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Der LnztZIen.

Knzeiger kün Sas Lnztal und Umgebung.

Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk Ilcuenbürg.

Erscheint täglich, mit Ausnahme Ser Sonn-unv Festtage.

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-chluß der Anzeigen- 'nähme 8 Uhr vorm, ^cnsprecher Nr. 4

.NL 135.

Re»enbürg, Mittwoch den 13. Juni 1917.

7 S. Jahrgang.

TtltWinm der WlilMkn Körss m denE«Mer".

«roßes Hauptquartter, 12. Jnni (WTB.) Amtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kron­prinz Rupprecht von Bayern:

An der flandrische» Front war die Artillerie- Tätigkeit abends bei Ypern vnd südlich der Douve gesteigert. Nachmittags ritt englische Kavallerie gegen unsere Linien östlich von Mesfines an. Nur Trümmer kehrten zurück. Südlich davon, bei Kruis, angreifende Infan­terie wurde durch Gegenstoß geworfen.

Jm Artois war besonders im Lens-Bogen, sowie in und südlich der Scarpe-Niederung die Feuertätigkeit lebhaft. Bei Frommelles, Nieuve- Chapelle und Arleux vordringende englische Er- kunduugsa-teilnngen sind abgewiesen worden.

Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen:

Gegen die von uns beim Vorstoß westlich vo» Cerny am 10. Juni besetzten Gräben führten die Franzosen gestern 5 Gegenangriffe, die sämt­lich verlustreich im Feuer und Nahkampf scheiterten.

Der Artilleriekampf erreichte nur nördlich vo» Bailly und am Winterberg vorübergehend größere Stärke. In der Ostchampague schlugen bei Tahure nnd Vauquoi französische Erkundungs­vorstöße fehl.

Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls Her­zog Albrecht von Württemberg:

Keine wesentlichen Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

An der Düna, bei Smorgon, Baranowitschi und besonders bei Breczezany und au der Na- rajowka ist die Gefechtstätigkeit lebhafter geworden.

Mazedonische Front:

Zwischen Prespasee und der Ostcerna, sowie vom rechten Wardarufer bis zum Dojrausee zeigte sich die Artillerie tätiger als in letzter Zeit.

Indem an gesteigerter Kampftätigkeit reichen Monat Mai haben auch die Luftstreitkrafte in ihren vielseitigen Aufgaben große Erfolge er­zielt.

Neben dem Kampf von Infanterie-Fliegern bewährten sich besonders die durch Feuerleitung und Beobachtung unentbehrlichen Infanterie- Flieger, deren Leitungen durch die Fesselballon- beobachter wertvoll ergänzt wurden.

Wir verloren im Westen, Osten und auf dem Balkan 79 Flugzeuge und S Fesselballons.

Von den abgeschoffeuen feindlichen Flugzeuge» Ad 114 hinter unseren Linien, 148 jenseits der »glichen Stellungen erkennbar avgestürzt. Außerdem habe« die Gegner 26 Fesselballons emgebüßt und weitere 23 Flugzeuge, die durch uampfeinwirknug zur Landung gezwungen wurde».

Der erste Geueralquartiermeister Ludendorff.

Der deutsche Abendbericht.

Bern«, 12. Juni, abends. <WTB. Amtlich.) A Flandern zeitweilig lebhafter Fenerkampf. Südwestlich von Lens find englische Angriffe im Nahkampf gescheitert. I« übrige« nichts Wesent-

Der österreichische Tagesbericht.

Wien, 12. Juni. (WTB. Amtlich.)

Oestlicher Kriegsschauplatz:

In Ostgalizien neuerliches Anwachsen der feindlichen Artillerie- und Fliegertärigkeit.

Italienischer Kriegsschauplatz:

Die Kämpfe in den Sieben Gemeinden dauerten fort^ Die italienischen Angriffe richteten sich haupt­sächlich gegen den Monte Forno, den Monte Chiesa und die Grenzhöhen nördlich davon. Jm Südteil des Raumes scheiterten sie in den Nachmittagsstunden schon in unserem Geschützfeuer. Auf dem Grenz­kamm fingen unsere Truppen starke feindliche Stöße im Bajonett- und Handgranatenkampf auf. Um Mitternacht brach der Gegner zwischen Monte Forno und dem Grenzrücken abermals mit erheblichen Kräften vor. Sein Beginnen blieb wieder erfolglos.

Sonst an der italienischen Front nichts Neues.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:

Ein italienisches Flugzeuggeschwader belegte D u- razzo mit Bomben. Mehrere Albaner wurden ge­tötet. Der Chef des Generalstabs.

RunSschau.

Berlin, 12. Juni. Aus dem Haag wird der Tägl. Rundschau" berichtet: DerDaily Telegraph" schreibt zur Lage an der Westfront: Wir haben Stellungen genommen, die seit mehr als 2 Jahren umstritten waren und mit allen technischen Mitteln ausgebaut worden sind, sodaß sie als uneinnehmbar gelten konnten. Aber Erfolge müssen nach ihrem praktischen Wert bemessen werden. Wir müssen uns fragen, ob wir nicht bald vor einer zweiten deutschen Verteidigungslinie stehen werden, deren Gewalt wieder ein Jahr ununterbrochener Vorbereitungen in An­spruch nehmen wird, während dessen der U-Bootkrieg monatlich über eine Million Tonnen Laderaum ver­nichtet. Mit den Vorbereitungen zur Eroberung dieser zweiten Linie kann noch gar nicht begonnen werden. Unsere Aufgabe ist es zunächst, uns in dem mit Beton, Stahl und Drahtstücken besäten Gebiet zu behaupten und dieses Gebiet einigermaßen gang­bar zu machen. Vorläufig liegt es unter schwerstem deutschen Artilleriefeuer. Heiße Kämpfe werden noch bevorftehen. Die Abnutzung der deutschen Truppen­masse ist angesichts des mehr und mehr um sich grei­fenden U-Bootkrieges, des Krästeverlusts Frankreichs, und überhaupt angesichts der gegenseitigen Stärke­verhältnisse und mit Rücksicht darauf, daß ameri­kanische Truppen in wirklich großer Anzahl noch nicht ausgebildet, geschweige denn eingetroffen sind, viel zu gering, sodaß man bei nüchterner Abschätzung der bisherigen Erfolge der zweiten Offensive nur von einem örtlichen Erfolg sprechen kann, während die anze Zage uns zwingt, einen durchgreifenden Erfolg ald herbeizuführen. Unsere Heeresleitung wird dies bald von selbst einsehen, sodaß man wohl mit ziemlicher Sicherheit in der nächsten Zukunft auf neue heftige Kämpfe an der Front von Arras bis zur See rechnen kann. Schließlich wird auch ein großer Flankenangriff von der See aus erfolgen. Hier harrt der englischen Hochseeflotte eine große Aufgabe.

Berlin, 12. Juni. In derNorddeutschen Allgemeinen Zeitung" heißt es: Ein Schlaglicht auf das Treiben der feindlichen Agenten wirst eine Notiz, die gegenwärtig durch die neutrale Presse läuft. Sie besagt, daß der Kaiser und Prinz Heinrich von Preußen erhebliche Kapitalien in amerikanischen Werten angelegt hätten. Früher haben solche Agenten in Deutschland bereits das Gerücht verbreitet, gegen England werde mit Schonung Krieg geführt, weil der Kaiser Kapitalanlagen in England habe. Auch der neue steche Schwindel gehört zur täglichen Ar­beit der feindlichen Propaganda. Es wird im großen wie im kleinen weitergelogen.

Berlin, 11. Juni. (WTB.) Die landwirt­schaftlich bestellte Fläche im Gebiet der Militärver­

waltung in Rumänien betrug in den letzten Frie­densjahren 2,70 Millionen Hektar. Sie umfaßt dieses Jahr trotz des Kriegs 2,66 Millionen Hektar, steht also nur um 400st0 Hektar hinter dem Frie­densanbau zurück. Davon sind bestellt mit Weizen und Mais je 1,1 Millionen Hektar, mit Oelfrüchten 80000 Hektar, mit Hülsenstüchten 23000 Hektar. Diese Leistung ist umso anerkennenswerter, als infolge des langen Winters die Frühjahrsbestellung erst Anfang April beginnen konnte. Der Saaten­stand ist fast überall zufriedenstellend.

Bern, 12. Juni. Aus Waldshut wird berichtet: Ein gefährlicher Anschlag gegen die schweizerischen Lonzawerke wurden noch rechtzeitig entdeckt. Un­mittelbar in der Nähe des erst vor kurzem herge­stellten neuen Fabrikgebäudes wurden nicht weniger als 59 Sprengbomben gefunden. Die Fabrikleitung sichert dem Entdecker der Schuldigen eine Belohnung von Mk. 5000 zu.

Nach einer Genfer Meldung macht Frankreich die größten Anstrengungen, um für Rußland und Italien neue Kriegskredite zu bewilligen und durch­zusetzen. Der französische Finanzminister Thierry hat einen Gesetzentwurf eingebracht, der die Bewilligung von 2138 Millionen Franken als Darlehen an ver­bündete Staaten verlangt. Mit den bereits früher bewilligten 3875 Millionen Franken steigen damit die Lasten, die Frankreich für seine Verbündeten übernommen hat, auf rund 6 Milliarden.

Rotterdam, 12. Juni. DerNieuwe Rotter- damsche Courant" meldet aus London: Der Kriegs­berichterstatter Gibbs meldet aus dem englischen Hauptquartier, während der Offensive vor Dpern seien von der Artillerie einer Division allein 180000 Granaten aus Feldbatterien und über 46000 Granaten aus schweren Geschützen abgefeuert worden.

Basel, 12. Juni. DieNeue Züricher Ztg." meldet aus Genf: Man errichtet bei Lyon ein neues geräumiges Militärlager, welches für durch­passierende englische Truppen bestimmt ist. Man schließt daraus, daß in nächster Zeit neue britische Kontingente eintreffen.

Berlin, 12. Juni. Aus Genf wird demBerl. Tagebl." berichtet, daß das erste amerikanische Expeditionskorps für die Westfront nicht 9000, sondern 70000 Mann stark sein solle. Ein ameri­kanisches Geschwader, bestehend aus Torpedoboots­zerstörern und Patrouillenbooten, das mit Entente­streitkräften im Ozean operieren solle, werde er­wartet.

Die am letzten Samstag in England einge­troffenen amerikanischen Truppen bestehen nach den Londoner Berichterstattern der Pariser Zeitungen nur aus Offizieren und einigen hundert Verkehrssoldaten, welche im Einvernehmen mit der englischen Heeresleitung die Vorbereitungen für den Empfang weiterer Truppen aus Amerika in England treffen sollen.

Haag, 12. Juni.Daily Telegraph" meldet aus Petersburg: Es laufen wieder viele Gerüchte um über neue Meutereien in der Armee. Ganze Regimenter haben, da man den Befehl zu einer baldigen Offensive erwartet, Vorbereitungen zur Abreise in die Heimat getroffen. Teilweise hatte man schon Lokomotiven und Eisenbahnzüge beschlag­nahmt. Nur der Ueberredungskunst eines Generals gelang es, die Soldaten vorläufig noch zum Bleiben zu bewegen. Es scheint, daß die Bauern Briefe an ihre an der Front stehenden Söhne gerichtet haben, in denen gesagt wird, daß infolge des An­erbietens eines ehrenvollen Friedens weitere Kämpfe unnötig seien. Jm übrigen stehe die Verteilung des Grundbesitzes bevor. Die Aecker müßten jetzt unbe­dingt bestellt werden, da sonst im nächsten Jahr für Rußland eine Hungersnot zu erwarten sei.