Niederstetten, 2. Mm. Die „Fränkisch- Hohenlo hffche Grenzpost" hier hat ihr Erscheinen eingestellt.
Brackenheim, 1. Mai. Schon wird der erste Bienenschwarm vom Zabergäu gemeldet, gewiß um diese Zeit eine Seltenheit. Die Entwicklung der Bienenvölker ist in diesem Jahr überhaupt gut, die in herrlicher Entfaltung stehende Obstbaumblüte wird von ihnen emsig ausgenützt. Wie im Vorjahr dürste auch Heuer wieder bei anhaltender guter Witterung ein reiches Honigjahr zu erwarten sein.
Vaihingen. Dein letzten Schweinemarkt wurden 80 Stück Milchschweine per Paar 100—130 Mk., 7 Stück Läuferschweine per Paar 142—245 Mk. zugeführt. Zufuhr schwach, Handel lebhaft. Verkauft 70 Milchschweine, 5 Läufer.
Kriegslotterie zur Fürsorge für unsere Verwundeten. Nächste Woche, Freitag, 12. Mai, findet die Ziehung der Württ. Rote-Kreuz-Lotterie statt. Eine Verlegung der Ziehung ist ausgeschlossen. Der Hauptgewinn beträgt 15000 Mk. Lose zu 1 Mk. (13 Lose 12 Mk.) sind in den bekannten Verkaufsstellen zu haben und jedermann kann sich noch an diesem zeitgemäßen vaterländischen Unternehmen durch Ankanf von Losen beteiligen. Für richtige Einhaltung des Ziehungstages übernimmt die mit dem Losbetrieb beauftragte Firma I. Schweickert, Marktstr. 6, Stuttgart, jede Gewähr.
klus SlaSt» BeZit-kr uns Umgebung.
Neuenbürg, den 2. Mai. (Eingesandt.) Im Anzeigenteil ladet heute der Turnverein seine Angehörigen, sowie alle Wanderlustigen zur Teilnahme an einer Tages-Wanderung Dobel- -Teufelsmühle— Holoh—Wildbad auf nächsten Sonntag den 7. Mai ein. Diese Wanderung erfolgt in Ausführung eines Beschlusses der deutschen Turnerschaft, welche wieder wie im Vorjahr für ihre särntl. (I V« Millionen) Angehörigen, soweit sie nicht im Felde stehen, einen allgemeinen Wander-Tag vorgeschrieben hat, um Jung und Alt hinauszuführen in die prächtigen Wälder und Fluren unseres gesegneten und Dank unserem tapferen Heer vor dem Feinde bewahrten Heimatlandes. Der Marsch wird die hies. Wanderer an einige der schönsten Punkte unserer Gegend, die, Teufelsmühle und Holoh je mit umfassender Rundsicht ins frühlingsgrüne Murg- und Rheintal usw. führen. Neben dem Genuß des längeren Aufenthalts in der frischen Natur, an der sich Aug und Herz erfreut, soll durch die Wanderung der Körper gestählt, die Lungen geweitet und neue Kräfte gesammelt werden zur frohen Wiederaufnahme der in der Kriegszeit jedem überreichlich zugemessenen Berufspflichten. Auch Nichtmitglieder sind bei der Wanderung herzl. willkommen. Es ist eine alte Erfahrung, daß es sich in Gesellschaft leichter wandert und so kann auch mancher noch mitkommen, der sich allein den Weg nicht zu machen getraut. Durch frühen Abmarsch ist Gewähr geboten, daß man sich nicht zu übereilen braucht und mehrere Ruhepausen eingelegt werden können. — Gleichzeitig ergeht auch Heuer wieder der Ruf
ln Sturm unä Stille.
25 ! Roman aus der gran?osenzeit von Max Treu.
Inzwischen war der Zuzug immer größer. immer Parker geworden. Wobl an 500 bis 600 Bewaffnete mochten da sein, und immer rückten aufs neue geschlossene Trupps an. Mit einem Jubel sab Hans Joachim die stotiliche Schar, und leise vor sich hin- summle er eine Melodie, dje er im letzten Winter bei einem Besuch in der Oper in Berlin gebürt hatte: Will der Herr Gras ein Tänzlein wagen,
Mag er's nur sagen —
Ich spiel ihm aufl
Dann eilte er in schnellen Schritten aufwärts zu den Zimmern der Domina. Vor den Türen fand er mehrere Bauern, neben denen auf dem Erdboden gebunden und gefesselt die zwei Reiter lagen, die Wellingerode als Posten hier aufgestellt hatte.
„Se hebben ihr Deel!" lachten die' Bauern, auf die nicht gerade sanft Gefesselten deutend.
„Arme Schelme!" sagte Hans Joachim. „Löst ihnen die Fesseln, Leute! Aber haltet sie hier fest und laßt sie nicht von der Stelle!"
„Dat fall woll sin, Jungherr!'
Sormitz wandte sich an die Franzosen.
„Ich rate euch, keinen Fluchversuch zu machen. Ihr seid sofort Kinder des Todes! Im andern Falle geschieht euch nicht das geringste, und in kurzem könnt ihr unangefochten eure Straße ziehen, wohin ihr wollt! Habt ihr Hunger oder Durst, so wird euch gegeben werden, was ihr verlangt!"
Dann trat er in das Zimmer der Domina.
Diese war nicht allein. Sämtliche elf Konven- tualinnen waren um sie versammelt. Alle Damen waren in großer Aufregung, nur allein die Äbtissin war lühl und ruhig wie immer.
zum Turnen. Alles was hierüber schon im Vorjahr an dieser Stelle angeführt wurde, gilt auch jetzt noch, für die Jugend sogar noch in verstärktem Maße. Der Krieg und insbesondere die Rekruteuausbildung hat gezeigt, daß ein geübter Turner mit durchgebildetem Körper und gestählten Muskeln in viel kürzerer Zeit den Anforderungen entspricht, welche die Militärverwaltung an die Heerespflichtigen bei der Ausbildung stellen muß. Aber auch die weibl. Jugend und insbesondere die Männerwelt haben gesunde Bewegung und allseitige Körperübung notig als Gegenwirkung gegen die Schäden sitzender Lebensweise und einseitiger Berufsarbeit. Darum ergeht auch jetzt wieder eindringlich der Ruf: Kommt zum Turnen!
Calw, 1. Mai. Im Georgenäumssaale veranstaltete die Schwäbische Vereinigung für Kriegsvorträge eine Versammlung, in der als Vertreter dieser Vereinigung Redakteur Krug-Stuttgart die Bedeutung des Weltkrieges für die Weltgeschichte in einem einstündigen Vortrage behandelte. Die Weltgeschichte herichte über viele furchtbare Kriege. Man habe Völker kommen und gehen sehen. Alles an solchen Geschehnissen bleibe aber hinter dem Erleben des gegenwärtigen Krieges zurück, der den ganzen Erdball erzittern mache, und in dem Deutschland bewundernswerte Taten verrichte. Die tiefen Gründe des Weltkrieges sieht der Redner in der Balkanfrage und in dem englischen Bestreben, die Meere rücksichtslos zu beherrschen. Machtvoll zeigt sich die deutsche Zusammengehörigkeit während des Krieges. Jeder Deutsche fühlt sich unter Zurückdrängung wirtschaftlicher Werktagsorgen eng mit dem ganzen Sein unseres Volkslebens verbunden. In diesem Zeichen wird Deutschland siegen.
Pforzheim, 1. Mai. Nach dem soeben ausgegebenen Geschäftsbericht des in Liquidation getretenen Pforzheimer Bankvereins hahen von den Gläubigern der Bank, soweit sie benachrichtigt werden konnten, 83 Prozent der vorgeschlagenen Liquidation zugestimmt. Nach der Bilanz erhöht sich, weil sich die Berechnung der Vermögenswerte jetzt auf eine Liquidierung, nicht mehr auf eine Sanierung bezieht, der Gesamtverlust ohne Berücksichtigung des Nachlasses von A. Kayser von 11376458 Mk. auf 12216282 Mk. Wird der Nachlaß von August Kayser mit 7 426 973 Mk. Wert in die Bilanz des Bankvereins eingestellt, so wäre auch jetzt noch em Reinvermögen von rund 1210000 Mark vorhanden.
Kupferbeschlagnahme und Herdwasserschiffe. Der Staatsanzeiger schreibt: In den Zusätzen zu der Bekanntmachung des K. Stellv. Generalkommandos vom 15. März 1916 ist unter Buchstabe 3 bestimmt, daß der Endzeitpunkt für die Durchführung der Zwangsvollstreckung bezüglich der unter Z 2, Klasse X, Ziffer 2 und 3 der Bekanntmachung fallenden Gegenstände, „soweit ... es sich um in Herden eingebaute Wafferfchiffe und dergl. handelt" bis zum 31. Juli hinausgeschoben sei. Diese Bestimmung hat zu Zweifeln in der Richtung Anlaß gegeben, ob unter eingebauten Wasserschiffen auch diejenigen zu verstehen sind, die — wie dies in Württemberg die Regel bildet — lediglich in eine
„Ich danke dir, Hans Joachim!" sagte sie zu dem Einlretenden. „Das tzast du gut gemacht!"
Er verneigt» sich und küßte ihre Hand.
„Verzeihe, liebe Tante, daß ich erst jetzt zu dir komme. Aber es war so viel anzuordnen, so viel zu bestimmen, daß es nicht eher möglich war —"
„Schon gut. Hans Joachim! Ein Tag. wie dieser, entbindet dich aller Entschuldigungen! Aber sag mir das Wichtigste: habt ihr schon eine Spur von Beate! Ach. das arme Kind! Was mag sie ausstehen!"
„Riezler ist hinter ihr her! Er wird sie finden! Und ich möchte auch fort, sie suchen, denn mein Herz zieht mich zu ihr
„Ei, ei, Hans Joachim!"
„Ja, Tante! Sie wird meine Frau Werden — sie hat es mir gesagt!"
„Sieh doch, sieh doch!" sagte die Abtissin und führte eine gewaltige Prise zur Nase, wonach sie den Deckel der Tabaksdose mit lautem Krach zuschlug. „Sieh doch, sieh doch! Und ich hatte Beate zur Kon- ventualin von Stift Hohenbergen bestimmt! Doch die Jfilgend macht dem Alter immer einen Strich ! durch die Rechnung. Aber sage, wo ist der Graf?"
„Gefangen in seinem Zimmer!"
Die Domina erhob sich.
„Meine Damen!" sagte sie hell und scharf, wie wenn Metall auf Metall schlägt, klang ihre Stimme. „Wir haben Gerichtstag zu halten über einen Verbrecher, der in unseren Mauern weilt. Und wir wollen von dem alten Privileg unseres Stiftes. Recht zu sprechen, wenn ein Verbrecher das Stift oder seine Insassen bedroht, Gebrauch machen. Ein schweres Verbrechen ist begangen — es soll gesühnt werden, wie unsere alten Satzungen vorschreiben!"
Sie wandte sich an ihren Neffen: „Hans Joachim, laß den Verbrecher in einer halben Stunde in den großen Kapitelsaal führen!"
hiefür bestimmte Herdöffnung eingehängt sind, aus der sie ohne besondere Verkehrungen herausgeuommen werden können. Nunmehr hat das K. Preußische Kriegsministerium sich auf eine Anfrage von zuständiger Stelle dahin ausgesprochen, daß Buchstabe 3 der Zusätze der erwähnten Bekanntmachung auf sämtliche Wasserschiffe Anwendung finden könne.
pckk. Das Wild als Fleisch quelle. Bei der Frage der Rationierung der Fleischbestände ist von nicht unerheblicher Bedeutung die Entscheidung darüber, ob auch das Wild mit eingerechnet werden soll oder nicht. Nach Berechnung der „Deutschen Jägerzeitung" wurde für das Jahr 1906 für Berlin ein Verbrauch pro Kopf von 1,9 lc§. berechnet, also eine rechte ansehnliche Menge. Nach einem Aufsatz in Nr. 15 der Grenzboten kommen zurzeit in Preußen alljährlich zum Abschuß 20.000 Stück Rotwild, 13000 Damwild, 160000 Rehwild, 7 000 Schwarzwild, Hasen niedrig gerechnet 3590 248, Rebhühner 3 782000, Fasanen 559 000. Bei Abnahme eines Gewichts von 30 Pfund pro Stück Rehwild aufgebrochen und 60 Pfund — eine sehr niedrige Schätzung im Durchschnitt für Rotwild, Damwild, u. Schwarzwild — 8 Pfund pro Hasen dürfte auf die preußische Bevölkerung im Durchschnitt pro Kopf doch ein Pfund Wild im Fall kommen, ein Menge die bedeutend genug ist, um die Rationierung auch des Wildes erwünscht erscheinen zu lassen.
Vermischtes.
Maulbronn, 1. Mai. Von einer langjährigen Bezieherin des Bürgerfreunds seien die Hühnerhalter darauf aufmerksam gemacht, daß sie in allen Arten Schnecken ein ausgezeichnetes Futter für die Hühner haben. Die Schnecken werden mit kochendem Wasser übergossen, wodurch diese rasch getötet werden und der Schleim an denselben verschwindet. Jedermann sollte jetzt dieses billige Futtermittel sammeln, das von den Hühnern gierig gefressen wird.
Ein alter Freiburger, der an der Front sein Leben für das Vaterland in die Schanzen schlägt, sendet Unzufriedenen und Miesmachern folgenden kurzen und bündigen Ostergruß: Aushalten — Haushalten — Maul halten!
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Hans Joachim verneigte sicki. „Wie dubesiebist. Tante!" Als der Graf Wellingerode. von zwei Bauern mit geladenen Gewebren geleitet, in den groben Kapitelsaal, einen mächtigen. Hellen Raum trat, dessen Decke von prachtvoll emporstrebenden Säulen getragen wurde, stutzte er. Ein Äild, wie er es nie gesehen, bot sich seinen Augen.
Gegen den Hintergrund des Saales zu siand eine große, halbmondförmige, mit schwarzem Tuch bedeckte Tafel. Auf der der Wand zugekehrten Seite derselben saßen sämtliche zwölf Konventualinnen des Stiftes, genau in der Mitte die Abtissin auf einem etwas erhöhten mächtigen Lehnuuhl. der auch ein reicheres Schnitzwerk trug als die übrigen. Vor der Domina siand ein silbernes Kruzifix, um das herum drei brennende Lichter ausgestellt waren. Vor dem Kruzifix lag ein dickes, in schwarzes Leder gebundenes Buck. Sämtliche Damen, die mellten smon mit schneeweißem Haar, trugen das überlieferte schwarze Stiftsgewand, das nur um den Hals herum eine schmale weiße Spitzenverzierung duldete. Das Haupt der Domina bedeckte die Haube der Äbtissin- .Über dem Ganzen lag ein tiefer Ernst mm eine feierliche Weckst- die eines starken Eindruckes auf den Grafen nicht verfehlte. „
In einer Fensternische stand Hans Joachim. Fenster selbst hielt er ein wenig geöffnet. ^ lauschte hinaus, ob etwa von draußen der verabreden Pfiff erschallen werde. ,,
Die Bauern hatten den Gefangenen bis vor oie Mitte des Tisches geleitet, gerade der Abtissin gegenüber: dann waren sie zurückgetreten und bauen zu beiden Seiten der Eingangstür Aufstellung nommen. Sie verwandten kaum ein Auge von oem Grafen, nur zu Hans Joachim blickten sie zuweilen hinüber. Aber der sprach kein Wort.
«t Ls (Fortsetzung folgt.)
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