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^ 94.

Neuenbürg, Mittwoch den 24. April 1918.

76. Jahrgang.

SelkWMk Sks Wolssjchk« Kurs» m denCaMkr".

Der deutsche Tagesbericht.

SrsßesHauptquartier, 23. April. (WTB.Mmtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

An den Schlachtfrovten blieb die Gefechts- Etigkeit auf zeitweilig auflevende Artilleriekämpfe und örtliche Jnfanterieunternehmungen beschrankt.

Die englische Infanterie war namentlich zwi­schen Lens und Albert sehr tätig.

Erkundungsabtetluugen, die an zahlreichen Punkten gegen unsere Linien vorstießen, wurden überall zurückgeschlagen.

Vergeblich versuchte der Feind mit starke» Kräfte» das am 21. März im Walde von Ave- luy verlorene Gelände wieder zu nehmen und beiderseits der Straße BpueincourtAvelrry die Bahn nördlich von Albert zu gewinnen. In mehrfachem verlustreichem Ansturm büßte er Ge- faugene ein.

Au der übrigen Front nichts von Bedeutung.

Zu den beiden letzten Tagen wurden 13 feind­liche Flugzeuge abgeschosfen. Leutnant Buckler errang seinen 32., Leutnant Menkhoff seinen K. Lvftstrg.

Mazedonische Front:

Zwischen Ochrida- und Prespa-See, sowie nordwestlich von Monastir Artillerie- und Mineu- «rferkampf. Deutsche Abteilungen stießen west­lich von Makovo in die französischen Stellungen vor, bulgarische Truppen wehrten südlich vom Dorjau-See Englische Teilangriffe ab. Einige Franzosen und Engländer wurden gefangen.

Der erste Geueralauartiermeister Ludendorff.

Der deutsche Abendbericht.

Berlin, 23. April, abends. (WTB. Amtlich.) Bo» dey Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Neue A-Vootserfolge.

Berlin, 23. April. (WTB. Amtlich.) Eines unserer Unterseeboote, Kommandant Kapitänleutnant Kolbe, hat in den vergangenen Wochen in dem Sperrgebiet um die Azoren und bei den kanarischen Inseln 11 Dampfer, 4 Segler und 2 Fischdampfer «it insgesamt 20662 Br.-R.T. versenkt. Darunter befanden sich der portugiesische DampferNeptuns" von 300 Br.-R.T., der italienische DampferCa- stano Costanzo" von 1027 Br.-R.T., der italienische DampferLuigi" von 3549 Br.-R.T., sowie der englische DampferEllaston" von 3192 Br.-R.T. «etztere beiden waren bewaffnet und mußten im »rtilleriekampf niedergekämpft werden. Das 7,5 ürntimetergeschütz des englischen Dampfers wurde erbentet. Der Kapitän wurde gefangen genommen, unter den Segelschiffen befanden sich die amerika- Wen SchunerJulia Frastres" von 183 B.R.T., E. Whyland" von 130 Br.-R.T. und der eng- Me SchunerEliza Birdt" von 135 Br.-R.T. für unsere Feinde bestimmten Ladungen der waren zum Teil unmittelbar für den mili- Mgchen Gebrauch bestimmt. Sie bestanden u. a.

3500 Tonnen Erz, 6900 Tonnen Salz, 860 rönnen Tors, 800 Tonnen Palmöl, 250 Tonnen L^Eerne, 4000 Tonnen Kohle und 4000 Tonnen ?^Aut, darunter vor allem Lebensmittel, Stachel- raht, Leder usw. Für die deutsche Kriegswirtschaft «m»en 12 lederne Treibriemen vor je 100 Meter *«uge m die Heimat zurückgebracht.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Berlin, 23. April. (WTB.) Unsere Patrouillen stießen am 20. April, nachmittags, im Grenzgebiete der Deutschen Bucht nördlich Terscheüing auf leichte feindliche Streitkräfte, die sich nach kurzem Feuer­gefecht mit höchster Fahrt zurückzogen. Der Feind hat mehrere Treffer erhalten. Unsere Schiffe haben keine Beschädigungen und keine Verluste.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Rittmeister Frhr. v. Nichthosen gefallen.

Berlin, 23. April. (WTB.) Amtlich wird mitgeteilt: Am 21. April ist Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen von einem Kampfflug an der Somme nicht mehr zurückgekehrt. Nach den übereinstimmenden Wahrnehmungen seiner Be­gleiter und verschiedener Erdbeobachter stieß Richt­hofen einem feindlichen Jagdflugzeug in der Ver­folgung bis in geringer Höhe nach, als ihn an­scheinend eine Motorstörung zur Landung hinter den feindlichen Linien zwang. Da die Landung glatt verlief, bestand die Hoffnung, daß Richthofen un­versehrt gefangen sei. Eine Reutermeldung vom 23. April aber läßt keinen Zweifel mehr, daß Ritt­meister Freiherr von Richthofen den Tod gefunden hat. Da Richthofen als Verfolger von seinem Gegner in der Luft nicht gut getroffen sein kann, so scheint er einem Zufallstreffer von der Erde zum Opfer gefallen zu sein. Nach den englischen Meld­ungen ist Richthofen auf einem Kirchhof in der Nähe seines Landungsplatzes am 22. April mit »itckjtänjcheu Ehren bestattet worden.

Berlin, 23. April. (Amtlich.) Anläßlich des Heldentodes des Rittmeisters von Richthofen er­ließ der kommandierende General folgenden Nach­ruf in Verordnungsblatt für die Luststreitkräfte: Unserem Rittmeister Freiherrn von Richthofen! Ritt­meister Manfred Freiherr von Nichthofen ist von der Verfolgung eines Gegners nicht zurückgekehrt. Er ist gefallen. Die Armee hat einen rastlosen und verehrten Helfer, die Jagdflieger haben ihren fort­reißenden und geliebten Führer verloren. Er bleibt ein Held des deutschen Volkes, für das er kämpfte und für das er starb. Sein Tod ist eine tiefe Wunde für sein Geschwader und für die gesamten Luftstreitkräfte. Der Wille, durch den er siegte, mit dem er führte und den er vererbte, wird die Wunde heilen! Der kommandierende General der Luftstreitkräfte: v. Höppner."

Berlin, 23. April. In der heutigen Sitzung des Hauptausschufses wurde mitgeteilt, daß das deutsche Volk seinen ersten Fliegerhelden Freiherrn von Richthofen verloren hat. In einer Rede als Antwort auf die Mitteilung des Kriegsministers sprach Abg. Müller-Meiningen dem Kriegsminister das herzlichste Beileid aus zum Heldentod des er­folgreichsten deutschen Fliegers, an dessen Bahre die ganze deutsche Nation trauere.

Mit bewegter Anteilnahme und tiefer Trauer wird das deutsche Volk die Nachricht aufnehmen, daß der glänzendste Luststreiter, der ältere der beiden Richthofen, wie Jmmelmann, Boelcke und all die anderen volkstümlichen Gestalten, für unser Vaterland gefallen ist. Noch im Heeresbericht vom letzten Sonntag wurde fein 79. und 80. Luftsieg gemeldet. Nun ist er nicht mehr, der Schrecken der Feinde, der aber von seinen Gegnern ebenso geachtet wurde wie ihn seine Kameraden verehrten. Erst Jmmelmann, dann Bölcke, nun Richthofen. Ein billiger Trost nur ist es, daß er auch unbesiegt hinübergegangen ist, ein Opfer der Tücke des Objekts. Mit einer gewissen Besorgnis war in den letzten Monaten ja stets die Bewunderung für den Helden der Luft verknüpft, der Zahlen der Siege erreichte, wie keiner zuvor. Aufrichtig und tief ist in allen Kreisen des deutschen Volks nun die Trauer, da der erste Held der Luftwaffe tot in der Erde liegt. Sein Geist aber lebt weiter in der Waffe, der er angehört hat, und neue Helden werden an des Loten Stelle treten, fein Werk fortzusetzen.

RunSschau.

Berlin, 20. April. Ueber den Fortschritt unsres N-Bootkrieges unterrichtet man sich am besten aus den englischen Zeitungen. In der der englischen Ausdrucksweise zu Gebot stehenden kürzeren Anschau­lichkeit enthalten die englischen Zeitungsartikel manches Wichtige, was die deutsche Oeffentlichkeit über dieses Thema zu wissen begehrt. Daily Tele­graph, ein von der Regierung unterstütztes Blatt, warnt in seiner Nummer vom 4. April unter dem frischen Eindruck der englischen Niederlagen an der Westfront dringend davor, jetzt das ganze Interesse der Frage des Mannschaftsersatzes zuzuwsnden und fährt fort: Mit dem englischen Schiffsbau geht eS rasend schnell schnell bergab und die ganze Armee in Frankreich wird aufs Trockene gesetzt, wenn nicht genug Arbeiter auf den Schiffswerften eingestellt werden. Hätten wir den Feind schnell auf dem Festland geschlagen, so hätten wir unsre Herrschaft zur See wieder Herstellen können. Der Sieg blieb uns versagt und wir stehen jetzt inmitten einer äußerst dramatischen und ungünstigen militärischen Lage mit einer zusammengeschrumpften Handelsflotte da. Zur See stehen wir nicht mehr so da wie vor einem Jahr 2'/s Millionen Tonnen sind seitdem dahin, das heißt ungefähr 40 vom Hundert des für die Versorgung der Zivilbevölkerung verfügbaren Schiffs­raums.

Berlin, 22. April. (WTB.) In der Nacht vom 20. zum 21. April versuchte der Feind naq stärkster Artillerievorbereitung den La Baffve-Kanal nordwestlich Bethune mittels Pontons zu über­schreiten, um an dieser Stelle die deutschen Linien zurückzudrängen. Unter stärkstem Feuerschutz ließ er vier dicht besetzte Pontons zu Wasser. In diese hinein schlugen die deutschen Granaten und schossen die sämtlichen Pontons in Grund und Boden. Von den Insassen dürfte^ kein einziger entkommen sein.

Basel, 23. März. Der Basler Anzeiger be­richtet: In den militärischen Ereignissen ist gegen­wärtig wieder eine Stockung eingetreten, die deutscher­seits wohl zum Nachziehen der Artillerie benutzt werden dürfte. Die Lage bleibt indessen derart gespannt, daß jeder Fortschritt, auch wenn er nur an einer sehr schmalen Front erfolgt, sofort strate­gische Auswirkungen nach sich ziehen müßte. Be­achtenswert ist, daß die Franzosen und Engländer fortgesetzt Versuche unternehmen, sich Lust zu ver­schaffen, dabei aber nur solche Gegenstöße erwähnen, die, wie bei Castel, von einigem Erfolg gekrönt sind, dagegen die meisten für sie so verlustbringen­den, von den Deutschen glatt abgewiesenen Gegen­stöße einfach verschweigen. (GKG.)

Bern, 23, April. Der Telephonverkehr zwi­schen Paris und seinen östlich gelegenen Vororten ist lautKöln. Ztg." eingestellt worden, da die Vor­orte nunmehr in die Kriegszone fallen.

Genf, 23. April. DerMatin" meldet aus New-Aork: Der aus Frankreich zurückgekehrte Be­richterstatter Baker erklärte offiziell den Presse­vertretern, er sei glänzend befriedigt. Er habe die Gewißheit des nahen Sieges mitgebracht. Amerika habe nichts mehr zu tun, als alle verfügbaren Mann­schaften und alle entbehrlichen Lebensmittel den Alliierten in Europa zu senden, um das Ende des Krieges zu beschleunigen. Clemenceau erklärte am letzten Samstag im Heeresausschuß: Die Gegen­maßnahmen Fochs reifen langsam, aber sicher heran. Aus diesem Grund glaube er, Clemenceau, daß das Ende des Krieges nicht mehr in weiter Ferne liege.

Berlin, 23. April. DieTägl. Rundschau" meldet aus dem Haag: DerDaily Telegraph" be­richtet aus Mailand: Während der Vorbereitungs­arbeiten zur Befestigung der italienischen Stellung gegen die österreichische Offensive, von welcher jetzt nur noch eine kurze Zeitspanne Italien trennen dürfte, ist die Befestigung Venedigs mit Absich