Tabak aus der Türkei. -,Sabah" meldet -ie Ausfuhrbewilligung für 3 Millionen Kilogramm Tabak aus der Türkei: hiervon 1 Million für Deutschland, ff- Million dem freien Handel, den Ziest dem neutralen Ausland. Das Blatt bringt ferner die Nachricht von der bevorstehenden Abreise ^er türkischen Kommission zur Abnahme der der Türkei von der Ukraine zustehenden Nahrungsmittel.

Steigerung der Kohlenförderung. Es -sind Maßnahmen getroffen, um in den nächsten Monaten unsere Kohlenförderung soweit als mög­lich zu steigern. Es soll hierdurch erreicht werden, haß eine rechtzeitige Versorgung der Städte mit Hausbrandkohle bis zum kommenden Winter sicher- qestellt ivird. In diesem Jahr sollen die Monate bis zum Beginn der Erntetransporte, soweit die Inanspruchnahme der Bahnen durch die Heeresver- es zuläßt, ausgenutzt werden, um den Winterbedarf der Städte an Hausbrand rechtzeitig heranzuschaffen.

Keine Erhöhung der Honigpreise. Ein aus Handelskreisen an das Kriegsernährungsamt gestelltes Ersuchen um Erhöhung der Honigpreise ist, wie aus Berlin gemeldet wird, abgelehnt worden.

Eine großzügige Maikäferverwertun'g »ird in der Schweiz betrieben. Der schweizerische Bundesrat hat angeordnet, daß die Maikäfer dieses Jahr im ganzen Land gesammelt und abgeliefert werden müssen. Sie wandern in mehrere Fabriken, die sich mit der Verarbeitung dieser tierischen Schäd­linge beschäftigen. In einer Fabrik sind, nach den Mitteilungen eines schweizerischen Blattes, bis zum ZO, Mai dieses Jahres allein 175 Tonnen Mai­käfer eingeliefert worden. Die Verarbeitung ist ziemlich einfach. Die Käfer werden zunächst in riesigen Kesseln gebrüht und gedämpft, dann zwischen Walzen gequetscht und in großen Trockenanlagen gedörrt. Die Rückstände geben, nach dem Urteil von Fachleuten, ein ganz vortreffliches und sehr nährreiches Hühner- und Schweinefutter; mit ge­löschtem Kalk vermischt,-sollen sie auch einen guten Dünger darstellen.

Von der Jagd. Nach dreimonatiger Ruhe, die nur durch die Balzjagd auf Auer- und Birk­hahn unterbrochen war, beginnt mit 1. Juni die Jagd auf den Rehbock. Der Bock hatverfärbt", d. h. er har das graue Winterkleid mit der roten Sommer­decke vertauscht, sein Gehörn istverfegt", es ist vom Baste befreit und hat je nach der Baumart, an der der Bock fegen konnte, eine hellere oder dunklere Färbung angenommen. Ein milder Win­ter, eine frühsprießende Aesung hat in diesem Jahre dieses Reifwerden begünstigt. Auch im Leben des weiblichen Rehwilds hat sich der Einfluß der Wit­terung bemerkbar gemacht. Schmalrehe sind heute, wie derArgenbote" schreibt, schon größtenteils rot, die Geißen haben zum Teil schon Kitze gesetzt. Sobald das Getreide so hoch ist, daß es volle Deckung gewährt, verläßt der Bock den Wald und zieht in die Felder, die ihm mehr Schutz sichern, nicht zuletzt auch gegen die Mückenplage. Gleich­zeitig wird er dem Jäger unsichtbar, der ihn ver­gebens am gewohnten Wechsel erwartet. Allerdings

enden in dieser Zeit der Fleischnot viele Rehböcke vorzeitig auf frevelhafte Weise. Die zu erwarten­den Jagdergebnisse dürsten aber den Jagdpächter doch im allgemeinen befriedigen.

Zweihundert Kriegswochen. Zweihundert Kriegswochen, ganze 200 Kriegswochen sind es in diesen Tagen, daß die Welt im Kriege steht. Was bergen diese 200 Wochen alle in sich? Für den Einzelnen und die Allgemeinheit, für die Kämpfer, für unser Vaterland und eine Welt. Besehen wir das Produkt 200 mal 7 -- 1400 Tage oder beinahe 4 Jahre darauf hin, so wird die Zahl allerdings riesengroß, übermächtig, denn all unsere Hoffnung und Sorge, all unsere Not und unsere Sache, alles, was 60 Millionen Menschen tragen, erwarteten und erwarten, fanden oder Hingaben, all das liegt im Schoße dieser 200 Wochen.

Der größte Soldat der deutschen Armee,der lange Josef", ist zurzeit in Wurzen. Er hat den Kaiser wiederholt auf Auslandsfahrten begleitet. Zwei Jahre diente er in der Leib-Kompanie des 1. Garde-Regiments z. F. Vom 1. Mobilmachungs­tage an im Felde, erkrankte er an Lungenentzünd­ung. Er ist 29 Jahre alt, geboren in M.-Glad- bach und hat eine Länge von 2,39 Metern.

Aus Mannheim wird gemeldet: Unter Führ­ung der Stadtgemeinde ist hier eine Gesellschaft zur Versorgung der Minderbemittelten, insbesondere der Kriegsgetrauten mit Möbeln gegründet worden, und zwar mit einem Stammkapital von einer Million Mark.

Malz schieb er. Die Strafkmmer Hof verur­teilte wegen verbotenen Malzhandels und Schiebe­reien nach Norddeutschland den Malzfabrikanten Gustav Weidner zu 26650 Mk, den Kommerzienrat Karl Laubmann zu 10000 Mk., Brauereibesitzer Hans und Heinrich Scherdel zu je 9000 Mk. u. den Getrei­degroßhändler Hans Krug zu 5000 Mk. Geldstrafe.

Eine neue Briefmarke. Die deutschen Briefmarken zeichnen sich leider nicht durch beson­deren Geschmack aus und schon oft ist in Anregung gebracht worden, sie durch ein neues^Muster zu er­setzen. So erläßt nun auch die Direktion des Landesgewerbemuseums in Stuttgart, durch die Stuttgarter Bank Stahl K Federer A.-G. dazu in Stand gesetzt, ein Wettbewerb-Ausschreiben mit Preisen von zusammen 8000 Mk. zur Erlangung von künstlerischen Entwürfen für eine neue Brief­marke. Die Entwürfe sollen bis Ende August ein- grsandt werden.

Buchelnernte. DemStuttg. Tgbl." wird geschrieben: In Nr. 264 Ihres geschätzten Blattes wird von Plochingen aus in denNachrichten vom Lande" befürchtet, daß, da fast alle Blüten der- Buche abgefallen seien, auf keine Buchelnernte zu rechnen sei. Im Interesse der Allgemeinheit sei zur Beunruhigung vieler Mitbürger, die sich auf die Buchelnernte freuen/ folgendes mitgeteilt: Bei der Buche sind Staubgefäße (männliche Blüte) und Stempel (weibliche Blüte) nicht in derselben Blüte, doch auf derselben Pflanze. Dies läßt sich ebenso beim Mais, der Haselnuß, der Gurke leicht beo- '

dachten. Bei der Buche sind nun die Staubblüten, nachdem sie die Stempelblüten befruchtet haben, abgefallen. Aus den Stempelblüten, die nicht in derselben Staubblüte sind, entwickeln sich jetzt erst die Bucheln. Das Abfallen dieser Staubblüten ist also ganz naturgemäß und läßt nicht auf eine Miß­ernte in Bucheln schließen. Wenn sonst nichts da­zwischen kommt, gibt es gottlob eine reiche Ernte in Bucheln.

Xriegshumoi'.

Witze vom Tage. Entgegenkommend. Be­werber:Eben habe ich Ihrer Fräulein Tochter meine Liebe gestanden!" Vater:Und was haben Sie sonst noch zu gestehen?" Zeitungs­anzeige: Suche für meine Ersatzmittelsabrik tüch­tigen Ersatzleirer. Reisekostenersatz. Müller u. Co. Schadenfroh.Sie hätten ihren Gegner nicht reizen sollen; dadurch wurde er immer wüten­der und schlug schließlich seinen Schirm auf ihrem Rücken entzwei!"Wissen Sie, was so'n Schirm jetzt tostet?".

Die Pferde und die Rüben. Wir hatten uns sehr viele Rüben gebaut, deshalb wurde ange­ordnet, daß Rüben auch an Pferde' verfüttert wer­den sollten. Einige Tage später meldet unser Ritt­meister der Division:Darauf kommt die Umfrage: Warum fressen die Pferde die Rüben nicht?" Und umgehend folgt die Antwort :Eine Umfrage bei den Pferden ergab keine nähere Aufklärung".

Literarisches.

Wie ich mit meinen Jungen dasGlücksheim" mir errungen. Ein Eigenheim für 1000 Mk. in 6 Wochen schlüsselfertig sofort bewohnbar auf und mit der eigenen Scholle ohne einen Maurer errichtet. Von der Ges. f. Heimkultur e. V. allen tatkräftigen deutschen Männern zur Nachahmung dargestellt durch Lehrer A. Neumann. Mit vielen Abbild. Mk. 1,20 (Porto 10 Pfg.) Heimkultur-Verlagsgesellschaft . m. b. H., Wiesbaden.

Eine prächtige Sache. Ein Lehrer hat hier ein Stück soziale Arbeit geleistet, die nicht genug als Beispiel vorgeführl werden kann. Mit einigen durch Handfertigkeitsunterricht geweckten Schul­knaben hat er im Stampfbau ein allerliebstes Häuschen gebaut in denen Schulmädchen praktischen Unterricht im Haushalten bekommen. Bis aus Türen und Fenster, die ein Handwerker liefern mußte, ist alles von den Schülern geleistet und hat insgesamt nur 1000 Mk. Aufwendungen er­fordert. Wer's nicht glaubt, vergleiche Bilder und Darstellungen im Buche. Was die Kleinen können, sollen dieAlten" mindestens versuchen. Also . . . !

SM" Reue Bestellungen "HW

auf den täglich erscheinendenEnztäler" werden fortwährend von allen Postanstalten, Postboten, von unserer Geschäftsstelle und den Austrägerinnen ent­gegengenommen.

tiintlichL Bekanntmachungen und privat-ttnseigen.

Bezirksgetreidestelle Neuenbürg.

Nahrungsmittelzulveisung.

Den Gemeinden werden

1/8 Ztr. Kunsthonig, gebrauchsfertig zum Brotaufstrich

in 1-Pfund- und 5-Pfund-Paketen zugewiesen.

Tie Unterausteilung ist Sache der Gemeinden. Diese sind jedoch verpflichtet, aus den zugewiesenen Nahrungsmitteln den Tckwerarbeitern 1000 § und den Schwerstarbeitern 2000 Z Zu­lage für ihre Person, nicht für die Familie, vorweg zuzuteilen und es bleibt den Gemeinden überlassen, solche Arbeiter, die zugleich Selbstversorger sind, zu Gunsten der übrigen etwas zu kürzen.

Außer dieser Zulage haben die Schwer- und Schwerst- arbeikcr selbstverständlich noch Anspruch auf die ordentliche «erteilungsration.

Im Kleinverkauf darf ein Höchstpreis von 73 L pro Pfund nicht überschritten werden.

Den 1. Juni 1918. Bezirksgetreidestelle.

Kübler.

Die neuen

ezugsscheine

str Web-, Wirk- und Slrickwarrn

ln neu vorgeschriebener Anfertigung sind zu haben

in -er Kuchdruckerei d. GrrMlers.

Stadt Neuenbürg.

Schlagraum-Verkauf

Am nächsten Dienstag, d. 4. Juni d. 3.» abends 6 Uhr

kommen auf dem Rathause aus dem Stadtwald Abt. I Vordere Happei, II mittlere Happei, III Hintere Happei, X Mißebene:

10 Lose Schlagraum

(tannenes Reis mit Reppelrinde) zum Verkauf.

Den 1. Juni 1918.

Stadtschultheißenamt:

Stirn.

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