i» Pforzheim gefaßt, ein Mechaniker, ein Fässer,
Maurer und ein Lehrling.
Baisingen, 17. März. Ein in rasendem Haus durch unser Dorf sausendes Auto verlor mitten <«f der Straße seinen Korb mit Sägmehl und — Eiern. Da der Korb nicht gut verschlossen war, gab* einen Dotsch auf die Straße — für die Enten ,nd Hühner eine willkommene Atzung, für die Zuschauer ein Grund zum Lachen und Spott.
Waiblingen, 15. März. Von der hiesigen Schutzmannschaft wurden heute früh 19 geschlachtete Schafe und ein geschlachtetes Rind, die in Reisig ,erstellt waren, beschlagnahmt. Die Schleichhandelsware stammt aus dem Oberamt Backnang und k»«mt nun am Montag an die hiesige Einwohnerschaft gegen Bezahlung zur Verteilung.
Aalen, 17. März. Im 83. Lebensjahr ist gestern Georg Freiherr von Woellwarth-Lauterburg m Hohenrode» gestorben. Seit 1870 war er ununterbrochen Mitglied des Württ. Landtags, zuerst «lS Vertreter der Ritterschaft in der zweiten Kam- «er, dann seit 1906 in der Ersten Kammer, bis er 1918 altershalber sein Mandat niederlegte. Auf de« Gebiete der Landwirtschaft war er eine der ersten Autoritäten des Landes.
Kißlegg, 15. März. Bei Bäcker Adolf Wehel hier war polizeiliche Hausdurchsuchung. Es fand sich eine Menge Schweineschmalz und Fleisch von unerlaubter Hausschlachtung vor, sowie Butter- und auch Schmalzpakete zum Versand bereit. Wetze! setzte bisher zu hohen Wucherpreisen ab, worauf Anzeige erfolgte. Bei weiterer Untersuchung wurde «och eine Menge Heeresgut von großem Wert Hortfunden. Wetze! war Kammersergeant in Ludwigs- urg und ist hier Bürgerausschußmitglied und Vorstand des Liederkranzes. Sämtliches wurde beschlagnahmt.
BaSen.
Pforzheim, 15. März. Der Zuchthaussträfling «,d Einbrecher Adolf Martin Nöt von Sontheim ist aus dem dritten Stockwerk des hiesigen Amts- gefängnisseS auSgebrochen.
Pforzheim, 16. März. Drei Begleitmannschaften eines Transportes von 10 OM Paar Schnürschuhen, der von Ludwigsburg nach Pforzheim «bracht wu-de, wurden auf dem hiesigen Bahnhof festgenommen. Me hatten den Transport unterwegs beraubt.
Kehl, 16. März. Nach einer amtlichen Mitteilung ist von jetzt ab wieder ein beschränkter Postverkehr zwischen dem unbesetzten Deutschland und dem Briickenkopfgebiet Kehl gestattet. Briefpostsendungen sind in der Richtung aus dem unbesetzten Deutschland nach dem Brückenkopfgebiet von Kehl in gleichem Umfang und unter den gleichen Bedingungen wie nach Elsaß-Lothringen zugelassen.
Wenkheim b. Tauberbischofsheim, 16. März. Die hiesige Gemeinde hat das in ihrer Gemarkung gelegene fürstl. Löwenstein-Wertheimsche über 300 Morgen große Pachtgut um den Preis von 180 OM Mark käuflich erworben. Das Gut wird an Landwirte der Gemeinde verkäuflich aufgeteilt.
TsWs Nachrichten u. TelearammL
München 17. März. Der bayrische Landtag wurde heute eröffnet, er nahm das vorläufige Staatsgrundgesetz an und wählte den Mehrheitssozialisten Hoffmann zum Ministerpräsidenten.
München, 17. März. Eine Riesenschiebung mit Heeresgut im Werte von 10 Millionen Mark ist von der Münchener Polizei verhindert worden. 26 Personen, darunter mehrere Offiziere, Bankiers und Kaufleute wurden teils in Hotels, teils in Privatwohnungen verhaftet und der Staatsanwaltschaft übergeben.
Lndwigshafen, 17. März. Die Franzosen haben in der Pfalz die Durchführung der bayerischen Beschlüsse auf Aufhebung der geistlichen SHulaufsicht verboten.
Hamborn, 17. März. Nachdem in der vorigen Woche die Belegschaften der im Sterkrader Bezirk liegenden Zechen die Durchsetzung der 6stündigen Schicht beschlossen haben, haben gestern die Ham- borner Bergleute kurzerhand beschlossen, die 6stün dige Schicht von heute ab einzuführen. Als Grund wurde angeführt, daß man sich dadurch schadlos halten wolle gegenüber der Weigerung der Zechenverwaltung, die Streiktage zu bezahlen.
Berlin, 17. März. Die Vossische Zeitung meldet: Die bis zum 25. März vertagte Nationalversammlung soll noch im Laufe dieser Woche einberufen werden, falls die Verhandlungen in Paris vor dem 20. März zum Abschluß kommen. Die Reichsregierung soll voraussichtlich am 23. März nach Weimar zurückkehren. Von einer Uebersiedelung der Nationalversammlung nach Berlin vor Abschluß ihrer jetzigen Arbeiten wurde endgiltig Abstand genommen. Man rechnet damit, daß die Nationalversammlung bis Ende Mai in Weimar tagen wird und dann als..Verfassungsgemäßes Volkshaus" zur Vornahme der laufenden parlamentarischen Arbeiten nach Berlin übersiedelt.
Berlin, 17. März. Wie verlautet, wird der größte Teil der Regierungstruppen in den nächsten Tagen aus Berlin zurückgezogen und in der weiteren Umgebung der Reichshauptstadt in Quartieren untergebracht werden.
Berlin, 17. März. In Rotterdam ist noch telegraphischer Meldung heute das Abkommen über die Lieferung von Kali nach England abgeschlossen worden. Es ist nicht ausgeschloffen, daß es noch zu einem weiteren Abkommen zur Lieferung von Kalimengen nach Amerika kommt. England nimmt ZOOM Tonnen ab, deren Ertrag der deutschen Regierung gutgeschrieben wird, um auf die Bezahlung der Lebensrnittel angerechnet zu werden. 10000 Tonnen gehen über Hamburg oder Bremen, 20OM Tonnen über Rotterdam.
Libau, 17. März. Nach einem Moskauer Funkspruch ist Cherson von den Truppen des Kosakenführers. Grigoriew besetzt worden. Die Eriietetruppen haben nach schweren Kämpfen die Stadt verlassen.
Amsterdam, 17. März. Dem „Allgemeen Handelsblad" zufolge hatte ein amerikanischer Journalist in der Nähe von Dublin eine Unterredung
mit de« geflüchteten Sinn-Feiner-Führer Bevaler«, in der dieser sagte, daß, wenn die Pariser Konferenz nicht das Selbstbestimmungsrecht auf Irland ausdehne, Gewalt das einzige Mittel sei, das den irischen Patrioten übrig bleibe. Irland müffe vollkommen unabhängig werden.
Genf, 17. März. „Echo de Paris" meldet, Pichon habe im Kammerausschuß auf eine Anfrage Renaudels erklärt, es läge keine Bestimmung der Alliierten vor, die eine Zerstückelung Deutschlands bezwecke.
Stockholm. l7. März. In hiesigen unterrichtete« deutschen Kreisen verlautet mit größter Bestimmtheit, daß Deutschland es ablehnen werde, einen Frieden zu unterzeich, nen, der nicht in Uedereinstimmung mit Wilsons 14 Punk, ten siebt. Man soll sich «der die Folgen einer solchen Ablehnung vollkommen klar sein. Deutschland wird unter keinen Umständen einen Freden annehmen, der den Keim zu neuen Konflikten in sich trägt.
London, >7. März. Wie sehr die feindlichen Streit, kräste während der Endkämpfe im November vorige« Jahres den deutschen Armeen an Zahl überlegen waren, zeigt eine Statistik des englischen Kricgsamtes. Darnach waren die alliierten Armeen am II. November, also am Tage des Waffenstillstandes 17 800 OOa Mann stark, während die Stärke der Vierbundsheere nur 7 «<>0000 Mann, also nickt einmal die Hiilste, betrug. Hervorzuheben ist dabei noch, daß in der Zahl der alliierten Streitkrä«te das belgische, serbische und rumänische Heer, sowie die große Zahl asiatischer und südamerikanischer Armierungstruppen nicht enthalten ist, sodaß die oben erwähnte Zahl auf über IS Millionen sich steigern dürste.
Newyork, 17?"Rärz^ss' Transportschiffe"»^ Le7 bensmitteln iür Deutschland liegen in Hobokcn abfahrtbereit, deren Ausfahrt kann gegen Austausch der deutschen Handels- flotte erfolgen.
Zum Schiffahrtsabkommen.
Berlin, 17. März. Die deutschen Delegierten forderten bei der Durchberatung des Schiffahrtsabkommens in Brüssel, daß gewisse von ihnen genannte Schiffe für die Heimbeförderung von Militär- und Zivilpersonen aus dem Gebiete des Schwarzen Meeres und aus anderen Weltteilen Vorbehalten würden. Die.Vertreter der Entente sicherten zu, daß dieser Vorschlag volle Berücksichtigung erfahren werde.
Hamburg, ,7. März. Die Dampfer „Kaiserin An- gusta Viktoria", „Cleveland", „Patrizia",, „Graf Waldersee" sollen noch diese Woche den Hamburger Hafen zur Ueber- sütirung von Lebensmitteln nach Deutschland verlassen. Der Riesendampfer „Imperator" kann erst nach erfolgter Bagge- rung in das Dock der Vulkanwcrft zur Ueberholüng gebrächt werden. Er wird dann später ausfabren. Die Seeleute machen ihre Anmusterung von der bindenden Zusage abhängig, daß sie von Bord nicht entsernt werden.
Paris. 17. März Die oeutschen Schiffe in Südamerika und Holländisch Indien werden mit deutscher Bemannung, aber unter alliierter Flagge, nach Europa kommen. Der deutsche Antrag, eine nicht garantierte Anleihe von Amerika zu erhalten, wurde abgclehnt. Es werde ein Verbot für Ausfuhr verschiedener Erzeugnisse aus Deutschland erfolgen, damit die geschädigte Industrie Frankreichs keinem Wettbewerb ausgesetzt ist. Während die Blockade für Lebens- mittel aufgehoben wird, bleibt sie für Rohmaterialien besteben. Pichon erklärte P-esseveitretern, daß die deutschen Schiffe bloß zur Verfügung des internationalen Komitees sür Transporte ständen, aber nicht in dessen Eigentum übergingen. Ueber das endgültige Schicksal der deutschen Handelsflotte entscheidet erst die Friedenskonferenz.
WV Reue Bestellms« -WW
auf den täglich erscheinenden »Enztäler* werden fortwährend von allen Postanstalten, Postboten, von unserer Geschäftsstelle und den Austrägerinnen entgegengenommen.
«mtlicha Bekanntmachungen unS privat-emzetgen.
Die Harten-Sarnen
sind in vorzüglicher Ware eingetroffen.
Umchr Haha, Neaeabarg.
Forstamt Neuenbürg.
Rot-Buchen- und Radelholzstammholz- Verkauf.
Am Montag, de» 24. März IS 19, um 9 Uhr vormittags, werden auf der Forstamtskanzlei folgende (bestellte) Hölzer verkauft: Aus Abt. Köhlerhütte und Lohsee: Rotbuchen: 14 Wagnerbuchen mit Fm.: 5,63 lll., 4,27 IV. und 2,14 V. Kl., 13 Hammerstile mit Fm.: 3,14 lll., 8,53 IV. Klasse; Nadelholz (Küblerholz): Aus Abtlg. Holzberg, Klötzsprung, Gangeri- bronn, Tor, Schnepfenrain,
Lohsee und Rotenbach: 15 St. Langholz und Sägholz mit Fm. 17,63 I., und -6.71 II. Kl.
Forstamt Neuenbürg.
Eichen- und Buchen- Stammholz- und Schichtuutzholz- Verkauf.
Am Montag, den 24. März 1919, vormittags 10 Uhr, werden aus dem Staatswald Reut- bronnen, Klötzsprung, Hirschtrieb, Scheerer, Köhlerl,ütlle, Schnepfenrain, Lohsee, Weißerstamm, Lindenberg, Forchenhau, Bügel und Mausturm auf dem Rathaus in Neuenbürg verkauft:
Eichen-Stammholz: 30 Stück mit Fm.: 4,99 >., 7,07 II., 19,95 lll., 2,78 IV. KI. Rot- buchen-Stawmholz: 18 Stück Fm.: 1.17 II., 9,90 lll., 3,95 IV. Kl. Eichen-Schichtnutzholz: 36 Rm., davon 12 je 1,2 m lang. Buchen - Schichtnutzholz: 63 Rm. Losverzeichviffe von der Forstdirektion, G. f. H., Stuttgart.
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