Berlin. 26. März. Aus Genf wird demLokal- «nzeiger" gemeldet: Eine Havas-Note bezeichnet Hindenburgs Westfrontpläne als undurchdringlich. Der Mitarbeiter desMatin" hebt den festungs­mäßigen Ausbau der gegenwärtigen deutschen Stel­lungen hervor. Aus Lugano wird demBerliner Tageblatt" gemeldet: Ein Artikel derTribuna" er­mahnt das Publikum zur Ruhe. Das Volk müsse «ber jeder Möglichkeit ins Auge sehen und unbe­schränktes Vertrauen in das Heer und dessen Leitung setzen, denn eine wohl vorbereitete Offensive, wie sie den Deutschen zuzutrauen sei, werde zweifellos an­fangs Erfolge erzielen, aber der Anfangserfolg wird sich in Mißerfolg verwandeln, falls es der Offensive an Kraft fehle, sich bis zuletzt durchzusetzen.

Berlin, 26. März. Aus Stockholm wird dem Lokalanz." gemeldet! Die Reichsduma erließ einen Aufruf an das ganze Volk, besonders an die Land­bevölkerung, worin es heißt: Die Hauptstädte be­ginnen zu hungern. Die Vorräte, die der vor­läufigen Regierung genau bekannt find, reichen nur wenige Tage. Das Heer ist ebenfalls dem Hunger ausgesetzt. Mitbürger, Bauern, eure heilige Pflicht ist, die zu versorgen, die euch von dem verhaßten Joch befreien, damit sie nicht der Hunger wieder in die Arme der Unterdrücker treibe.

Kopenhagen, 26. März. DerPolitiken" wird aus Amsterdam gemeldet: Die holländische Negierung hat soeben das Ansuchen Amerikas, ame­rikanische bewaffnete Handelsschiffe in holländische Häsen einsahren zu lassen, abgeschlagen.

Stuttgart. Zur 6. Kriegsanleihe wird dem Arbeitsausschuß der württ. Presse folgendes Wort zur Verfügung gestellt:Bete und arbeite" heißt ein alter Spruch. Heute heißt es wiederum: arbeite und spare und gib das Ersparte dem Reich, denn das Reich führt dermalen den Kampf um dein und unser aller Dasein. Die Millionen, die draußen ihr Leben einsetzen, müssen ernährt, gekleidet und ausgestattet sein mit all dem, was zum Kamps nötig ist, auch mit Pulver und Blei, mit Kanonen und Granaten. Unsere Seewehr braucht Unterseeboote: jedes einzelne neue Unterseeboot bringt uns dem Sieg und dem Frieden einen Schritt näher. Die Beschaffung all dieser Güter und Kampfmittel erfolgt durch das Hilfsmittel des Geldes. Das erforderliche Geld wiederum wird auf dem Weg der Reichsanleihe be­schafft. Darum muß neben den Hilfsdienst der Arbeit ein allgemeiner Hilfsdienst des Geldes treten. Dieser Hilfsdienst wird geleistet durch das Sparen, durch das Anlegen des Ersparten in Reichsanleihe. Möge das jeder Deutsche erkennen und danach han­deln, damit nicht der Schmerzensschrei, den jetzt vor 400 Jahren Ulrich v. Hutten ausgestoßen hat, heute noch gelte:O freiwillig unglückliches Deutschland, daß du mit sehenden Augen nicht siehst und mit »ffenem Verstände nicht verstehst!"

Finanzminister Dr. Pistorius.

vom Lmeil llas Kelle.

Roman von A. H o t tn e r-G refe.

-ij (Nachdruck verboten)

Mit einer raschen, entschlossenen Bewegung '.rat das einsame Mädchen vom Fenster zurück, ooite eine Handtasche hervor und begann allerlei einzupacken. Dabei flogen ihre Gedanken immer wieder zu dem Manne, der jetzt nach Wien nuir, um sich, wenn irgend möglich, Gewißheit zu verschaffen. Noch nie hatte Jula Weltin es so ries empfunden, daß sie Werner liebte, mit all der heißen Kraft ihrer Seele, wie heute. Und noch nie war sie so weit entfernt gewesen von jeder persönlichen Hoffnung. Wieder ließ sie die Hände ruhen und sah ein paar Augenblicke lang vor sich hin. Hatte sie denn überhaupt je etwas für sich gehofft? Ja. Einmal doch! Das war damals gewesen, als sie Werner Mertens kennen lernte, als Christa noch nicht in seinen Gesichts­kreis getreten war! Damals hatte auch sie ein paar kurze, flüchtige Wochen hindurch von einem glänzenden Glückstraum geträumt. Aber vor der grausamen Wirklichkeit war er rasch zerstoben. Und endlich war ihr heißes Herz, welches früher oft aufgeschrien hatte in einem wilden Schmerz­gefühl, stille geworden. Sie hatte es eben lernen müssen, dasDanebensiehen". Und dann hatte sie es allmählich als einen Ersatz für ein volles Glück genommen, daß das Schicksal ihr vergönnte, in all diesen schweren Jahren neben Werner zu bleiben. Sie wußte, daß er sie hochschätzte, daß sie ihm der beste, treueste Kamerad war. Ja dann und wann schien es ihr, als wäre sie ihm noch mehr. Da waren Stunden gekommen, da sie nebeneinander saßen, arbeitend, studierend, ..send. Rur er und sie ganz allein. Und immer m iren ihre Ideale, ihre Ansichten denselben Weg

M«lW WA

Zeichnet

die 6. Kriegsanleihe und wißt:

daß unser unerschöpfliches Nationalver­mögen Euer Darlehen an den Staat vielfach sichert-

daß der hohe Zinssatz vom Mich vor dem Jahre 1924 nicht herabgesetzt werden kann und darf-

dap der Inhaber dann Zurückzahlung zum vollen Nennwert verlangen kann-

daß jeder Zeichner durch Verlauf oder ,Äe- leihung, wann und wo er will, über das angelegte Geld ganz oder teil­weise wieder verfügen tauu -

daß jede Zeicynuugssielle verpflichtet ist, über die .Höhe der einzelnen Zeich­nungen Stillschweigen zu bewahren-

daß auch der zeichnen kann, der kein bares Geld hat, weil ihm die Darlehnskasfen andere Werte zu günstigem Zinsfuß beleihen -

daß ein günstiges Anleihe-Ergebnis unfern Feinden endgültig die.Hoffnung rauben muß, uns niederzwingen zu können.

Stuttgart. Zur sechsten Kriegsanleihe haben die Neckarsulmer Fahrzeugwerke 1 Milli«, Mark gezeichnet (bisher 3 500000 Mark). Ae Firma C. H. Knorr A.-G. in Heilbronn zeichnete 1'/-Millionen Mark. Bei der Ersatz-Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 123 in Ulm waren bis 20. März durch freiwillige Zeichnungen 130000 Mark aufgebracht. - Die Ersatz-Abteilung des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 49 im Ulm hat bis jetzt die überaus hohe Summe von 550000 Mark gezeichnet. Das Ersatz-Bataillon Nr. 126 in Gmünd in der Kopfstürke von 250 Mann hat schon über 72000 Mark zusammengebracht. Die Fürst­liche Hofkammer in Sigmaringen hat mit Genehmi­gung des Fürsten 1 Millionen Mark gezeichnet. Die Stadt- und Spitalpflege Wiesensteig hat 30000 Mark gezeichnet. Unter Führung des Hauptlehrers Knoll hat die kleine Gemeinde Hausen O/A. Blau­beuren bis heute bereits 33 000 Mark gezeichnet. Durch von Seminarrektor Scheit geleitete Werbe­tätigkeit der Seminaristen in Künzelsau sind im dortigen Oberamtsbezirk in kurzer Zeit 236700 Mk. gezeichnet worden.

Vom Allgemeinen Deutschen Versiche­rungs-Verein a. G. in Stuttgart sind auf die 6. Kriegsanleihe, unter Vorbehalt einer Nachtrags­zeichnung, 6 Millionen Mark (auf die fünf früherer Kriegsanleihen zusammen 33' si- Millionen) gezeichnet worden.

Zeichnungen für die Kriegsanleihe. Die Zuchthausgefangenen in Ludwigsburg haben aus den Ersparnissen ihres kärglichen Arbeitsver­dienstes aus eigenem Antrieb Kriegsanleihe im Ge­samtbetrag von 1800 Mk. gezeichnet, und damit ge­zeigt, daß auch im Zuchthaus warme Herzen fürs Vaterland schlagen.

Stuttgart, 26. März. Im hohen Alter von 88 Jahren ist Generalleutnant z. D. Franz Ludwig von Wagner-Frommenhausen, Inhaber des Eiserner Kreuzes I. Klasse von 1870, hier gestorben.

Vaihingen a/E., 24. März. Ans dem Wochen­markt ist einem Bauern ein Schweinle im Wert von 60 Markabgekauft", aber nicht bezahlt worden. Der Käufer ist mit dem Tierchen unerkannt ver­duftet

Gebt unfern Feinden die Quittung für das abgelehnie Friedensangebot!

Zeichnet mit allem, wasJhr aufbringen könnt, Kriegsanleihe!

WM--

Feldpostbrief

eines schwab. Landsturmmannes an seine Fra«.

Liebe Kathrin der Urlaub ist nun wieder vor- ieber wie Du weißt ich bin glücklich hier ahnkomme bei meiner Kompanie alles fragte wie war's Schorsch Gott sei Dank das Du wieder da bist der

Engländer verd. Kerl hat schon nach Dir

gfragt. Die erste Däg in der Etap habe ich nicht viel Dienst g'habt Druckpunkt gibts jetzt nicht mehr wie Du weißt aber heit haben wir die erste näm­lich Kompanie abg'löst und ich bin jetzt wieder im vorderste Grabe hart am Engländer er laßt uns aber ziemlich in Ruh was mir recht ist denn grad ist Dei Paket ahnkomme wofier ich Dir herzlich

gegangen. Gleiche Veranlagungen, gleicher Ge­schmack, gleiches Streben hatte sie gebunden wie ein festes Band. Manches Mal hatten sie dies beide fast staunend empfunden. Und dann kamen Minuten, wo seine Finger sich innig um ihre Hand schlossen, Minuten, wo die Zeit stille zu stehen schien, wo sie es tief im Innern fühlten, daß sie zueinander gehörten, nicht nur für jetzt, sondern für alle Zeit. Und immer dachte das Mädchen: Ein Augenblick ein Augenblick des Glücks!" Aber wenn sie dann beide aufsahen, lachte Christas Bild aus sie herunter, oder eine der un­zähligen Erinnerungen an die Verschollene, welche Werner und Jula aufgcspeichert hatten in ihrer tiefen Liebe und Zärtlichkeit für dieses Kind, fiel ihnen in die Augen. Und da lösten sich ihre Hände, als hätten sie ein Unrecht begangen. Christas Schatten nahm Gestalt an und drängte sich zwischen sie und behauptete seinen Platz an der Seite des stillen Mannes.

Jula Weltin sah unruhig vor sich hin. Sie prüfte sich scharf. Was war es, das sie heute so gewaltig hindrängte zu dem Bruder? Wirklich nur der Wunsch, sich auszusprechen mit ihm, vielleicht einen Anhaltspunkt zu gewinnen? Oder schlummerte da noch etwas in der Tiefe, etwas, das ihr kaum zum klaren Bewußtsein gekommen war?

Ja, da war etwas in ihr, ein Verdacht, eine Unruhe, eine Angst. Wenn das wahr sein könnte, was Tante Iettchen annahm, wenn Christa wirk­lich Menschen gekannt und mit ihnen heimlich ver­kehrt hatte, von denen sie, Jula und Werner Mertens, keine Ahnung hatten, dann konnte dies zu ganz neuen Anschauungen führen. Und diese neuen Anschauungen mußten Werner furchtbar wehe tun. Wenn es möglich wäre, ihm dieses Weh zu ersparen, dann wollte sie es tun, dann wollte sie allein diese Erkenntnis tragen. Werner aber sollte, wenn es irgend ging, nichts davon

erfahren. An sich dachte sie gar nicht in diesen Minuten scharfer Selbstprüfung, wie sie nie an sich gedacht hatte; aber die Angst um ihn, an dem sie mit einer unendlichen, tiefen und reinen Liebe hing, diese Angst steigerte sich fortwährend. Sie fühlte es fast körperlich: Er ist in Gefahr, er braucht mich. Und deshalb wollte sie heute noch hinaus zu ihrem Bruder.

Die Nacht über mußte sie dann wohl am Liesinghof bleiben. Aber morgen mit dem frühesten wollte sie nach der Stadt zurückkehren, und dann fuhr sie sofort nach Wien.

Sie hatte Johannes Gebhart doch endlich dazu bestimmt, noch am späten Nachmittag, da der Schneefall etwas nachließ, die Pferde vor den Schlitten zu spannen, trotz des ganz außergewöhn­lichen Wetters und trotz Tante Iettens unaus­gesetzter Abmahnungen. Und nun saß sie, wohl- » verpackt in Decken und Pelze, auf dem Vordersitz, dicht neben Johannes Gebhart. Unter der Kappe sah ihr schmales Gesicht sehr blaß hervor.

Der Alte merkte es. Eine Weile war er still, dann sagte er:

Es wird ein hartes Fahren sein jetzt im Finstern Fräulein Jula!"

Ich weiß," entgegnete sie ruhig,aber ich muß es durchsetzen, 's ist für den Herrn."

Dann muß es sein," entschied Johannes Gebhart.Der Herr" das war für ihn bei­nahe ein Lebensinhalt geworden für den Herrn wollte er es in Gottes Namen versuchen.

Sie kamen hinaus aus der Stadt in die weite Ebene. Kein Lufthauch rührte sich. Wie im Traume standen die Bäume in ihrem weißen Festkleid. Ans dem weichen Schnee vernahm man keinen Hnj- schlag der Pferde, kein Streifen der Kufen. N»r das eintönige, leise Gebimmel der Schlittenglocksn tönte, und auch dieses klang schwächer «1« s»»st Wenigsten» schien es Jula so.

Msrtsetzung folgt.)

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bankHda'Blulwm «rißt. Wann i w -erzua! Gestern i unser Leitnant der im Zivil Schulmei -as d'Engländer verwarlaust onser kann Der gar net schier gar 's Herz h i an onser Schwok kemma Han i denkt zsagt das mir wie ond Patrone ond Geld koin Krieg e goht dem 's Geld doch gewinne. Fri gang aus wann n pfeiffadeckel fisch nu dui Herre Englände Beim Vesper Han bespräche lauter Bai Trockne hent und c netto Batza ond Heu Weis unsere Pflicht b'Zeichning aufglegt «auf auf d' Sparkass und für de Bueba r Hof ischt schuldesrei wann i nimer komm z'due hascht. Bhüt grießt Dich herzlich

' Preiserhöhun ! Neichs-Hülsenfruchtst« ! Hülsenfrüchte um 100 ! «höht.

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Eelbstversorger sind Mitglieder. Als Hau : Personen, die in dem : lienangehorige, Dienst ! mäßig vollständig ver: ! stück. Mittag- und Ak Den 24. März

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