Preis Vierteljahr!.: in Neuenbürg ^ 1.65.

Durch die Post im Vrts- nndVberamts-verkehr ^ 1.65; >m sonstigen inländischen Verkehr 1.75;

hiezu 30 -Z Bestellgeld.

-gkftcllungkn »chmm ollePost- ^kllen und in Neuenbürg die Austräger jederzeit entgegen.

Telegrammadresse: Luztiiler", Neuenbürg.

^ 186.

Der Enztälcr.

Anzeiger kür Sas Enztal unS Umgebung.

klmlsblall kür sen Oberamlsbezirk Neuenbürg.

Erscheint täglich» mit Ausnahme Ser Sonn- unS Festtage.

Reuenbürg, Samstag den 11. August 1917.

Anzeigenpreis: die einspalt. Zeile 15 A bei Auskunftserteilung durch d.Geschästsst.MA Reklame-ZeileMA Bei öfterer Aufnahme entsprechender Nachlaß, der im Falle des Nkahn- verfahr. hinfällig wird.

Schluß der Anzeigen- Annahme 8 Uhr vorm.

Fernsprecher Nr. 4

Für telefonische Aufträge wird Leine Gewähr übernommen.

73. Jahrgang.

TkMüMM des WM'schkll Bros M denCiiMn".

Der deutsche Tagesbericht.

Großes Hauptquartier, 10. Aug.fWTB.j Amtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe -es Generalfeldmarschalls Kron­prinz Rupprecht von Bayern:

In Flandern schwankte gestern die Kampf­tätigkeit -er Artillerien bei wechselnder Sicht in ihrer Stärke. Sie nahm abends allgemein zu, hielt während der Nacht an und steigerte sich heute in den frühesten Morgenstunden zwischen der User und der Lys zu starkem Trommel­feuer. In breiten Abschnitten in Gegend süd­lich und südöstlich von Ypern haben darauf starte feindticheJnfanterieangriffe ein­gesetzt.

ImArtois war der Artilleriekampf beider­seits von Lens und südl. der Scarpe sehr leb­haft. Abends griffen die Engländer vom Wege MonchyPelves bis zur Straße ArrasCam- brai in dichten Massen an. Unser Vernichtungs­feuer schlug verheerend in ihre Bereitstellungs­räume. Die vorbrechenden Sturmwellen erlitten im Abwehrfeuer und Nahkämpfen mit unseren kampfbewährten Regimentern schwerste Verluste und wurden überall zurückgeworfen.

Nördlich von Saint Quentin entrissen brandendurgische Bataillone den Franzosen einige Grabenteile in 1200 m Breite. Gegenangriffe des Feindes scheiterten, über 130 Gefangene blieben in unserer Hand.

Heeresgruppe desdevtschenKrorrpriuzeu;:

Zwischen Soissons und Reims, in der West­champagne und auf beiden Maasufern erreichte das Feuer zeitweilig erhebliche Stärke

Eine französische Erlundungsabteilung, die an der Straße LaonSoissons in unsere Gräben emdrang, wurde durch Gegenstoß vertrieben!

Oestlich -er Maas brachen badische Sturm­trupps in die französische Stellung nördlich von Bacherauville und führten eine Anzahl Gefangene zurück.

Leutnant Gontermann schoß zwei feindliche Fesselballons ab.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold ».Bayern:

Auflebende Gefechtstätigkeit bei Dünaburg südlich von Smorgon und bei Brody. Hier brachte eine Unternehmung deutscher und öster­reich-ungarischer Truppen über 200 Gefangene ein.

Front -es Generalobersten Erzherzog Josef:

Südöstlich von Cernowitz wurde hartnäckig gekämpft. Unsere Truppen drangen an mehreren Punkten in die Grenzstellungen der Russen ein. Auch an der Serethmündung und au der Selka wurden durch Abwehr feindlicher Gegenstöße Vor­teile erzielt.

Zwischen Trotus- und Putnatal nahmen die verbündeten Truppen trotz zähen Widerstandes den Rumänen mehrere Höheustellungen im Sturm.

In den Leiden letzten Tagen wurden im Litozabschnitt über 1400 Gefangene gemacht und iS Maschinengewehre erbeutet.

Heeresgruppe des General-Feldmarschalls von Mackensen:

Zu beiden Seite» der Bahn FoksaniAdjn- vulNon haben deutsche Divisionen in breiter Front denUebergang über dieSusita er- ki In erbitterten Gegenstößen suchten M Gegner unter Einsatz starker Massen unser "»roringen zu hemmen. Alle ihre gegen Front

und Flanke geführten Angriffe scheiterten unter den schwersten Verlusten.

Mazedonische Front:

Nichts Besonderes.

Der erste Generalquartiermeifter Ludendorff.

Der deutsche Abendbericht.

Berlin, 10. Aug., abends. (WTB. Amtl.) Die heute morgen in Flandern zwischen Bahn YpernRoulers und Hollebeke vorbrechenden starken Angriffe der Engländer find gescheitert.

Im Casinu- und Oitoztal in der Westmoldau erfolgreiches Vordringen unserer Truppen.

Neue U-Bootserfolge.

Berlin, 10. Aug. (Amtlich.) Neue U-Boots- erfolge im Atlantischen Ozean und in der Nordsee: 21000 Bruttoregistertonnen. Unter denversenkten Schiffen befinden sich der ital. DampferOsolo" (1679 Tonnen) mit Kohlenladung, ein bewaffneter großer Dampfer, der aus Sicherung herausgeschossen wurde, ferner ein Dampfer über 7000 Tonnen, der allem Anschein nach Munition geladen hatte.

Der Chef des Admiralstabs der Marine.

Zur Kriegslage.

Der 10. Aug. hat endlich den zweiten Stoß der Schlacht in Flandern gebracht. Die Eng­länder mußen sich nach dem schweren Fehlschlag des ersten Stoßes (31. Juli) gründlich Zeit nehmen zur erneuten Vorbereitung und zur Umgruppierung ihrer bös mitgenommenen Divisionen. Und diese Zeit, verlängert noch durch die Ungunst der Witterung, ist den Verteidigern ein wertvoller Bundesgenosse geworden. Am Dienstag abend machte sich die beabsichtigte Wiederaufnahme der Jnfanteriekämpfe zum erstenmal kräftig fühlbar, dann folgten noch­mals 2 Tage ohne Angriffe, und am Freitag früh endlich nach stärkster Artillerieschlacht, die sich auf die ganze alte Kampffront zwischen User und Lys ausdehnte, brachen in breiten Abschnitten im strate­gischen Brennpunkt des Gebiets, östlich und südöst­lich von Apvrn, die Jnfanterieangrifse wieder los. Wie blicken voll Vertrauen aus die tapferen Ver­teidiger, die der erste Ansturm nicht zu überwältigen vermochte. So werden sie auch dem zweiten zu trotzen wissen.

Wien, 11. Aug. An den Kämpfen nördlich Focsani beteiligen sich seit dem 6. August auch öster­reichisch-ungarische Truppen. Insbesondere stürmten tapfere Honveds eine Reihe wichtiger Stellungen. Im Moldawatal versteift sich der feindliche Wider­stand. Auch vor der Stadt Sereth ist er noch nicht endgültig gebrochen. Zwischen Sereth und Pruth griff der Feind in der Richtung auf das Dorf Preworokle achtmal an. Bei Brody gelang es einer Sturmtruppunternehmung 8 Offiziere und 205 Ge­fangene einzubringen, 8 Maschinengewehre und 1 Minenwerser als Beute. Die Ernteaussichten in den befreiten Gebieten der Bukowina sind gut. Die Verwüstung durch die abziehenden Russen ist keine allgemeine, Czernowitz hat nur wenig gelitten. An der Jsonzofront belegten österreichisch-ungarische Seestugzeuge die feindlichen Lager im Valonatal u. die militärischen Anlagen von Monfalcone mit Bomben. Im Etschtale brachte eine Stoßtruppen- unternehmung 58 Gefangene ein. Die Wiener Allgem. Ztg. meldet lt. Kriegsztg. aus Sofia: Die hiesigen militärischen Kreise schätzen den jüngsten Erfolg des Generals Mackensen bei Focsani um so größer ein, als es dadurch gelang, die gegenüber­stehenden Russen und Rumänen nach hartem Kam­pfe auf die Linie Marasesti-Tozzi zurückzudrängen. Mackensens Trupppen stehen nunmehr in der Tal­ebene des initiieren Sereth. Ihr Vorrücken wird durch die Witterung wesentlich gefördert, denn der lange heiße Sommer hat das sumpfige Terrain auf .

beiden Usern des Sereth nahezu völlig ausgetrock­net und die Bewegung aller Truppengattungen mög­lich gemacht.

RrmSschau.

Daily Mail" beklagt im Leitartikel, daß die britische Handelsflotte seit anfangs Februar 600 Schiffe verloren habe. Das Blatt schreibt über den Bau von Ersatzschiffen: Ist denn der Bau von neuen Schiffen, die ihrerseits wiederum zu ihrer Zeit versenkt werden, der einzige Weg, die Tauch­boote zu schlagen. Neue Schiffe bauen bedeutet, daß man sich bereit macht, geschlagen zu werden, während Kriege doch nur dadurch gewonnen werden, daß man den Feind ichlägt. Zwei Jahre haben wir es nun mit der Defensivtaktik gegen die Tauchboote versucht. Diese Taktik ist heute Bankerott. Der Commander Bellaire hat neulich nachgewiesen, daß etwa 10 000 Fahrzeuge der Alliierten sich gegen eine Anzahl deutscher Tauchboote zu wehren versuchen, die vermutlich zu keiner Zeit 70 bis 80 übersteigt. Das Kriegskabinett und die Nation müssen sich die Frage vorlegen, ob diese Defensivtaktik sortdauern soll, bis sie den vollständigen Zusammenbruch herbeiführt, oder einer anderen Platz machen soll, so lange es noch Zeit ist.

Genf, 10. Aug. ImMatin" erklärt Minister Violette: Die Aussicht auf eine Besserung der recht trostlosen Brotverhältnisse hänge von weiteren Er­folgen des U-Bootskrieges ab. Der Ministerwechsel wird, da die Uebelstände nicht durch Fahrlässigkeit verursacht wurden, keine Besserung erzielen.

Berlin, 10. Aug. Eine Depesche desBerl. Tagebl." aus dem Haag besagt: DieMorning- Post" vom 9. August behauptet aus Grund einer Mitteilungen des Marinesachverständigen Hurd, daß Churchill beabsichtige, alle Flotten der Entente mit Ausnahme der Bewachungsschiffe an einem Punkt zusammenzuziehen und mit ihnen einen allgemeinen Angriff auf die deutsche Flotte zu unternehmen. Churchill selbst habe sich in diesem Sinne in der New-Uork Tribüne" geäußert.

Köln, 10. Aug. DerKöln. Ztg." zufolge meldet die Havasagentur: Nach einer kurzen Dauer der Ruhe fängt es in Flandern wieder zu regnen an, wodurch die Wiederaufnahme der Operationen hinausgeschoben wird, die durch das Anwachsen der Beschießungen, insbesondere in der Gegend von Upern angekündigt wurden.

Pester Lloyd" schreibt zu der Rede Lloyd Georges, der Hauptzweck seiner Rede sei darin zu suchen, daß er die weitgehende Entmutigung der Ententevölker bekämpfen wollte. Darum übertrieb er die Bedeutung der in Wirklichkeit minimalen und sehr bald in ihr Gegenteil verkehrten britischen Er­folge in Flandern, darum hüte er sich aber auch diesmal, seine Hörer durch die abermalige Verkün­digung der bekannten ungeheuerlichen Kriegsziele der Entente unwillig zu machen.

.Berlin, 9. Aug. DieVoss. Ztg." meldet aus Bern: Infolge des russ. Rückzuges in der Bukowina hat man mit der Räumung der Moldau begonnen. Aus KamienietzProskurow sind die Gouvernementsverwaltungen, die Gerichte und das Kircheninnere nach Winnitza überführt worden. Die großen Lazarette von Proskurow werden nach Wer- ditschew geleitet. In Chotin mußte die gesamte Zivilbevölkerung das Festungsgebiet verlassen und wurde zunächst auf dem Dnjestr nach Mogileew u. Jampol verbracht. Auf beiden Ufern brennen die Vorratslager, die die Russen wegen Mangel an genügenden Verbindungen nicht fortzubringen ver­mochten und daher in üblicher Weise vor dem beab-' sichtigten Rückzug in Brand setzten.

Berlin, 9. Aug. (WTB.) Nach einer Mel­dung von der Ostfront wurden in dem Abschnitt von Pin-sk zahlreiche russische Jnsanteriepatronen gefunden, die durch Abschneiden der Spitzen in Dumdumgeschoße verwandelt waren. In einem in französischer Sprache abgesaßten Befehl, der in einem