Neuenbürg. >

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Fernsprecher Nr. 4

Neuenbürg, Freitag den 22. Dezember 1916

74. Jahrgang.

Telegramm des WMMn Gros M deu ,MMer".

Großes Hauptquartier, 21. Dez., <WTB.)Aurti. Westlicher Kriegsschauplatz:

Front des Generalfeldmarschäüs Kronprinz Rupprecht von Bayern:

Nördlich von Arras wurden englische Abtei­lungen, die in unseren vordersten Graben nach starkem Feuer eingedrungen waren, durch Gegen­stoß hinausgeworfen.

Auf beiden Sommeufern begünstigte klare Sicht die Kampftätigkeit der Artillerie, die in einzelnen Abschnitten sich zu großer Heftigkeit steigerte.

Westlich von Billers-Carbonnel brachen Garde­grenadiere nnd ostpreußische Musketiere in die durch wirkungsvolles Feuer stark zerstörten feind­liche» Stellungen und kehrten nach Sprengung einiger Unterstände mit 4 Offizieren und 26 Mann als Gefangene, sowie einem Maschinengewehr be­fehlsgemäß in die eigene Linie zurück.

In zahlreichen Luftkampfen und durch Ab­wehrfeuer büßte der Feind im Sommegebiet 6 Flugzeuge ein.

Front des deutschen Kronprinzen:

Bei zumeist geringem Artilleriefeuer keine Jnsarttenetätigteit größeren Umfangs.

An der Aisnefront wurden mehrere franzö­sische Patrouillen zurückgewiesen.

Oeftlicher Kriegsschauplatz:

Front des General-Feldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:

Zwischen Düuabnrg und Naroczsee nahm zeitweilig der Geschützkampf bedeutend zu. An­griffe russischer Abteilungen nordöstlich von Go- duzischki und nördlich des Dryswjatysees schei­terten verlustreich.

Am Stochod, nördlich von Helening» versuchte der Russe vergeblich, deutscher Landwehr Boden zu entreißen, die vor einigen Tagen in die eigene Stellung eingezogen war.

Front des Feldmarschalls Erzherzog Josef:

Viermaliger russischer Ansturm bei Meste- canesci, auf dem Ostufer der goldene» Bistricz, brach an der Widerstandskraft österr.-ungarischcr Bataillone zusammen. Weiter südlich wurde der Gegner aus einigen Postensteüungen zurück­getrieben.

Balkan-Kriegsschauplatz:

Front der Heeresgruppe des Generalfeld­marschall von Mackensen:

In der großen Walachei verstärkte sich das Artilleriefeuer im Gebirge.

Die Dobrudschaarmee warf den Feind aus einigen Nachhutstellungen.

Mazedonische Front:

Deutsche Jäger hielten die vielumkämpften Höhen östlich von Kawalowo im Cernabogen gegen starke russische Angriffe.

Der erste Generalquartiermeister Ludendorff.

Der deutsche Abendbericht.

Berlin, 21. Dez. abends. (WTB. Amtlich.) Außer Artilleriefeuer in einzelnen Abschnitten aus keiner Front größerer Kampfhandlungen.

D-mSschmr»

Wir treten zum dritten Mal nacheinander in das heilige Weihnachtsfeft ein und lauschen der himmlischen Friedensbotschaft, derweilen das Reich umbraust ist vom Sturm eines Krieges, wie ihn die Welt an Größe und Härte noch nie gekannt. Wir lauschen der Friedensbotschaft voll Sehnsucht, aber ohne Zagen. Sie erklang nur denen, die eines guten Willens sind. Unsere Feinde aber sind es nicht. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als im Sinne des Kanzlerwortes auszuharren, zum Frieden entschlossen, zum Kampfe bereit. Umso inniger gedenken wir unserer Brüder im Felde, die fern von der wärmenden Heimat mit dem traulichen Lichterglanz treue Wacht halten in Eis und Schnee auf all den weiten Fronten, wo sie mit ihrer Brust Haus und Herd, Weib und Kind schirmen, zum äußersten entschlossen. Ihnen gilt in dieser Stunde ein heißer Dankesgruß, ihnen das Gelöbnis, daß wir uns ihrer Treue und Tapferkeit würdig er­weisen wollen, indem wir auch zu Hause restlos die Pflicht gegen Kaiser und Reich, König und Vaterland erfüllen.

Der Kaiser selbst hat dieser Tage mehrmals auf württembergischem Boden geweilt und am letzten Sonntag unserem König einen Besuch abgestattet. Die Bevölkerung hieß den sieggekrönten Kriegsherrn der deutschen Heere, unseren Führer in dieser Zeit schwerster Prüfung, herzlich willkommen. Wir wissen, wie sehr der Kaiser gerade unsere schwäbi­schen Trupven draußen schätzen gelernt hat, wie oft er ihnen hohes Lob spendete. Besonders dank­bar zeigte sich die Bevölkerung dafür, daß der Kaiser den Feinden die Gelegenheit bot, der Stimme der Vernunft und Menschlichkeit zu folgen nnd in Beratungen einzutreten, wie dem nutzlosen Menschen- morden und der heillosen Wertevernichtung ein Ende zu machen sei. Aber unsere Feinde wollen, worüber eigentlich kein Einsichtiger sich hätte täu­schen dürfen, noch nichts von Frieden hören. Die englische Regie klappt vorzüglich. Man müßte blind sein, um nicht zu sehen, wie von London aus die Fäden an den Puppen in Paris, Nom und Petersburg gezogen werden. Zuerst mußte der neue russische Minister des Auswärtigen Pokrowsky gleich bei seiner Vorstellung vor der Duma mit den schroffsten Ausdrücken die von den Mittelmächten gebotene Friedenshand zurückschlagen. Für ihn handelt es sich um nichts als einen Verblüffungs­versuch des in den letzten Zügen liegenden Deutsch­lands. Dann kam Briand an die Reihe. Mit einigen gereisten Sätzen, ähnlich wie sie Lloyd George von sich gab, suchte er zunächst womöglich die Üebergabe der deutschen Note durch die Neu­tralen ganz zu verhindern. Es war ein glattes Nein und obendrein noch Hohn und Spott, was wir und unsere Bundesgenossen zu hören bekamen. Die alten Phrasen von der preußischen Militär­kaste nnd der deutschen Friedensgefahr lebten wie­der auf. Besonders einfältig mutet die Briand'sche Redensart, daß Deutschland seit 40 Jahren diesen Krieg gewollt habe. Nur ein Narr kann so unbe­lehrbar sein nnd sich den einfachsten geschichtlichen Wahrheiten so blind verschließen. Aber, selbst ge­linde ausgedrückt, bleibt uns als Ergebnis der gegnerischen Aeußerungen nur das Wort Thassos übrig:Du brichst vergeblich viel, um zu versagen, der andre hört von allem nur das Nein." So geht der Krieg denn weiter. Die Engländer haben auch die Mittel für die Aufmunterung ihrer Bun­desgenossen zur Hand, indem sie kurzweg einen neuen Ergänzungsetat für ihr Heer einbrachten, und so tun, als ob dieses nunmehr von 4 auf 5 Mil­lionen Mann vermehrt werden sollte. Das ist na­türlich ein Bluff! Bei uns glaubt niemand daran, und V 'and hat aus der Schule geplaudert, indem er England rühmte, weil es 1'/- Millionen Sol­daten an die Seite seiner Bundesgenossen stelle. Das sind noch lange keine 4, geschweige 5 Millionen.

Aber auch die Franzosen zeigen aller Welt, daß sie den Krieg jetzt erst recht von neuem beginnen wollen. Sie haben ihren Generallissimus Joffre kalt gestellt und ihm in dem Artilleriegeneral Ni- velle einen Nachfolger gegeben, der in Zukunft den Sieg ausschließlich mit Hilfe des Geschützseuers ge­winnen will. Einige Erfolge hat er bis jetzt er­zielt, aber er wird sich wohl bald wundern, wenn er sieht, daß wir auch im Trommelfeuer gleiches mit gleichem vergelten können. So bedauerlich der Verlust an wahrlich teuer erkauftem Boden vor Verdun und die Gefangennahine schöner Regimenter durch die Franzosen auch ist, eine strategische Bedeutung liegt darin nicht und unsere Stellung ist keineswegs ernstlich erschüttert.

LngMchLFrieSensbeSIngungen".

Haag, 21. Dez. (Privattel.) Der bekannte Welt­reisende und diplomatische Mitarbeiter des englischen Auswärtigen Amts Sir Harry Jonstone schreibt in denDaily News" über die bestehenden Friedens­möglichkeiten und die Friedensbedingungen, zu denen sich England und die Entente verstehen könnten. Er kommt dabei zu folgendem Schluß: Wäre es uns möglich, einen vollständigen Sieg zu erringen, dann wäre es leicht, die Zentralmächte so zu bestrafen, wie sie es verdienen, aber nnt einem derartigen Aus­gang kann man nicht rechnen. Falls Deutschland daraus besteht, Belgien oder einen Teil Frankreichs zu besetzen oder zu beaufsichtigen, bleibt kein anderer Weg offen, als weiter zu kämpfen, und wenn Eng­land dabei verbluten sollte. Sonst wären aber vielleicht folgende Bedingungen möglich: Rückgabe von Belgien und der besetzten Teile Frankreichs; Deutschland und England zahlen je 100 Millionen Pfund Schadenersatz und als Unterstützung für den Wiederaufbau des zerstörten Eigentums. Für Eng­land bedeutet diese Ausgabe nur die Kriegskosten von 20 Tagen. Ferner: Rußland erhält alles zurück, was es verloren; ein unabhängiges Polen wird ge­bildet, dem weder Littauen, noch der ruthenische Teil von Galizien angehören sollen. Letzteres wird mit der Ukraina verbunden. Rußland erhält sodann freie Fahrt durch die Dardanellen auf Grund eines Abkommens mit Bulgarien und Rumänien. Serbien, Montenegro und Rumänien werden wieder geräumt nnd erhalten von den Zentralmachten und den drei großen Ententemächten Schadenersatz für die erlittenen Verluste. Italien erhält das Trentino und das Protektorat über Albanien und vielleicht die Insel Rhodos, sowie den Dokekanesos und Zypern. Ost- asrika wird an Deutschland zurückgegeben, das sich außerdem am türkischen Besitz schadlos halten darf und dazu freie Hand erhält. Diese Bedingungen, sagt Jonstone, sind zwar keine idealen, besonders nicht für Kanzleistrategen, und falls Deutschland sie ablehnt, kann man sie znrückziehen. Immerhin wäre es nach englischer Auffassung möglich, aus- Grund solcher Bedingungen den Krieg zu beenden. (Anm. d. Red.: Wenn wir vorstehenden Artikel auch in unser Blatt übernehmen, so geschieht dies nur, um zu zeigen, wie man sich in England die Friedens­bedingungen zurecht legt.)

Württemberg.

Stuttgart, 20. Dez. In einer fünfstündigen Nachmittagssitznng hat die Zweite Kammer heute die Beratung der Ern äh rungs fragen zu Ende geführt. Im Einlauf befand sich eine Anfrage des Abg. Westine per an den Minister des Innern wegen Haussuchungen infolge Verbreitung eines nicht zensierten Wahlaufrufs bei der Landtagsersatz­wahl Heidenheim. Abg. Vogt (V) betonte den Standpunkt seiner Partei und nahm seinen in der Kommission abgelehnten Antrag, für sämtliche Heu­lieferungen an die Heeresverwaltung einen Preis festzusetzen, der dem vor der Beschlagnahme bezahlten