was der Generalfeldmarschall von Hindenburg an der Westfront unternehmen wird. Vor der englisch- französisch-amerikanischen Uebermacht fürchtet sich Deutschland auf keinen Fall. In England wird in allen Kreisen un« selbst auch vom königlichen Hause «ine große Agitation für die Zeichnung einer neuen Kriegsanleihe gemacht. — Nach einer Berner Meldung hat der „Manchester Guardian" berichtet, daß Bonar Law von seinem Posten als Finanzminister zurücktreten werde, um sich mehr seiner Aufgabe im Kriegskabinett zu widmen und der »monistischen Partei tatkräftige Unterstützung zu leisten. Cham- derlain wird seinen Posten einnehmen.
Paris, 9. März. (WTB.) In der Kammer sagte Clemencau, in Beantwortung der Interpellationen über Verantwortlichkeiten und Bloßstellungen anläßlich der Verhandlungen über den Prozeß Bolo: Ich begreife, daß man hier die Fälle vom Verrat verhandeln will, weil diese Fälle auch zum Kriege gehören. Lassen Sie uns Krieg fuhren, indem wir die Freiheit und die Republik schützen! Alle Gedanken müssen in jedem Augenblick aiff den Krieg zusammengefaßt werden. Ich habe keinen anderen Wunsch, als mein Land aus der Lage herauszubringen, in der es sich befindet. Man sagt, es tue uns ein möglichst baldiger Friede «ot. Ich wünsche den Frieden, aber durch Blöken nach dem Frieden bringt man den preußischen Militarismus nicht zum Schwinden. (Lebhafter Beifall auf vielen Bänken.) Mein Wahlspruch ist: Neberall, selbst in der inneren Politik führe ich Krieg und in-der äußeren Politik führe ich Krieg. (Beifall.) Ich suche mich aufrecht -zu erhalten im Vertrauen mit unsren Verbündeten. Rußland hat «ns verraten. Ich fahre fort Krieg zu führen und «erde damit fortfahren bis zur letzten Viertelstunde, denn die letzte Viertelstunde wird uns gehören. Während wir von Rußland einen Schrei wieder- «rwachender Begeisterung für das Vaterland und den Aufschwung zum Widerstand gegen den Eindringling erwarten, antwortet Schweigen. Wir find bereit, bis ans Ende zu gehen in der Erfüllung der Aufgabe, die nicht weniger schwierig ist als die unsrer Soldaten. Nichts wird uns aufhalten, nichts uns beugen. Die Kammer nahm darauf «it 400 gegen 75 Stimmen die Vertrauenstagesordnung Pedopa an, die besagt: Die Kammer vertraut der Regierung, billigt ihre Erklärungen und geht zur Tagesordnung über.
Berlin, 6. März. Der Funkspruch Garnarvon vom 2. März 1 Uhr vormittags, behauptet, die Deutschen hätten als erste im Frühjahr 1915 giftige Gase verwendet. Aber schon im Herbst 1914 hat das französische Kriegsministerium - offizielle und bis ins einzelne gehende Anweisungen über den Gebrauch giftiger Gase herausgegeben und damit bewiesen, daß die Verwendung von Gasen bereits vor dem Krieg von der französischen Heeresverwaltung erwogen war. Der Gedanke ist überhaupt rein französisch. Sein Vater ist der Franzose Turpin. Schon vor dem Kriege plauderte die französische Presse seine Erfindung aus, und in den letzten
Augusttagen 1914, als die Verzweiflung in Paris auf den Höhepunkt gestiegen war, wurde plötzlich mit jubelnder Begeisterung die Nachricht ausgenommen, durch ein giftiges Gas, eine Erfindung Turpins, seien über 100000 Deutsche im Wald von Compiegne erstickt worden. Also nicht nur die französische Heeresverwaltung hat zuerst giftige Gase angewandt, sondern auch die französische Phantasie hat sich zuerst an der Verwendung dieses Kampfmittels berauscht. Auf die Franzosen kann man das Wort des Goetheschen Zauberlehrlings anwenden: „Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los!" Denn die Deutschen haben sich notgedrungen dann auch zur Einführung giftiger Gase entschlossen und zwar mit einem Erfolg, der den Franzosen Angst einflößt.
Frankfurt, 11. März. Die „Frkf. Ztg." schreibt: Der Abgeordnete Scheidemann veröffentlicht in der Mannheimer Volksstimme eine Aussprache: „An meine Herren Mörder!" Er erzählt darin, daß er Zuschriften der verschiedensten Art erhalten habe, Zustimmungen und Grobheiten. Das geht auch andern so. Seit aber gefordert wurde, daß er auf den Sandhaufen gestellt werde, liefen zahlreiche Briefe ein, die den Dolch zückten und den Revolver knacken ließen. Er erzählte, wie er an einem Morgen bei Kaffee-Ersatz die Briefe gelesen habe. „Sie lehnen Annexionen ab? Sie wollen nicht, daß wir Longwy und Briey nehmen ? Seien Sie gewarnt, treten Sie weiter für einen Verzicht- und Bankerottfrieden ein, dann werden wir Sie wie einen tollen Hund beseitigen, ehe Sie uns alle ins Unglück bringen. — Wir wollen Belgien und Du willst es nicht, deshalb verlängerst Du den Krieg. Ich schwöre es bei Gott, wenn der Friede nicht bis zum Hochsommer gekommen, so töte ich Dich mit sicherer kalter Hand. Dein Freund Jauräs ist unschuldig ermordet worden, aber Dein schwarzes Blut wird schuldig fließen. Ich töte Dich, Lump, mit eiserner Faust sicher und geschickt. Was tat der Engländer für Deinen Landesverrat, Du Schandbube. An den Galgen mit Dir, Königs-, Sozialdemokrat, elender Schuft, Axbeiterverräter". (Folgt Hinweis auf den geladenen Revolver.) In dieser Gefahr richtet nun Scheidemann einige Bitten an seine Herren Mörder: er ersucht sie von Stichen auf die linke Brustseite abzusehen, weil er da seine Zigarren verwahrt habe und ihn einen Tag vor seinem Tod benachrichtigen zu wollen.
Leipzig, 11. März. Wie die „Leipz. N. N." melden, beabsichtigt Generaldirektor Hugenberg sicherem Vernehmen nach von der Leitung der gesamten Kruppschen Unternehmungen zurückzutreten. Der Rücktritt sei um so interessanter, als die Gründe, die ihn herbeigeführt haben, nicht auf wirtschaftlichem, sondern auf politischem Gebiet gesucht werden müßten. Generaldirektor Hugenberg will, wie es heißt, in den Dienst eines andern großen deutschen industriellen Unternehmens treten und sich dann noch mehr als bisher seinen politischen Bestrebungen widmen. Herr Hugenberg, der früher dem Finanzministerium als Vortragender Rat angehört
hatte, trat am 2. Okt. 1909 nach dem Ausscheide« des LandrateZ Roetger als Generaldirektor in de« Vorstand der Friedrich Krupp-Aktiengesellschaft ei«. Er ist auch Mitglied des Aufsichtsrates der Schant- ung-Eisenbahngesellschaft und der Westfälischen Drahtindustrie.
Berlin, 11. März. Wie die „Berl. Morgenpost" berichtet, bereitet die Direktion der Daimlerwerke eine Rechtfertigungsschrift vor, die geergnrt sein soll, den ungünstigen Eindruck, den die Angelegenheit in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat, zu beseitigen.
Basel, 11. März. Die Solothurner Zeitunz meldet, daß England sich vor der weiteren Unterstützung mit Frachtraum, Kohlen und Kriegsmaterial einen Flottenstützpunkt auf Sardinien hat einräumen lassen und daß es sich von den Bundesgenossen noch weitergehende Konzessionen habe bewilligen lassen. (GKG.)
Berlin, 11. März. Mit dem im Luftkampf im Westen gefallenen Oberleutnant Buddecke ist einer unserer bewährtesten und erprobtesten Kampfflieger gefallen. Buddecke hat sich namentlich auf dem türkischen Kriegsschauplatz sehr hervorgetan und sich einen Namen gemacht.,
München, 11. März. Reichsbankpräsident Haven- stein hat heute Nachmittag im großen Hörsal der Universität im Rahmen der von dem Ministerium des Innern veranstalteten Vortragsfolge einen beifällig aufgenommenen Vortrag über die 8. Kriegsanleihe gehalten, in dem er die zahlreiche Zuhörerschaft aufforderte, der neuen Kriegsanleihe zu eine« guten Erfolg zu verhelfen. Noch einmal müsse das deutsche Schwert draußen, der deutsche Wirtschafts- Hammer daheim harte, gute Arbeit tun. Der Grundton der neuen Kriegsanleihe müsse sein: Das Vaterland schützen, durchhalten, siegen! Die Vorstellung der Feinde vom Erlahmen der deutschen Finanzkraft sei eitel. Alle Kreise müßten zusam- menhalten, um einen Sieg für Deutschlands Zukunft schmieden zu helfen.
Württemberg.
Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer hielt am Samstag noch eine Sitzung, in welcher der Ministerpräsident als Verkehrsminister die Mitteilung machte, daß von den deutschen Eisenbahnverwaltungen auf Antrag der Preußisch-Hessischen Staatsbahnverwaltung ein einheitlicher, gleichmäßiger Kriegszuschlag von 15 Prozent im Güterund Tierverkehr für alle Frachtsätze der Klassen und Ausnahmetarife geplant und bereits für 1. April vereinbart sei. Dies geschah nach dem Vorgang aller außerdeutscher Eisenbahnverwaltungen im Hinblick auf die erheblich gesteigerten Ausgaben, zumal der Personalausgaben während des Krieges. Die finanzielle Wirkung werde über 6 Millionen Rk. und bei Hinzurechnung der schon bisher kürzlich durchgeführten Erhöhungen im Güterverkehr, sowie der Erhöhung der Personen- und Expreßguttarife
Erreichtes Ziel.
Roman von L. Waldbröhl.
38) (Nachdruck verboten.)
„Unter den obwaltenden Umständen? Was willst du damit sagen? — Ich will doch hoffen, daß er auch dir nicht besser gefallen hat, als es seinem Verhältnis zu uns entspricht?"
Helga lachte hellauf.
„Du bist köstlich, liebste Mama! Man kann seinen Geschmack doch nicht nach solchen Gesichtspunkten einstellen I Ich habe mir diesen Herrn Voßberg allerdings ziemlich genau betrachtet, und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß er ungefähr wie ein hübscher Kommis oder Verkäufer aussieht. Aber doch immerhin wie ein hübscher. Ich glaube, wenn er noch ein wenig zurechtgestutzt würde, könnte man sich zur Not überall mit ihm blicken lassen."
Frau von Hallermund erhob wie in wirklichem Entsetzen die Hände.
„Kind — Kind — was für Reden sind das! Wenn man dich sprechen hört, könnte man wahrhaftig glauben, du trügst dich mit irgendwelchen Absichten in bezug auf diesen Herrn Voßberg."
„Nun. und wenn ich es täte? Wäre das denn in Wahrheit ein so fürchterliches Unglück?"
„Ich könnte es nicht überleben, Helga — ich könnte es einfach nicht überleben!"
Der klägliche Ausruf machte auf Fräulein Helga ersichtlich keinen allzu tiefen Eindruck. Sie machte eine gleichmütige Bewegung mit den hübschen Schultern und lehnte sich noch behaglicher in ihren Sessel zurück.
„Dü würdest es überleben, Mama — mein Wort darauf! Daß mir mancher andere lieber wäre als Herr Voßberg, ist gewiß. Und ich bin ja auch noch keineswegs unwiderruflich entschlossen.
ihn zu heiraten. Aber daß mir der Gedanke der Ueberlegung wert erscheint darf dich doch.nicht wundernehmen. Wie lange soll es denn eigentlich noch in der bisherigen Weife weitergehen? Das Dasein, das wir führen, ist doch eigentlich nichts anderes als ein Hungerleben. Mich schaudert, wenn ich daran denke, welche Entbehrungen wir uns auf unseren sogenannten Vergnügungsreisen auferlegen müssen, nur uni nach außen hin den trügerischen Schein der Vornehmheit zu wahren. Wobei ich noch nicht einmal sicher bin, ob uns das wirklich immer gelingt. Und trotz alledem hat sich bis jetzt niemand aus unserm Stande bereitgefunden, mir seinen Namen zu geben. Wenigstens niemand, dessen Bermögensverhältnisse meinen Ansprüchen genügt hätten! Hier aber ist einer, der mir so ziemlich alles gewähren könnte, was ich vom Leben verlange — alles, bis auf den Namen. Und wenn ich schon gezwungen sein soll, Zugeständnisse zu machen, mache ich sie noch am liebsten in diesem Punkte."
„UnsereVorfahren würden sich in ihrenGräbern umdrehen, wenn sie dich so sprechen hören könnten, Helga!"
„Wenn UnsereVorfahren so empfindlich sind, hätten sie auch zu ihren Lebzeiten dafür Sorge tragen . sollen, daß ihre Nachkommen die Mittel zum standesgemäßen Leben behielten. Hätte dein Vetter nicht Hab und Gut leichtfertig verschleudert, so würde ich heute freilich nicht in die Lage -'kommen, mit seinem bürgerlichen Nachfolger hierin Eschenhagen schön zu tun, sondern ich könnte hochmütig über ihn hinwegsehen wie du und dürfte mich dem Manne schenken, den ich liebe."
Die Baronin nahm eine leidende Miene an und betupfte sich mit dem Taschentuch die Stirn.
„Laß uns nicht weiter von diesen abscheulichen Dingen reden, Kind", sagte sie in klagendem Ton. „Meine Migräne meldet sich schon wieder wie immer, wenn ich eine große seelische Erregung
durchzumachen habe. Ich hoffe ja auch noch immer, daß es dir gar nicht Ernst ist mit dem, was du da redest. Noch bist du jung und hübsch genug, um auf bessere Chancen zu warten."
„Aber wenn ich warten will, bis meine Jugend und meine Schönheit dahin sind, ist es zu spät! Im übrigen hast du ganz recht, Mama! Es ist überflüssig, daß wir uns schon heute über Dinge zanken, die noch ganz und gar im Schoße der Zukunft liegen. Ich beabsichtige vorläufig weiter gar nichts, als mir diesen schüchternen Herrn Voßberg für den Notfall zu sichern. Es wird mir eine gewisse Beruhigung gewähren, wenn ich weiß, daß es mich schließlich nur noch ein Wort kostet, um Schloßherrin von Eschenhagen zu werden. Daß ich mich bei der Unberechenbarkeit aller irdischen Dinge zu gewissen Vorsichtsmaßregeln veranlaßt sehe, kannst du mir doch wahrhaftig nicht verübeln."-
Während Mutter und Tochter diese offenherzig« Unterhaltung führten, saß derjenige^ mit dessen Persönlichkeit sie sich so liebevoll beschäftigten, auf seinem Lieblingsplätzchen am Fenster de« Rauchzimmers, starrte unverwandt nach dem leeren Balkon und den efeuumrankten Fenstern hinüber und spann sich dabei in eine zauberhaft schöne Traumwelt ein. Noch war er nicht so vermessen, seine Wünsche und Hoffnungen bis zu dem Besitz eines so überirdisch schönen und gütigen Wesen« wie Helga von Hallermund zu erheben, — noch genügte ihm die Glückseligkeit des Bewußtseins« in ihrer Nähe atmen zu dürfen, und der berauschende Gedanke, sie bald wiederzusehen. Daß er sie liebte, glühend, leidenschaftlich, überschwenglich liebte, war ihm freilich bereits oollständi- klar geworden.
(Fortsetzung folgt.)
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