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Bcstklluiigcnchmcn alle Post- ansiallcn und Postboten und in Neuenbürg die Austräger jederzeit entgegen.

1° 261

Der EnztSler.

Anzeiger kür Sas Lnzlal unS Umgebung.

Amtsblatt für Sen OberamtsbLAirk Neuenbürg.

Erscheint täglich, mit Ausnahme Ser Sonn- unS ZeMage.

Neuenbürg, Dienstag den 7. November ISIS.

Anzeigenpreis: die einsxalt. Zeile 12 H für auswärts 15 A bei Ausknnftserteilung durch d.Geschäftsst.20A Reklame-Zeile 30^. Bei öfterer Aufnahme entsprechender Nachlaß.

Schluß der Anzeigen- Annahmo 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr. 4

74. Jahrgang.

TelkMMt des Wolff'schk« Kiiros M -knAMier".

lsiroßes Hauptquartier 6. Nov. (WTB.) Amtlich. Westlicher Kriegsschauplatz:

Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rnpprecht von Bayern.

In der Dauerschlacht an der Somme war der 5. November wieder ein Großkampftag erster Ordnung. Engländer und Franzosen haben mit sehr bedeutenden Kräften und unter Einsatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewal­tigen Stoß gegen die Front der Armee des Ge­nerals v. Below geführt. Die unter den Be­fehlen der Generale Freiherr von Marschall, ». Deimling und v. Garnier stehenden Truppen verschiedener deutschen Stämme haben uner­schütterlich Stand gehalten und dem Feinde eine schwere Niederlage bereitet. Teile des Straßburger Korps, des sächsischen und Badener Kontingents, Berliner, Hanseaten, sowie das Meininger Infanterieregiment haben sich beson­ders ausgezeichnet. Auf der ganzen, fast zwanzig Kilometer breiten Angriffsfront von Le Sars bis Bouchavesnes haben die verbündeten Gegner größte blutige Verluste erlitten und, abgesehen von einem örtlichen Gewinn am Norvteil des St. Pierrc-Vaast-Waldes, nichts erreicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Linie Vor­dringen konnte, wurde er sofort wieder hinaus geworsen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unserer Hand. Nordöstlich von Le Sars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maschinengewehre eingebracht.

Bei Soissons wurde der Angriff einer schwachen französischen Abteilung abgeschlagen,

Front des deutschen Kronprinzen:

Rechts der Maas im Abschnitt Hardemont heftige Artillerie- und Handgranatcn-Kämpfe.

Oestticher Kriegsschauplatz:

Front des General-Feldmarschaüs Prinzen Leopold von Bayern:

Keine wesentlichen Ereignisse.

Front des Generals der Kavallerie Erz­herzog Karl:

Die Kämpfe im Toelgyes-Abschnitt, sowie zwischen der Altschanz- und Bodzapaß-Straße dauerten ohne wesentliche Aendcrung der Lage an.

Südwestlich von Predeal gewannen wir die Höhe La Omu und machten südöstlich des Roten- turmpasses weitere Fortschritte.

Beiderseits der Zurduck-Paß-Straße wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen.

Balkan-Kriegs süMUütN;:

Nichts Neues.

Ter erste Gencralquartiermeister Ludendorff.

Berlin, 6. Nov. (GKG.) Zum heutigen Tagesbericht: Nördlich der Somme im Raume Wischer der Straße Albert und Bouchavesnes haben we Franzosen am Sonntag abermals zu einer großen Angriffsschlacht angesetzt. Der Versuch ist Uwes vollkommen gescheitert. Daß hier die Absicht oes Gegners vorlag, unsere Front zu durchbrechen, wird^unter anderem schon dadurch erwiesen, daß , er cheinh hinter der Infanterie Kavalleriemaffen Bereitschaft hielt.

Der Reichstag ist bis zum 13. Februar 1917 vertagt worden. In der letzten Sitzung vor der Vertagung bestätigte Staatssekretär Dr. Helfferich, daß die Allerhöchste Kabinettsordre, durch die der Reichstag vertagt wird, die Klausel enthält, daß der Zusammentritt der Budgetkommission auch während der Vertagung erfolgt. Damit habe die Regierung den Wünschen des Reichstages Rechnung getragen. Im übrigen sei die Vertagung bis zum 13. Februar 1917 aus zwingenden Gründen der Geschäftsführung und der Leitung des Reiches erfolgt. Wenn irgend­welche Ereignisse einen früheren Zusammentritt des Reichstages wünschenswert erscheinen ließen, so habe der Kaiser jederzeit die Möglichkeit, den Reichstag früher einzuberufen. Der Antrag auf Vertagung wurde gegen die beiden sozialdemokratischen Stimmen angenommen.

Dank des Reichskanzlers an die Presse. Die Bedeutung der Presse für die Unterbringung der Kriegsanleihen ist wiegerholt schon hervor­gehoben und von berufener Stelle anerkannt worden. Um den Erfolg der letzten Kriegsanleihe hat sich der Verein deutscher Zeitungsverleger ganz besonders bemüht. Aus die Uebersendung des hierauf bezüg­lichen Materials hat der Reichskanzler unterm 28. Oktober an den Vorsitzenden des Vereins, Dr. Faber in Magdeburg, die nachstehende Zuschrift gerichtet: Für.die- mir namens der Vereins der deutschen Zeitungsverleger vor Abschluß der Kriegsanleihe- zeichnungcn mitgeteilten Belagstücke über seine um­fassende Werbetätigkeit sage ich Ihnen verbindlichsten Dank. Zurückblickend aus den jetzt feststehenden glän­zenden finanziellen Erfolg, bin ich mir bewußt, in wie hohem Maße das Gelingen von der Mitarbeit der Presse abhing. Deutschland kann aus diese aus­gezeichnete Leistung seiner Presse, an der die hin­gebende Tätigkeit Ihres Vereins hervorragenden Anteil besitzt, stolz sein. Mit der vorzüglichsten Hochachtung bin ich Euer Hvchwohlgeboren ergebenster Bethmann-Hollmeg." Diese Anerkennung der be­rufensten Stelle bestätigt und ergänzt in erfreulichster Weise die freundlichen Worte, mit denen der Reichs- schatzsekretür Gras Rödern bei der Einbringung des neuen Zwölsmillionenkredits im Reichstage und der Präsident des Reichsbankdirektoriums, Dr. Haven- stein, in der letzten Sitzung des Zentralansschuffes der Reichsbank der Verdienste der Presse um den Erfolg der 5. Kriegsanleihe gedacht haben.

Rotterdam, 4. Nov. Aus London wird ge­meldet, daß es sich hcrausstellt, daß der Verfasser von zwei Aussehen erregenden Artikeln imObserver" Winston Churchill ist. Er sagt n. a.:Wie stehen die Dinge? Deutschland hält den Druck auf einer 1000 Meilen langen Front aus und wird nicht ge­zwungen, ernstlich zurückzugehen. Deutschland hat noch zahlreiche Reserven, die hinreichen dürsten, auch für die nächsten Jahre seine Armee ungeschwächt im Felde zu halten. Während Deutschlands Munitions­fabriken die Armee ausreichend versorgen, verfügt Deutschland noch über ungeheures erbeutetes Material. Der wirtschaftliche Druck wird Deutschland auch nicht zwingen, die Waffen nicderznlegen, wenn auch das Volk sich nach Frieden sehnt. Deutschland ist immer noch die mächtigste unter allen kriegführenden Mächten. Es wäre erfreulich, wenn gewisse Kreise in England das zngebcn würden. Man könne Hindcnburg alles zntrauen. Sind die englische Heeresleitung und die Admiralität auf alles vor­bereitet, was Deutschland plant?

Berlin, 6. Nov. Mit der vor kurzem gemel­deten Versenkung des englischen kleinen Kreuzers nahe der irischen Küste belaufen sich die Gesamt­verluste der englischen Kriegsflotte seit Ausbruch des Krieges nach Mitteilungen, die von unterrichteter Seite derTelegraphenunion" zuge­

gangen sind, auf 501550 Tonnen. In dieser Ziffer nicht inbegriffen sind die Verluste an Hilfskreuzern, Kanonenbooten, Zerstörern und O-Booten; es handelt sich dabei ausschließlich um Linienschiffe und Kreuzer. Vom Gesamtbestand der englischen Flotte sind 14 Proz. an Linienschiffen, 30 Proz. an Panzer­kreuzern und über 14 Proz. an geschützten Kreuzern verloren. Hiervon kommen 39 Schiffe mit ins­gesamt 443500 Tonnen auf Rechnung der deutschen Seestreitkräste, der Rest verteilt sich ans unsere .Verbündeten und auf Unfälle allgemeiner Art. Ver­gleichsweise kann daraus hingewiesen werden, daß der Gesamttonnengehalt der französischen Flotte an Linienschiffen und Kreuzern bei Ausbruch des Kriegs 497 457 Tonnen betrug, während die Gesamtwasier- verdrängung der italienischen Flotte mit allen Kriegs- sahrzeugen zusammen überhaupt nur 335700 Tonnen ausmachte. Die englischen Verluste an Torpedo­booten betragen 50 Schiffe mit etwa 41500 Tonnen, an O-Booten etwa 26.

Wien, 6. Nov. DerWiener Allg. Ztg." wird aus Graz gemeldet: Am letzten Tage der neunten Jsonzoschlacht sind nicht weniger als 20 italienische Jnfanteriebrigaden angesetzt gewesen, d. h. 130- bis 150000 Mann. Die blutigen Ver­luste der Italiener waren ganz ungeheuer.

Württemberg.

Ltutlgari, 6. Nov. Außer dem König, der sich bekanntlich mit 3000 Mark an der Spende für den allgemeinen Marineopsertag beteiligt hat, hat die Königin eine Gabe von 1000 Mark der Samm­lung überwiesen.

Heilbronn, 6. Nov. Die Sammlungen am Marineopfertag haben hier gegen 25000 Mark ein­gebracht.

Tübingen. Vom Sonntag den 12. Nov. ab finden im Museum-Saal Tübingen die weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele zu Gunsten der Kriegswohlfahrt unter Leitung und Mitwirkung der berühmten Christus- und Judasdarsteller Gbr. Fast­nacht aus Bayern mit 200 Mitwirkenden statt. Wenn in dem Dorfe Oberammergau alle 10 Jahre die.-Passioasschauspiele aufgeführt werden, so ist dies ein Ereignis, welches aus allen Gegenden und Ländern die Zuschauer lockt. Aber nicht jedem ist es vergönnt, sich an dieser einzigartig religiösen Darbietung zu ergötzen. Darum ist es zu begrüßen, daß sich eine Gesellschaft die Aufgabe gestellt hat, die Oberammergauer Passionsspiele in den weitesten Kreisen zugänglich zu machen.

Ulm, 6. Novbr. Dem Generalleutnant z. D. Gras von Pfeil und Klein-Ellgnth, Chef der prenß. Landgcndarmerie, vordem Kommandeur der 27. (2. Kgl. Württ.) Infanteriedivision, früher in Ulm, wurde der Charakter als General der Artillerie verliehen.

Ulm, 6. Nov. Am Freitag fiel auf dem hie­sigen Bahnhof ein in Schcmmerberg aufgegebener Reisekorb wegen seines Gewichtes aus, weshalb er geöffnet wurde. Er enthielt lt.Ulmer Ztg." zwei gerauchte Schweine, die sofort beschlagnahmt wurden.

Lage des württ. Holzmarkts, lieber die augenblickliche und künftige Lage des Holzmarkts in Württemberg gibt Forstmeister Schinzinger- Hohenheim imLandw. Wochenbl." folgende, für Holzproduzenten und Holzhändler gleich interessante Ausführungen: Es ist kein Zweifel, daß wir auch in diesem Winter wieder mit einer fortschreitenden Erhöhung der Nutzholzpreise zu rechnen haben, trotzdem die Ueberschreitung der Landespreise beim Nadclstammholz zurzeit schon über 50 Proz. be­trägt. Voraussichtlich wird aus diesem Grunde die Staatsforstverwaltung, wie im Vorjahre, ihre Einschlagsziffer erhöhen, eine Maßregel, die ebenso der Holzversorgung des Landes, als der Ausnützung