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124.
Amts- uud Auzeigeklatt für den Bezirk Hatw.
79. Jehrgaag.
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Zonntag, den 7. August 1904.
AbonnementLpr. in d. Stadt pr. Biertelj. M!. 1.10 incl. Trägerl. Bierteljährl. PostbezugSpreiS ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar- ortSverkehr 1 Mk.. f. d. sonst. Verkehr Mk. 1.10. Bestellgeld 20 Pfg.
Amtliche NeLimrrtmachrmgerr.
Bekanntmachung des Medizinalkolleginms, Tierärztliche Abteilung, betreffend die Abhaltung von Ilnterrichtskurfen für Fleisch- beschaner.
Im Falle genügender Beteiligung werden an den Schlachthäusern zu Ravensburg, Heilbronn und Stuttgart demnächst vierwöchige Unterrichtskurse für Fleischbeschauer abgehalten werden. Der Beginn des Kurses ist
für Ravensburg auf 22. August,
„ Heilbronn „ 25. „
„ Stuttgart „ 29. „
in Aussicht genommen.
Die Gesuche um Zulassung sind alsbald an Oberamtstierarzt Dentler in Ravensburg bezw. Stadttierarzt Hohl in Hetlbronn und Stadtdirektionsund I. Stadttierarzt Kösler in Stuttgart einzureichen. Bemerkt wird, daß zu der im Anschluß an die Ausbtldungskurfe stattfindenden Prüfung nach den Prüfungsvorschrtften für FletsÄbeschauer (Bundes- ratsbesttmmuugen L vom 30. Mai 1902) nur solche Bewerber zugelassen werden, welche
1) das 23. Lebensjahr vollendet und das 50.
Lebensjahr noch nicht überschritten haben,
2) körperlich tauglich, insbesondere im Vollbesitz
ihrer Sinne sind,
und bezüglich deren keine Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlässigkeit des Nachsuchenden in Bezug auf die Ausübung des Berufs als Fleischbeschauer dartun.
Die Einberufung der Gesuchsteller wird durch den Leiter des Unterrichts schriftlich erfolgen.
Stuttgart, den 1. August 1904.
Nestle.
Tagesneuigkeiten.
-r. Gechi ngen, 5. Aug. Heute mittag zwischen 1 und 2 Uhr ging über unsere Markung ein Gewitter mit Hagel nieder, dessen Körner die Größe von Taubeneiern erreichten. Trotzdem Windstille herrschte, ist der Schaden am Obst, am Getreide und an den Hopfen bedeutend. Versicherte Geschädigte meldeten bei ihrer Gesellschaft einen Schaden von 50°/o an. Glücklicherweise ist der größte Teil deS Getreides eingeheimst.
5 Deckenpfronn, 5. Aug. DieDinkel- und Gerstenernte ist vollendet und hat einen reichen Ertrag an schweren Körnern und schönem Stroh gebracht. Während am Anfang dieser Woche die umliegenden Markungen (Sulz, Oberjesingen, Kuppingen, Dachtel) noch mehr oder weniger von Hagelschlag heimgesucht worden sind, blieb unsere Markung ganz davon verschont. Schon wird der schönstehende Frühhaber geschnitten, und auch die Oehmdernte hat begonnen, die zwar einen etwas geringen, aber immer noch reichlicheren Ertrag verspricht, als man eine Zeitlang zu hoffen gewagt hatte. Für das Obst und die Hackfrüchte brachten die letzten Gewitter den sehr notwendigen Regen, so daß auch in dieser Beziehung ein befriedigender Ertrag zu erhoffen ist. In froher, dankbarer Stimmung geht drum auch der Landmann an seine mühevolle Arbeit trotz der herrschenden drückenden Hitze.
Vaihingen, 3. Aug. Der Reisende Carl Engelhardt aus Calw wollte gestern vormittag auf den Bahnhof gehen. Gerade als der schwer beladene Wagen des Hermann Rehfuß vorüberfuhr, muß der Reisende plötzlich von einer Ohnmacht überfallen worden sein, denn er fiel vom Trottoir herunter unter denselben. Vom hintern Rade kurze Zeit geschleift, trug er schwere innere Verletzungen davon. Er wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Der Fuhrmann ist selbstverständlich außer aller Schuld. (Enzbote.)
Krummenacker, 5. Aug. Bei einem heute nachmittag niedergegangenen Gewitter schlug der Blitz in das Anwesen deS Accisers Clauß. Das ganze Gebäude wurde eingeäschert. Ein alter Mann, sowie das Vieh konnten nur mit knapper Not gerettet werden. Sämtliche Fahrnis ist mitverbrannt.
Großfeuer in Jlsfeld.
Eine Schreckenskunde jagt die andere; Nachrichten, die man fast für unglaublich hält, werden durch die folgenden noch überboten. Ein Brand, wie er seit Menschengedenken in Württemberg nicht mehr vorgekommen ist, hat das Pfarrdorf Jlsfeld heimgesucht Jlsfeld hat nach den neuesten Zählungen 1984 Einwohner, die als fleißig und arbeitsam bekannt sind und deren Haupternährungszweig der Fruchtbar! ist. Es ist eine evangelische Pfarrgemeinde mit Marktgerechtigkeit, liegt in einem der gesegnetsten Teile des württemb. Unterlandes, wo einer von den besten württembergischen Weinen wächst, zwischen sanft ansteigenden Hügeln, inmitten fruchtbarer Felder, deren Ertrag größtenteils schon eingehetmst war und die Scheunen bis oben auf füllte. Die letzten Erntewagen sollten in diesen Tagen noch eingebracht werden. Der Ort selbst, der in der Geschichte schon 1102 genannt wird und im dreißigjährigen Krieg von einem ähnlichen Brandunglück heimgesucht wurde, dem 196 Gebäude zum Opfer fielen und wobei 144 Bürger zu Grunde gingen, liegt 240 m über dem Meere und gehört nach der politischen Einteilung zum Oberamt Besigheim, von welch letzterem Oberamtsstädtchen er ca. 12 llm in nordöstlicher Richtung entfernt liegt. Jlsfeld ist Bahnstation und liegt an der Linie Marbach—Heilbronn Südbhf. Der Ausbruch des Feuers erfolgte gestern kurz nach 2 Uhr nachmittags; die einen sagen, im Gasthaus zum Hirsch, die andern: in der Nähe desselben. Bei der herrschenden Hitze und Trockenheit griff das Feuer rasend schnell nm sich und sprang von Haus zu Haus. Die Entstehungsursache des Feuers wird auf zündelnde Kinder zurückgeführt. Nach der einen, unwahrscheinlichen Schilderung sollen es zwei Kinder eines Seifensieders gewesen sein, die in den Flammen selbst umgekommen seien; andere sagen, ein junges Mädchen habe mit einem Spirituskocher unvorsichtig hantiert und das Feuer verschuldet. Wieder eine andere Angabe geht dahin, daß das Feuer in der Scheuer des Hirschwirts entstanden sei, wo Kinder mit Zündhölzchen spielten. Die wahrscheinlichste Version endlich scheint die zu sein, daß ein 7jähriger Knabe mit einem Spirituskocher in einer Kammer sich Aepfel braten wollte,
und daß durch das Umfallen des Spirituskochers das in der Kammer befindliche Stroh Feuer fing. Der Umfang des Feuers war ein ganz enormer. In kurzer Zeit stand, trotzdem sofortige Hilfe zur Stelle war, der enggebaute Ortsteil an der linken und rechten Seite der alten Heilbronner Straße in Flammen. Die durch die große Hitze der letzten Wochen ausgetrockneten Häuser boten dem Feuer reichliche Nahrung, und insbesondere die voll gefüllten Scheunen fielen der verzehrenden Flamme zum Opfer. Die brennenden, hochauf- fliegenden Getreidevorräte trugen hauptsächlich zu der rasend schnellen Verbreitung des Feuers bei. So sprang das Feuer von einem Haus aufs andere über; bald waren es 28 (so lautete die erste telegraphische Meldung), bald 50, bald 100, bald 150 Häuser, die von den Flammen ergriffen und verzehrt sein sollten. Die Wirklichkeit hat aber alle diese fast unglaublich klingenden Zahlen noch weit übertroffen: Von 560 Haupt- und Nebengebäuden sind 310 abgebrannt; von den ca. 300 Hauptgebäuden sind 200 in Schutthaufen verwandelt; V- des Orts sind vernichtet; es stehen nur noch verhältnismäßig wenige Häuser am Eingang und Ende des Dorfes, während die Mitte völlig ausgebrannt ist. Der Brandherd hatte eine Ausdehnung von etwa 600 m in der Länge und 500 m in der Breite. Die alte romanisch erbaute und mit späteren gotischen Zutaten versehene ev. Kirche zum Bartholomäus, von deren Turm die Glocke Sturm läutere, war bald selbst vom Feuer ergriffen und stürzte gegen 5 Uhr unter Donnergetöse ein. Vom gleichen Schicksal wurden das Rathaus, das Pfarrhaus und eines der beiden Schulhäuser betroffen. Das stattliche Gasthaus zum Hirsch, das Anwesen des Kaufmanns Keppler, die Lehrerwohnung, die Kleinkinderschule, 3 Kaufläden, 5 Metzgereien, 10 Wirtshäuser und viele andere Geschäfts- und Privathäuser gingen in den Flammen zu Grunde. Das Haus des in Urlaub abwesenden Schultheißen Theurer, der schöne Gasthof zur Krone, und alle die unzähligen, eng und winkelig aneinandergebauten Häuser und Häuslein bildeten ein gewaltiges Feuermeer, von dem mächtige Rauchwolken aufstiegen, untermischt mit den explosionsartig aufschießenden brennenden Heu- und Fruchtvorräteu. Sogar der Friedhof wurde von dem wütenden Element nicht verschont; bald hatten die hölzernen Kreuze Feuer gefangen und brannten über den Gräbern nieder. Eine Unmenge wertvoller Akten aus dem Pfarr- und Rathause ist mitverbrannt oder durch Wasser bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Nach Westen zu ist der Brandplatz durch die alte Heilbronner Straße abgegrenzt; nach Norden hin bildet der Kirchhof und der Pfarrgarten die Grenze, und um 9 Uhr abends war es gelungen, auch nach Osten und Süden hin dem Feuerherd eine Grenze zu setzen. Die erste Hilfe brachte die Jlsfelder freiwillige Feuerwehr selbst, die sehr rasch an Ort und Stelle war. Doch als die Flammen, von einem kräftigen Ostwind angefacht, von Haus zu Haus nach allen Seiten übersprangen, da erkannten die meist rasch vom Felde heimgekehrten Einwohner zu ihrem Schrecken bald, daß sie allein dem Feuer machtlos gegenüberstanden. So wurde denn die Hilfe der Nachbarschaft in Anspruch genommen.