der günstigen Holzpreise gibt. Bon Nadelholz in erster Linie gesucht ist die Fichte, in allen Stärken für Heereszwecke sowie zur Papiererzeugung, von Laubholz Esche, Birke und glatte Buchen von 30 cm Durchin. an aufwärts, letztere zu Gewehrschästen. Diese Laubhölzer sollten, da die Heereslieserungen meist mit sehr kurzen Terminen vergeben werden, so bald als möglich angeboten werden. Mindestlänge des Buchenstammholzes 2 Meter. Buchen mit rotem Kern gelten bei der Staatsforstverwaltung, wenn der Kern nicht mehr als M des Durchmessers ausmacht, als normal. Die Erlöse für Buchenstammholz bewegen sich zwischen 30 und 60 Proz. über den vorjährigen Erlösen. Die Aussichten für preiswerten Absatz von Eichenstammholz sind günstig, da die Möbelindustrie Leben zeigt und die Lager vielfach geräumt sind. Immerhin wird es sich einstweilen noch empfehlen, nennenswerte Eichenhiebe erst nach sicher gestelltem Absatz zu vollziehen. Weißbuchen- Ahorn- Ulmen- Pappel- Erlenstamm- holz und Rugel sind begehrt. Beim Brennholzeinschlag sollte von vornherein auf weitgehendes Angebot von Stockholz zur Hebung des Brennholzmangels abgehoben werden.
Slus StaSt, Bezirk unS Umgebung.
Neuen bü rg. Feldwebelleutnant Alfred Kun zi, - Landw.-Jnf.-Reg. Nr. 119, 9. Komp., erhielt am 31. Oktober, dem Todestage seines Vaters, das Eiserne Kreuz.
W aldrenua ch. Reservist Richard Klink im Res.-Jnf.-Regt. Nr. 247, 9. Komp., wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
Neuenbürg. (Lichtbildervortrag.) Leutnant Henke, der zu seiner Heilung in Wildbad weilt, hatte die Liebenswürdigkeit, den hiesigen Einwohnern wieder wie voriges Jahr einen Lichtbildervortrag zu Gunsten des Roten Kreuzes zu halten. Die Kriegsausstellung, die am Nachmittag im „Bären" der Besichtigung zugänglich war, zeigte vielen die Kampfmittel, die im heutigen Völkerringen angewendet werden und die von Hrn. Leutnant Henke in eingehendster Weise gegebenen Belehrungen gaben Aufschluß über die Handhabung derselben. Der Vortrag, der in selbsteigenen Aufnahmen viele Szenen aus dem Kriegsleben gab, brachte neben dem so vielen Ernsten und Düstern doch auch manche Bilder, die den unverwüstlichen Humor unserer Feldgrauen wiedergeben und zeigen, daß auch draußen Gemütlichkeit und Frohsinn ihre Stätte finden. Für uns in der Heimat, die wir meist nur von ernsten, schweren Vorstellungen beherrscht sind, hat dies etwas Befreiendes. Das schöne Ergebnis (etwas über 70 ist für Kriegswohlfahrt eingegangen) und der Dank der ausmerk-
Oer Spion.
Uttes fürs Vstei-lancl.
Erzählung von Hanns Kurb tlj (Nachdruck verbot-eng
„Verzeihung, ich habe bereits das Geg^iteil gesagt."
Albert stand ziemlich bestürzt an der Tür und zog verlegen an seinen Schnurrbart.
„Na, gut. Führen Sie Herrn Danielowitsch in den Salon!"
Sie klappte ihre Schreibmappe zu und stand auf.
Ihr Gesicht glühte.
Bevor sie das Zimmer verließ, preßte sie die Hände aus das Herz und seufzte leise.
„Ich muß es ihm sagen," murmelte sie.
Dimitri hatte seinen Pelz abgelegt und zupfte seine Krawatte zurecht.
„Ah, meine Teuerstei"
„Guten Tag!"
„Papa ist nicht da? Eigentlich freut mich das. Um so mehr, als ich nach so langer Abwesenheit endlich wieder das Glück habe, dich . . ."
„Bitte!" fuhr Bianka auf. „Sie wissen, Herr Danielowitsch, daß ich Ihnen verboten habe, mich zu duzen."
„Bianka I"
Bestürzt sah Dimitri sie an.
Dann schürzte er die Lippen verächtlich.
„Nein, das ist ja Unsinn, mein Täubchen. Hier hört's kein Teufel! Wo ist dein Vater?"
Bianka stampfte mit dem Fuße wie ein ungezogenes Kind.
„Herr, ich . . ."
„Aber Liebste, hast du denn wirklich alles schon vergessen? Komm mal her, Täubchen, und gib mir den üblichen Kuß!"
Er griff nach ihr, aber Bianka war schneller.
samen Zuhörer lohnten die Mühe des verehrten Redners, die Hr. Oberamtmann Ziegele noch besonders in warmen Worten würdigte.
Der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns- Erholungsheime sind in letzter Zeit u. a. noch nachstehende Stiftungen zugegangen: VereinigteDecken- fabriken Calw Mk. 5000: Georg Möhrlin, Ravensburg Mk. 5000: Stuttgart-Berliner Versicherungs- Aktiengesellschaft Stuttgart Mk. 5000: Müller u. Schweizer, Stuttgart, Mk. 1000.
Das Pflügen vor Winter ist von großem Einfluß auf die Fruchtbarkeit des Ackers. Der Landwirt, der seine Felder ungebrochen über Winter liegen läßt, mißachtet gleichsam seine besten Freunde, die Naturkrüste, und erschwert sich die Herrichtung des Feldes im Frühling. Die Bearbeitung des Bodens ist nur Mittel zum Zweck. Sie will nur die Naturkräfte unterstützen und ihre Wirkung ermöglichen, nämlich den Boden in jenen Zustand zu versetzen, in welchem das Samenkorn ein gutes Bett und die Pflanze alle Bedingungen zu einem freudigen Wachstum vorfindet.
Wenn der Boden über Winter ungebrochen liegen bleibt, so vermögen weder Luft, noch Feuchtigkeit und Wärme und besonders nicht der Frost in die tieferen Schichten desselben einzudringen. Ein solcher Boden trocknet im Frühjahr schlecht ab: er kann erst spät bearbeitet werden und bearbeitet sich vielfach auch schlecht. Insbesondere gilt das von allen mehr schweren und bündigen Bodenarten. Das zwecklose Liegenlassen der Stoppelfelder bis zum Frühjahr kann dem Landwirt nur zu großem Schaden gereichen, denn mit jedem Tage längeren Liegenbleibens des Stoppelfeldes vermehren sich nur die Schwierigkeiten, Nachteile und Kosten der weiteren Kultur. Das Pflügen vor Winter trägt dann ferner auch zur erfolgreichen Bekämpfung des Unkrauts bei. Der Boden wird reicher an auf- nehmbarer Pflanzennahrung, er wird lockerer und mürber: die Winterfeuchtigkeit' wird dem Boden erhalten und das Unkraut mit Erfolg bekämpft. Durch das Pflügen vor Winter wird im Frühjahr an Zeit gewonnen und die Einsaat kann rechtzeitig erfolgen. Benütze daher der Landwirt die Tage, welche im Spätherbst noch die Pflugarbeit zulassen, recht emsig und sei er eingedenk des alten Sprichworts: „Vor Winter gepflügt ist halb gedüngt."
Kein Kartoffelmangel. Nach der Schätzung eines Mitarbeiters der „Köln. Volksztg." wäre ein Kartoffelmangel trotz der geringen Ernte nicht vorhanden. Der Mindestertrag wird auf 600 Millionen Zentner, also pro Kopf der Bevölkerung auf 10 Zentner berechnet. Da aber die Winterkartoffelernte nur für 8 Monate (Oktober—Juni) zu reichen braucht, so ist auf den Kopf der Bevölkerung nur
„Gut," lachte er, doch klang es gekränkt. „Wo ist dein Vater? "
„Ausgefahren."
„In der Fabrik?"
„Ich weiß es nicht!"
„O, das ist schade. Ich hätte ihn gern gesprochen. Habe neue Sachen mitgebracht. Sag' mal, der neue Herr ist wohl schon im Dienst?"
„Oberleutnant Binder? Ja, er ist draußen im Werk."
„Ein schöner Mann?" fragte er, seine Augen fest auf Bianka gerichtet.
Das Mädchen schwieg.
„lind welche Abteilung."
„Für Rußland, erzählte mir Papa."
„Und ich?"
Bianka zuckte die Achseln.
„Ich bin wohl ausgeschaltet? Ja? O, nein, wo euere, Dimitri geht nicht! So leicht nicht!"
„Ich kümmere mich nicht um Papas Dispositionen."
„So? Ach was! Bisher wußtest du aber sehr genau Bescheid. Er war schon bei euch, kennt dich der Oberleutnant?"
„Ja," entgegnete sie trotzig.
Er blickte sie fest an.
„Bianka!" Drohend klang es, und seine Hand hob sich. „Du kennst mich. Ich bin leidenschaftlich, aber ich kann auch hassen. Nimm dich in acht!"
Bianka zitterte. Das glühende Auge des Mannes, in dem die wilde brutale Gewalt seiner Rasse steckte, schreckte sie.
Und doch wollte sie sich von der unheimlichen faszinierenden Macht des Mannes befreien, der ihr im innersten Herzen verhaßt war, sie litt unter dem unsagbaren Einfluß dieser glühenden, flackernden Augen.
„Komm her," sagte er barsch.
ein Bedarf von 4 Ztr. nötig, wenn ein Schwund von 40 Pfund mit in Rechnung gestellt wird. 260 Millionen Zentner würden für die Bevölkerung reichen sodaß neben der menschlichen Ernährung noch 37 g Millionen Zentner für andere Zwecke verblieben.
Kreis Er st ein (Elsaß), 3. Nov. Noch selten hat die Kartoffelernte in unserem Kreis so viele und so vorzügliche Kartoffeln eingebracht wie dieses Jahr. Ebenso zufrieden ist man mit den eingeholten Tnr- lipsen, von denen einige Stück 10—15 Kilogramm gewogen haben.
Billige Kartoffeln kann der Magistrat von Neudamm der bedürftigen Einwohnerschaft zur Verfügung stellen. Er macht bekannt, daß der Rittergutsbesitzer Lnndrat a. D. v.d. Orten in hochherziger Weise 10000 Zentner Speisekartoffeln zum Preise von 3 Mk. für den Zentner zu liefern zugesagt habe. Der Magistrat wird diese an bedürftige Familien gegen Vorweisung des Kartoffelabgabe-Scheines in Mengen von 1 Zentner zum Selbstkostenpreis abgeben.
Keine Nährhefe. Gegen ein unter der Bezeichnung „Nährhefe" von der weltbekannten Löwenbrauerei in München in den Handel gebrachten, vielgekauftes Präparat wird jetzt sowohl vom Verband deutscher Brauereihefe-Trocknungs-Austalten als von dem bayerischen Zentrumsabgeordneten Dr. Schlittenbauer scharf Stellung genommen. Das Präparat habe mit Nährhefe nicht das mindeste zu tun, sondern bestehe aus den bei der Fabrikation eines Hefenextraktes gewonnenen Rückständen, denen Geschmackszutaten hinzugefügt seien. Das Präparat weise neben einem Eiweißgehalt von nur 19 Prozent fast zur Hälfte, nämlich zu 43 Prozent, Wasser auf.
Baden-Baden, 6. Nov. Rentner A. E. Tkicr- gärtner, eine durch verschiedene gemeinnützige Stiftungen bekannte Persönlichkeit, hat den: 14. Armeekorps sein auf der Friedrichshöhe gelegenes Hosgut Annaberg mit dem gesamten toten und lebenden Inventar und allen Vorräten im Wert von über 800 OM Mark als Geschenk überwiesen, und zwar soll aus demselben für Kriegsbeschädigte und erholungsbedürftige Mannschaften, die dort Genesung und ihrem Können entsprechende Beschäftigung finden, ein Erholungsheim geschaffen werden.
Die Reichsstelle für Druckpapier macht bekannt, daß auf die am 30. Juni 1915 für maschinenglattes, holzhaltiges Druckpapier, zum Druck von Zeitungen bestimmt, geltenden Preise für 100 Kilogramm Rollenpapier ein Aufschlag von-15 Mark und für Formatpapier ein solcher von 17 Mark zu zahlen ist. Das bedeutet gegenüber den bisherigen Preisen eine weitere Erhöhung von 33 Prozent oder gegenüber den Friedenspreisen eine Erhöhung des Zeitungsdruckpapiers von fast 150 Prozent. (Wohin das führen soll, steht fest: es bedeutet den Ruin für kleinere und mittlere Zeitungen, bemerkt die Sigmaringer Volkszeitung.!
„Nein ich komme nicht! Es muß doch gesagt werden. Ich will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben!"
Dimitri lachte schneidend.
„Du willst nicht?"
„Nein, ich will nicht! Und ... ich bin die Ursache, weshalb für Ihren Posten ein anderer Herr ausersehen wurde. Geben Sie fick >nie Mühe! Ich will nmsts mehr mit Ihnen gemein haben, Herr Danielowitsch!"
„Aber Täubchen, das klingt beinahe ernst! Ist es so?"
„Ja, es ist so ! Geben Sie mich frei» ich kan» die Ihrige nie sein!"
„Ist das dein letztes Wort?"
,-Ja."
„Und wenn ich dich zwinge, Mädchen? Wenn ich es aller Welt sage, daß dein Vater ein Spion ist, der . . ."
„Herr. . .1"
„Ach was, und wenn ich das alles sage, was ich weiß, daß dein Vater hier in Krakau eine geheime Gesellschaft unterhält, die nichts weiter will, als das polnische Reich wieder erstehen zu lassen» wenn ich ihn als Verräter brandmarke?"
„Dimitri!" schrie Bianka auf.
„Soll ich das alles sagen? Material habe ich genug, mein Kind, 0 ja, ich habe viel, viel Material. Nun?"
Das Mädchen rang die Hände.
„Dimitri, zwingen Sie mich nicht, ich kann nicht! Ich liebe Sie nicht!"
„Nicht? Und meine Küsse, deine Schrvxre, sie waren nur Lüge und Betrug? O, du . - - - Katze, du . . . Schlange l Und deine Besuche btt mir ? He ? Des Nachts um eins oder zwei ? He -
„O Himmel." Das Mädchen sank auf einen Stuhl und weinte.
(Fortsetzung folgt.)