammlung anberaumt. Der Vorsitzende erwähnte die schlechte Bezahlung der Gemeindebeamten, na­mentlich auch die im Vergleich zu den Staatsbeamten teil­weise so stiefmütterlich gewährten Teuerungszulagen. Eine Besserung zu erreichen sei nur möglich, wenn sich die Kol­legen organisieren, wo,u er dringend aufforderte. Er erteilte sodann dem Referenten Bernlöhr-Stuttgart das Wort, der in längeren Ausführungen sich über Zweck und Ziele der Beamten- und Unterbeamten-Bereinigungen verbreitete und Aufschluß iKer das Hinterbliebenen- und Unfallsürsorge- gesetz gab. In seinen Ausführungen kam immer wieder zum Ausdruck, daß die Unterbeamten, die mancherorts als Bürger 2. oder 8. Klaffe behandelt werden, nur eine Bes­serung ihrer Lage im Zusammensch uffe aller erreichen kön­nen. Er gab Aufschluß über die neugeschaffene Arbeitsge­meinschaft, die alle Eingaben aus dem Lande zu erledigen und an die zuständigen Stellen weiter zu leiten und »ie Interessen der Gesuchstcller zu vertreten habe. Weiter ver- las er die vom Landesverband aufgestellten Forderungen, die eine Besserstellung der Unterbeamten in fina> zieller und sozialer Hinsicht bezwecken. Die Unterbeamten hätten in der R voluiionsteit nicht »ersagt, sie versagen auch heute nicht, sondern «ollen mithelsen am Wiederaufbau des Va­terlandes, aber sie verlangen, daß ihre Bitten überall gehört und ihren berechtigten Ansprüchen Rechnung getragen werde namentlich in den Landgemeinden. Dem Landesverband hätten sich ins jetzt 10 württ. Gemeinde- und Körperschafts- Vereinigungen mit einer Mitgliederzahl von rund 8000 angeschloffkn. Diese stattliche Zahl berechtige zu den besten Hoffnungen, umsomehr als sie dauernd im Wachsen sei und die Gewähr biete, daß die berechtigten Forderungen der Unterbeamten auf den verschiedensten Gebieten vom Ver­band würdig vertreten und denselben Geltung verschafft werde. Mit einem wäre« Appell an Alle, Mann tür Mann dem Verein beizutreten, denn nur dann können die Unter­beamten eine Besserung ihrer Verhältnisse erreichen, schloß Redner sein beifällig aufgenommenes Referat.

Im Anschluß an die interessanten Ausführungen des Redners, die manchmal an Schärfe nichts zu wünschen übrig ließen, entspann sich eine lebhafte Aussprache, an der ins­besondere die Herren Bäuerle, Beky, Horkheimer und Blaich teilnqhmen. Letzterer versuchte die aufgeregten Wogen etwas zu glätten. Er verwahrte sich dagegen, daß uns Württembergern a>ff einmal Bayern als das ,.Muster­ländle" hingestelll werde, und führte u. a. aus, daß er sich immer, nicht erst seit dem berühmten 3. November, als Staatsbürger gekühlt habe, und wenn einer oder der andere nicht als Staatsbürger behandelt worden sei, so sei er eben viel selber daran schuldig. Es trage wahrlich nicht zur Heb­ung des Standes bei, wenn einzelne Kollegen im Unfrieden miteinander leben. Nur durch ein zielbewußtes und kolle-

Düs Mclrrarmbsnü.

Roman von Renttoh.

SSj (Nachdruck verboten.)

Gestern noch war in diesen Zügen nur der Ausdruck großen Entsetzens zu lesen gewesen, in­zwischen aber hatte der alles ausgleichende Tod mit linder Hand die Linien des Schreckens ver­wischt, hatte dieses Antlitz veredelt. Aus der lachen­den. t-.ndelnden, leichtjmnigen Mimi von Salten war eine stille Wissende geworden, eine sanft lächelnde Ueberwwüerin.

Noch wenige Stunden und der Sargdeckel würde ganz und sür immer geschlossen werden.

.Jugend" sagte der einsame Mann leise vor sich hin,Jugend, fahr wohl!"

Hier lag der letzte, heiße, schöne Sommer- traum seines Lebens eingesargt, ein Traum, dem, nie eine Erfüllung gewinkt hätte, und der vielleicht gerade darum so berauschend süß gewesen. Was nun kam, das war die Ruhe, die Klarheit, die Stille, das. war der große Herbst, der allmählich in den Winter überging. Menschenschicksal l Fahre wohl, Jugend! Fahrt wohl, ihr Träume!

Traum und Wirklichkeit.

Zu ungefähr derselben späten Nachtstunde saß Christa Herton in dem Zimmer der alten Frau. Sie hatte es durchgesetzt gegen Doktor Robinson, den alten und den jüngeren, daß die unange­nehme Pflegerinfür einstweilen" nach Hause ge­schickt wurde,um sich auszuruhen". Sie ging höchst ungern, aber Christa sprach sehr energisch mit der allen Frau und erklärte unumwunden, daß ihr dieses unausgesetzte Nachspionieren sehr lästig, ja unerträglich wäre.

«Ich habe doch nichts getan, Großmutter-

sagte sie eindringlich,gar nichts, was ! irgend jemanden berechtigen könnte, mich zu be- ! handeln wie eine Verbren-eiin I Daß ich Doktor ! Robinson nicht liebe, ist doch kein Grund." !

Die alte Frau lag iu ihrem Bett und schien s vor sich hinzudämmern, aber an dem stark wech- - selnden Ausdruck ihres Gesichts erkannte Christa ! doch, daß sie ihr znhorte, und nun, hob sich plötz- ! lich, wie abwehrend, die magere, alte Hand. ' -

Die Pflegerin soll sortgehen!" sagte Frau Herton.Sie ist auch mir nicht sympathisch.. ! Aber dafür mußt du mir eines versprechen, Kind: Du denkst nie, nie mehr an einen, der einst Hans Norbert hießt Der gehört mirl Verstehst du? Nur mirl Trotz alledem! Seine Frau ist tot, alle sind tot, nur ergebt. Weißt du, warum? Weil ich ihn zu sehr geliebt Habel Sie sagten ja einmal alle, daß Hans Norbert gestorben sei! Gestorben?" Sie lachte scharf.Sterben denn Menschen je, an denen ein Lebender so wahnsinnig hängt? Ich hab's nie geglaubt, nie! Und seitdem war er unzähligem«!, hier bei mir. Du glaubst es vielleicht nicht? Wie? Aber ich weiß es doch! Und letzthin stand er doch dort drinnen im Zimmer und blickte auf die .blaue Schlange' im Kasten. Weißt du, warum? Weil ich ihn halte mit dieser Schlange-, weil er nie von mir los kann» solange ich sie besitze. Verstehst du das? Er mag nicht gebunden sein, das wollte er nie, aber er ist es er ist es! An mich ist er gebunden, solange dieser Reif in meinem Besitz ist. Deshalb will er ihn holen, damit er dann endlich seine Ruhe findet, aber es wird um­sonst sein! Nie gebe ich den Reif her, nie! Auch nicht, wenn ich sterbe; nein, auch dann nicht! Du mußt ihn mif mit ins Grad geben, Christa! Ich will ihn halten, über den Tod hinaus. Er löst, und er bindet, dieser Reif! Ich aber will Hans Norbert nicht lösen! Mein ist er gewesen» und mein soll er bleiben I Auch du darfst ihn

gialeS Zusammenarbeiten lasse sich die Achtung und »». kennung der Vorgesetzten und Fernstehenden erwerbe» »»z niemand werde eS mehr einfallen, am Vorgehen der U«te» beamten zu' rütteln. Sollte eS aber da und dort noch et», .zelne Vorgesetzte geben, die zu dieser Sache nicht gut sehe, so seien diese eben als engherzige Menschen zu betracht«/ die den Geist der Zeit noch nicht erfaßt haben, vor de«, man aber sich nicht zu fürchten brauche. Auch für di« Unterbeamten gelte der RufFreie Bahn dem Tüchtige«- In allen Forderungen gelte es eben Maß und Ziel « halten, und immer noch habe, wenigstens hier in Neuenbürg ein gutes Wort eine gute Siatt gefunden. Daß letzter^ aber leider nicht immer der Fall ist, wurde dem Redner a«g der Mitte der Versammlung, an einer ganzen Anzahl »,, Beispielen glatt widerlegt, und kleinmüiig gab derselbe ;»- Wenn derartige Zustände noch in unserem Bezirk herrsche» dann habe man wahrlich keinen Grund mehr,-den ». No», zu bedauern. Lebhaft begrüßt wurde das Zusammengche» aller Beamten in Stuttgart. In kurzer Zeit gebe es dort keine Ober- und Unterbeamte mehr, sondern, gleichwie ßr Pforzheim, nur noch Städtische bezw. Gemeinde-Beamte».

Allgemeine Zustimmung fanden noch die Forderung«^ die von der Arbeitsae meinj ch aft, bestehend au« 1» württ. Gemeinde- und Körperschastsbeamten-Veremigunge», unter dem Vorsitz von Rechnuugsrat Fleck und unter Mit. Wirkung von Polizeirat Dr. Aichele, Dr. Fritz Elsaß, Schutz, mann Blum, Frl. Beckmann u. versch. anderer Herren aus. gearbeitet wurden und im wesentlichen fordern:

Das gesetzlich geregelte Recht der Beamten auf politische Freiheit, auf das uneingeschränkte aktive und paisive Wahl­recht in Reich, Staat und Gemeinde und freie Meiuuug». äußerung.

Beseitigung aller beschränkenden Bestimmungen insd«- sondere Einräumung der Wählbarkeit der Aemeindebea«te» in die Gemeinvevertretungen.

Einräumung des RechtS der Mitwirkung und Mitbe­stimmung der Gemeindebeamten bei Regelung aller sich «ick dem Beamtenverhältnis ergebenden Fragen durch Schoff«»g von Beamtenausschüssen für die einzelnen Berwallunge».

Verbesserung der Anstellungsverhältnisse, Schutz geg» willkürliche und ungerechtfertigte Entlassung durch die >». " stellungsbehörde. Gleichstellung der Gemeindebeamte» mit den unmittelbaren Staatsbeamten.

Einräumung eines größeren Maßes von Selbständigkeit an die. Gemeindebeamten in ihrem Geschäfiskreis, inSbe- sondere durch Verleihung des Rechts der Vertretung ihr« Vorlagen in den Gemeindevertretungen.

Gewährung von Teuerungszulagen, mindestens nach de« sür die unmittelbaren Staatsbeamten geltenden Grundsätz« und deren Gewährleistung durch gesetziiche Verordnung.

Rasch verlaufen sind die nachfolgenden Wahlen, die d« Ergebnis halten, daß die Herren Stäbler, Müller, Bäuerle und Braun in den Bereinsausschuß und di« Herren B l ai ch , Stäbler und Weißenbacherin di« innere Kommission zur Entgegennahme von Wünschen »ick Beschwerden der Vereinsmitgliederr-gewählt wurden. X» diese Kommission hat sich jeder, der glaubt, benachteiligt z» sein, mit schrisilichen Angaben zu wenden. Diese Herr« werden bei der betr. Vorgesetzten Behörde vorstellig, vo» d« beim Oberamt und wenn auch da ohne Erfolg, so wird d« Fall der Arbeitsgemeinschaft übergeben.

Die zum Schluß recht harmonisch verlausen« Lersamui» lung hat gezeigt, daß der Zusammenschluß der Gemcmde- angestellren ein dringendes Bedürfnis ist. Möge es »m» gelingen, die berechtigten Forderungen oer Gemeinde- «ck Körperschastsangestellren zur Verwirklichung zu bringe».

: Uaterreichenbach, 15. März. Das Säge­werk von Hermann Funk hier ist mit dem 1. März in den Besitz »on Herrn Lud »lg Zäck von E»n- weiler übergegangen.

Württemberg.

Mühlacker, 16. März. In Friolzheim «nrde einem Landwirt ein Motor nebst drei Treibriem« von ansehnlichem Wert gestohlen. Die Diebe wurd«

mir nicht nehmen, auch du nicht, Christa! Ich kann ihn dir nie lassen, Kind» me!"

Sie begann zu schluchzen, die Schwächezustände wiederholten sich.

Ich verspreche ihr nichts, nein!" dach« Christa verzweifelt.Aber ich darf auch nichts tun. Ich werde nie eine Brücke finden zu Hans Norbert, solange die alte Frau lebt! Auch noch nach ihrem Tod würde ihr Fluch mich treffen, wenn ich ihrem Willen zuwiderhandelte. Und doch werde ich's tun! Doch werde ich ihrem Willen und ihren: Fluch mein Stück Menschenglück ad- trotzen. Aber bis dahin ist der Weg noch weitl Ach, das Leben liegt so dunkel vor mir!"

Es blieb ihr keine Zeit, nachzusinnen. Di« alte Frau sprach irre im Fieber, das sie merkwürdi­gerweise für Stunden übermannte, um dann wieder abzuflauen. Christa wollte neben ihr wachen. Sie fühlte ohnehin keinen Schlaf und empfand es dankbar, daß die beiden Robinsons sich bald nach dem Nachtmahl, währenddessen sie ein­silbig und mürrisch waren, zurückzogen. Doktor Robinson der jüngere hatte von Zeit zu Zeit einen scharfforschenden Blick auf sie geworfen.

Ob es Christa wohl wirklich Ernst war mit ihrer Abwehr am Nachmittag ? Ob er es am Ende nur nicht richtig angefangen hatte? Er verstand es in Wahrheit scklecht, mit jungen Mädchen um­zugehen. Nie hatte er sich dazu Zeit genommen. Immer war seine oberste Gottheit da» Geld ge­wesen; dem hatte er nachgejagt» und er hatte ja auch nun genug davon erworben für zwei und mehr. Er war stets von der Ueberzeugung aus­gegangen, daß vor allem ein sehr reichliches Eick­kommen zum Glücklichsein gehöre; nun besaß er ein solches Einkommen. Sollte er über dem Zck- sammenscharre» da» Glück verloren Haben?

(Fortsetzung folgt.)

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