Drusen Eine Anerkennung der Kürzung bE» llung vor dem 4. Juni ,1917 ° Rück- oder Nachforderung. Dannt fft Belastung des Warenpreises, die immer Ktigl oder versucht worden ist, ein gesetz- vorgeschoben, und das von rechtswegen. '^5ldrennach, 12. Juni. Der heutige Vieh- n war wegen der Heuernte nur schwach be- mk 35 Kühen und Kalbinnen, 8 Ochsen und S'"z7 ,7 KM--N. jU,. »7 Ei««.
Per 6i»>d cl war ziemlich lebhaft.
^ DeutscheWorte:
Drei Dingen mutz ein Mann aus dem Wege gehen - den Hufen eines Pferdes, den Hörnern eines Stieres und dem Lächeln »jgeö Engländers.
Svrickwort i. d. SchwabtNwarte.
Beim Abenddämmer«.
E. K. in Gr.
Der Tag wird matt und müde, still ruht der See; rings tiefer Abendfrieden vertreibt des Krieges Weh.
Der Nachen ziehet leise auf mondlichtheller Bahn, ich schau, die Welt vergessend und träumend himmelan.
Da ist's, als tönt' aus Fernen her an mein Ohr ein Klang als wie von Schlachtgetöse und wildem Waffensang.
Ich seh' die Schwerter blitzen im heißen Sonnenstrahl und jäh die Brust durchbohrend den blutbespritzten Stahl.
Dcrmischlcs.
Bühl 11. Juni. Die Erdbeerenernte ist hier i« vollen Gange. Am Freitag abend sind 24 Maen Erdbeeten im Gesamtgewicht von 1400 Zt. „ch m einem Werte von 70000 Mark abgesandt Mden. In 8 bis 10 Tagen dürste die Ernte beendet sein.
Erzeugerpreise für Obst in Baden. Von der Preiskommission der Bad. Obstversorgung wurden Mer Genehmigung der Reichsstelle für Gemüse und M folgende Erzeugerpreise für Obst festgesetzt: Erdbeeren (Prestlinge) 50 Pfg. für das Pfund, Uuhbeeren 30 Pfg-, Walderdbeeren 1,20.^., Johannisbeeren 25 Pfg-, Stachelbeeren, reife und unreife,
Pfg., Himbeeren 50 Pfg., Heidelbeeren 35 Pfg., Preiselberen 40 Pfg., Kirschen, großfrüchtige Ver- sindware 30 Pfg., Kirschen, weiche kleine und Brenn- kirschen 20 Pfg., Reineclauden 30 Pfg., großfrüchtige Pflaumen und Frühzwetschgen 25 Pfg., kleinfrüchtige Pflaumen u. Brennpflaumen 15 Pfg., Mirabellen 35 Pf.
Nürnberg, 11. Juni. Dank der opferwilligen und verständnisvollen Mitwirkung aller Beteiligten ist es bis jetzt gelungen, über 10000 Schulkinder aus hiesiger Stadt und dem benachbarten Fürth aus dem Lande unterzubringen. Die hiebei gemachten Erfahrungen sind im allgemeinen sehr günstig. Im Hinblick auf die noch bestehenden, namentlich in dm großen Städten fühlbaren Ernährungsschwierig- ieiten soll das begonnene vaterländische Unternehmen mit ungeschwächter Kraft fortgesetzt und sollen besonders noch mehr Knaben aus den genannten Städten auf dem Lande untergebracht werden.
Malzschiebungen. Der Direktor des Lederer Aktienbräus in Nürnberg Mühldorf, wurde wegen verbotswidrigen Verkaufs von 1200 Zentner Malz und Preisüberschreitung zu 101 000 Mk. Geldstrafe oder 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Den Brauer Kitzmaun in Erlangen traf wegen gleichen Verkaufs von 500 Zentner Malz eine Strafe von 22 000 Mk. oder 2 Jahren Gefängnis.
Der Tod geht durch die Reihen, stolz er die Sense schwingt... manch Tapf'rer sinkt zur Erde, kein Grabeslied ihm klingt. —
Doch hier ist Abendfrieden, die Nacht senkt sich herab — von fern ein letztes Leuchten. . . Der Tag sinkt hin ins Grab.
Letzte Nachrichten u. Telegramme.
Athen, IS. Sun». (WTD. Ag.Haoas.) König Konstantin hat zugunsten feines Sohnes, Prinz Alexander, ab ged an kt.
Frankfurt, 12. Mai. Die „Frkf. Ztg." mel- aus Gens: Zu der Rolle, die dem französischen Senator Jornardt in Griechenland zugedacht ist, sagt der „Temps" u. a.: Die dringendste Aufgabe, die dieser zu lösen hat, besteht darin, daß er die gesamte Ernte von Thessalien der Kontrolle der Entente unterstellen soll. Diese Maßnahmen seien unerläßlich für die Existenz der Armee Sarrails und für die weitere Durchführung der Blockade, die allein eine wirksame Postivmaßnahme gegen die hinterlistigen Pläne des Königs Konstantin darstelle. Der „Petit Parisien" teilt ebenfalls init, daß Jorn-. ardt für eine neue Abgrenzung der neutralen Zone Sorge tragen werde, sowie für die Kontrollmaß- nahmen, um zu verhindern, daß die Ernten von Thessalien ausschließlich dem königlich verbliebenen und blockierten Griechenland zugute kommen. Die „Frkf. Ztg." bemerkt hierzu: Diese Ankündigungen der offiziösen Pariser Blätter geben also offen zu, daß der hohe Kommissar der Entente den Auftrag hat, den Griechen ihre Ernte zu stehlen, um sie auszuhungern.
Haag, 12. Juni. Pariser Meldungen berichten laut „Kreuzztg." neuerdings über eine schwere Erschütterung der Stellung Poincares. Dar- nach wäre diese Erschütterung mit der Frage der
Geheimverträge Frankreichs mit seinen Verbündeten eng verknüpft. Es scheint nämlich, daß Poincare auch mit der russischen provisorischen Regierung und zwar zu jener Zeit, in der Miljukow Minister des Aeußern war, einige Geheimverträge abgeschlossen hat. Nach dem Sturz Miljukows sei die russische Regierung jedoch nicht mehr entschlossen, diese Geheimverträge zu beachten. Die Angelegenheit soll bereits in der Geheimsitzung der französischen Kammer zur Sprache gekommen sein und zu heftigen Angriffen gegen Poincare geführt haben.
Zürich, 12. Juni. Eine Meldung der „Deutschen Tageszeitung" aus Rom besagt, daß die Besetzung Janinas die Entscheidung Griechenlands zugunsten der Entente erzwingen soll.
Rotterdam, 12. Juni. „La Bictoire" meldet den Rücktritt des französischen Ministeriums als eine unmittelbar bevorstehende Tatsache.
Basel, 1. Juni. Einer Mailänder Meldung schweizerischer Blätter zufolge berichtet „Corriere della Sera" aus Paris: An der ganzen Westfront würden die scharfen Einleitungshandlungen für die neue Offensive, die durch keine Ruhepause unterbrochen werden, fortdauern. Das Losbrechen des Sturmes sei stündlich zu erwarten. — Nach schweizerischen Korrespondenzmeldungen aus Mailand berichtet der „Secolo" aus dem britischen Hauptquartier die vollzogene Neuorientierung an der englischfranzösischen Front habe ihren Grund in der Annahme, daß die Hilfe der russischen Armeen nicht rechtzeitig eintreten könne. Man hoffe jetzt an der Westfront, durch Ueberraschung der Entscheidung und dem Sieg näher zu kommen.
Basel, 12. Juni. Laut schweizerischen Blättermeldungen aus Paris berichten dortige Blätter aus Petersburg: Der Soldaten- und Arbeiterrat beschloß aus politischen Gründen eine Stellungnahme gegen den neuen Armeeoberkommandanten General Brussilow.
Berlin, 12. Juni. Die „Voss. Ztg." meldet aus Stockholm: Gegenwärtig behandelt das Komitee Eid die deutsche Abordnung die in langen Beratungen festgestellte umfangreiche Antwort auf die Friedensfragen des Komitees. Die deutschen Unabhängigen scheinen erst zu der vom Arbeiter- und Soldatenrat einberufenen Konferenz vom 28. Juni bis 8. Juli kommen zu wollen.
Haag, 12. Juni. Nach einer Ausstellung des „Nieuwen Rotterdamschen Courant" hat, stvie die „Tägl. Rundsch." berichtet, die „Times" im Mai Verlustlisten veröffentlicht, die zusammen etwa 6000 Offiziere verzeichnen. Die Verlustlisten der „Times" in der Zeit vom Dezember bis Mai 1917 enthalten die Namen von 18000 Offizieren.
Mutmaßliches Wetter für Mittwoch.
In Süd- und Westdeutschland Herrschen Stör- unngen mit gewitterhastem Wetter und einzelnen teilweise heftigen Niederschlägen. Bei Fortdauer dieses Zustands werden weitere, aber immer noch vereinzelte Regenfälle, meist in Verbindung mit Gewittern eintreten.
jVlorgenrol!
Roman von Wilhelm v. Trotha.
(Nachdruck verboten.)
. Würziger Nadelduft drang am Nachmittag dieses heißen Julisonntages durch das offene penster in das einfach ausgestattete Arbeitszimmer des Gutsherrn auf Breit-Tannenfelde und erfüllte dasselbe mit köstlichem und gesundem Äroma des nahen Tannenwaldes.
Durch dieses Fenster blickte der Schloßherr hinaus auf den Wirtschaftshof, hinter dem gleich die Wälder ihren Anfang nahmen und sich weit ins rand hineinspannten. .Die Zornesfalte, die sich über der Nase in die Stirn des Herrn v. Lüssow eingegraben hatte, deutete auf vrurm im Innern, aber er war nicht der Mann, leinen Zorn in sich zu vergraben oder, wie es andere tun, hinunterzuwürgen, sondern er schlug k der nicht eben klein und zart ge-
auten ^aust auf die Fensterbank und knurrte avei: „Herrgott noch mal!" und dann: „Donner- "Eev- solche Schufte, wenn es wahr ist!"
Gleich darauf fuhr er sich mit der anderen aun gebrannten Landmannshand über das Mnenverbrannte Gesicht und erhob sich, denn in ^sigenblick war seine Gattin ebenfalls ein- k '. ^ mit teilnahmsvollen.Augen an kn», darauf mit ihrer schönen, Hellen
iür ih" h tt 'm*"" etwas ungemein Beruhigendes
^ komm, last uns rasch de, Morgen reitest du °"d beginnenden Ernte wieder Zell dazu"? ms Feld, und jetzt haben i
den etwas vor sich hin. ta
efallen, und die Arbeit war rast
als er dachte, denn sie leitete diesen Teil der Arbeit selbst, war also quasi sein Hausminister. In besonders guter Stimmung nannte er sie sogar öfters scherzweise so.
„Uff, Mutter, war das 'n Stück Arbeit bei der Hitze und der Wut, die man in sich aufgesam» melt hat."
„Hast recht, Alterchen, ich will dir aber, ehe wir Kaffee trinken, noch eine deiner dicken Festrüben geben! Weißt du, die beruhigen ungemein. — So, da hast du die Kiste, und nun rege dich nicht unnötig auf! Friedrich soll dir noch 'n Fläschchen mit der mattgoldenen Kapsel bringen, und bei Havannadampf und Rheinwein wird mein gestrenger Eheherr schon zur Kaffeezeit seine altgewohnte Ruhe wieder haben! Noch eins," setzte sie, schon an der Tür stehend, mit dem Zeigefinger leicht drohend, lächelnd hinzu, „fluche nicht zu gotteslästerlich, Alterchen, bedenke: es ist heute Sonntag, und du bist ein guter Christi"
„Komm her, Mütterchen, laß dir noch 'nen Kuß aufdrücken, du alt^ treue Seele du! Wie soll ich dir danken! Du verstehst mich alten Kollerkopf wie ein Lamm sanft umzustimmen, aber mit dem gottverdammten Gefluche, du, nein, da gebe ich dir nicht einmal das kleinste Ehrenwort! Du weißt, wie es mir das Herz stets erleichtert, als ob mir Zentnerlasten von der armen, bedrückten Seele gewälzt würden."
Schnell und galant, aber doch so herzlich, wie es nur Liebende verstehen, gab er ihr einen Kuß, und sie verließ mit einem freundlichen Kopfnicken das Zimmer. „Mag er ruhig ein bißchen toben, dachte sie, seine beiden Tröster, die Havdnna und der Rheinwein, werden schon das ihrige zur Glättung des Gemütes beitragen."
Friedrich, der langjährige Diener des Hauses und einstmalige Bursche des „Herrn Oberst", trat mit seinem tadellosesten Dienergesicht, glatt rasiert und ohne eine Miene zu verziehen, ein; er
stellte die Flasche und das Glas so zurecht, wie er wußte, daß sein Herr Oberst es liebte. Friedrich hörte nur noch, wie der Herr sagte:
„Nee nee, so 'ne Lausebande infame, die sollte man totschlagen, wo man sie findet! He, Friedrich, meinst du nicht auch, wie?"
„Wenn der Herr Oberst die da zu meinen geruhen, die den gemeinen Mord begangen haben, dann : allemal!"
„Recht so, Friedrich! Aber laß deine dämlichen geschraubten Redensarten „zu meinen geruhen", red' einfaches, unverfälschtes Landdeutsch, und damit basta; aber, ja, was ich noch sagen wollte: Ach ja! Sag' mal, wenn nun Se. Majestät die Armee zu den Waffen ruft, wirst du dann noch mal mit mir als Bursche ins Feld ziehen? Wie?"
„Aber, Herr Oberst, das war ja immer der Traum meines Lebens, natürlich!"
Friedrich wurde plötzlich ganz unruhig, sein sonst so undurchdringliches Gesicht begann zu zucken und zu leuchten, und er sagte noch: „Herr Oberst, ich sehe heute noch mal alles Sattelzeug nach, morgen lassen wir dann noch irisch beschlagen, und dann kann's losgehen! Darf ich den Achilles reiten?"
Der brave Kerl sah sich schon als Knappe seines Herrn am übernächsten Tage zum Tore des Gutshofes Hinausreiten.
„Also, Friedrich, sieh die Sattelsachen nach, und wenn's dann so weit ist, dann reiten wir los! Aber, Friedrich, zuerst stell' mal noch so'n paar Pülleken, wie die da, kalt, vielleicht bekommen wir noch aus der Kreisstadt Besuch."
„Iawoll, Herr Oberst, wird sofort gemacht und dann gehe ich in die Sattelkammer."
(Fortsetzung folgte