einem Waldweg aufgefundene Materialbuck des Lagerinspektors bestätigt, mögen ungefähr 100000 Schuß unter Dach und Fach liegen. Die Anlage hat nahezu ästhetischen Reiz. Als Bewachungsmannschaft diente eine italienische Arbeitsgruppe, die 88. Kompagnie. Der italienische Hilfsdienst hat ein kurzes Leben an der Aisne gehabt.
Der frühere englische Minister Runeimann ist von den Londoner Berichterstattern neutraler Zeitungen ersucht worden, sich über die Friedensaussichten zu äußern. Runcimann hat darauf erklärt, daß inmitten der neuen großen Offensive der Deutschen im Westen jetzt Friedensverhandlungen einfach unmöglich seien. Jede Regierung müsse jetzt die Gewalt mit Gewalt beantworten, wenn aber die Deutschen durch neue Erfahrungen gelernt hätten, daß ihre neuen Angriffe nutzlos seien, dann würden sie wahrscheinlich zu Friedensverhandlungen geneigt sein.
Nach einem Berichte aus Kopenhagen hat eine Reuterdepesche aus Washington die Nachricht gebracht, daß der Präsident Wilson im Kongresse eine kurze Rede über die Notwendigkeit neuer Steuererhöhungen auf das Einkommen, auf die Kriegsgewinne und auf die Luxusartikel gehalten hat. Der Präsident hat es dabei als notwendig erachtet, daß der Kongreß ohne Zaudern die neuen Steuern bewilligen müsse, und daß man mit den neuen Steuern nicht bis zum Jahre 1919 warten dürfe. 4000 Millionen Dollar seien bisher durch die Steuer aufgebracht worden, aber dieser Betrag genüge durchaus nicht für die großen und ganz außergewöhnlichen Ausgaben. Es sei jetzt die wichtigste Zeit für Amerika angebrochen, die es je gegeben habe. Amerika schicke seine jungen Leute über den Ozean und sei entschlossen, den Krieg zu gewinnen, es müsse aber auch alle Lasten und Opfer tragen.
Stockholm, 30. Mai. Wie die „Boss. Ztg." erfährt, dürfte das schwedisch-englische Schiffsraum- abkommen noch im Laufe des heutigen Tages unterzeichnet werden. Nach dem Abkommen stellt Schweden der Entente außer den bereits bewilligten 100000 Tonnen noch weitere 300000 Tonnen zur Verfügung.
Zu der am 31. Mai und 1. Juni 1918 in Baden bei Wien stattfindenden gemeinsamen Tagung des Deutsch-österreichisch-ungarischen Wirtschaftsverbandes in Berlin mit dem österreichisch-deutschen Wirtschaftsverbande und dem ungarisch-deutschen Wirtschaftsverbande hat sich bereits eine große Anzahl von Teilnehmern aus allen Kreisen des deutschen Wirtschaftslebens gemeldet.
Batavia, 28. Mai. (WTB. Nieder!. Preffe-Ag.) Die Erforschung des Verbeekgebirges auf Zelebes brachte eine aufsehenerregende Ueberraschung. Der Bergbauingenieur Dieckmans schützt das dort gefundene Laterit-Eisenerz auf eine Milliarde Tonnen. Da das Erz nur 15 m unter der Oberfläche liegt, kann die Ausbeutung ohne Mühe erfolgen.
Bern, 29. Mai. (WTB. Der Temps berichtet über die Epidemie in Spanien: Das Sani-
tatskomitee in Madrid hat eine Reihe Verordnungen zur Bekämpfung der Epidemie erlassen. Die Zeitungen erscheinen in verkleinertem Format. In Madrid sind 80000 Personen erkrankt, in Barcelona 20—30000. Todesfälle sind bisher nicht zu verzeichnen. Die Ursachen der Epidemie sind vollkommen rätselhaft.
Württemberg.
Stuttgart, 29. Mai. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer kamen bei der Besprechung der Fragen der Kriegswirtschaft noch 12 Redner zum Wort. Abg. Hornung begründete seinen Antrag auf Erfassung der sämtlichen Erzeugnisse der Textilindustrie. Die Wünsche dieser Industrie wurden von den Abg. Haux (V) und Leibfried (V) zur Sprache gebracht. Abg. Hunser (Z) nalim sich in eindringlicher Weise der Lage der Presse an und sckilderte die Schwierigkeiten des Zeitungswesens. Der Papierpreis habe eine unerschwingliche Höhe erreicht. Das Reich habe zwar einen Teil der Mehrkosten übernommen, aber der größere Teil mußte von den Verlegern getragen werden. Die bisherige Rückvergütung aus öffentlichen Mitteln sollte beibehalten werden. Zu begrüßen wäre, wenn die gesamte Rückvergütung vom Reich getragen würde. Ein Abbau des Systems der Rückvergütungen und Zuschüsse könne erst beim Eintritt normaler Verhältnisse erfolgen. Die Entschädigung für die amtlichen Bekanntmachungen nach dem Anzeigenpreis bei den Amtsblättern sei in verschiedenen Oberämtern durchgeführt: in anderen Bezirken werde aber das alte Pauschalverhültnis zum Nachteil der Verleger aufrechterhalten. Der Minister möge ein einheitliches System in diese Frage bringen. Dem Kriegsministerium und Generalkommando dankte der Redner für ihre verständnisvolle Haltung gegenüber der Presse. Auch der Tätigkeit des Kriegswucheramts zollte er Anerkennung. Die Weingärtner wünschten lediglich eine zweckmäßige Gestaltung der Weinsteuer, deren Notwendigkeit verkennen sie durchaus nicht. Abg. Stroh (BK) brachte Klagen über die Kriegsledergesellschaft vor, Abg. Pflüger (S) begründete seinen Antrag auch auf Berücksichtigung der Arbeiter bei Beurlaubungen. Minister Dr. v. Köhler erklärte sich mit der vom Abg. Graf beantragten Vorlage von Jahresberichten der Kriegsgesellschasten in vertraulicher Weise einverstanden, worauf der Abg. Graf seinen Antrag in diesem Sinn abänderte, der vom vom Hause dann auch einstimmige Annahme fand. Die von Hornung gewünschte Beschlagnahme aller Bekleidungsstoffe hielt der Minister für undurchführbar. Die vom Abg. Hans er behandelte Pressefrage versprach der Minister beim Etat näher zu behandeln, sagte aber jetzt schon eine Berücksichtigung der Wünsche der Amtsblattverleger hinsichtlich der angemessenen Bezahlung der amtlichen Anzeigen zu. Vom Abg. Herbster wurde die Notlage des Schuhmachergewerbes geschildert und eine vermehrte Zuweisung von Leder an die Schuhmacher gewünscht
was später der Abg. Liesch ing (V) als ansgeschloffen bezeichnete. Abg. Bau mann (N) hielt den Antrag Rösike für bedenklich, da im 4. Kriegsjahr keine solche Experimente mehr gemacht werden sollten, Abg. Liesching (V) nahm die Kriegsgesellschaften gegen die aus dem Hause erhobenen Vorwürfe in Schutz; diese Gesellschaften hätten wenig zu sagen. Alle Anordnungen würden von der Kriegsrohstoffabteilung getroffen, auch in Preisfragen. Das Genoffenschaftswesen müsse in der Uebergangszeit gefördert werden, sowohl beim Handwerk als beim,Kleinhandel. Abg. Andre (Z) beantragte eine Einschaltung in den Antrag Hiller wegen Befreiung von Gewerbetreibenden vom vaterländischen Hilfsdienst „soweit sie im Interesse der Volksversorgung oder der Kriegswirtschaft notwendig sind." Mit dieser Einschaltung wurde dieser Teil des Antrags Hiller angenommen. Der erste Teil des Ansrags Hiller (BK.) auf Beurlaubung von Handel- und Gewerbetreibenden wurde abgelehnt, nachdem zuvor der Antrag Pflüger (S) auf Berücksichtigung der Arbeiterschaft für den Fall der Annahme des Antrags Hiller, angenommen war. Der Ausschußantrag betr. Rationierung der Lebensmittel im Reiseverkehr, wurde genehmigt, ebenso der Antrag Dr. v. Kiene (Z) weiterer Rechtsschutz bei Verfallerklärung von Sicherheitsleistungen wegen Verfehlungen gegen Verordnungen über Volksernährung. In den Beratungen tritt nun durch die Verhandlungen des Finanzausschusses über den Etat eine Pause ein. Nächste Sitzung: Dienstag, 18. Juni.
Die Nationalliberale Partei des Bezirkes Rottweil hat in einer in Schwenningen abgehaltenen Vertrauensmännerversammlung den prakt. Arzt Dr. med. Etter-Schwenningen als Kandidaten für die am 22. Juni stattfindende Ersatzwahl aufgestellt. Die Wahl wird im Zeichen des Burgfriedens vor sich gehen.
Ulm, 29. Mai. Wie die Staatsanwaltschaft bekannt gibt, ist gestern früh auf einer Wiese unweit der Wilhelmsburg die Leiche des 21 Jahre alten Gefreiten Emil Schoch, Schreiners ausPfedel- bach OA. Oehringen, aufgefunden worden. Schwere Kopfverletzungen und der Umstand, daß ihm die Hände auf dem Aücken mit einer Schnur zusammengebunden waren, weisen auf eine gewaltsame verbrecherische Tötung hin. In der Tasche fand man das Eiserne Kreuz und die Verdienstmedaille.
Münsingen, 29. Mai. In der Nacht zum Dienstag hatten wir hier oben einen starken Reifen, unter dessen Einwirkung die sämtlichen Gartengewächse, hauptsächlich Bohnen, die total erfroren sind, sehr zu leiden hatten.
Aus Oberschwaben, 28. Mai. Die warmen Gewitterregen, sowie die sonnigen Tage des Wonnemonats haben sehr günstig auf die Vegetation ein- gewirkt. Die Saatfelder, besonders Dinkel und Roggen stehen so schön und üppig wie selten einmal; auch Gerste und Haber gedeihen gut, während der Weizen stellenweise etwas ausgewintert ist. Die Wiesen und der Klee auf den Aeckern stehen reichlich und so dicht wie eine Mauer, so daß die
Kleine Schicksale un- üie große Welttragööie.
Roman von L. Panthenius.
Iky (Nachdruck verboten.)
„O, mein liebes Kind, wenn ich noch jung und gesund wäre, man sollte mich zu jeder Heldentat bereit finden! Doch auch so kann ich vielleicht dem Vaterlande nützen. Wird ein Opfer verlangt, so bin ich bereit, es zu bringen. Was liegt an meinen, Leben! Es gilt, das Land von den Eindringlingen, den barbarische» Deutschen zu befreien. Rufen Sie mich, wenn Sie meiner bedürfen, Rosmana, versprechen Sie mir das!"
Drohender Zorn sprühte aus den alten, jung gebliebenen Augen, sie schleuderten Blitze, vor denen man Furcht empfinden konnte.
„Vergessen gnädige Frau, daß Ihr einziger Sohn ein Deutscher ist, der auf seine uns verhaßte Nation schwört?"
Die Greisin bedeckte das Gesicht mit den feinen ringgeschmückten Händen. „Wenn alle Deutschen wären wie der verstorbene Baron, so könnte man für unsere Feinde nur Bewunderung hegen. Er war ein edler, wahrhaft guter Mensch. Wir verstanden uns und hatten uns sehr lieb. Mein Sohn hat die guten Eigenschaften seines Vaters geerbt, in ihm ist nichts Kleinliches und Niedriges. Aber leider — er ist ein Deutscher. Er hält zu diesen Barbaren, er schwört auf sie. Schon darum hasse ich unsere Feinde, weil sie mir das Herz meines einzigen Kindes entfremdet haben und schuld sind an oein Konflikt, unter dem ich so grenzenlos leide . . . Der Haß, den ich gegen die Eindringlinge in unser Land hege, trifft auch mein eigen Fleisch und Blut. Fast bereue ich, daß ich in der Jugend nicht allem Glück entsagt
und in ein Kloster gegangen bin. Dann wäre mir'diese wahnsinnige Angst erspart geblieben, daß mein Sohn von meinen eigenen Verwandten üa- hingemordet werden kann."
Rosmana nickte. „Diese Tragödie durchleben Deutsche sowohl wie Engländer in hundertfachen Fällen, denn Heiraten zwischen Angehörigen jener beiden Nationen kamen überaus häufig vor. Nun stehen die eigenen Verwandten sich haßerfüllt gegenüber. Ich kann mir wohl vorstellen, Baronin, daß Sie schmerzlich unter dein Zwiespalt leiden. Möglicherweise werden Sie eine Abtrünnige, und wir verlieren eine Patriotin in Ihnen, deren Verlust wir tief beklage» würden."
Die Baronin richtete sich hoch aus. „Ich gab Ihnen doch keine» Anlaß, mich in so unerhörter Weise zu kränken, Schweüer! Ich bedauie, Worte des Vertrauens Ihnen gegenüber geäußert zu haben."
Ein Blitz der Befriedigung zuckte aus Ros- manas dunklen Augen. „Ich bitte tausendmal um Vergebung, teure Baronin. Nur die Furcht, daß Sie unserer guten und gerechten Sache entzogen werden könnten, verleitete mich zu der, ich sehe es ein, ganz unbegründeten Mutmaßung. Ihr Verlust, gnädige Frau, wäre unersetzlich."
„Wenigstens bemühe ich mich, meinem Vaterlande nach Kräften zu dienen. Ich gebe mit vollen Händen, und gebe gern. Und sollte von mir das schwerste Opfer gefordert werden, der Verlust meines einzigen Sohnes, so würde ich auch dieses bringen und eher sterben, als fahnenflüchtig werden."
Jetzt beugte sich Rosmana in wirklich ungekünstelter Bewegung über die schmalen aristokratischen Hände und küßte sie ehrfurchtsvoll. „Baronin, solange wir so heldenhafte Mütter und Frauen haben, brauchen wir nicht zu verzagen!"
Wie eine Antwort auf diese zuversichtliche Aeußerung klang vom Schloßhof herauf eine
> markige Kommandostimme in deutscher Sprache:
! „Abteilung halt! Gewehre ab!'
! Wie von einer Tarantel gestochen fuhr die ! alte Baronin auf. „Noch mehr Deutsche im Schloff«
! Baralescu! Das ist unerhört! Dagegen erhebe , ich Einspruch!
^ Beide Ellbogen auf das Fensterbrett gestemmh j hob sie den Oberkörper so weit empor, daß sie aus ^ den Schloßhof hinunterblicken konnte. Ihr schöne»
! altes Gesicht war vor Wut entstellt, in ihren Augen ! ein raubtierartiges Funkeln, i „Beutegieriges Gesindes!" rief die Baronin ! mit ihrer schrillen Stimme, „hinaus mit euch! j Wagt es nicht, dieses Schloß zu betreten!"
^ Aufs höchste erschrocken zog Rosmana die ! heftig Erregte zurück. „Um Himmelswillen, Baronin, Sie stürzen uns alle ins Unglück! Hoffentlich hat Sie niemand gesehen. . . . ,. Nur durch List können wir den Feind täuschen und zu Fast bringen. Ich beschwöre Sie, Beherrschung! Wir ! wollen uns doch nicht von den brutalen, blutgierigen Deutsche» hinmorden lassen!"
Finster, in sich zusammengesunken, saß die
> Greisin. Ihre welken Lippen formten Worte i ohnmächtigen Grimms, von denen man einige ver- j stehen konnte:
i „Wäre ich jung — wäre ich ein Mann!"
Rosmana war dicht an das Fenster getreten und sah anscheinend gleichgültig hinunter, in Wirklichkeit jedoch vollkommen gefesselt von dem anmutigen Bilde, welches sich ihr darbot.
In der Mitte des Hofes, unter der hohen alten Ulme, stand eine Abteilung deutscher Soldaten. Ihr Anführer, ein höherer Offizier, war ! soeben vom Pferde gestiegen und hatte seinem ! Burschen die Zügel zugeworfen, auch bereits Um- ! schau gehalten.
! (Fortsetzung folgt.)
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