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^ 186.
Der Enztälcr.
Anzeiger kür Sas Enztal unS Umgebung.
klmlsblall kür sen Oberamlsbezirk Neuenbürg.
Erscheint täglich» mit Ausnahme Ser Sonn- unS Festtage.
Reuenbürg, Samstag den 11. August 1917.
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Fernsprecher Nr. 4
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73. Jahrgang.
TkMüMM des WM'schkll Bros M den „CiiMn".
Der deutsche Tagesbericht.
Großes Hauptquartier, 10. Aug.fWTB.j Amtl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe -es Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:
In Flandern schwankte gestern die Kampftätigkeit -er Artillerien bei wechselnder Sicht in ihrer Stärke. Sie nahm abends allgemein zu, hielt während der Nacht an und steigerte sich heute in den frühesten Morgenstunden zwischen der User und der Lys zu starkem Trommelfeuer. In breiten Abschnitten in Gegend südlich und südöstlich von Ypern haben darauf starte feindticheJnfanterieangriffe eingesetzt.
ImArtois war der Artilleriekampf beiderseits von Lens und südl. der Scarpe sehr lebhaft. Abends griffen die Engländer vom Wege Monchy—Pelves bis zur Straße Arras—Cam- brai in dichten Massen an. Unser Vernichtungsfeuer schlug verheerend in ihre Bereitstellungsräume. Die vorbrechenden Sturmwellen erlitten im Abwehrfeuer und Nahkämpfen mit unseren kampfbewährten Regimentern schwerste Verluste und wurden überall zurückgeworfen.
Nördlich von Saint Quentin entrissen brandendurgische Bataillone den Franzosen einige Grabenteile in 1200 m Breite. Gegenangriffe des Feindes scheiterten, über 130 Gefangene blieben in unserer Hand.
Heeresgruppe desdevtschenKrorrpriuzeu;:
Zwischen Soissons und Reims, in der Westchampagne und auf beiden Maasufern erreichte das Feuer zeitweilig erhebliche Stärke
Eine französische Erlundungsabteilung, die an der Straße Laon—Soissons in unsere Gräben emdrang, wurde durch Gegenstoß vertrieben!
Oestlich -er Maas brachen badische Sturmtrupps in die französische Stellung nördlich von Bacherauville und führten eine Anzahl Gefangene zurück.
Leutnant Gontermann schoß zwei feindliche Fesselballons ab.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold ».Bayern:
Auflebende Gefechtstätigkeit bei Dünaburg südlich von Smorgon und bei Brody. Hier brachte eine Unternehmung deutscher und österreich-ungarischer Truppen über 200 Gefangene ein.
Front -es Generalobersten Erzherzog Josef:
Südöstlich von Cernowitz wurde hartnäckig gekämpft. Unsere Truppen drangen an mehreren Punkten in die Grenzstellungen der Russen ein. Auch an der Serethmündung und au der Selka wurden durch Abwehr feindlicher Gegenstöße Vorteile erzielt.
Zwischen Trotus- und Putnatal nahmen die verbündeten Truppen trotz zähen Widerstandes den Rumänen mehrere Höheustellungen im Sturm.
In den Leiden letzten Tagen wurden im Litozabschnitt über 1400 Gefangene gemacht und iS Maschinengewehre erbeutet.
Heeresgruppe des General-Feldmarschalls von Mackensen:
Zu beiden Seite» der Bahn Foksani—Adjn- vul—Non haben deutsche Divisionen in breiter Front denUebergang über dieSusita er- ki In erbitterten Gegenstößen suchten M Gegner unter Einsatz starker Massen unser "»roringen zu hemmen. Alle ihre gegen Front
und Flanke geführten Angriffe scheiterten unter den schwersten Verlusten.
Mazedonische Front:
Nichts Besonderes.
Der erste Generalquartiermeifter Ludendorff.
Der deutsche Abendbericht.
Berlin, 10. Aug., abends. (WTB. Amtl.) Die heute morgen in Flandern zwischen Bahn Ypern—Roulers und Hollebeke vorbrechenden starken Angriffe der Engländer find gescheitert.
Im Casinu- und Oitoztal in der Westmoldau erfolgreiches Vordringen unserer Truppen.
Neue U-Bootserfolge.
Berlin, 10. Aug. (Amtlich.) Neue U-Boots- erfolge im Atlantischen Ozean und in der Nordsee: 21000 Bruttoregistertonnen. Unter denversenkten Schiffen befinden sich der ital. Dampfer „Osolo" (1679 Tonnen) mit Kohlenladung, ein bewaffneter großer Dampfer, der aus Sicherung herausgeschossen wurde, ferner ein Dampfer über 7000 Tonnen, der allem Anschein nach Munition geladen hatte.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Zur Kriegslage.
Der 10. Aug. hat endlich den zweiten Stoß der Schlacht in Flandern gebracht. Die Engländer mußen sich nach dem schweren Fehlschlag des ersten Stoßes (31. Juli) gründlich Zeit nehmen zur erneuten Vorbereitung und zur Umgruppierung ihrer bös mitgenommenen Divisionen. Und diese Zeit, verlängert noch durch die Ungunst der Witterung, ist den Verteidigern ein wertvoller Bundesgenosse geworden. Am Dienstag abend machte sich die beabsichtigte Wiederaufnahme der Jnfanteriekämpfe zum erstenmal kräftig fühlbar, dann folgten nochmals 2 Tage ohne Angriffe, und am Freitag früh endlich nach stärkster Artillerieschlacht, die sich auf die ganze alte Kampffront zwischen User und Lys ausdehnte, brachen in breiten Abschnitten im strategischen Brennpunkt des Gebiets, östlich und südöstlich von Apvrn, die Jnfanterieangrifse wieder los. Wie blicken voll Vertrauen aus die tapferen Verteidiger, die der erste Ansturm nicht zu überwältigen vermochte. So werden sie auch dem zweiten zu trotzen wissen.
Wien, 11. Aug. An den Kämpfen nördlich Focsani beteiligen sich seit dem 6. August auch österreichisch-ungarische Truppen. Insbesondere stürmten tapfere Honveds eine Reihe wichtiger Stellungen. Im Moldawatal versteift sich der feindliche Widerstand. Auch vor der Stadt Sereth ist er noch nicht endgültig gebrochen. Zwischen Sereth und Pruth griff der Feind in der Richtung auf das Dorf Preworokle achtmal an. Bei Brody gelang es einer Sturmtruppunternehmung 8 Offiziere und 205 Gefangene einzubringen, 8 Maschinengewehre und 1 Minenwerser als Beute. Die Ernteaussichten in den befreiten Gebieten der Bukowina sind gut. Die Verwüstung durch die abziehenden Russen ist keine allgemeine, Czernowitz hat nur wenig gelitten. — An der Jsonzofront belegten österreichisch-ungarische Seestugzeuge die feindlichen Lager im Valonatal u. die militärischen Anlagen von Monfalcone mit Bomben. Im Etschtale brachte eine Stoßtruppen- unternehmung 58 Gefangene ein. — Die Wiener Allgem. Ztg. meldet lt. Kriegsztg. aus Sofia: Die hiesigen militärischen Kreise schätzen den jüngsten Erfolg des Generals Mackensen bei Focsani um so größer ein, als es dadurch gelang, die gegenüberstehenden Russen und Rumänen nach hartem Kampfe auf die Linie Marasesti-Tozzi zurückzudrängen. Mackensens Trupppen stehen nunmehr in der Talebene des initiieren Sereth. Ihr Vorrücken wird durch die Witterung wesentlich gefördert, denn der lange heiße Sommer hat das sumpfige Terrain auf .
beiden Usern des Sereth nahezu völlig ausgetrocknet und die Bewegung aller Truppengattungen möglich gemacht.
RrmSschau.
„Daily Mail" beklagt im Leitartikel, daß die britische Handelsflotte seit anfangs Februar 600 Schiffe verloren habe. Das Blatt schreibt über den Bau von Ersatzschiffen: Ist denn der Bau von neuen Schiffen, die ihrerseits wiederum zu ihrer Zeit versenkt werden, der einzige Weg, die Tauchboote zu schlagen. Neue Schiffe bauen bedeutet, daß man sich bereit macht, geschlagen zu werden, während Kriege doch nur dadurch gewonnen werden, daß man den Feind ichlägt. Zwei Jahre haben wir es nun mit der Defensivtaktik gegen die Tauchboote versucht. Diese Taktik ist heute Bankerott. Der Commander Bellaire hat neulich nachgewiesen, daß etwa 10 000 Fahrzeuge der Alliierten sich gegen eine Anzahl deutscher Tauchboote zu wehren versuchen, die vermutlich zu keiner Zeit 70 bis 80 übersteigt. Das Kriegskabinett und die Nation müssen sich die Frage vorlegen, ob diese Defensivtaktik sortdauern soll, bis sie den vollständigen Zusammenbruch herbeiführt, oder einer anderen Platz machen soll, so lange es noch Zeit ist.
Genf, 10. Aug. Im „Matin" erklärt Minister Violette: Die Aussicht auf eine Besserung der recht trostlosen Brotverhältnisse hänge von weiteren Erfolgen des U-Bootskrieges ab. Der Ministerwechsel wird, da die Uebelstände nicht durch Fahrlässigkeit verursacht wurden, keine Besserung erzielen.
Berlin, 10. Aug. Eine Depesche des „Berl. Tagebl." aus dem Haag besagt: Die „Morning- Post" vom 9. August behauptet aus Grund einer Mitteilungen des Marinesachverständigen Hurd, daß Churchill beabsichtige, alle Flotten der Entente mit Ausnahme der Bewachungsschiffe an einem Punkt zusammenzuziehen und mit ihnen einen allgemeinen Angriff auf die deutsche Flotte zu unternehmen. Churchill selbst habe sich in diesem Sinne in der „New-Uork Tribüne" geäußert.
Köln, 10. Aug. Der „Köln. Ztg." zufolge meldet die Havasagentur: Nach einer kurzen Dauer der Ruhe fängt es in Flandern wieder zu regnen an, wodurch die Wiederaufnahme der Operationen hinausgeschoben wird, die durch das Anwachsen der Beschießungen, insbesondere in der Gegend von Upern angekündigt wurden.
„Pester Lloyd" schreibt zu der Rede Lloyd Georges, der Hauptzweck seiner Rede sei darin zu suchen, daß er die weitgehende Entmutigung der Ententevölker bekämpfen wollte. Darum übertrieb er die Bedeutung der in Wirklichkeit minimalen und sehr bald in ihr Gegenteil verkehrten britischen Erfolge in Flandern, darum hüte er sich aber auch diesmal, seine Hörer durch die abermalige Verkündigung der bekannten ungeheuerlichen Kriegsziele der Entente unwillig zu machen.
.Berlin, 9. Aug. Die „Voss. Ztg." meldet aus Bern: Infolge des russ. Rückzuges in der Bukowina hat man mit der Räumung der Moldau begonnen. Aus Kamienietz—Proskurow sind die Gouvernementsverwaltungen, die Gerichte und das Kircheninnere nach Winnitza überführt worden. Die großen Lazarette von Proskurow werden nach Wer- ditschew geleitet. In Chotin mußte die gesamte Zivilbevölkerung das Festungsgebiet verlassen und wurde zunächst auf dem Dnjestr nach Mogileew u. Jampol verbracht. Auf beiden Ufern brennen die Vorratslager, die die Russen wegen Mangel an genügenden Verbindungen nicht fortzubringen vermochten und daher in üblicher Weise vor dem beab-' sichtigten Rückzug in Brand setzten.
Berlin, 9. Aug. (WTB.) Nach einer Meldung von der Ostfront wurden in dem Abschnitt von Pin-sk zahlreiche russische Jnsanteriepatronen gefunden, die durch Abschneiden der Spitzen in Dumdumgeschoße verwandelt waren. In einem in französischer Sprache abgesaßten Befehl, der in einem