anderswo. Der „Nieuwe Courant" setzt hinzu, das; nach den Mitteilungen der Internationalen Landwirtschafts-Instituts in Rom die Weizenernte irr Kanada im Jahre 1916 45307000 Zentner gegen 102415000 Zentner im Jahre 1915 betrug und in denVer. Staaten 165 358000 Zcnter gegen 275 251000 Zentner im Vorjahr.
New - Nork, 10. Jan. Die unerledigten Aufträge des Stahltrusts beliefen sich Ende Dezember auf 11547000 Tonnen gegen 11059000 Tonnen im Vormat und 7 806 000 Tonnen im Vorjahre.
Württemberg.
Stuttgart, 12. Dez. Der schon im November des letzten Jahres angekündigte Wechsel im Kabinett des Königs ist nunmehr Tatsache geworden. Mit dem heutigen Tag hat der bewährte bisherige Kabinettschef des Königs, Staatsminister a. D. Freiherr von Soden sein Amt niedergelegt und an seinen Nachfolger, Frhr. Konstantin von dl e u- rath, zuletzt Botschaftsrat in Konstantinopel übergeben.
Stuttgart, 10. Jan. In Anwesenheit des Königs ist heute vormittag im Lindenmuseum die Gründung des deutschen Auslands-Museums zur Kunde des Auslandsdcutschtums und zur Förderung deutscher Interessen im Ausland erfolgt. Der Ehrenvorsitzende, Kultminister Dr. v. Habermaas, teilte in seiner Begrüßungsansprache mit, daß der Kaiser als Ehrenförderer dem neuen Museum beigetreten sei und daß das württ. Kultministerium aus einem ihm zur Verfügung gestellten Fonds dem Museum 100000 Mk. überweisen werde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Werk im künftigen Frieden wachsen möge als ein dauerndes Zeichen dafür, daß das Volk sich bewußt hinter seine Söhne in der Fremde stelle. Pros. Dr. Uhlig-Tübingen, gab eine Darlegung der Zwecke und Ziele des Museums, das eine Sammelstelle der Bestrebungen zu Gunsten des Auslandsdeutschtums und der deutschen Interessen im Ausland werden will. In dieser weiten Ausgestaltung trete der Plan als eine von den Bundesstaaten, deren Fürsten und Regierungen und vom ganzen deutschen Volk geförderte Einrichtung ins Leben. Nach einer Reihe von Begrüßungsansprachen übergab Kommerzienrat Zilling-Stuttgart dem neuen Museum, für daß jetzt insgesamt 558000 Mk. als Beiträge cingegangen sind, eine reichhaltige Produktensammlung des Württ. Vereins für Handelsgeographie. Der Redner stellte die Zustimmung der Versammlung zur Gründung des Museums fest. Der König als Schutzherr des Auslandsmuseums hielt sodann eine Rede, in derer den Vertretern der deutschen Regierungen für ihr Interesse an dem neuen Werk dankte und sich allen Worten und Anschauungen der Redner anschloß. Es sei immerhin eine große Tat, daß man mitten im Weltkrieg zu einein derartigen Werke des Friedens habe schreiten können, dem eine blühende und große Zukunft gebühre. Ich glaube, fuhr der !
Roman von S. Hillger.
DerKriegalsFriedensstifter
47; (Nachdruck verboten.)
„Ach, Papa, das ist ein so herrlicher, großartiger Mensch; für den sich ausopfern zu dürfen, müßte allein schon als ein hohes Glück gelten!"
Der Amerikaner pfiff leise durch die Zähne. „Armes Kind," dachte rr, „steht es so um dich? Bin ich dazu übers Meer gekommen, um mein Kind krank an Leib und Seele heimzubringen?"
Laut sagte er : „Du scheinst Steinberg sehr zu verehren, und ich will zugeben, daß er ein ehrenwerter, guter Mensch ist. Aber er gehört zu denen, Mabel, die nichts vor sich bringen. Vielleicht ist er in seinem Beruf doch nicht so tüchtig, wie wir es für selbstverständlich halten. Es muß doch einen Grund haben, daß es ihm nirgend gelingt. festen Fuß zu fassen."
„Er ist nicht so raffiniert wie die anderen, Pa! Daran liegt's! Schenke ihm dein Wohlwollen, lasse es ihn beständig fühlen, und du wirst das Wagnis, ihn in deinem Kontor anzu- steüen, nie bereuen!"
„Möglich, warum auch nicht! Du magst recht haben. Dem Anschein nach ist es also dein Wunsch, daß Steinberg und die Kinder uns nach Amerika begleiten?"
„Ja. Aber auch die Frau soll mitkommen!"
Der Vater machte große Augen. „Ich habe dich wohl nicht recht verstanden?"
Mabel hatte so lange an ihrem kostbaren Perlenarmband herunigebastelt, bis der Verschluß sich öffnete und auf ihren schoß glitt. Durch eine ungeschickte Bewegung von ihr fiel « aus den Kies. Reich bückte sie sich und hob es auf. Das Blut war ihr ordentlich zu Kopf gestiegen dabei.
König fort, daß wir nunmehr, wo, so Gott will, das neue Jahr uns den Frieden bringen wird, stolz erhobenen Hauptes und frohen Mutes in die Zukunft blicken dürfen, und daß wir aus dem vaterländischen Werk des Auslands-Museums reichen Segen und große Werke des Friedens erwarten dürfen. Es wird viel Geduld und Fleiß erfordern bis nach dem Friedensschluß alle jäh zerstörten Verbindungen wieder ausgenommen sein werden und neue sich anknüpfen lassen. Aber daß es gelingen wird, dafür bürgt unser deutscher Name und ohne Selbstüberhebung wiederhole ich das Wort eines Vorredners: Ich bin stolz ein Deutscher zu sein und wir alle sind es! (Lebhafter Beifall.) Kultminister v. Habermaas dankte dem König für feine ermutigenden Worte. Zu Ehrenvorsitzenden des Reichs und der Bundesstaaten wurden für das neue Museum gewählt: Reichskanzler von Bethmann- Hollweg, die Staatssekretäre Zimmermann, Dr. Helfferich und Sols, sächs. Ministerpräsident Dr. Beck preuß. Kultminister v. Trott zu Solz, bapr. Kultminister v. Knilling, Ministerpräsident Dr. Freiherr v. Weizsäcker und Kultminister.v. Habermaas. In den Vorstand wurden gewählt: Ministerialrat Dr. v. Marquard, Konsul Wanner, Pros. Dr. v. Blume und Prof. Dr. llhlig, Verlagsbuchhündler v. Halem- Stuttgart. "
Stuttgart. Als ein Zeichen der Zeit fei erwähnt, daß beim Zeugnisamt Stuttgart zum Aushang von auswärtigen Standesämtern im Jahr 1916 696 Aufgebote eingelaufen sind, gegen 579 i. I. 1915. In Friedenszeiten bewegten stctz die Zahlen zwischen 2400 und 2500.
Stuttgart, 12. Jan. Die 39 Jahre alte Taglöhnersehefrau Berta Klein von Pforzheim entwendete ihrem Hausbesitzer, einen; Zigarrenfabrikanten mehrere Kisten Zigarren in; Wert von 177 Mk. Die vorbestrafte Angeklagte erhielt eine Gefängnisstrafe von 4 Monaten.
Die Obstkernsammlung in Württemberg ist nunmehr als abgeschlossen zu betrachten. Es wird gebeten, von; 20. Januar ab keine Obstkerne mehr an die Hauptsammelstellen Stuttgart, Ulm und Heilbronn einzusendcn.
Honau. Wieviel Bucheln in unseren Wäldern gesammelt werden konnten, beweist der andauernd volle Betrieb der hiesigen Oelmühle. Bis gegen Weihnachten wurde Tag und Nacht Oel geschlagen und jetzt noch geht die Arbeit täglich bis Mitternacht weiter, und doch handelt es sich hier nur um den Brucheil von Buchest;, der den Sammlern in eigener Hand verblieben ist.
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Enzklösterle. Hauptmann Eduard Hudelmaier, im Jns.-Reg. Nr. 180, früher Forstamtmann hier, ist mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet worden.
„Vollkommen, Pa! Oder glaubst du, daß Steinberg ohne seine Frau je Ruhe und Glück finden könnte? Dazu liebt er sie doch zu tief und treu. Ich war böse gegen Dora, aber gern will ich sie um Entschuldigung bitten und ihr begreiflich machen, daß sie zu Mann und Kindern zurückkehren muß."
„Nein, Mabel, so groß und selbstlos deine Handlungsweise mir erscheint, rate ich doch: Laß , die Hand davon! Eheleute müssen ihre Zerwürfnisse allein ausfechten. Es tut nicht gut, sich da hineinzumischen. Frau Dora konnte nicht mehr, die Last war ihr zu schwer geworden, darum ist sie gegangen. Steinberg wird verstimmt und ungemütlich gewesen sein, de; andere schmeichelte und lockte, bot ein glänzendes Leben. So ist es gekommen. Vielleicht kehrt sie von selbst zu ihm zurück, und er verzeiht ihr. Das wäre die beste Lösung."
„Ich möchte ihn so gern vollkommen glücklich wissen", sagte Mabel leise, mehr für sich.
„So lieb hast du ihn lag es dem Vater auf den Lippen, doch er besann sich. Hier durfte diese delikate Angelegenheit nicht weiter besprochen werden. Zum Glück kam der Diener jetzt auch hierher und bot Erfrischungen, die auch gern genommen wurden.
Dem Amerikaner war das Vergnügen gründlich verdorben, doch hütete er sich, dies zu zeigen. Und als man später Landsleute traf, wurde auch Mabel lebhafter und schien ihren Herzenskummer zu vergessen.
Dora aber konnte sich von dem Zwischenfall nicht erholen, und was Dittner auch aufbot, sie zu zerstreuen und abzulenken, so offenbar man ihrer Schönheit huldigte, sie blieb ernst und blaß, es war, als habe eine harte Hand den Frohsinn von ihren Zügen gelöscht.
Lange vor Schluß des Festes fuhr sie nach ihrer Pension. Bittner gab ihr das Geleit. Dann
N euenbürg. Der Maschinengeivehrscharfschütze Wilhelm Stengele von hier wurde für bewiesene Tapferkeit bei den schweren Sommekämpfen mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.
Neusatz. Unteroffizier EmilKübler, (Sohn der Regine Kübler Witwe hier) im Jnf.-Regt. Nr. 125, erhielt für Tapferkeit vop. den; Feind nebst der Silbernen Verdienstmedaille nun auch das E is er ne Kreuz !I. Klasse. .
Neuenbürg. Die Kgl. Generaldirektion der Posten und Telegraphen teilt mit, daß es sich empfiehlt, Tauchbootbriese spätestens bis Mitte Januar zur Post zu geben.
Neuenbürg, 13. Jan. Ein gemeinschaftlicher Erlaß des Evangelischen Konsistoriums und des Evangelischen Oberschulrats, sowie eine Bekanntmachung der Ministerialabteilung für die höheren Schulen treffen Bestimmungen über die Behandlung der vierten Jahrhundertfeier der Reformation in; Religionsunterricht und Geschichtsunterricht der evangelischen Volksschule, Fortbildungs- und Sonntagsschule sowie im evangelischen Religionsunterricht der höheren Schulen.
Calw, 10. Jan. Die Diphtherie ist im Abnehmei; begriffen, aber noch nicht erloschen. Um einer Ausdehnung vorzubeugen, fand sich gestern Medizinalrat Dr. Härlin-Neuenbürg zu einer Besprechung mit den hiesigen Aerzten, dem Stadtvorstand und den Schulvorständen zusammen, wobei eingehende Vorsichtsmaßregeln zum Beschluß kamen. Als Hauptherd der Ansteckungsgefahr wurde die Ansammlung von Kindern bei der Butter- und Milchabgabe bezeichnet. Hunderte von Kindern sind hier dichtgedrängt beieinander und verbreiten den Ansteck- ungsftoss weiter. Sehr wenig Unterstützung finden im allgemeinen die Aerzte bei den Eltern. Die Krankheit sucht man auf alle mögliche Weise zu vertuschen, damit keine Anzeige zur späteren Desinfektion der Wohnräume erfolgt. Begreiflicherweise wollen sich dieser Maßregel hauptsächlich die Geschäftsleute nicht unterziehen, da Nachteile für das Geschäft befürchtet werden. Das Stadtschultheißenamt erläßt dringende Mahnungen und Vorschriften an die Einwohnerschaft, damit die Krankheit nicht weiter um sich greifen soll.
Dieser Tage bildete sich in Pforzheim eine neue Bergwerkgesellschaft unter der Firma „Süddeutsche Gold- und Silberbergwerkgesellschast mit beschränkter Haftung in Pforzheim". Die Geschäftsführer sind Ingenieur Willibald Näher und Kaufmann Hans Helmling in Pforzheim. Das Stammkapital ist vorerst nur 20000 Vermutlich handelt es sich um Wiederaufnahme alter Erz- und Silberstollen im nahen württembergischen Schwarzwald, die seinerzeit als unlohnend eingestellt wurden.
Vermischtes.
Allerlei Unsauberes. Ein junger Verbrecher namens Iahnke, in der Berliner Verbrecherwelt als „Regensburger Max" bekannt, verstand es
kedrte er zur Gesellschaft zurück, unterhielt sich hier und dort über geschäftliche Interessen und blieb bis zuletzt.
12. Kapitel.
Dora konnte Mabels Angriff nicht verwinden.
Ob Mabel wohl so widerstandsfähig gewesen wäre, Mann und Kinder, sowie den Haushalt zu versorgen, und dann, müde gearbeitet, stnnden- >> lang feine Handarbeit zu machen, wobei die Sehnsucht nach ein wenig Abwechselung und Erholung das Herz durchglüht?
Nein, Mabel hätte versagt. Aber sie war auch ein Kind des Glückes, nicht vorbereitet auf den Kampf mit dem Leben.
Tausend andere Frauen, jedoch aus bürgerlichen Kreisen, leisteten dasselbe, was Dora fertig- gedracht. Sie trugen mit stiller Würde ihr Los, ohne viel Wesens davon zu machen, denn die Zeit war schwer, und der Mann auf die Hilfe seiner Frau angewiesen.
Um sich abzulenken, griff sie nach einem Zeitungsblatt. Da stand mit großen Lettern:
„Die Antwortnote des Zaren ist auch heute noch nicht eingetroffen, doch liegt die Hoffnung nahe, daß man in Rußland noch in letzter Stunde darauf bedacht fein wird, es nicht zum Aeußersten kommen zu lassen."
Gelangweilt legte Dora das Blatt aus der Hand. Sie nahm sich nicht einmal die Mühe, über das Gelesene nachzudenken. Wäre doch Bittner erst da!
Er kam, als hätten ihre Gedanken ihn gerufen. Er war nicht so lebhaft, nicht jo von stolzem Glücksbewußtsein durchdrungen wie sonst; Lora achtete aber in ihrer inneren Bedrängnis nicht darauf.
(Fortsetzung folgt.)
V
von einem Berliner < zufällig zusanunengetros ungen in 14 Tagen 85 in wenigen Tagen mit ß das Geld verjubelt war, i Au dem verabredeten L Kriminalschutzmann festc Verbrechen war Jahn Irrenhaus gesteckt wo wieder in eine Irren« wohl der richtige Ort i
XricgsZahi
„vor einem Jahr"
13. Oesterreichisch-unga:
Englische Angri zurückgeschlagen.. — arabischen Grenze.
14. Cetinje, die Hau;; von österreich-unga An der bessarabisc! holte Durchbruchs: schwersten Verluste;
Berlin, 13. Jan. melden, der römische A Balkanunternehmc stellen und nur nock Pfänder zurückzuhalten Rom, 13. Jan. sterium teilt mit: 3 gegen die Veröffentlich weagefallen sind, kann in der Nacht vom 11 „Regina Marguerita" gestoßen und gesunken sich in wenigen Minu Zereißungen des Schiff Schiff mit dem Bug Mann, die sich an l meisten in die Tiefe g dem Schiff. Ungüns Rettung der Ueberlebe immerhin 270 geborgen Mandant des Schiffs den Vermißten. Auß Schiffsverlusten ist >kei
Förderung der
l. Die Reichsste abteilung, schreibt unt
„Die Bestrebung Dauer des Krieges zu fahrungen recht befrie' nicht absehen läH, w ferner auch nach dein Jahre hinaus ein Hl notwendig, mit aller ! von Gemüse für die herigen Umfang erha wird. Zu diesem Zw
1. Alle geeignete worden sind, müssen, willig entschließen, mi Bundesrats über die ( 1915^4. April 1916/2 1916 S. 236 und 83- werden.
Ans die Bekam: preisen für Kleingärt S. 234) wird hingew Nutzung der „Zentral) Berlin IV. 8, Behrens Bezug von Sämereien
2. Alle geeignet reiten. Diese Vorder; tung des Bodens zehrende Gewächse in Düngung zu bestehe
3. Die Beschaff noch größere Schwier lichen Schritte werde; °Die Sämereien sind :
4. Die Düngemi
6. Besondere B
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