A« SamStag sprach zuerst der Unabhängige Henke Uder die Sozialistcrungsfrage. Ihm gehen die »orliegenden Gesetzentwürfe nicht weit genug, auch kei das Tempo viel -«langsam. Die Schuld daran trügen die Bürgerlichen, die be­ständig auszuhalten versuchten. Darauf ergriff Direktor Hu genberg (D. N. B.)> der frühere Direktor von Krupp «nd einer der einflußreichsten Männer des Krieges, das Wort. Er weiß zu viel und macht von seinen Erfahrungen vug Gebrauch. Hugenberg erklärte sich mit der Sozialisie­rung einverstanden, wenn überwiegende Gründe des Ge­meinwohles dafür sprächen. Die Sozialisierungsgesetze seien mit Oberflächlichkeit gemacht worden. Das deu'sche Volk «stsse wieder ehrlich werden, denn ohne freie Wirtschaft glbe es keine Ehrlichkeit. In großer Erregung und mit ungestümem Temperament erhob sich Minister Sch ei be­mann und entgegnete mit äußerster Schärfe, es sei un> Mahr, daß oas Sozialisierungsgesetz erst auf den Druck der Unabhängigen hin entworfen worden sei. Das Gesetz stelle Nn Gegenteil eine Erfüllung des Regierungsprogramms dar. Dann wandte er sich gegen Hugenberg und namentlich ge­gen dessen Satz, das deutsche Volk müsse wieder ehrlich merken. Das deutsche Volk sei stets ehrlich gewesen, als »«ehrlich habe sich nur die Masse der Kriegsgewinnler und Schieber erwiesen. Abg. Molkenbuhr (.Soz.) versteht die Sozialisierungsentwürfe der Regierung und heißt die­selben gut. Abg. Jmdusch (Ztr.) tritt für die Soziali­sierung ein. Der Bergbau kommt hiezu in erster Linie in Frage. Von einer entschädigungslosen Enteignung kann gar »icht gesprochen werden. Die Bodenschätze gehören der Allge­meinheit. Der Kohlenhandel ist längst ein Privatmonopol, das jetzt durch ein Reichsmonopol ersetzt wird. Den Hauptwert legen wir aus eine Sozialisierung der Bahnen. Wall­hau m iDeutschnar.) weist daraus hin, daß wenn das Ex­periment der Sozialisierung nicht den gewünschten Erfolg hat, es mit unserer Konkurrenzfähigkeit de»n Auslande ge- geuüber auf unabsehbare Zeit vorbei ist. Giesbert (Ztr.) Gezeichnete die Vorlage als ein Zugeständnis an den Geist der neuen Zeit. Wir stehen noch mitten drin in der sozia­le» Revolution. Wer sich widersetzt, der treibt Deutschland in die Anarchie und den Zusammenbruch hinein. Was die Sozialisierung auch im schlimmsten Falle bringen könnte, mürbe bei weitem nicht so schlimm sein, als das, was durch das Kohlensyndikat den Verbrauchern zugemutet worden ist! Wenn aus die Gefahr des Bolschewismus hingewiesen wird, s» wird gewiß niemand der Regierung vorwerfen können, daß sie nickt alle Machtmittel angewandt hat, um die Ge­fahr zu dämmen.

Die Gesetze gehen an den Reichshaushastausschuß. Nächste Sitzung Montag, 10. März, nachmittags 2 Uhr, Ernährungs- l«terpellation.

Greueltatea -er Spartakisten.

Berlin, 10. März. Die Spartakisten im Gefühle Hrer Ohnmacht lassen sich zu bestialischen Rohheiten gegen die Regierungslruppen Hinreißen. Ein mit bewaffneten Sol- daten besetztes Automobil des Detachements Küntzel wurde von Spartakisten in der Warschauerstraße angehalten und die Besatzung von 7 Mann erschlagen. Ebenso wurde in der Gegend der Großen Frankfurter Allee ein Lastautomobil des Freiwilligen Marineregiments überfallen. Mit dem Tode der 11 Mann starken Besatzung muß leider gerechnet Werden. Gestern wurde eine Zivilistin verhaltet, 5ie nach zuverlässigen Angaben vieler Zivilisten persönlich an der Tötung von mindestens 20 Männern beteiligt gewesen ist.

Berlin, 10. März. Nach zuverlässigen Meldungen, die heute früh in Berlin vorlagsn, haben am gestrigen Tage i» Lichienberg insgesamt über 240 Zivilpersonen durch den spartakistischen Massenmord ihr Leben verloren. Die Spar­takisten in Lichtenberg stehen unter dem direkten Kommando der Matrosen. Die Abschlachtung im Hauptpostgebäude war »och grauenhafter als die im Polizeipräsidium. In der Hauptpost wurden sogar die Austrägerinnen der Post vor die Revolverläufe der Matrosen gestellt und niedergeschossen. Wer noch Lebenszeichen von sich gab, wurde von^Matrosen mit Gewehrkolben niedergeschlagen.

Berlin, 8. März. Am 4. März wurde in Halle a. S. der Oberstleutnant von Klügel auf offener Straße über­fallen. Die Verbrecher schlugen ihn mit Knüppeln stalblot

«nd Marsen alsdann den Schwerverletzten in die Saale. Bei dem versuch, das Ufer zu erreichen, wurden dem un- glücklichen Opfer gemeinster Mordlust beide Hände abgehackt. Abermals ins Wasser gestoßen, wurde er schwimmend er> schossen. Oberstleutnant von Klügel war von der Reichs­regierung mit der Organisation des militärischen Schutze- der Nationalversammlung beauftragt worden.

Völlige Knebelung Deutschlands.

Berlin, 10. März. Die Friedensbedingungen, wiesle neuerdings nach einem Berichte Reuters festgestellt wurden, sollen dahin gehen: Deutsch ands Heer wird auf -00 000 Mann herabgesetzt, die durch das Los gewählt werden und ein Jahr lang dienen müssen. Keine Aushebung darf die Zahl von 180 000 überschreiten. Oifiziere müssen 25 Jahre, Untero'fiziere 15 Jahre dienen. Die Menge der Waffen und Munition wird auf die von dieser Streitmacht bedingte Menge herabgesetzt. Die deutsche Flotte darf nur hin­reichen, um Polizei- und Verteidigungszwecken zu genügen. Sie wird nicht mehr zu den Flotten ersten oder zweiten Ranges gerechnet werden können. Sowohl die Heeres- als auch die Floitenbedingungen werden in Kraft bleiben, bis der Völkerbund anders beschließt. Die Bedingungen für die deutschen Luftstreitkräfte setzen die Zahl der Flugzeuge herab. Das Personal des Flugdienstes wird aus lOOO Mann be­stehen und erhält die Ausgabe, bis zum 1. Oktober Minen zu suchen; dann wird der ganze Dienst ausgehoben-

Das bedeutet eine vollständige Knebelung Deutschlands, das nur noch von der Entente Gnaden leben und vege­tieren könnte. Reuter hat gemeldet, daß diese Verschärfung durch das Eingreifen Lloyd George's eingeireten sei. Man wird sich auch das zu merken haben.

kluslanS.

Paris, 10. März. Die Alliierten werden am 9. März an Deutschland und am 25. März an Oesterreich Ungarn die Bedingungen bekannt geben, die zum Borfrieden führen. Die von Deutschland vor seiner Ausnahme in den Völker­bund einzuhaltende Bewährungsfrist ist auf zwei Jahre fest­gesetzt. Frankreich glaubt nach den Vorgängen in Deutsch­land jetzt selbst nicht Mehr an die Wiederherstellung gesetz­licher Zustände ohne Eingreifen der Alliierten.

London, 10. März. Der Londoner Börsenvorstand erhielt Informationen der Regierung über die Aushebung der Blockade für April. Chuichill teilte im englischen Unterhaus mit, daß die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen in England 100-358 beträgt. 62897 Mann würden im Acker­bau und in den nationalen Werkstätten und Wersten beschäftigt.

Newyork, 10 . März. Die republikanischen Senatoren haben im Kongreß den Antrag eingebracht, die Beratung über den Wiisonschen Völkerbundvertrag bis zwei Jahre nach Abschluß des definitiven Friedens zu vertagen. Der Antrag habe in Regierungskreisen große Bestürzung hervor­gerufen. - General March teilte mit, daß oas a>. erikanische Heer unter keinen Umständen unter die Zahl von 510000 Offizieren und Mannschaften herabgesetzt wiro. (Das nennt man abrüsten! Schnitt.)

Elsaß-Lothringen für Deutschland verloren.

Paris, 10. März. Die Alliiertenkonserenz hat am Freitag den Antrag der politischen Kommission angenommen, der die Anerkennung der Rechte Frankreichs auf Elsaß- Lothringen und zwar ohne vorherige Volksabstimmung' ausspricht.^

Kus StaSt. Bezirk unv Umgebung.

Durch Entschließung der Staatsregierung ist eine Finanzsekretärstelle bei hem Kameralamt Neuenbürg dem Finanzpraknkanten Karl Blaich in Kirchheim über­tragen worden. »

Neuenbürg, 11. März. Aus Anlaß des Wechsels in der Vertretung der Württ. Sparkasse (Landessparkasse) vergl. Inseratenteil ist dem altershalber zurückgetretenen Vertreter Herrn Wil­helm Röck Dank und Anerkennung für seine lang­jährige treue Tätigkeit ausgesprochen worden.

Cal«, >. März. Beim Spielen mit Gch»l- kameraden an der Treppe des «lten Krankenhause« ist der 12 Jahre alte Sohn Richard des Zugmeister« Mössner einen Stock hoch abgestürzt und hat eine« tödlichen Schädelbruch erlitten.

Württemberg.

Stuttgart, 10. März. In einem Oberamt, «icht wett v»n hier, veröffentlicht namens des Bezirksausschusses der Volkshilfe für württemb. Kriegsgefangene der Oberamt­mann in seinem Amts- und Anzeigeblatt einen flammende« Auiruf zu Protestversammlungen gegen Zurückhaltung unserer Brüder in der Gefangenschaft. , Es heißt darin : Die 800 000 Deutschen, d,e noch hinter Stacheldraht schmachten, mit den 24 000 Drückebergern darunter, solle» wissen, usw." Allgemeine Entrüstung der Leser, schweres Kopfzerbrechen. Des Rätsels Lösung im Druckfehler: eS sollte 24 000 Württemberger heißen. Der Setzer aber kann sich in Acht nehmen, wenn die 24 000 aus dem Elend er­löst werden.

Stuttgart, 10. März. In einer schwachbesuchte« Versammlung der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Groß-Stuttgarts berichtete Gemeinderat Stetter, Mitglied des Wohnungsausschufses des Vollzugsrats der A.« und G.-Räte, über die Wohnungsnot in Stuttgart. Er griff die Verordnungen der Regierung arg an, weil sie nicht geeignet seien, der drückenden Wohnungsnot abzuhelsen. Unter diesen Umständen verlangte er nichts mehr und nichts weniger, als daß die Arbeiterschaft selbst die Sache in die Hand nehme» soll Die A.< und S.-Räte soll'e» eines schönen Tages ge­wisse Wohnungsvierlel ausräumen und die Inhaber, die nicht freiwillig gehen wollten, aus die Straße setzen. I« einer Entschließung wurde der gegenwärtigen Regierung das größle Mißtrauen ausgesprochen.

G m ü n d , 8. März. Um der Wohnungsnot abzuhelfe», beabsichtigt hie Stadt, die alte Kaserne, die seither der Sitz der Sicherheitskompagnie war, für Wohnungen umzuboue». Auch in das Armenhaus St. Katharina sollen 6 Woynungc» eingebaut werden. Ferner erstellt die Stadt.im Osten - neue größere Wohngebäude.

Ulm, 9. März. Wie man vernimmt, scheidet Ober­bürgermeister Dr. von Wagner mit dem l. April d. I. a»- seinem Amte. Die Wohnung im Rathause behält er vorerst bei. Zur Zeit findet durch Hinausgabe von Fragebogen die Feststellung der Wahlberechiigicn für die Wahl des neue« Stadtvorstands und Gemeinderats statt.

E h i n g e n a. D., 9. März. In namentlicher Ab­stimmung nach vorausgeganqener lebhafter Aussprache Hobe« die Schüler des hiesigen Obergymnasiums mit 138 gege« 33 Stimmen die sofortige Einsetzung eines SchülerauS- schusses (!) beschlossen.

VaSen.

Ettlingen, S. März. In den letzten Tagen sind zwei Kriegsgefangene nach verwegener Flucht bei ihren Angehöri­gen in Ettlingenweier eingetroffen. Sie waren wie Hundert­lavsende unserer Landsleute zu den Aufräumungsarbeiie» aus dem Kriegsschauplatz herangezogen worden. Dort muß­ten die Gefangenen schwer und unter größten Gefahre» arbeiten.

Mannh eim, 8. März Der Einbrecher Karl Grab­aus Odenheim, der von Volksmehrleuten angcschossen mor­den war, weil er sich durch Flucht der Verhaftung entziehe» wollte und einen geladenen Revolver und einen Dolch mit sich führte, ist setz! seinen Verletzungen erlegen. Er hatte noch >4 Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Der Wege» Raubmo-ds verfolgte 19 jährige Josef Neidig, der am 22. Febr. die Ehefrau des Slereotypeurs Grunert in ihrer Wohnung ermordet und beraubt hatte, ist verhafte: worden. Neidig darf als überführt gelten, da die Kette einer Uhr, die zu den geraubten Gegenständen gehörte, bei ihm ge- sundep wurde.

Var Mc-rambantl.

Roman von Renttvh.

?41 . (Nachdruck verboten.)

I bitt' Jhna, gnä' Frau" sagte jedoch Pepi beleidigt, was i waß, dös maß i! Der Hund is dagewesen! Just anmal a so a Hund! Ganz bestimmt, da gibt's nix. A Dienstmadel war mit, die hat an Brief 'bracht! Und a sehr a liabs, klans Maderl. Wartens nur, lassen S' mi Nachdenken! Dös Maderl hat an so viel g'spoßigen Namen g'habt! Dös Dienftmadl hat 's zwamal g'rufen! I erinner' mi schon! Lassen S' mi nur Nachdenken I*

Frau Wasner machte eine abwehrende Hand­bewegung.

Das war vielleicht jemand, der zu meiner Zimmerfräul'n 'kommen is" sagte sie.Die nimmt Singstunden, und da gibt's ein ewiges Gerenn und Postentragen."

,Lucie' hat das Dienftmadl zu der Klan' g'sagtl" schrie Pepi wie wild dazwischen. Jetzt fallts ma ein! Mir war der Namen no' so g'spaßig bekannt, weil mei' Schwester a Lied fingt: ,Santa Lucia'"

Also Lucie" meinte Hubinger nachdenk­lich. Er erinnerte sich, daß Doktor Norbert in der Voruntersuchung eines kleinen Mädchens er­wähnt hatte, das Lucie hieß, und das er bei seinem Besuch bei Edmund Herton gesehen hatte. Und wieder fügte der gewiegte Kriminalbeamte einen Stein ein in die Brücke, die er in seinen Gedanken errichtete, einL Brücke, die von einer längst vergangenen Zeit herüberführte in das bunte, seltsame Jetzt.

Frau Wasner wußte weiter nichts, wollte auch weiter nichts hören und schloß nach kurzem Gruß unfreundlich die Tür.

Und jetzt fallt mir no' was ein"' sagte Pepi, froh, daß er so wichtige Dinge berichten konnte,das Maderl hat mit dem Hund g'spielt, und da Hab' i lachen müssen, denn sie hat ihnBuzi" g'nennt! Buzi is doch mei' Lebs- tag ka Hundsnam'. Gelten's, gnä' Herr?"

Nein! Es war just kein Hundename, da hatte Pepi recht. Aber war nicht schon von Hans Norbert dem Aeltern ein kleiner Hund in einer frohen Laune so benannt worden? Und Frau Christine Herton hatte ja erzählt, daß sie selbst viele Jahre später einen zweiten Hund so genannt habe, just zum Trotz, hatte sie gesagt. So war's vielleicht eine Art Erinnerung.

Hubinger blickte auf die Uhr. Der Abend war längst angebrochen, und doch machte er noch nicht Schluß mit seinem Tagewerk. Die ungelösten Lebensrätsel, denen er hier überall nachspürte, ließen ihm, keine Ruhe. Und ihm schien es, als wäre auch der kleine, struppige, schmutzige Hund nur ein Glied mehr in der großen Kette, die er schmiedete.

Er gab dem aufgeweckten Buben noch ein Trinkgeld und stieg in eine Elektrische; der Hund» den er auf dem Arm unter seinem Mantel trug» war indessen in dem warmen Versteck süß und ruhig eingeschlafen.

. Der Polizeibeamte zog einen Zettel aus der TascheFrau Herta Herter, eigentlich Herton" las er halblautGesangslehrerin". Darunter stand die Adresse, ein altes Haus im Innern der Stadt, wo man wohl noch billig wohnte und doch im Mittelpunkt des Verkehrs lebte, was ja für eine Lehrerin viel bedeutete. Sekunden­lang sah er vor sich das liebliche, sanfte Gesicht der jungen Frau, wie er sie vor kurzem draußen im Garten ihres elterlichen Hauses gesehen hatte, und ein starkes Mitleid mit ihr überkam ihn, eine seltsame Schwäche. Nachdenklich stellte er die Ge­stalten der Frauen nebeneinander, die in dieser

merkwürdigen Geschichte eins hervorragende Nolle spielten: Diese so ungemein elastische alte Fra« Herton, in deren Herzen noch jetzt Liebe und Haß einen so wilden Kampf kämpften) daß ihr Geist davon in Verwirrung geriet; ihre Enkelin, die ihr so ähnelte und doch so ganz anders war. s« frauenhaft lieblich und doch so enckrgiscb und fest; Mimi von Salten, die an der Leidenschaft ihres Lebens zugrunde ging, die in ihrem Ueberschwang von Temperament, Heiterkeit, Daseinssreude den vollen Becher des Lebens trinken wollte und da­bei achtlos den ganzen Trunk verschüttete, und Herta Herton, der ein seltsam verworrenes Schicksal die schwerste Last auf die zarten Schütter« bürdete, das Leiden um einen Mann, der sie längst nicht mehr liebte, der in seiner sprunghaften Art sie vielleicht längst fast vergessen hatte.

Sie waren alle vier gezeichnet von der größten Macht» die es im Menjchendasein gibt, von der Liebe, kämpften und litten und starben um sie^ jede ihrer eigensten Art entsprechend. Alle erlagen sie schließlich dieser tiefsten» urewigen Macht.

Hubinger wiegte leicht den Kopf. Immer wieder sah er die Liebe in ihren tausenderlei Gestalten auf seinem Weg. Mitten in die nüchternen Berechnungen und Schlüsse, zu denen sein Beruf ihn zwang, kläng ihr spöttisches Kichern, ihr heiteres Lachen, ihr Fluch, ihr Schrei Liebe! Sie war die Herrin, sie war die große Macht des Lebens!

Er sah aufmerksam umher. Fast ohne zu denken, war er den richtigen Weg gegangen und stand nun schon vor dem Hause. Schmal und engbrüstig zwängte es sich zwischen modernere Genossen. Vier Stockwerke boten in zwei Höfen vielen Unterschlupf; um alle Stockwerke liefen schmale, eiserne Gänge, über die man gehen mußte, um zu den Wohnungstüren zu gelangen.

(Fortsetzung folgt.)