bei der Räumung des französischen Gebiets Ln«» z--sMM».n sandte. ««.> bRern 29. März. (WTB.) Wie der Pariser Berichterstatter des „Seeolo" mitteilt, rührt die Ver- ^ngsamung des Vormarsches der Allnerten rm Westen nicht nur von den wachsenden Gelande- s>bn, eriakeiten, sondern davon her, daß die Deutschs jetzt viel stärteren Widerstand leisten und scharfen Gegenangriffen übergehen.
' Berti», 29. Nov. Wie dem „Berl. Lokalanz." «us Genf mitgeteilt wird, meldet das „Echo de Paris" General Rußki, der als erster sich rückhaltlos der Umsturzpartei angeschloffen habe, werde
allen Bewerbern um den Posten eines Generalissimus vorgezogen. Es sei noch nicht aufgeklärt, ob Alexejew sich ihm unterordnen oder den Abschied nehmen werde.
Buenos-Aires, 29. März. (WTB. Reuter, s Die Ausfuhr von Getreide und Riehl aus Argentinien wurde verboten, um dem Lande die nötigen Vorräte zu sichern.
Berlin, 29. März. (WTB.) Telegrammein verschiedenen Morgenblättern aus den Vereinigten Staaten besagen, daß in den nächsten Tagen eine Mobilisationsordre ergehen solle, die alle Truppen nach den verschiedenen Teilen des Landes verteilen
werde. Dies soll notwendig sein, da man starke Kundgebungen gegen alle Pläne Wilsons, sowie Unruhen in den Jndustriegegenden befürchte, wo infolge der Propaganda für oder gegen den Krieg mit Deutschland bereits das Militär die Ordnung aufrecht erhalten müsse.
Bar Geld in den Kasten zu legen, ist Unsinn und schadet nur. Wer Geld hat, und wäre es noch so wenig, lege es rirw- tragend an. Die beste Anlage ist die Kriegsanleihe des Deutschen Reiches.
nnmichL Bekanntmachungen uns privat-^nZLigen.
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Die Oberamtssparkasse ist bereit, auch für diese Anleihe bie von den Schulen ersammelten Barbeträge, die sich nicht zu einer selbständigen Zeichnung eignen und für welche auch keine Anteilscheine angefordert werden (vergl. das besondere Ausschreiben in diesem Blatt), als Spareinlagen entgegenzunehmen und dieselben zu zweckentsprechender Anlage zu bringen.
Die eingezahlten Beträge werden für jede Sammelstelle in dem für die früheren Einzahlungen ausgestellten oder in einem neuen Kriegssparbuch gutgeschrieben. Für jede Einzahlung ist »cm der Sammelstelle eine Bescheinigung zu erteilen, wozu Formulare von der Sparkasse bezogen werden können.
Die Einlagen bleiben bis zum Ablauf von 2 Jahren nach dem Friedensschluß gesperrt. Während dieser Zeit werden dieselben mit 5 vom Hundert' verzinst. Nach dem Ablauf der Sperrfrist werden die Einlageguthabcn mit Zinsen und Zinses- zinsen durch Vermittlung der Sammelstellen gegen Vorlegung -es Sparbuchs an die einzelnen Einzahler zurückgezahlt oder auf gewöhnliche Sparbücher umgeschrieben.
Die Anmeldung des Sammelergebnisses hätte bei der Sparkasse unter Angabe von Betrag und Zahl der Teilnehmer bis spätestens 15. April zu erfolgen. Einzahlungen (Postscheckkonto Stuttgart Nr. 1604) können vom 30. März an geleistet werden. Dieselben werden auch von den Agenturen der Sparkasse vermittelt. Bereits bestehende Kriegssparbücher wären miteinzu- sendcn. Die aufzustellenden Teilnehmerverzeichnisse bleiben zur späteren Wiederausmittlung der Einzelguthaben bei den Samniel-
Men. Oberamtssparkaffe Neuenbürg.
Ausgabe von Anteilscheinen
für die 6. Kriegsanleihe.
Um für Beträge «Mer 100 die nicht zinsbar angelegt find, die Beteiligung an der Kriegsanleihezeichnung zu ermöglichen, werden von der Oberamtssparkaffe zur 6. Kriegsanleihe
Anteilscheine
in Abschnitte« von 1V, 20 und 50 Mark
jim Nennwert ausgegeben.
Die der Sparkasse hiedurch zusließenden Beträge werden stir ihre Rechnung in Kriegsanleihe angelegt. Die eingezahlten Beträge werden von der Sparkasse mit 5 vom Hundert ver
zinst. Von Ablauf zweier Jahre nach Beendigung des Kriegszustandes ab können die Anteilscheinbesitzer gegen Rückgabe der Anteilscheine unmittelbar von der Sparkasse oder durch Vermittlung ihrer Agenturen deren Einlösung zum Nennwert zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen verlangen, oder die Umschreibung des Guthabens auf gewöhnliche Sparbücher beantragen. Für besondere Fälle behält sich die Sparkasse eine frühere Einlösung vor.
An dieser neuen Zeichnungseinrichtung, zu deren Benützung hiedurch eingeladen wird, kann sich jedermann mit denjenigen Barbeträgen beteiligen, die nicht zur Erwerbung eines Anleihestücks von wenigstens 100 Mark verwendbar sind. Sie eignet sich insbesondere für Kinder, Schulen, Fabrik- und sonstige gewerbliche Betriebe, Vereine usw.
Die Ausgabe der Anteilscheine erfolgt von der Sparkasse gegen Einzahlung der Barbeträge, die in der Zeit vom 30. März bis spätestens 15. April zu geschehen hätte. Hiebei sind Name, Stand und Wohnort des Zeichners anzugeben. Einzahlungen vermitteln auch die in den meisten Bezirksorten aufgestellten Herren Agenten der Sparkasse.
Oberamtssparkaffe Neuenbürg.
Zeichnungen auf die sechste Kriegsanleihe
werden von der
AmultssMrkch Neuenbürg
und ihren Agenturen
von jedermann entgegengenommen.
Neuenbürg
Bekanntmachung.
Der Einwohnerschaft wird zur Kenntnis gebracht, daß
Milchhändler Wentsch seine tägliche Anwesenheit an den bereits eingeführten Haltestellen durch Glockenzeichen
kundgibt.
Den 28. März 1917. Stadtschultheißenamt.
Stirn.
K. Forstamt Hofftet«
Post Teinach.
Verkauf von Linusen««* Nuhbkjtzholj
im schriftlichen Aufftreich am Donnerstag, den 12. April,
vorm. 10'/- Uhr im Rathaus Ne uw eil er «us l Frohnwald, II Bergwald Nadelholz (meist Fichten) 415S Baustangen I., II.', 2190 Hagstangen I. II!., 1650 Hopfenstangen I., ll. Kl., ferner aus I Frohnwald Rm.: Roller I 26V forchene, Rugel 22 tann. und 499 forch. Die forch. Rugel, meist 2 m lang, eignen sich auch zu Kistenholz. Losverzeichniffe versendet unentgeltlich die Geschäftsstelle für Holzverkauf, K. Forstdirektion, Stuttgart.
Forstbezirk Hofstett
Post Teinach.
Eichenstamm- und Beigholz-Vertauf
am Samstag, den 14. April,
vorm. 10'/- Uhr im Hirsch in Neuweiler aus Staatswald l Frohnwald (Hut Agenbach)Rm: birken 1 Prügel, birken und eichen gemischt 16 Anbruch: buchen 344 Scheiterund Prügel-Ausschuß: Nadelholz 505 Anbruch, worunter 286 forchener Prügel-Ausschuß; sowie 6 Eichen mit Fm.: 3,32 V. Klaffe.
Losverzeichniffe über Eichen vom Forstamt, über Beigholz von der Geschäftsstelle für Holz- verkauf, K. Forstdirektion, Stuttgart unentgeltlich zu beziehen.
vom 6men Zäs gelle.
Roman von A. Hottner-Grefe.
(Nachdruck verlwren.)
„Das sind «»eine Gefährten. Immer sie. Nur ük In allen <ien endlose» Jachen nichts anderes, das in oft zum wahnsinnig werden, Jnla."
„llnü andern lägt sich da gar nichts?" fragte ne zaghaft.
Er schüttelte den Kopf.
„Nein"
Frank Welri» ging mit wuchtigen Schritte auc und ab. Jnla saß neben dem Tische un >ah prüfend nach ihm hin. Er mar nie ei weicher Mensch gewesen, nie mitteilsam. Es wa zwischen ihnen eigentlich trotz aller Geschwister hebe oft etwas Fremdes, Unverstandenes. Un >n den Jahren seiner selbstgewählten Einsamkei batte sich dies bei ihm noch verschärft. Abe dieses Telegramm schien den Bann zu brecher chenre begann er zu sprechen, von sich, von seiner Schicksal. Er sprach so bewegt, als sei er gan aucm und rede nur zu sich selbst.
Bo» seine» Kadettenjahren begann er z 'prechen Der spätere Oberst von Risnach halt tangere Jahre hindurch die Militär-Vildungsao »alt geleitet, in welcher er eingereiht morde:
war Elisabeth von Risnach noc gewesen, das kleine schmächtige Din langen, schönen Zöpfen. Sie hatten zu gehabt, und auf den Bälle M schlaft durfte er. ein paar Jahre später, ml , r Fünfzehnjährigen, den Tanz eröffner angefangen. Es war noch hal "E -b-, ,ch°» -t
u da hast du daheim nie ein Wort da
von erwähnt? fragte Iula in eine Pause hineir
Er blieb eine Mi»n,e lang vor ihr stehen.
„Daheim? Was hätt' ich darüber reden sollen, Jnla? Uno mit wein dann? Mit der Mutter? Mein Himmel, die war ja jahrelang tränt und die Verhältnisse waren so kn«pp. Es har ja nie gelangt bei uns. Da ist die Mutter vor lauter Rechnen und Sparen mit der Zeit zu der Ueberzengung gekommen, daß das Beste im Leben eine sichere, ruhige Existenz ist. Die gibt's nur dort, wo man Geld genug hat."
„Daß ihr Mädels euch einmal besonders brillant verheiraten werdet," fuhr Frank Weltin fort, „das hat sie wohl nicht zu hoffen gewagt. Aber ich — ein Offizier — die Leute sagten, ein hübscher, schneidiger Offizier, ich sollte die Familie Herausreißen. Da war unsere reiche Cousine, die Helene, die war ja im Familienrat' schon immer mir bestimmt. Und als ich zum ersten Male als Leutnant heimkam,, da Hab' ich es ohne jede Selbstüberschätzung merken müssen, daß das Mädel recht gern „ja" gesagt hätte zu dem Wunsche der Eltern. Nur daß ich schon die andere im Kopf hatte — das war das einzige Hindernis. Wenn ich neben Helene herging und mich an ihrer Hausbackenheit langweilte, sah ich immer neben der kleinen, dicken, kerngesund aussehenden Cousine das zarte, feine Liefet mit den schönen Augen, mit dem rosigen Mund, der so reizend lächeln konnte. Und dann brachte ich das Wort, das mich an Helene binden sollte, nicht über die Lippen. Die Mutter war damals sehr enttäuscht, Onkel und Tante auch. Helene schmollte in auffallender Weise. Aber man tröstete sich: Ich war ja noch so jung, sollte erst ein wenig austöben: dann würde ich gescheiter sein. Oh, wenn sie gewußt hätten, all die guten, fürsorglichen alten Leute, daß ich schon einen Winter später mich heimlich mit Elisabeth verlobte —"
Sr brach jäh ab. Sein m ageres Gesicht hatte
einen weichen Zug, h.iß ftieg ihm das Blut zu Kops.
„Es hüt's kein Mensch wissen dürfen a: er Liesverhs Mutter." sag:e er dann ruhiger. - „Die war eine stille, geduldige Frau und hing abgöttisch an ihrem Kinde. Der Obern war ei» Tyrann und neigte stark znm Leicmiinn. Auch trank er gern ein paar Gläser über den Durst und dann gab es wusle t-zenen. Gespielt har er oft toll, und das Geld glitt ihm durch die Finger. AVer für Elisabeth war so viel da, daß es eine Oberleutnants-Kaution ergab. Also, da hieß es nun abwarten. Freilich, als dann der Laßwitz ins Haus kam, da wurde auch die Mnrrer schwankend. Das war ein Mensch, mit dein konnte ich es kaum aufnehmc». Ein wunderschöner Mann, so recht ein Künstler. Vom Baker hel- deutsch, aber die polnische Mutter hatte ihn« die Augen vererbt und den rassigen Gcfichtsschnitt und die Hände. Alle Mädels waren rein verrückt in ihn, nur die Liesbeth nicht. Die hatte eher eine Scheu vor ihm, und dann hielt sie an mir fest. Aber er schwärmte für sie. „Madonna" nannte er sie und „seine Heilige". Er war doppelt so alt als sie. Damals schon sechsunddreißig. Eine Leidenschaft war's wohl kaum, die er füllte empfand, eher ein Ausruhen für ihn nach einer ziemlich tollen Lebensjagd. Er war sehr reich, und seine Plastiken — er war Bildhauer — trugen ihm auch noch viel Geld ein. So war's ja kein Wunder, daß er alle eroberte. Er war damals viel bei den Risnachs — der Alte hing an ihm und auch die Frau." —
„Wann ist denn das gewesen?" fiel Iula ein.
„Wann? Im Frühling werden's elf Jahre. Wir waren alle in Wien." —
„Kam Christa denn nicht damals sehr oft in das Haus des Obersten?" fragte Iula. „Du weißt, Mutter und ich mußten nach Meran — Ihr wäret allein hier —" (Fortsetzung folgt.)