Schulen usw. wird in der Nacht vom 30. April auf 1. Mai soweit möglich in der (alten) Zeit von 11-12 Uhr nachts erfolgen. Man möge sich selbst vorsehen, und die Zeiger der Haushaltungs- und Taschenuhren zur« gegebenen Zeit oder vor dem Schlafgehen um 1 Stunde vorzustellen. — Der „Schw. Merkur" schreibt im Anschluß an eine Abhandlung aus Lehrerkreisen über die „Schule und die Sommerzeit": Es wird nun zunächst das Beste sein die praktischen Erfahrungen abzuwarten, die ja sehr bald beginnen werden. So viel scheint aber schon jetzt sestzustehen, daß es namentlich in den eigentlichen Sommermonaten großer Aufmerksamkeit und Energie der Eltern bedürfen wird, um die Schuljugend zur rechten Zeit ins Bett zu bringen. Auch für die Erwachsenen wird es nötig sein, bei der verführerischen Länge der Abende und des Tageslichts bei Zeiten an die notwendige Bettruhe zu denken. Daß es ein Gewinn ist — für den einzelnen wie für die Gesamtheit — an das Früh- ausstehen gewöhnt zu werden, versteht sich von selber; die rechtzeitige Bettruhe ist aber die absolut notwendige Boraussetzung für die Jungen wie für die in der Arbeit stehenden Alten.
Zur Durchführung der neuen Sommerzeit veröffentlichen die württ. Ober schulbehör den eine Bekanntmachung, in der angeordnet wird: Zufolge Weisung des K. Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens müssen Aenderungen der Untrerichts- zeit, die die Wirkung der neuen Zeitbestimmung abschächen könnten, unterbleiben; insbesondere darf der Beginn des Vormittagsunterrichts nicht verschoben werden. Den Oberschulbehörden bleibt Vorbehalten, für Schulorte, an denen nach ihren klimatischen Verhältnissen der übliche Beginn des Nachmittagsunterrichts in den heißen Sommermonaten zu Unzuträglichkeiten führen konnte, später bessere besondere Anordnungen zu treffen. Am ersten Schultage im Sommerhalbjahr sind die Schüler über den Zweck der veränderten Zeitbestimmung — bessere Ausnützung des Tageslicht und damit verbundene Ersparnis an Belenchtungsstoffen — zu belehren. Auch sind sie nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß sie sich die für ihre Gesundheit notwendige Nachtruhe nicht verkürzen und deshalb sich daran gewöhnen sollen, zur derselben Uhrzeit wie früher zu Bett zu gehen. — Die Cvang. Oberkirchenbehörde hat, um in ihrem Teil daran mitzuwirken, daß sich die Bevölkerung mit Einsicht den neuen Verordnungen hinsichtlich der Sommerzeit anpaßt, den Kirchengemeinden neben der Anordnung, ihre Uhren auf 1. Mai um eine Stunde vorzurücken, die Weisung zugehen lassen, auch dafür zu sorgen, daß die volle Wirkung der neuen Zeitbestimmung nicht durch Verlegung der Gottesdienstzeit abgeschwächt werde.
Lo«ntagsge-a«ken (29. April).
Frühlingshoffen.
Wie herrlich leuchtet mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur:
Es dringen Blüten aus jedem Zweig, und tausend Stimmen aus dem Gesträuch. . .
Frühling! Es liegt eine gewaltige Botschaft in dem unzerstörbaren Lebenswillen der Natur; sie heißt: Leben kann nicht untergehen. So ist nicht auszurotten, was lebensfähig, was rein und wahr ist. Verzagen? Des Winters Macht ist gebrochen. Trutz Teufel, es muß gelingen.
-i- *
„Die Welt ist außen schöne, grün weiß und rot, doch innen schwarzer Farbe, finster wie der Tod." Und doch muß man immer wieder auf das, was „außen schöne" ist, im Frühjahr Hinsehen. Sind sie nicht wie ein Gruß von dem Allmächtigen, die Gräser mit ihrem feinen Bau, die Fruchthalme und Pbstblüten, wie sie in Fülle zum Lichte drängen und trotz Krieg und Massentod von der Güte Gottes reden, der Lust zum Leben hat und uns den Tisch decken will. Wurster.
Kriegstagebuch 1Y1415.
April 1915.
29. Heftiges Artilleriefeuer auf Festung Dünkirchen. Bei Flirey schwere französische Verluste. - Einmarsch in Kurland; Erreichung der Eisenbahnlinie Dünaburg-Libau. — Abweisung russischer Nachtangriffe im Orawa- und Opor- Tale. — Vollständige Säuberung des asiatischen Ufers der Dardanellen von den Truppen der Entente. — Belegung den Küstenbefestigung Harwich an der englischen Ostküste mit Bomben.
> 30. Artilleriefcuer auf Festung Dünkirchen. In Russisch-Polen lebhafter Geschützkampf. — Montenegrinische Kräfte östlich Trebinje durch Artilleriefeuer zerstreut und ihre Unterkunft zerstört. — Versenkung des australisch-englischen U-Bootes „Ae 2" im Marmara-Meer.
Vermischtes»
^ Berlin, 26. April. Das „Bert. Tageblatt" meldet aus München: In einem Gehölz bei Mühlbach an der bayerisch-böhmischen Grenze wurde eine Familie von sieben Köpfen erschossen aufgefunden. Der Ehemann hat augenscheinlich erst seine Frau, sein fünf Kinder und dann sich selbst erschossen, lieber die Ursache ist bisher nichts bekannt.
Berlin, 27. April. Wie dem Berl. Lokalanz. aus Ansbach gemeldet wird, verurteilte die dortige Strafkammer eine Dienstmagd, die mit einem russischen Kriegsgefangenen unerlaubt verkehrte, zu 6 Monaten und eine Bauerntochter, die sich mit einem französischen Kriegsgefangenen einließ, zu 3 Monaten Gefängnis.
Konzessionsurkunden für Gastwirts ch asten und Kreisblätter. „Der Kreis-Ausschuß eines preußischen Kreises hat in den Konzessionsurkunden für Gastwirtschaften folgenden Passus: „Der Inhaber dieser Erlaubnis ist verpflichtet, das Amtliche Bezirksblatt (Namen der Zeitung) zu halten und in den genehmigten Räumlichkeiten zu jedermanns Einsicht auszulegen."
Knoblauch als Heilmittel. Schon im Altertum war Knoblauch als Arzneimittel bekannt: man gebrauchte ihn hauptsächlich zur Vertreibung von Eingeweidewürmer. Aber erst in diesen Tagen hat man wieder auf das Mittel zurückgegriffen und seine Heilwirkung genau studiert. Die österreichischen Forscher Marcowici und Pribram haben, nach der „Wiener Klinischen Wochenschrift" aus dem Knoblauch besondere Präparate (Allphen) gewonnen und damit Tierversuche angestellt. Kaninchen, denen die zehnfache Menge der tödlichen Gabe des Ruhrgiftes beigebracht hat, erkrankten wohl, aber starben nicht, wenn ihnen täglich 2,5 Gr. gepulverter Knoblauch verabreicht wurde. Der Knoblauch nnd die Allphenpräparate erwiesen sich als wirksam gegen die Erreger der Cholera, der Cholerine und der Ruhr; aber auch bei verschiedenen anderen Darmkrankheiten. Es dürften sich u. a. auch Versuche damit bei Kälberruhr empfehlen.
Letzt« Nachrichten u. Telegramme.
Genf, 28. April. Aus der neuesten Joffre- Note ist zu ersehen, daß jetzt auch Montzeville, südlich von Esnes, im Bereich der deutschen Kanonen liegt. Bisher vermuteten die Pariser Fachkritiker, daß die deutsche Artillerie durch Geländeverhältnisse verhindert sei, die zweite französische Verteidigungslinie vor Verdun unter Feuer zu nehmen. Diese Vermutung hat sich jetzt als hinfällig erwiesen.
Haag, 28. April. Der „Exchange Telegraph" meldet, daß der Papst sich durch Kardinal Gasparri mit einen: Brief an das amerikanische Volk wandte. Darin heiße es, die heilige Botschaft „Friede sei mit Euch" ist an alle Menschen gerichtet. Der Papst hofft, daß die Völker, die jetzt in Frieden leben, dabei verharren und Gott für diesen Segen danken, daß auch die Kriegführenden bald das Schwert aus der Hand legen und dem Schlachten, das Europa und die Menschheit verzehrt, ein Ende machen werden.
G e n f, 28. April. (GKG.) An den Ostertagen haben in Frankreich zahlreiche kriegsfeindliche Versammlungen der radikalen Arbeitervereine stattgefunden, so in Lyon und Marseille. Veranlaßt durch diese Delegiertenkonferenzen hat nunmehr die radikale sozialistische Gruppe -im Kammerausschuß eine Interpellation an die Regierung eingebracht, in der Auskunft verlangt wird, ob nach der Gesamtlage des Krieges für die seit zwei Jahren in den Schützengräben liegenden Franzosen ein 3. Winterfeldzug zu erwarten sei.
Berlin, 28. April. Aus Amsterdam wird der „Deutschen Tageszeitung" gemeldet: Nachdem alle Versuche, bei Morgan eine regelrechte Kriegsanleihe von 5000 und dann von 2500 Millionen Franken zu erlangen, gescheitert sind, begnügt sich Frankreich nunmehr, wie aus New-Dork hierher gemeldet wird, mit einem bescheidenen Bankkredit von höchstens 500 Millionen Franken, ferner, wofür neben der Zahlung von fast 7°/o auch noch für 1000 Millionen Effekten als besondere Sicherheit zu hinterlegen hat.
Berlin, 28. April. Die Note, mit welcher die deutsche Regierung die letzte Note des Präsidenten Wilson beantworten wird, ist, wie das Berl. Tagebl. hört, in ihren Grundzügen fertiggestellt. Es ist anzunehmen, daß die Note in der ersten Hälfte der nächsten Woche in Washington überreicht werden wird. Wann der amerikanische Botschafter Gerard, der heute im Großen Hauptquartier weilt, wieder in Berlin eintreffen wird, steht noch nicht fest.
Berlin, 28. April. Aus New-Uork wird unter dem 27. April der „Deutschen Tageszeitung" gemeldet: Eine Umfrage der Hearstschen Blätter bei den Kongreßmitgliedern ergab, daß 144 Mitglieder entschieden gegen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland und nur 36 dafür sich erklärten. 239 Mitglieder, verweigerten, ihre augenblickliche Stellungnahme kund zu tun. Der Rest war abwesend.
Frankfurt, 28. April. (GKG.) Aus Paris erführt die „Frankfurter Zeitung": Zu dem Aufstand in Dublin bemerkt das Pariser Gewerkschaftsblatt „La Bataille": Es ist bekannt, daß die Habgier gewisser Großgrundbesitzer in England ebenso, wie in Frankreich die Landbevölkerung verbittert hat. Diese Verbitterung hat leider tiefe Wurzeln. Wir können sie bedauern, aber wir können sie nicht verurteilen, weil wir nicht wissen, was die Irländer gelitten haben.
Berlin, 29. April. (WTB.) Die „Vossische Zeitung" meldet: Die Pariser Ausgabe des New- Uork Herald erführt, daß Kitchener mit unbeschränkten Vollmachten als Vizekönig nach Irland gehen würde.
London, 28. April (WTB. Amtlich.) Der britische Dampfer „Jndustry" wurde von einem feindlichen U-Boot versenkt. Die Besatzung wurde in: offenen Booten, 120 Meilen von der nächsten Küste im Atlantischen Ozean zurückgelassen. Die Boote mit der ganzen Besatzung wurden von dein amerikanischen Dampfer „Finland" ausgenommen. Der Dampfer „Jndustry" befand sich auf dem Wege nach einem Hafen in den Vereinigten Staaten.
London" 28. April. (GKG.) Am 2. April fand in einer Pulverfabrik von Kent eine Explosion statt. Jetzt wird lt. „Frkf. Ztg." amtlich mitgeteilt, daß bei dieser Gelegenheit 106 Personen getötet und 66 verwundet worden sind.
Konstantinopel, 28. April. (WTB.) Den Gipfel der festlichen Veranstaltungen zu Ehren der deutschen Parlamentarier bildete ein glänzendes Festessen, das von der türkischen Parlamentspartei für Einheit und Fortschritt am Abend des Thronbesteigungsfestes veranstaltet wurde. Anwesend waren von türkischer Seite die Minister, die Spitzen der Zivilverwaltung und die geistigen Führer der Nation, von deutscher Seite Botschafter GrafWolff-Metternich mit den Herren der Botschaft, Vertreter der deutschen Kolonie unter Führung des Generalkonsuls Mertens, sowie die deutschen Professoren ander Universität Stam- bul. Eine Rede des Grafen Wolff-Metternich und ebenso eine des Ministers des Aeußern Halil-Ben wurden mit stürmischen Beifall ausgenommen. Graf Westarp gab die Erklärung ab, die Abgeordneten Hütten den Eindruck gewonnen, daß die Türkei ebenst wie Deutschland entschlossen sei, an der Seite ihrer Verbündeten auszuharren bis zum endgiltigen Siege und einem Frieden, der eine Wiederholung feindlicher Angriffe ausschließt.
Berlin, 29. April. (WTB.) Aus Rotterdam wird dem „Berliner Tageblatt" gemeldet: Aus Washington wird gemeldet, Lansing habe mitgeteilt, daß gestern noch eine Note an Großbritanien gerichtet wurde, in der die Freilassung 'der 38 Oesterreicher, Deutschen und Türken verlangt wird, die von dem Dampfer China heruntergeholt wurden.
Bukarest, 28. April. In Rußland wird das wirtschaftliche Abkommen, das Rumänien mit den Zentralmächten abgeschlossen hat, mißliebig ausgenommen. An der bessarabischen Grenze werden fieberhaft Schützengräben errichtet und russisches Militär nach der Grenze gebracht.
Wien, 28. April. Die Südslav. Korr, meldet lt. Tügl. Rundschau aus Athen, daß es einem deutschen Unterseeboot gelungen sei, einen großen Transportdampfer vor dem Kap Kara Burnu zu versenken. Damit wäre das zweite Schiff der verbündeten Flotte vor dem Hafen von Saloniki torpediert worden.
Berlin, 28. April. Zum deutsch-rumänischen Handelsabkommen wird dem „Lok.-Anz." berichtet, daß bereits mehrere Vertreter der rumänischen G>- dustrie und des Handels in Berlin eingetroffen sind, um mit deutschen Fabrikanten und Exporteuren nähere Fühlung zu nehmen.
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