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doktor der Ernährung. Den
^e„dot orütel ft,r Verdkenste um die Krregser- hat die Straßburger medizinische Fakultät M Straßburge^Brirgermei,ter Dr. Rudolf Schivan- verliehen, ^traßburg war u. a. die erste deut- K Stadt d-e be. Verteilung der Lebensmittel nach M den Emkommensverhaltnchen der Bevölkeruna chrechmden Prelsschtem verfahren hat. Danack M» dre Einwohner der Stadt für die von der verteilten Lebensmittel nach dein Einkorn-
«n abgestufte Preise anlegen. — Dr. Schwander I bekanntlich als Staatssekretär an die Spitze des « dem Ministerium des Innern herausgeschälten rWvirtschaftsamts gestellt worden. Er hat also Kckgenheit, seine Fähigkeit in großem Maßslabe verwerten.
Die Richtpreise für Kirschwasser usw. ^ das Badische Landespreisamt wie folgt festge- tz: Preise für 1 Liter etwa 50volmnprozentig: jMschmafser: Erzeugerpreis bis zu 6 Mk., Klein- hildelspreis 6,60 bis zu 7,50 Mk., Verbraucherpreis zA bis zu 10 Mk.; 2. Branntwein aus Kartoffeln, Men, Tobinambur und Bierrückständen: Erzeuger- M bis zu 1,25 Mk., Kleinhandelpreis 1,40 bis wlchOMk., Verbraucherpreis 1,75 bis zu 2,25Mk.; 1 Branntwein aus Getreide: Erzeugerpreis bis zu HM Mk., Kleinhandelpreis 2 bis zu 2,30 Mk., Verbraucherpreis 2,70 bis zu 3,10 Mk.
Sammelt den roten Holunder. Bei dem gegenwärtigen Oelmangel sei wiederholt auf den roten Holunder hingewiesen. Aus seinen Beeren W sich ein zu Speisezwecken geeignetes Oel ge- mnen. Da der rote Holunder in diesem Jahr besonders reichlich Früchte trägt, dürfte sich das Nnsammeln empfehlen. Es hat dies auch noch den Vorteil, daß für dieses Oel keine irgendwie beschränkende Bestimmungen erlassen sind, und er demnach nicht beschlagnahmt ist.
Tod de in Eichkatzl! Wer das muntere sänke Tierchen, Eichhörnchen benannt, in unfern Wäldern oder Gärten beachtet, möchte es auf den ersten nicht glauben, welch ein Bösewicht es ist. Echaut es doch so neckisch, zwar etwas wild, aus seinen schwarzen, hell leuchtenden Kleinaugen. Nun ist der leichte Springinsfeld in Acht und Bann getan. Auf leinen Kopf ist ein Prämie von 40 Reichspfennigen ausgeworfen. Wem: es davon Kunde hätte, müßte es sich doch ganz absonderlich wichtig Vorkommen, oder aber es müßte uns auslachen, weil wir gar so peinlich über unseren Nahrungsbestand wachen. Dem das Eichhörnchen ist nicht peinlich bei Bestellung seines Tisches. Wie es sich gerade gibt: im Frühjahr Knospen und Junge jTriebe, später Samen von ! Nadelhölzern, Schwämme, Obst und dergl., dazwischen- s durch kleine Säugetiere, Vögel u. a. Sie scheuen sich nicht, selbst am Tage an die Häuser der Stadt heranzukommen und aus den fruchtbeladenen Bäumen von Ast zu Ast hüpfend, die ! reiche Heute einzuheirnsen. Uebrigens ist unseren ! .Scharfschützen", die sich auf die Eichhörnchen- Jagd werfen, ein reicher Jagdbestand sicher. Bei der starken Vermehrunqsfähiqteit der „Eichkatzeln",
zweimalige „Niederkunft" iin Jahr mit je 4 bis 7 Köpfen, kann es an Nachwuchs nicht fehlen. Vielleicht kommt es noch so iveit, daß wir in unseren Gasthäusern ab und zu Eichkätzchenfleisch vorgesetzt bekommen, das von Feinschmeckern wegen seiner Zartheit andauernd gepriesen wird. Dazu kommen die im vergangenen Winter mancherorts probierten Krähen-Braten.
Die wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands dritte Ausgabe S
herausgegeben von der Dresdener Bank.
Der Wunsch, die stetige Nachfrage nach ihrer bis jetzt in zwei Ausgaben erschienenen Schrift „Die wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands" befriedigen zu können, veranlaßt die Dresdner Bank zur Veröffentlichung einer dritten Ausgabe, die durch Aufnahme neuer zahlenmäßiger Uebersichten wiederum eine Erweiterung erfahren hat. Die Zahlen sind in dieser neuen Ausgabe zumeist bis 1913 fortgeführt und geben so ein mit dem Ende der 43jährigen Friedensperiode abschließendes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Die Einleitung enthält in knapper Form einige wertvolle Angaben über die Vorgänge innerhalb unserer Kriegswirtschaft. Wie in den früheren Ausgaben werden in leicht übersichtlichen, auf kleinstem Raume zusammengedrängten und daher nicht ermüdenden Tabellen der Volkswohlstand, die Finanzen, das Steuerwesen und die sonstigen wirtschaftlichen Kräfte Deutschlands an denen seiner Gegner gemessen und mit ihnen verglichen, so daß mühlelos ein exaktes, scharf umrissenes Bild des auf beiden Seiten in Betracht kommenden Spiels der Kräfte und Gewalten gewonnen werden kann. Die Schrift' liegt in der Redaktion des Enz- tälers zur Einsicht auf und wird Interessanten von ! den württembergischen Niederlassungen der Dresdner ' Bank in Stuttgart, Cannstatt, Heilbronn und Ulm kostenlos auf Wunsch zur Verfügung gestellt.
Letzte Nachrichten u. Telegramme.
Berlin, 30. Aug. (WTB. Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser besuchte gestern morgen den Feldmarschall von Hindenburg, um ihm zmn Jahrestag der Schlacht von Tannenberg seine Glückwünsche dazubringen.
Berlin, 29. Aug. Ein Besuch unserer Fronten durch die Mitglieder des Reichstags ist für den nächsten Monat in Aussicht genommen, und zwar für die Zeit vom 6. September bis 20. September, um den führenden Parlamentariern Gelegenheit zu geben, sich von der militärischen Lage, von dem Geist des Heeres und der Aussicht des weitergehenden Kampfes aus eigener Anschauung ein Bild zu machen. Vorgesehen ist ein in Abteilungen erfolgender Besuch des nördlichen und südlichen Abschnittes der Westfront wie der Ostfront. Zur Besichtigung werden die einzelnen Fraktionen eingeladen, je nach der Zahl ihrer Vertreter im Haushaltsausschuß. Doch haben die Mitglieder dieses
Ausschusses das Recht, sich durch Fraktionskollege» vertreten zu lassen.
Berlin, 30. August. Aus London wird gemeldet: Bisrount Edward Grey ist gestern, am 29. August, im 56. Lebensjahr gestorben. — Wie der „Berl..Lok.Anz." erfährt, ist nach neueren Nachrichten aus London der verstorbene Eduard Grey nicht der frühere Minister des Aeußern, sondern der frühere Gouverneur von Kanada.
Basel, 30. Aug. Nach schweizerischen Blättermeldungen aus London bringt der „Manchester Guardian" Unterredungen mit Direktoren größerer englischer Schiffahrtslinien über die augenblickliche Wirkung des U-Bootkrieges. Der „Manchester Guardian" stellt dabei fest, daß der Monat August an Umfang der Schiffsvernichtungen nur wenig hinter dem Monat Juli zurückstehen werde. (GKG.)
Stockholm, 31. Aug. Nach einer Meldung des „Aftonbladet" aus Haparanda sind die Brotanteile in Petersburg herabgesetzt worden. Man rechnet mit ihrer weiteren Verringerung. Den Grund dafür sieht man in der Hungersnot im Wolgagebiet.
Berlin, 31. August. (Privattel.) Nach einer Stockholmer Meldung des „Berliner Tageblatts" brach in der Raketenabteilung der Munitionsfabrik Ochta bei Petersburg ein Feuer aus, wobei 45 000 bis 50000 versandtfertige Raketen Feiler fingen. Stücke des zerstörten Dachstuhls und brennende Raketen flogen in ganz Petersburg unter die Einwohner, unter denen eine Panik entstand, die Vagabunden zum Plündern von Wohnungen ausnützten. Auch eine große Dachpappenfabrik und große Mengen aufgestapelten Holzes verbrannten mit. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Rubel. Ein Feuerwehrmann wurde während des Brandes getötet und viele verwundet.
Genf, 30. Aug. Zum erstenmal seit Kriegsausbruch sah sich Poincarä zu einer Frontrede veranlaßt. Er erklärte gestern in Verdun bei der Uebergabe des Großkreuzes der Ehrenlegion an Pötain, jede Unterstützung der Absicht Deutschlands, das in allen Ententestaaten innere Wirren begünstige, sei verwerflich und zwecklos. Poincare deutete auch an. in welchem Sinne die Papstnote beantwortet werden solle; Frankreich wolle unermüdlich für seine Heimaterde einstehen und den Krieg fortsetzen, bis es einen dauernden Frieden erreicht habe.
In
Berichtigung.
Hem gestrigen Artikel aus Neuenbürg heißt es u. a..' „Ein weiteres Kriegsopfer Math. Hornberger von Waldrennach". Es hätte Math. H am- b erge-r heißen sollen. Die Leser von Waldrennach werden diesen Druckfehler von selbst richtig gestellt haben.
jVlorgenrol!
Roman von Wilhelm v. Trotha.
7H (Nachdruck verboten.^
Zwei Tage später saß Genevieve mit ernstem, bleichem Gesicht am Bett ihres Verlobten, der aber noch immer nicht wieder zu sich gekommen war, sondern noch in tiefer Ohnmacht lag.
Die deutschen Reiter waren wieder davongeritten, und nur einige Pflegesoldaten waren zurückgeblieben, um die Verwundeten zu bedienen. So war es denn, trotz des überall in der Gegend tobenden Kampfes, im Schloß wieder verhältnismäßig ruhig geworden, und die Gräfin wieder ganz die alte, die auch sich wieder vollkommen in der Gewalt hatte. Mit großer Aufopferung pflegte sie den armen Kapitän, dessen Leben noch immer an einem seidenen Faden hing. Geneviöve hätte nun, einmal als die Braut des französischen Offiziers, zum anderen aber auch als gute Patriotin, die Deutschen noch weit mehr hassen müssen als bisher, aber merkwürdigerweise verspürte sie gar kein derartiges Gefühl, nein, sie hals sogar, wenn es der Zustand des Franzosen irgend erlaubte, die französischen und deutschen verwundeten Soldaten zu pflegen. Sie hatte gerade wieder in dem Krankenzimmer der Deutschen geholfen, als vom Schloßhofe her Wagengerassel zu vernehmen war. Genevieve trat an eines der Fenster, und da sah sie, wie etwa sechs Krankenwagen mit der weißen Flagge und dem roten Kreuz darauf einfuhren.
Gleich darauf meldete ihr der alte daß ein deutscher Arzt sie zu sprechen wünschte der Angemeldete folgte dem Henry auf dem Fuß faßte grüßend an seine zerknitterte Feldmütze un sagte in recht gutem Französisch:
„Madame, ich muß die hier gebetteten Verwundeten in das weiter rückwärts gelegene Kriegslazarett abholen. Darf ich bitten, mir die Räume zu zeigen, in denen die Leute liegen?"
„Gewiß, mein Herr Doktor! — Werden Sie alle Verwundeten mitnehmen?" setzte sie dann zögernd hinzu und sah den großen, stattlichen Mann mit dem Riesenvollbart und der Brille ängstlich an.
„Nur bei denen, die durch einen Transport in Lebensgefahr kommen, wird von einer Mitnahme abgesehen", gab er ruhig zur Antwort.
„Bitte, hier sind die Deutschen und da in dem Zimmer die Franzosen untergebracht", sagte sie und öffnete die Tür zu einem großen und schönen Raum, in dem etwa zehn Deutsche lagen.
„Aaaah", entfuhr es ihm. „Donnerwetter, hier sind die braven Iungens ja geradezu ideal schön untergebracht! No, Kinder, wie gehl's euch? Habt lange genug auf euren ollen Pflasterkasten warken müssen, wie?"
Mit Erstaunen sah- die Französin, wie ldie Augen dieser armen zusammengeschffsenen Soldaten bei den weiter an sie gerichteten freundlichen Worten des Arztes leuchteten und sie sich ungezwungen mir ihm unterhielten.
Er sah alle Ve »ände nach, die meist seine volle Zufriedenheit »»«en, hie und da erneuerte er den einen » n anderen; nach dreiviertel Stunden stan» er van dem Lager des zuletzt Behandelten auf a.id sagte zu Genevieve, die ih immer getreulich begleitet hatte:
„So, und nun zu Ihren armen Landsleu»n'"
„Wie, auch sie wollen Sie untersuchen und behandeln?"
Da machte er ein so erstauntes Ge-cht, daß ihr das Blut si-t> -»yelß bis hinauf i. o,? Stirn schoß, und sag- e-n':. aber gemessen-
„Der vernnmoete Feind ist bei uns in Deutschland, Madame, rein Feind mehr. Wir kennen
da nur e i n e Pflicht: allen nach besten Kräften zu helfen! Aber, mein Gott, wundert Sie das denn? Sie selbst haben ja auch an unseren Soldaten brave Samariterdienste geübt.'
„Ich? Ja! Ob das aber bei uns alle täten, und ob unsere Aerzte Ihre Verwundete-« gleich den unseren behandelten, das — -oe'ß ick nicht!"
„Sooo? Hm! Na ja, Frankreich ist ja auck das Land der — Ueberkultur!"
Nun wußte Genevieve nicht, sollte sie zm-inH sein odör demütig diese schwere Beleidigung e,i»> stecken?
Oder — hatte d . Mann da mit dem »d- zeichen der Genfer Konvention doch etwa recht"
Ehe sie zu einer Aeußerung kommen konnte, war er schon ii. dem Zimmer der verwundeten Franzosen.
Da hörte der deutsche Doktor schon gar nicht» mehr, hier war er nur Arzt, Helfer der Mensch, heit, die schwer geschlagenen Wunden nach Möglichkeit zu heilen. Auch diese Arbeit war getan, und fragend glitt der Blick des Deutschen zu der junge- Französin hinüber.
^e nickte nur ein ganz klein wenig und schritt ans den Korridor voraus. Behutsam öffnete sie denn eine Tür und sagte :
„.Hier liegt noch ein französischer Offizier.*
Der Arzt trat ein.
Sein Gesicht wurde beim Anblick des so still in seinen Kissen liegenden Franzosen sehr ernst und bedenklich. Genevieve, die doch bei all den anderen so tapfer ausgehalten hatte, bekam wieder einen Weinkrampf und mußte hinüber in ihr Zimmer gehen.
Mit tränenden Augen stand sie da am Fenster und schaute hinaus auf den Park.
(Fortsetzung folgt.)
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