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^ Heimat abgespielt hat: es stand ja meines Vaters
As - im Schatten einer Linde .
- Mildbad, 13. Juni. Zum Kuraufenthalt ^te der Staatssekretär des Reichs-Justizamts A ajsco hier eingetroffen.
/V Herrenalb, 12. Juni. Zu dem Bortrag ,»^rau Luise Kautz- Karlsruhe über zeitgemäßes M-Ä.» mit und -hn- Zu«« h°n° sich ? Saale des Kontiert atronshauses eine überaus dankbare Zuhörerschaft eingefunden. Man es sofort: Hier sprach mcht graue Theorre 2 wichtig tuende Kochrezept-Gelehrsamkeit nach der Migten Formel „Man nehme" sondern hell- miges, aus reichster praktischer Erfahrung ge- Wvftes Wissen und Können, das gleichen Schritt K mit deck gebieterischen Forderungen des Tages. Wer mit solcher Kunst das Naheliegende, für jeden «rreichbare nutzbar zu verwenden weiß, darf in der Tat Anspruch erheben auf wärmste Dankbarkeit der Hausfrau, die in der schweren Kriegszeit ^ nicht auf Rosen gebettet ist. Und wib zwischen all dem Ernste die freundlichen Lichter «s goldenen Humors spielten — wir denken vor allem an die sterilisierten Dienstboten und Jungge- Mn - das ivar einfach herzerfreuend. Mit tiefer Eindringlichkeit wußte die gewandte Rednerin auch die guten Wirkungen der schmalen Kriegskost zu zeigen (Abnahme der Zuckerkrankheit, der Blinddarm-Entzündung, mancher Arten von Erbrechungen u z.s. Die Kostproben des Holunder- und Rhabarbersafts bewiesen überzeugend die vielseitige Geschicklichkeit der erfahrenen Kriegsköchin. Auch die Verwendbarkeit der überall leicht zugänglichen Frühjahrskräuter wurde anschaulich erklärt. Eine reichhaltige Ausstellung vertiefte die Wirkung des gesprochenen Worts; beides fand begeisterte Zustimmung. Eine Hilfsdame trug einige stimmungsvolle Gedichte vor, die zum Durchhalten, zum Stillesein und geduldigen Ertragen mahnten.
Calw, 12. Juni. Bei der Sammlung für die ll-Boots-Spende wurden hier 1377 Mk. eingebracht. Aach einem Beschluß des Gemeinderats wurde diese Summe auf 1500 Mark aufgerundet; außerdem spendete ein ungenannter Wohltäter zu dem gleichen Zwecke 1000 Mark.
Verdorbene Butter ist ab zuliefe rn. Alle verdorbenen oder sonst für die menschliche Ernährung nicht geeigneten Fettwaren, die im gewerblichen oder Handelsbetrieben anfallen, sind bekanntlich dem Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette auzumelden und auf Verlangen abzuliefern. Der Kriegsausschuß bezahlt für verdorbene Butter 30 Mk. unter dem Grundpreis für anfallende Ware für den Zentner. Dementsprechend würde der heutige Uebernahmepreis 175 Mk. für den Zentner betragen. Der Kriegsausschuß ist aber bereit, den Kommunen, die über Vorräte verdorbener Butter verfügen, diese gegen Margarine einzutauschen und zwar Ware gegen Ware. Auf diese Weise dürste es den Stadtverwaltungen möglich sein, einwandfreie Speisefette zur Verteilung an die Bevölkerung zu erhalten.
Dcr NricgsSicntt Ser Glocken.
ep.- Die Verfügungen der Militärbehörden sind Riegsgeschicke. Mit hartem Tritt bricht der Krieg unbarmherzig überall ein. Mit einem gewissen Bedauern muß man stillhaften, wenn jetzt auch die ehrwürdigen Glocken geholt werden, um den Weg zur Geschützgießerei einzuschlagen.
Glocken und Kanonen — so schreibt in eohnreys „Land" I. Leute — ein Widerspruch so herb und ehern wie der Mißklang zwischen dem Konntagsgeläute und dem Donnern der Schlacht! Aber es war so eine Art Verwandtschaft, seit es Kanonen gibt. Die alten Glockengießer waren früher Mgleich^ auch die Kanonen- oder, wie man Eckgießer. Schon 1414 wurden Kirchen- m Deutschland beschlagnahmt, als Kurfürst sch) I. von Brandenburg gegen die märkische ^ tepchaft zu Felde zog. Die Glocken der Marien- U zu Berlin waren die ersten, die sich in Ka- ^wandelten. Diesem Beispiel folgte Peter dwße m Rußland, natürlich in großem Maß- lim ^ "öer 500 Glocken in Kanonen umgießen
verwunderlich, daß auch die franzö E^vn nach den Kirchenglocken griff. Eir her an April 1996 untersagte den Gebrauck s°^°cken für die Zwecke des Kultus. Zu Tau reim ^ "r die Münzstätten und Gieße
IcknwAI k wo man sie gar nicht alle ein fübrun» ^onnte, so daß Napoleon bei Wiederein 8 des christlichen Gottesdienstes 1802 nock
eine ganze Anzahl von Glocken an Kirchen abgeben konnte.
Umgekehrt gibt es aber auch viele Kirchenglocken, die aus Kanonen hergestellt sind. Namentlich die Beutestücke des Siebziger-Krieges dienten vielfach solcher Umschmelzung. Aus diesem Kriegsmetall stammt z. B. die Kaiserglocke im Kölner Dom. 'Sie ist ein Geschenk Kaiser Wilhelms I. an die Stadt und wurde 1874 aus 20 französischen Geschützen gegossen. Ebenso ist die Kaiserglocke im Dom zu Frankfurt, gleichfalls ein Geschenk Wilhelms I., aus derselben Kriegsbeute entstanden.
Kaiser und Könige ehrten die Glockengießer. Zu den berühmtesten zählten die Benediktinermönche in St. Gallen. Es war keine Kleinigkeit, die richtige Mischung von Kupfer, Zinn, Nickel, Eisen und Blei zu treffen, damit die Glocke den richtigen metallischen Wohlklang erhielt. Mancher Glockengießer hütete sein Geheimnis, das er lieber mit ins Grab nahm.
Hatte das Christentum in den ersten paar Jahrhunderten seine Gottesdienste ohne Glocken gehalten, so wurden diese allmählich der besondere Ausdruck für den christlichen Kultus. Die Pfarrkirche sollte zwei Glocken haben, so lautete später die kirchliche Verordnung, die Stiftskirche drei, während der Kathedrale sechs bis sieben zuerkannt wurden. Anfangs wurden die Glocken in besonderen Gerüsten aufgehängt, die neben der Kirche errichtet waren; später erhielt die Kirche selbst einen Aufbau, eine Art Dachreiter, bis schließlich die Sitte auskam, sie in den Türmen aufzuhängen und diese mit der Kirche zu einem Ganzen zu vereinigen.
Vom 10. Jahrhundert an erhielten die Glocken Namen und manch stolze Glocke hat ihren Namen durch die Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Tage bewahrt. Wir haben in dem Deutschen Reiche eine Anzahl alter, historisch berühmter Glocken, die sich durch die mannigfaltigsten Schicksale, durch Krieg, Feuer und Zerstörungen hindurchgerettet haben, so in Halberstadt, Merseburg, Erfurt, Aachen, Speyer, Breslau usw. Manche der Glocken sind mit einem kostbar reichen Mantelkranz versehen, sehr viele tragen sinnige Inschriften. Bei den ältesten Glocken bis zum 15. Jahrhundert und etwas darüber war die Sprache lateinisch, mitunter auch niederdeutsch. Vom dreißigjährigen Kriege an kamen hochdeutsche Inschriften aus. Da ist mancher Bibelspruch zur ehernen Zunge geworden. So auf der großen Glocke der Reinoldikirche zu Dortmund das Wort: „O Land, Land, höre des Herrn Wort!" Die Glocke des Schütting zu Oldenburg erzählt ihre Geschichte selbst: „Von Gottes Hand bin ich verbrannt, durch das Wetter von oben. Den 27. Juli 1676. Durch Gottes. Hand bin ich wieder in Stand, Gott zu loben. Oldenburg. Den 17. Mai 1677."
Sollen wir alle diese köstlichen Perlen unseres Heimatschatzes für immer verlieren? Wohl sind die bemerkenswertesten Glocken vor dem Untergang bewahrt, aber wie viele bleiben noch übrig, die man gerne retten wollte! Da ist es Pflicht, ihr Andenkett nicht erlöschen zu lassen. Ehe sie dahingegeben werden, sollen ihre Inschriften genau ausgezeichnet werden. Am besten werden von den Glocken zu späterem Gedenken Photographien angefertigt, die in dein Dorfmuseum als Wahrzeichen der großen Zeit eine dauernde Stätte finden können.
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Das Metall, aus dem die Glocken gegossen werden, besteht gewöhnlich aus 77 — 78 Prozent Kupfer und 20 — 23 Prozent Zinn: man nennt es Glockenbronce, auch Glockenspeise. Daneben gibt es auch Glocken aus Gußstahl. Der Zentner Bronce kostete vor dem Kriege etwa 100—120 Mk., Gußstahl nur 40—50 Mk. Eine Gußstahlglocke kostete daher noch nicht halb so viel als eine Bronce- glocke. Gußstahlglocken sind kürzer im Ton und dem Roste sehr ausgesetzt. Gute Bronceglocken haben eine wohltuende Weichheit des Tones, welche den Gußstahlglocken fehlt.
„Immer Durst". Unter diesem Stichwort gibt Dr. H. C. Menkel in „Gute Gesundheit, Zeischrift für allgemeine Gesundheitspflege" (1916 Nr. 2),, Ausführungen, die, wenn ihnen auch von ihren tat?' sächlichen Voraussetzungen der Zwang der Kriegsverhältnisse manches entzogen hat, doch noch genug des Beachtenswerten enthalten. „ Viele Leute", schreibt er u. a., „welche Gewürze, erhitzende Fleischspeisen, fette und stark gewürzte Gerichte, Tee und Kaffe genießen, verspüren einen Durst, den Wasser nicht zu löschen scheint. Diese Reizmittel wirken wie ein Senfpflaster aus die zarte Schleimhaut des Magens. Um es auf dieseWeise verursachten Blutandrang zu steuern, fühlt die Natur das Bedürfnis eines beruhigenden Getränkes oder eines Betäubungsmittels wie des Tabaks, und da entdeckt man sogleich, daß die alkoholischen Getränke und die Me
dizinen dasjenige sind, was dem Geschmack und dem bei Tische erzeugten Durst am besten entspricht Diejenigen, welche alkoholische Getränke genießen, sind gewöhnlich große Fleischesser und Liebhaber von Gewürzen. Und das ist sehr begreiflich. Die Trinkerheilstätten, welche die besten Resultate erzielen, sind diejenigen, welche ihren Patienten eine vegetarische, weder reizende noch aufregende Ernährung bieten. ... Wir müssen die natürlichen Säfte und die einfachen Nahrungsmittel schätzen lernen und sie reizenden und erhitzenden Speisen sowie den meist komplizierten reichen Gerichten vorziehen." Der Krieg hat in diesen Beziehungen unverkennbar vielfach ungewollt als segensreicher Erzieher gewirkt.
LstZte Nachrichten u. Telegramme.
Berlin, 13. Juni. (Amtlich.) In den Sperrgebieten um Englands sind durch die Tätigkeit unserer U-Boote 20100 Bruttoregistertonen versenkt worden. Unter den Schiffen befinden sich der englische bewaffnete Dampfer „Eptemius" (6699 Tonnen, mit 9700 Tonnen von England nach Indien, der französischer Segler „St. Hubert" mit Kohlen nach Frankreich, die englischen Fischdampfer „Golden Hope" und Virgilla". Von letzteren wurde der Kapitän gefangen genommen. Unter den Ladungen der weiter versenkten Schiffe befinden sich unter anderem hauptsächlich Holz, ferner Stückgut, sowie Draht und Fischbein nach England. Eines unserer U-Boote hatte mit einem Segler - U-Bootsfalle bei den Hebriden ein Gefecht wobei das U-Boot mindestens 4 Treffer auf der U-Bootsfalle erzielte.
Berlin, 13. Juni. Dem „Lokalanz." zufolge hat GeneralfeldMarschall von Hindenburg auf ein Huldigungstelegramm der Ortsgruppe Neukölln des Alldeutschen Verbandes folgende Antwort gesandt: Großes Hauptquartier, 12. Juni. Euer Hochwohlgeboren bitte ich, der Ortsgruppe Neukölln des Alldeutschen Verbandes für die freundlichen Worte der Begrüßung herzlichen Dank zu übermitteln. Wenn ein jeder von uns an seiner Stelle in treuer Pflichterfüllung zu Kaiser, König und Vaterland bis zum vollen Sieg durchhält, so kann uns der Friede nicht fehlen, den Deuschland braucht.
Genf, 13. Juni. (GKG.) „Echo de Paris" meldet, daß bis 5. Juni in Frankreich 1500 Mann amerikanische Hilfstruppen gelandet sind, darunter 750 Mann technische Truppen und 250 militärische Ingenieure.
Berlin, 13. Juni. Aus informierten politischen Kreisen erfährt das „Tagebl.", die Nachricht von der Abdankung des Königs Konstantin ist allen hiesigen diplomatischen Kreisen gänzlich unerwartet gekommen. Die hiesige griechische Gesandtschaft ist seit vielen Wochen von jeder Verbindung mit ihrer Regierung abgeschnitten. Politische Depeschen und Briefschaften wurden in den letzten Monaten nicht ausgetauscht, Die gesamte Berliner Presse beschäftigt sich ausführlich mit dem Rücktritt König Konstantins und findet Worte wärmster Sympathie für den abgetretenen Monarchen. Tie Frage, ob die deutsche Politik Griechenland gegenüber immer die richtige gewesen ist und ob bei anderer Stellungnahme die Entwicklung der Ereignisse, wie sie jetzt eingetreten sind, nicht eine andere gewesen wäre, wird der Beurteilung einer späteren Zeit Vorbehalten sein.
Eens, 13. Juni. (GKG.) Laut schweizerischen Blättermeldungen aus Paris erklärte die Regierung in der.Sitzung des Heeresausschusses vom 9. Juni für einen neuen Winterfeldzug vorläufig keine Kredite einzufordern. Diese Frage würde erst Ende August zur Beratung zu stellen sein, wenn die Operationen der Generaloffensive vorlägen.
Schweizer Grenze, 13. Juni. Aus Rom ^ wird gemeldet; Sämtliche Mitglieder des Ministe- ' riums haben dem Präsidenten ihre Demission eingereicht. Die Krise ist auf innerpolitische Ursachen zurückzuführen.
Washington, 13. Juni (WTB. Reuter.) Ein deutsches Unterseeboot hat den bewaffneten amerikanischen Dampfer „Vetrolit", (3710Br.RT.) versenkt. 20 Mann wurden gelandet, zwei besetzte Boote werden vermißt.
Gedenket der U-Bootspende!
Gaben nimmt entgegen die Geschäftsstelle des „Enztälers".