theken zulässig sein. Ferner kann sür Kapitalschulden die Bewilligung einer Zahlungsfrist mehrfach erfolgen, für Zinsen und Nebenleistungen wird jedoch nur einmal Zahlungsfrist gewährt. Auch die Zwangsversteigerung kann aus den Antrag des Schuldners für die Dauer von 6 Monaten verschoben werden, auch wenn die Bestimmung einer Zahlungsfrist abgelehnt worden war. Eine andere Bekanntmachung des Bundesrates schützt die heimkehrenden Kriegsteilnehmer vor einem für ihr wirtschaftliches Fortkommen schädlichen Zugriffe ihrer Gläubiger. Auf Antrag des Kriegsteilnehmers kann 6 Monate Zahlungsfrist gewährt werden und auch die Zwangsvollstreckung kann auf 6 Monate verschoben werden.
Württemberg.
Stuttgart. Frhr. Georg von Wöllwarth- Lauterburg vollendete am 12. Juni auf seinen: Wohnsitz Schloß Hohenraden das 80. Lebensjahr, nachdem er, wie der „Schwüb. Merk." berichtet, .erst kürzlich eine ernste Krankheit überstanden hat. Dem Jubilar wurden Glückwünsche aus weiten Kreisen dargebracht. Frhr. v. Wöllwarth sieht auf eine reiche Lebensarbeit zurück. Als Landwirt ist er bekannt durch die musterhafte Bewirtschaftung seiner Güter und durch sein öffentliches Wirken als langjähriger Vorsitzender des 2. Gauverbands und in anderen Vereinigungen. Seit 1870 gehörte er ununterbrochen der Ständeversammlung an als ritterschaftlicher Abgeordneter erst zur II., seit 1906 zur I. Kammer; eines ihrer angesehensten und bedeutendsten Mitglieder, hat er in den beiden Häusern an den Beratungen stets lebhaften und hervortretenden Anteil genommen. Ein heson- deres Feld feiner landständischen Tätigkeit waren seit einer Reihe von Jahren die Verkehrsfragen und namentlich die Bestrebungen auf eine weitere Vereinheitlichung des deutschen Eisenbahnwesens. Eine Zeit lang, 1881—87, hat Frhr. v. Wöllwarth als Abg. des 10. württ. Wahlkreises auch dem Reichstag angehört: an den Kämpfen jener Jahrzehnte um die Reichspolitik hat er in vaterländischer Gesinnung regen Anteil genommen.
Stuttgart. Der Pfingstverkehr war seit vielen Jahren nicht mehr so flau wie Heuer. Das kühle Regenwetter der letzten Tage hatte die Lust zu Ausflügen jedermann benommen, so daß der Verkehr aus den Eisenbahnen nicht einmal denjenigen gewöhnlicher Sonntage erreicht hat. Erst am Pfingstmontag setzte dann dank der beginnenden Aufheiterung wieder ein lebhafterer Verkehr ein, der sich jedoch meist aus die nächste Umgebung beschränkt hat. Der ziemlich starke Urlauberverkehr hatte in der Hauptsache schon am Samstag eingesetzt. Eines sehr zahlreichen Besuchs hatte sich namentlich am Pfingstmontag die Kriegsausstellung zu erfreuen.
Gmünd, 13. Juni. Graf Zeppelin fuhr gestern abend kurz vor 8 Uhr mit einem feurigen Rappengespann vor dem hiesigen Bahnhof vor. Er kam in Begleitung seiner Gemahlin von Hohenroden, wo er den Freiherrn Georg von Wöllwarth-Lauterburg zu seinem 80. Geburtstag beglückwünscht hatte. Dem Grafen wurden stürmische Huldigungen dargebracht.
Nürtingen, 7. Juni. Die Mehl- und Kartoffelversorgung des Bezirks Nürtingen ist lobenswert. Wir hatten zu Friedenszeiten kein besseres Brot als gegenwärtig. Kürzlich wurden in Rumänien 350000 Eier gekauft, die um 15 Pfg. das Stück in der Stadt abgegeben werden.
Ans StaSI» Bezirk unS Umgebung.
/X Herrenalb, 13. Juni. Das Eiserne Kreuz II. Kl. erhielt Musketier Otto Keller von Gaistal (Res.-Jnf.-Reg. 126), Sohn des Holzhauers Karl Keller.
Neuenbürg, 13. Juni. Zur Pflanzengattung der Rosazeen gehört der Weißdorn mit seinen dornigen Sträuchern und Bäumen mit den beerenartigen Früchten. Während bei uns der Weißdorn — Hagedorn — Mehldorn — in zahlreichen Abarten zu Hecken benutzt, das harte Holz auch zu Drechslerarbeiten Verwendung findet, wird er in Südenropa häufig der wohlschmeckenden Früchte — welschen Misteln — wegen kultiviert. Ueber die Verwendung der Früchte des Weißdorns zur menschlichen Nahrung wird bei uns in nächster Zeit eine amtliche Mitteilung zu erwarten sein; man schone daher die Weißdornhecken und unterlasse das Zurückschneiden solcher.
Calw, 9. Juni. In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien erstattete Baurat Groß-Stutt-
§ gart ein Referat über seine Untersuchung der Wasseranlage und des Wasserwerks. Er hält die Aufstellung einer Reservepumpe im Elektrizitätswerk und eine neue Rohrleitung vom Bischoffbrunnen sür notwendig. Bezüglich der Erweiterung des Wasserwerks ist er der Ansicht, daß die Stadt nun einen Anschluß an die Schwarzwald-Wassergruppe finden könne, da die Gruppe neue Quellen ausgekauft habe und an die Errichtung eines 2. Pumpwerks gehen wolle; es seien noch mehrere Gemeinden auf dem Wald, die um Anschluß nachgesucht hätten. Ein Anschluß an die Schwarzwaldgruppe bringe für die Stadt die beste Lösung, da sämtliche höheren Stadtteile mit Wasser versorgt werden können. Wenn ein Anschluß nicht erreicht werden könne, dann müsse auf die Kentheimer Quelle zurückgegriffen werden. Die Leitung bis zum Elektrizitätswerk kann mit natürlichem Gefälle ausgeftihrt werden und stelle sich auf ungefähr 30000 Mk. Die Kollegien beschlossen die Aufstellung einer Reservepumpe und eine Anfrage an die Schwarzwaldwassergruppe um die Möglichkeit eines Anschlusses.
Aichelberg, 7. Juni. Gestern tagte unter dem Vorsitz des Herrn Schultheiß Frey von hier der Gesamtverwaltungsausschuß des Gemeindeverbands der Schwarzwaldwasserversorgung. Vertreter waren von sämtlichen 50 Gemeinden, die an die Wasserleitung angeschlossen sind, anwesend. In der Hauptversammlung wurden hauptsächlich die Wahlen vorgenommen, der Bericht über die Rechnungsergebnisse der Voranschläge 1912/15 erstattet und nach Abhör der Jahresrechnung 1913 dem Rechner Entlastung erteilt. Schirltheiß Frey hier wurde einstimmig wieder zum Vorstand gewählt; als Stellvertreter Schultheiß Mast-Neuweiler. Verbands-Rechner ist wiederum Stadtschultheiß Müller-Neubulach. Dein engeren Ausschuß gehören die Ortsvorsteher von Fünfbronn, Zwerenberg, Altensteig-Dorf, Würzbach, Mafienbach und Schwarzenberg an. Genehmigt wurden ferner noch der Anschluß der Stadtgemeinde Nenbulach an die Wassergruppe. Nach Erledigung der Tagesordnung ergriff Regierungsrat Binder das Wort, betonte anerkennend das harmonische Zusammenarbeiten des engeren Ausschusses mit dem Gesamtverwaltungsausschuß und dankte insbesondere dem Vorstand und dem Rechner für ihre eifrige, uneigennützige Tätigkeit. —
Pforzheim, 12. Juni. Die Stadtverwaltung hat eine Denkschrift über die Kriegsfürsorgemaßnahmen herausgegeben. Wir entnehmen daraus die Mitteilungen über die Schlußsumme für den 1. April 1916 mit 6454944 Mk., die sich wie folgt zusammensetzt: Reichsgesetzliche Kriegsunterstützung 2737789 Mark, Zuschuß des Lieferungs-Verbandes hierzu 905772 Mk. (darunter rund 106500 Mk. die die Stadt als Mehrleistungen an die Gemeinden des Amtsbezirks zu zahlen hat), städtische Barunterstützungen 1824620 Mk. Mietzuschüsse, die seit dem 1. September 1915 unmittelbar an die Vermieter bezahlt werden, 129051 Mk. Küchen- und Naturalien- auftvand 857710 Mk. Die Zahl der staatlichen Unterstützungsfälle betrug 10977, der städtischen 5761 (4888 sür eingezogene Männer, 873 für Söhne).
Kriegstagebuch 1H1415.
Juni 1915.
12. Bei Nieuport und Dixmuiden Artilleriekämpfe. Ebenso bei Arras und Hebuterne. — Kuze im Sturm genominen. Russische Angriffe bei Bolimow ohne Erfolg. — Sieniawa wiedergenommen. Mlynisca genommen: Tysimenica, Tlumacz und die Höhen bei Olesza genommen. Einmarsch in Bessarabien.
13. Schwere französische Niederlage zwischen Lie- vin und Arras beiderseits der Lorettohöhe und auf der Front Neuville-Roclincourt. — Fortschreitender Angriff nordwestlich Szawle. — Vorgehen der Armee Mackensen zwischen Czer- niawa und Sieniawa in einer Breite von 70 Kilometer und Stürmung sämtlicher russischer Stellungen auf der ganzen Front. 16000 Gefangene. — Bei Otty türkische Erfolge. — Italiener bei Plava über den Jsonzo zurück-
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vermischtes.
Maulbronn, 7. Juni. Ein 16 Ztr. schwerer Farcen aus dem hiesigen Farrenstall wurde hier durch einen Metzger geschlachtet, nachdem er vorher durch einen Schuß aus einer Mehrladepistole ins Hirn rasch getötet worden war.
Reilingen bei Schwetzingen, 8. Juni. Kaum beginnen die Kirschen zu reifen, da stellen sich auch traurigen Folgen der Unvorsichtigkeit ein. Eine
Schülerin von hier, die auf Kirschen Wasser getrunken hatte, starb unter großen Schmerzen.
Jetzt gilt es, das Kreuz anzuziehen. „Es sollt' halt aus sein", heißt die bekannte Rede. Ja, wer wäre denn nicht froh, wenn der mörderische Kampf einmal zu Ende wäre und unsere Söhne und Väter wieder heimkümen. Aber zum Friedernachen gehören mindestens zwei und diesmal ein ganzes Dutzend. O, ja wir können jeden Tag Frieden haben. Wir dürfen nur Elsaß-Lothringen mitsamt dem halben Rheinland den Franzosen geben, unsere Kolonien und Schiffe den Engländern ausliefern, unseren Handel und unsere Industrie kaput machen lassen und auf Deutschlands Zukunft ein für allemal verzichten. Dann ist morgen Friede. Aber wer will das? Was Hilst uns denn die schöne Rede: „es sollt' halt Friede sein". Ob es uns lieb ist oder nicht, dieser Krieg muß durchgekämpft werden, bis wir Sieger sind. Unsere Gefallenen sollen nicht umsonst gestorben sein und unsere Feinde sollen sich hüten, noch einmal so ruchlos über das arbeitsamste und friedliebendste Volk herzufallen. Wir wollen den Sieg und den Frieden. Und weil wir noch nicht so weit sind, müsserr wir eben das Kreuz anziehen. Wir müssen unsere Arbeit tun, so gut wir irgend können, auf dem Feld und in dem Stall, in der Werkstatt und iir der Fabrik, im Kontor und iin Arbeitszimmer, und zwar nicht bloß unsere Arbeit, sondern auch noch die Arbeit derer, die nicht da sind, und dabei darf es kein Wimperzucken, kein Weh und kein Ach geben. Wir müssen entsagen! Es wäre natürlich angenehmer, man hätte alles, wie inan's wollte, Brot und Fleisch, Lebensrnittel und Lebensgenuß. Aber jetzt handelt es sich nicht um das Angenehmere sondern um das Notwendige.
Eine poetische Warnung. Manschreibtaus Halle: An der Oeblitzer Schleuse auf dem Wege von Leißling nach Naumburg werden die Spaziergänger jetzt durch Warnungstafeln, die in folgender Weise Poesie und Prosa mischen, vom Betreten der saftigen Wiesen abgeschreckt:
Das liebe Vieh braucht Futter,
Und Brot das Vaterland,
Das ist so klar wie Butter,
Wird selbst vorn Rind erkannt.
Drum tritt nicht auf die Wiesen,
Du schadest in der Tat.
Sonst mußt du dafür büßen:
Fünf Mark. Der Kirchenrat.
Die poetische Warnung hat gut gewirkt: Bisher ist noch kein Fall von einer Beschädigung dieser Wiese vorgekommen.
D'Viecher und die Sommerzeit. „Es war," so schreibt eine Leserin den Münchener Neuesten Nachrichten, „am 1. Mai, also am ersten Tag der neu eingeführten Sommerzeit, als wir gegen 6 Uhr einen Spaziergang ins Isartal inachten und in einer der Grünwälder Wirtschaften Einkehr hielten. Nicht weit von uns saß einer unserer Feldgrauen und wartete, wie aus seinen Reden hervorging, schon längere Zeit vergeblich auf seinen bestellten Pfannkuchen. Endlich, nach mehrfachem Fragen, erschien statt diesem die Frau Wirtin selbst, um dem Gast folgendes einzugestehen: „Ja wissen S', jetzt muß ich's Ihnen doch sagen, wir haben schon lang um d'Milli 'naufg'schickt, aber 's Mädel kommt grad und sagt, die Küh' geben noch keine, es is noch um a Stund z'fruah. All's hat sich an die Sommerzeit schon g'wöhnt, aber d'Viecher noch net.
Der Kanonendonner. Im vorigen Sommer hat man die auffallende Beobachtung gemacht, daß der Kanonendonner vorn Westen her verstumnrte, wo man ihn soirst deutlich vernommen hatte. In einer Umfrage in einer größeren Anzahl von Orten konnte nun festgestellt werden, daß die Hörbarkeit auf größere Entfernungen sich auf die Zeit vom September bis Mai beschränkt; von Mai bis einschließlich August wurde nur ausnahmsweise in der Uebergangszeit vom Frühjahr zum Sommer mw vom Sommer zum Frühherbst etwas gehört. Die Hörbarkeit beginnt allmählich und nimmt ebenso wieder ab. --
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