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Der «NZtSler.
klnzeiger für Sas Lnztal unS Umgebung.
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.« 104.
Reuenbürg, Montag de» 6. Mai 1918.
76. Jahrgang.
SkikWwme Sk» WslffHr» Kör» an Sen „EnMrr".
Die deutsche» Tagesberichte.
Großes Hauptquartier, 4. Mai (WTB.) Amtl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: und
Heeresgruppe des deutsche« Kronprinzen: An den Schlachtfronten ist die Lage unverändert.
Die Artillerietätigkeit war in vielen Abschnitte» namentlich auch während der Nacht lebhaft. Im Kemmelgebiet und zu beiden Seilen der Avre steigerte fie sich heute morgen zu größerer Stärke. Ein englischer Teilangriff südöstlich von Arras wurde abgeschlagen.
Heeresgruppe des Generals d. Art. v. Gallwitz: Vor Verdun lebte die Artillerietätigkeit auf.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg:
Nach erfolglosen Erkuuduugsvorstößen des Feindes an der lothringischen Front blieb die Sefechtstätigkeit am Vormittag gering. Im Parroywald und westlich von Blamont am Nach- Eag von nevem auflebender Feuerkamvf ließ mit Einbruch der Dunkelheit nach.
Wir schaffe» gestern 25 feindliche Flugzeuge »ad 2 Fesselballons ab.
LeutnantBuckter errang seinen33., Leutnant Pu etter seinen 22. Luftsieg.
Osten:
Finnland:
Südwestfinuland ist vom Feind befreit. Deutsche Truppen im Verein mit finnischen Bataillonen griffen den Feind bei Lahti v. Tavestehus umfassend au und haben ihn in füustägiger Schlacht trotz erbitterter Gegenwehr und verzweifelter Dnrchbrvchsversuche vernichtend geschlagen. Finnische Kräfte verlegten ihm den Rückzug nach Norden. Von allen Seite» umstellt, streckte der Feind nach schwersten blutige» Verlusten die Waffen. Wir machten 20000 Gefangene. 50 Geschütze, 200 Maschinengewehre, Lassende von Pferden und Fahrzeugen wurde» erbeutet.
Der erste Geueralquartiermeister Ludendorff.
Großes Hauptquartier, 5. Mai (WTB.) R»tl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Nach starker Feuervorbereitung griffe« fran- zostsche Divisionen unsere Stellungen am Kemmel «ld bei Bailleul vergeblich an. Sie wurde» »nter schweren Verluste» abgewiesen und ließe» «ehr als 300 Gefangene in unserer Ha»d.
Der beabsichtigte Angriff einer englische« Division westlich von Bailleul kam in »usere« Fe»er nicht zur Entwicklung.
Südlich von Hebutrrne scheiterte» e»glische Borstöße.
A« de» Kampffronten beiderseits der Somme lebte die Artillerietätigkeit am Abend ans. Sie «ar namentlich bei Villers-Bretounenx «nd ans de« Westufer der Avre gesteigert.
Von der übrigen Front nichts von 8ede»t«»D.
Von den anderen Kriegsschauplätze« »ichts »ienes.
Der erste Generalauarliermeistor r«de«dorff.
Der deutsche Abendbericht.
Berlin, 5. Mai, abends. (WTB. Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Neue A-Vootserfolge.
Berlin, 3. Mai. (WTB. Amtlich.) Eines nxserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Nenreuther, hat in der Irischen See und ihren Zufahrtsstraßen mit gutem Erfolg gegen den Handelsverkehr unserer Feinde gearbeitet. 5 bewaffnete, zumeist tiefbeladene Dampfer und ein Segler fielen den Angriffen des Unterseeboots zum Opfer. Die Ladungen der Dampfer bestanden vorwiegend aus Kohlen. Ein Dampfer hatte Munition geladen. Einer wurde aus stark gesichertem Geleitzug herausgeschossen. Namentlich festgestellt wurde der bewaffnete englische Dampfer „Brakondale" (2093 Bruttoregistertonnen). Im ganzen nach den neu einaeaanqenen Meldungen der Unterseeboote versenkt: 20 OM Br.R.T.
Berlin, 4. Mai. (WTB. Amtlich.) An der Westküste Englands wurden von dem unter dem Kommando des Kapitänleutnants Frhrn. v. Loe stehenden Unterseeboot zwei besonders wertvolle Dampfer, nämlich der englische Dampfer „Lake Michigan" (9288 Br.R.T.) und ein andrer 8000 Bruttoregistertonnen großer Dampfer aus demselben stark gesicherten Geleitzug herausgeschoffen, zusammen 17000 Br.R.T.
Berlin, 6. Mai. (WTB. Amtlich.) Neue U-Bootserfolge auf dem nördlichen Kriegsschauplatz: 12000 BruLtoregistertonnon. Unter den versenkten Schiffen befindet sich ein Tankdampfer, der an der Ostküste Englands torpediert wurde.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Erfolg deutscher Seeflugzeuge.
Berlin, 5. Mai. (WTB. Amtlich.) Drei deutsche Seeflugzeuge schossen am 4. Mai vor der flandrischen Küste vier feindliche Seeflugzeuge ab. Zwei feindliche Flieger wurden schwer verwundet auf dem Luftwege geborgen.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Zur Kriegslage.
Berlin, 6. Mai. (WTB.) Die Franzosen haben am 4. Mai in Flandern aufs neue eine un- gemein schwere Niederlage erlitten. Nach stärkstem Trommelfeuer in der Gegend westlich von Kemmel bis westlich Bailleul griffen um 5.30 Uhr vormittags lediglich französische, zum Teil frische Divisionen in 10 Kilometer Breite in mehreren Wellen an und machten die erbittertsten Anstrengungen, um den Deutschen das wichtige Kemmelmassiv wieder zu entreißen. Während sie auf dem größten Teil der Angriffsfront trotz rücksichtsloser Massenopferung ihrer tiefgegliederten Sturmkolonnen nicht einmal an die vorderste deutsche Stellung herangelangten, kam es an ganz wenigen Stellen, so bei Brulooee, zwischen Loker und dem Hospiz von Loker, zu erbitterten Nahkämpfen. Hier wurden die Franzosen in wuchtigem Gegenstoß aus dem Vorfeld der deutschen Linien restlos wieder hinausgeworfen und diese sogar an einzelnen Stellen im Nachstoß um mehrere hundert Meter vorverlegt. Ueber 300 französische Gefangene blieben dabei in deutscher Hand. Die blutigen Verluste des Angreifers, der bereits mehr als neun Divisionen in dem Kampf um die Wiedereroberung des Kemmel einsetzte, waren infolge der außerordentlich guten dänischen Artilleriebeobachtung von den beherrschenden Höhen aus ungewöhnlich schwer. Jnrmer wieder riß das znsammengefaßte deutsche Artilleriefeuer weite Lücken in die dichten Kolonnen des Feindes. Gefangene französische Offiziere gaben wiederholt ihrer Erbitterung darüber Ausdruck, daß die auf dem sildlichen Angriffsflügel ebenfalls zum Sturm
bestimmte englische Division sich nicht an dem 8«- griff beteiligt hatte. Die starken französischen Kräfte, die General Fach weitab von der französischen Basis zur Unterstützung der Engländer nach Flandern entsenden mußte, haben am 4. Mai ohne jedes Ergebnis sich aufs neue für die Engländer opfern müssen.
Rundschau.
Berlin, 4. Mai. (WTB.) Der Hauptausschuß des Reichstags behandelte heute die Vorgänge in der Ukraine. Der Vorsitzende bezeichnet es als wünschenswert, auch über die Vorgänge in Finnland und über den Stand der Verhandlungen mit Holland Aufschluß zu erhalten. Im Auftrag des Reichskanzlers gab hierauf der Vizekanzler v. Payer eine nähere Darstellung zunächst über die Verhältnisse in der Ukraine. Es kommen drei Ereignisse in Betracht: 1. Der Felderbestellungserlaß des Feldmarschalls von Eichhorn, 2. die Festnahme von Regierungsmitgliedern in der Rada, 3. die Umwandlung der Regierung und Aufbau derselben auf anderer Grundlage. Ueber die Ausführungen des Vizekanzlers wird ein amtlicher Berich herausgegebe».
Berlin, 4. Mai. (WTB. Amtlich.) Der Kronprinz von Bulgarien ist in Begleitung des bulgarischen Militärbevollmächtigten Oberst Gautschen» auf dem westlichen Kriegsschauplatz eingetroffe«. Nach dem Empfang durch den Kaiser begab er sich an die Befehlsstelle der Obersten Heeresleitung, w« er im Auftrag des Königs der Bulgaren dem Generalfeldmarschall von Hindenburg das Großkreuz und die Kette des Aleranderordens mit Schwerter» durch die Mrtte uno dem General Ludendorff o« Kriegsorden für Tapferkeit l. Klaffe überreichte. Nach Besprechungen im Großen Hauptquartier begab sich der Kronprinz an die Fronten der HeereS- K gruppen Kronprinz Rupprecht und deutscher Kronprinz.
Bern, 4. Mai. (GKG.) Die Blätter deü Jura berichten, daß die kriegführenden Parteien i« Sundgau rege Tätigkeit entfalten. Sie unternehme»
! fieberhafte Anstrengungen zum Ausbau ihrer Stellungen, besonders im Bergtal bei Altkirch. Die beiden Gegner zogen Verstärkungen heran und vermehrten ihre schweren Geschütze erheblich. Man erwartet schon in nächster Zeit große militärische Aktionen auf dem äußersten Südteil der Westfront.
- Genf, 4. Mai. Der Militärkritik im „Temps" ist zu entnehmen, daß französische Truppen nunmehr auch am äußersten englischen Frontflügel nördlich von Upern bis zum Meere eingesetzt worden sind.
— Dem „Mailänder „Secolo" ist zu entnehme», daß auch hinter der italienischen Front eine Manb- verierarmee der Entente in Bildung begriffen ist.
Basel, 4. Mai. (GKG.) Secolo meldet aus Paris: Die Räumung des Departements Pas de Calais ist so gut wie beendet. Die Behörden deS Departements arbeiten bis auf weiteres in Paris, wohin auch die höchsten Behörden von Amiens »»d Hazebrouk übersiedelten.
Berlin, 5. Mai. (WTB.) Die jungen englischen Rekruten, größtenteils 18jährige, haben sich bei dem letzten deutschen Angriff wenig bewährt. In dem Bewußtsein, schlecht geführt zu sein, überzeugt von der Nutzlosigkeit persönlicher Tapferkeit, ungewandt in der praktischen Gefechtsweise, flöhe« fie scharenweise vor dem deutschen Angriff »nd wurden in großer Zahl durch ihre eigenen Offiziere niedergeschossen.
Amsterdam, 4. Mai. Nach einer Reutermeldung aus London kündigen die englischen Blätter eine deutsche Friedensoffensive an und betone» gleichzeitig, daß das britische Volk und seine Verbündeten entschlossen seien, den Krieg durchzukämpfeu, und daß es unmöglich sein werde, es zum Abschluß eines Friedens zu verleiten, der keinen Erfolg der Grundsätze, für die sie kämpfen, bringen werde.