Amsterdam, 4. Mai. (WTB. Reuter.) Der frühere Zür, die Zarm und eine ihrer Töchter sind, da angeblich die Bauern von Tobolsk und monar­chische Truppen ihnen zur Flucht zu verhelfen ver­buchen, durch eine Verfügung des Sovjet nach Je- katerinenburg übergeführt worden. Der Zarensohn «ird in der Verfügung nicht erwähnt.

Rugano, 4. Mai. Die Agencia Amerika»« «eldet, daß der deutsche DampferPrinz Eitel Friedrich" in der Bucht von Sabinella verbrannt ^i. Man vermutet Brandstiftung von seiten der Mannschaft.

Wür ttemb erg.

Stuttgart, 4. Mai. (Zweite Kammer.) Nachdem die bürgerlichen Parteien, in deren Namen Vizepräsident Dr. v. Kiene gesprochen hatte, gegen die Stimmen dev Sozialdemokratie und der drei Unentwegten" dem Gesetz, das bekanntlich die Apa­nage des Herzogs Albrecht auf 100000 Mk. erhöhen fvll, ihre Zustimmung gegeben hatten, setzte die Zweite Kammer ihre Beratungen über das Woh­nungswesen fort, die aber auch heute nicht zum Ab­schluß kommen konnten.

Stuttgart, 3. Mai. Das Verwundeten-Ab- zeichen ist nach einer amtlichen Mitteilung nicht nur für die Kriegsteilnehmer bestimmt, die durch feind­liche Einwirkung verwundet wurden; es wird auch allen ehemaligen Angehörigen mobiler Verbünde verliehen, wenn sie infolge der Strapazen dieses Krieges Schaden an ihrer Gesundheit erlitten haben uud infolgedessen aus dem Heeresdienst ausgeschieden sind.

Ulm, a. D. Eine Fernfahrt mit mehreren Ma- girus-Lastwagen war der Abschluß einer militärischen Abnahme. Die zurüägelegte Wegstrecke führte durch Süddeutschland über den Thüringer Wald durch Sachsen nach Berlin und beträgt rund 1000 Kilo­meter. Alle Wagen haben ihr Ziel ohne jede Störung erreicht.

Eßlingen, 4.Mai. Wie derEßlinger Ztg." geschrieben wird, trügt an dem Fährenunglück bei Obereßlingen die Hauptschuld das ganz unzuläng­liche und betriebsunsichere Verkehrsmittel der Führe selbst. Wer den Verkehr mit der Fähre an Sonn­tagen beobachtet hat, ist erstaunt, daß nicht schon früher und häufiger Unglücksfülle vorgekommen sind. 8s hätte lange Abhilfe geschaffen werden müssen.

Kirchheim u. T., 4. Mai. Die Firma Ficker, die vor kurzem der Stadt eine Stiftung im Wert vvn 100000 M. hat zukommen lassen, feierte gestern das Jubiläum ihres 60jährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß veranstalteten die Besitzer mit den Angestellten und Arbeitern, deren Zahl auf über 500 gestiegen ist, im engen Kreis eine Feier. Der König hat langjährigen Arbeitern Auszeichnungen zukommen lassen. Die Firma hat 100000 Mk. für Beamte und Arbeiter in achter Kriegsanleihe ange­legt. Auch die Hinterbliebenen der Gefallenen wurden nicht vergessen._

Erreichtes Ziel.

Roman von L. Waldbröhl.

73) (Nachdruck verboten.)

Als in dem überfüllten Feldlazarett durchaus für die Aufnahme neuer Verwundeter aus der Front Raum geschaffen werden mußte, hatte der leitende Arzt nach längerem Zaudern in die Ueberführung Voßbergs in das nächstgelegsne Etappenlazarett eingewilligt.

Er ist ja eigentlich kaum transportfähig." hatte er zu feinem Assistenten gesagt,aber wer weiß, ob ein sanfter, ungefühlter Tod nickt das Beste wäre, das man dem Aermsten wünschen tann. Mit dem Augenblick, da er etwa wieder zum Bewußtsein erwachte, würde ja wahrscheinlich seine eigentliche Leidenszeit erst beginnen."

Der also gesprochen, war ein ausnehmend tüchtiger Chirurg gewesen, ein Mann, von dem seine Berufsgenossen zu sagen pflegten, daß er sich in seinen Prognosen niemals täusche. Und doch schien es, als solle seine wissenschaftliche Prophe­tengabe diesmal zuschanden werden. Herbert Voß­berg hatte nickt nur den anstrengenden Trans­port Überstunden, ohne daß die erwartete Kata­strophe eingetreten wäre, sondern das Fieber war nach seiner Einlieferung in das Etappenlazarett um ein beträchtliches zurückgegangen, und auch sonst hatten sich einige Anzeichen schwacher Besserung bemerkbar gemacht.

Nun, am dritten Tage nach Herberts Ankunft in O., ereignete sich das Wunderbare, daß er bas linke Auge das rechte war ja Lurch den Verband bedeckt aufschlug und mit einem erstaunten, verständnislosen Blick um sich sah. Ueber seine bleichen Lippen freilich kam vorerst kein Laut, und die müden Hände rührten sich

Fellba ch, 4. Mai. Sestern vormittag wurden auf dem hiesigen Bahnhof zwei verdächtige Kisten beschlagnahmt, die aus der Haller Gegend stammten. In den Kisten war ein geschlachtetes, 130 Pfund schweres Schwein verborgen. Das Fleisch kommt den hiesigen Einwohnern zugute.

Kus StaSt, Be zirk u nS Umgebung.

Vom Evangelischen Oberschulrat ist eine ständige Lehrstelle in Lennach, O/A. Weinsberg dem Unter­lehrer Jakob Bürk in Arnbach übertragen worden.

Pforzheim, 3. Mai. Die unter Leitung der hiesigen Handelskammer stehende Arbeitsge­meinschaft der in den Handelskammerbezirken Pforz­heim, Hanau, Heidenheim und Jdar-Oberstein an­sässigen Edelmetallindustrie richtete wegen der Lurussteuer an den Reichstag eine Eingabe, in der verschiedene Abänderungsvorschläge gemacht werden. Auch wegen des allgemeinen Verbotes der Ausfuhr von Halbfabrikaten des Schmuckgewerbes wird vor­gegangen. Fabrikant Hafner hier machte der Stadtgemeinde zum Andenken an seinen im Luft­kampf gefallenen Sohn eine Stiftung von 10000 Mk. mit der Bestimmung, daß die Zinsen zur körper­lichen Ertüchtigung der Jugend verwendet werden sollen. DerPforzh. Anz." meldet die Ver­haftung zweier hiesiger Industrieller und eines ihrer Angestellten unter der Beschuldigung, bei der Fertig­stellung von Geschossen zutage getretene Mängel verdeckt zu haben.

Pforzheimer Bankverein A.-G., Pforz­heim. Wegen des außerkonkurslichen Zwangsver­gleichs ist vom Großh. Amtsgericht auf den 24. Mai Termin anberaumt. Wie in dem dieser Tage aus­gegebenen Rechenschaftsbericht mitgeteilt wird, ist nach der Zahl de,r zustimmenden Gläubiger und dem Umfang ihrer Forderungen an dem Zustande­kommen des Vergleichs kaum noch zu zweifeln. Eine vierte Abschlagszahlung mit 10 v. H. wird dann ausbezahlt werden. Die Liquidation hat be­deutende Fortschritte gemacht. Die Außenstände einschließlich des August Kayser'schen Nachlasses er­mäßigten sich von 8065 861 Mk. auf 6554671 Mk., der Verlust verminderte sich auf 4 622 582 Mk. Die Hauptversammlung findet am 13. Mai statt.

VsrrmZehtLS.

Der Sohn seines Vaters. General Art­hur Asquith ist zum Oberkornmandanten der Stabs­abteilung für den Stellungskrieg (Controller ok tke Treuest Vertare Departement) befördert worden. Diese neue Stellung bringt seine Rangerhöhung zum General der Brigade mit sich. Hiermit kann der junge Herr Asquith, der höchstens 23 Jahre alt ist, auf die allerschnellste Karriere in der bri­tischen Armee zurücksehen. Sechs Wochen nach Ausbruch des Krieges trat Arthur Asquith als Freiwilliger in das Seebataillon ein, das von Churchill vergeblich zum Entsatz Antwerpens ge-

nicht. Der verwundete Kamerad auf dem benach­barten Lager aber hatte zufällig die kleine Ver­änderung im Aussehen des bisher gleich einem Toten Daliegenden wahrgenommen, und er rief der Pflegerin, dis eben an einem andern Bette beschäftigt war, zu:

Schwester Klara, kommen Sie doch schnell! Ich glaube, der Grenadier neben mir ist aufge­wacht."

Die Verwundeten in Saal 5' waren es längst gewähnt, daß die «chwester, deren besonderer Obhut sie anoertraut waren, sich nicht nur mit der Lautlosigkeit, sondern auch mit der Behendig­keit eines Kätzchens bewegen konnte, wenn es- galt, da oder dort rasch zur Stelle zu sein. So klink aber hatten sie sie doch noch nie einem Rufe Folge leisten sehen wie in diesem Fall. Und den Nächstliegenden entging es nicht, daß ihr feines, zartes Gesicht wie von einer Blutwelle übergosjen war, als sie sich tief über den Schwerverwundeten herabneigte.

Was sie halblaut zu ihm sprach, konnten die anderen nicht verstehen, und es waren auch nur wenige Worte. Denn an irgendeine Art von Unterhaltung mit dem gleichsam aus einer andern Welt ins Leben Zurückgekehrten war vorerst natürlich nicht zu denken. Ob er überhaupt ver­standen hatte, was sie ihm zugeflüstert, blieo jedenfalls ganz ungewiß; denn er hatte keine Er­widerung und drückte nicht einmal durch ein Zeichen aus, was etwa in seinem Geiste vorging. Nur wie der schwacke Abglanz eines Lächelns huschte es für einen Moment über sein abge» zehrtes Gesicht. Etwa eine halbe Minute lang ruhte der Blick seines Auges auf dem Antlitz der Schwester, bann fiel es wieder zu, und sein Aussehen war wie vorher.

Der behandelnde Arzt war sehr geneigt,, die Meldung der Schwester als auf einem Krrtum

schickt wurde. Später kam er, immer noch als gemeiner Seesoldat nach Gakipoli, wo er sch»^ verwundet und zum Leutnant befördert wurde. Nach seiner Genesung kam er wieder, jetzt sch,» als Kapitänleutnant, nach Frankreich, wo er wieder verwundet wurde und schließlich durch Amputation einen Fuß verlor. Seitdem brachte ihm fast jeder Moment eine Rangerhöhung und schließlich Versetz»», aus der Marine ins Kriegsministerium. Hst Tapferkeitsmedaille wurde ihm gleich dreifach he- scheert.

Oberstdorf i. Allgäu, 4. Mai. Der Ap»t. heker Michael Wimmer aus Tegernsee ist auf de« Falkenberg verunglückt. Er wollte von einer ge­fährlichen Stelle photographieren, stellte sich «h einem Fuß auf einen Baumstumpf und hakte dev. andern im Wurzelgeäst ein. Er verlor aber dar Gleichgewicht und stürzte mit dem einen Fuß hänge« bleibend kopfüber an dem abschüssigen Felsen hin­unter. Am andern Morgen fand man so die Leiche.

In Burgau wurde bei der Musterung ein Jüngling des Jahrganges 1900 gemustert, der 54 Pfund wog. Wie er aber sagte, wollte er gerne zum Militär.

WAL Nachrichten u. Telegramm«,

' Berlin, 6. Mai. (Priv.-Tel.) Wie de« Berl. Tagebl." aus München berichtet wird, wer­den im Anschluß an die Friedensverhandlungen mit Rumänien eingehende Verhandlungen zwischen de« Donauuferstaaten über die neue Donauakte statt­finden.

Berlin, 5. Mai. (WTB.) Unter den fran­zösischen Kontingenten, die besonders schwer bluten mußten, steht an erster Stelle das Fremdenregiment, das hauptsächlich aus Belgiern, Russen, Luxemburgern und Zivilgsfangenen bestand. Letzteren ließ man bei Kriegsausbruch die Wahl, in die Fremdenlegion einzutreten oder weiter im Gefängnis zu verbleiben. Die Verluste des Regiments waren derart schwer, daß sie kaum und nur bei vollkommener Leerung des Depots ersetzt werden konnten. Der farbige Ersatz ist immer schwieriger zu beschaffen. Die noch vorhandenen farbigen Mannschaften sind nur noch mit Mühe und unter französischer Anführung ins Feuer zu bringen.

Berlin, 5. Mai. (WTB.) Die Franzose« fahren mit der Zerstörung ihrer eigenen Städte durch rücksichtsloses Artiüeriefeuer nach wie vor fort. Am Nachmittag des 4. Mai lag Laon erneut unter schwerem französischen Beschuß. Auch dies­mal hat die Stadt wieder schwer gelitten.

Kopenhagen, 6. Mai. Das Ministerium des Aeußern teilt mit, daß das dänische Motorschiff Samsö" am 1. Mai an der Küste von Sunderland versenkt worden ist.

Konstantinopel, 6. Mai. Eine türkische Delegation ist nach Batum abgereist. Auch der deutsche Militärbevollmächtigte, General von Losso», hat sich nach Batum begeben.

oder einem frommen Wunsche beruhend anzu­sehen. Aber er konnte sich schon bei oberfläch­licher Untersuchung des Verwundeten davon überzeugen, daß die Körpertemperatur fast auj den nornialen Stand heruntergegangen war. und daß die Atemzüge des Bewußtlosen die eines rubig Schlafenden geworden waren. Die Besich­tigung der Wunde wurde auf den folgenden Tag verschoben, wo ohnedies ein Verbandwechsel vor­genommen werden sollte. Und bei der Gelegen­heit wurde ein von niemandem mehr erhofftes Wunder offenbar. Ein ganz unverkennbarer Heilungsprozeß hatte nicht nur begonnen, sondern bereits rechterhebliche Fortschritte gemacht, und bei äußerster Vorsicht in der Behandlung des Patienten schien nach dieser Wendung die Mög­lichkeit einer Genesung nicht mehr so ganz aus­geschlossen wie bisher. >

Der interessante Fall wurde damit für di« Aerzte zu einer Art von beruflicher Ehrenange- legenheit. Um von dem durch die Verletzung äußerst reizbar gewordenen Gehirn des Ver­wundeten jede schädliche Einwirkung nach Mög­lichkeit fernzuhalten, verfügte der Chefarzt, daß er aus dem großen, mit vielen Kranken belegten Saal in ein zufällig eben freigewordenes kleines Nebenzimmer gebracht werde, wo bis dahin ein schwerverletzter Offizier gepflegt worden war. Auch hier sollte er die notwendigen Ab­lösungen abgerechnet unter der Obhut der Schwester bleiben, die ihm bei seinem Wieder­eintritt ins Leben das erste tröstliche Wort zx- gerannt hatte. Und wieder, als er bald nach der Umbettung abermals zu sich kam, stand sie neben seinem Lager.

(Fortsetzung folgte

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