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Preis riertcljädr!.: in Neuenbürg ^ 1.50. Durch die Post bezogen, im Vrts- und Nachbar- orts-ttertehr t.aO., im sonstigen inländisch.
Verkehr ^ 1.60; biczu 30 g) Bestellgeld.
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99.
Der «nzläler.
Anzeiger kür Sas Enztal unS Umgebung.
Amtsblatt wr s«n Vberamlsbezirk Nsuenbürg.
Erscheint täglich» mit Ausnahme Ser Sonn-unS Zesttage.
Anzeigenpreis:
die eiug-alt.Zeile 12 für auswärts 15^. bei Anskunftserteilung durch d.Ge'chäftsst.LOA Reklame-Zeile 30^. Bei öfterer Aufnahme entsprechender Nachlaß.
Schluß der Anzeigen. Annahme 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr. 4
Reuenbürg, Samstag den 29. April 1916.
74. Jahrgang.
TklkWMt des WilffHt« Mros an de« „EuMn".
(WTB.) Den 28. April, mittags 1.00 Uhr.
Berlin. (Amtl.) Am 27. April haben drei -rutsche Flugzeuge das russische Linienschiff „Slawa" im Rigaischen Meerbusen mit 31 Bomben beworfen. Mehrere Treffer und Brandwirkung find einwandfrei beobachtet worden. Trotz heftigster Beschießung sind sämtliche Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
(Wiederholt, weil nur in einem Teil der letzten Rümmers
(WTB.) Den 28. April, nachm. 4.00 Uhr.
Großes Hauptquartier, 28. April Amtlich.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Kämpfen in der Gegend östlich von Fermelles find 46 Engländer, darunter ein Hauptmann, gefangen genommen, 2 Maschinengewehre, 1 Minenwerfer erbeutet.
Im Maasgebiet hat die Lage keine Veränderung erfahren.
Durch die planmäßige Beschießung von Ortschaften hinter unserer Front, namentlich Lens und Vororte, ferner vieler Dörfer südlich der Somme und der Stadt Royö sind in der letzten Woche wieder vermehrte Verluste unter der Bevölkerung, besonders an Frauen und Kinder, eingetreten. Die Namen der Getöteten und Verletzten werden wie bisher in der „Gazette d'Ardennes" veröffentlicht. Nach Luftkampf stürzte je ein feindliches Flugzeug westlich der Maas über Betheniville und bei Verry ab. Ein 3. in unserem Abwehrfeuer bei Capelle (östlich von St. Die).
Ein deutsches Geschwader warf zahlreiche Bomben auf die Kaserne und Bahnhöfe von St. Menehould.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage an der Front ist im allgemeinen unverändert.
Die Bahnanlagen und Magazine von Rjezy- ca wurden von einem Luftschiff, mehrere russische Flughäfen von Flugzeuggeschwadern angegriffen.
Balkan. Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung.
(WTB.) Den 28. April, nachm. 8.50 Uhr.
London. Die Admiralität teilt mit, daß das Flaggschiff „Ruffel" im Mittelmeer auf Me Mine gestoßen und gesunken ist. 124 Mann werden vermißt, 676 gerettet. Notiz: »Kussel" hatte 14220 Tonnen, vier 30,5, zwölf und zwölf 7,6 vm-Kanonen, vier Torpedorohre, 19,5 Knoten.
RunSlchau.
ist '^^roße Frage der Beschaffung neuer Rekruten ^Kgland noch nicht gelöst und haben wegen lewen wiederholt geheime Sitzungen im englischen ^ . diente stattgefunden. Es soll bis jetzt nur so ww "^Eser Frage zwischen der englischen Regieren» E Parlamente vereinbart worden sein, durch die Anwendung einer ganzen Anzahl liiklw ^ ^Eel die Zahl der Rekruten für das eng- vermehren und mindestens 200000 neue winnen^ -^"rch ^ den nächsten drei Monaten ge-
Jn Frankreich machten sich angesichts der drohenden Lage bei Verdun fortwährend nach England gerichtete Hilferufe in der letzten Woche bemerkbar, und wird von den Franzosen jetzt ganz offen der Standpunkt vertreten, daß England nicht genug zur Verteidigurig Frankreichs und zur Erfüllung der nationalen Wünsche der Franzosen leiste. Dabei erwuchs aber den Franzosen der kleine Trost, daß im Hafen von Marseille einige tausend Russen auf dem weiten Seewege von Wladiwostock kommend eingetroffen find und den Franzofen beistehen wollen. Diese Russen find nun aber nach den neuesten Nachrichten nicht an die französische Front, sondern in ein französisches Uebungslager gebracht worden. Sie sollen dort jedenfalls erst mit der französischen Kriegs- sührung vertraut gemacht werden, damit spater mit den an die Westfront gebrachten Russen kein Unglück passiert.
Von dem in der letzten Woche stattgefundenen Besuche einer Anzahl deutscher Reichstagsabgeordneten in Konstantinopel wird berichtet, daß der Vizepräsident der türkischen Kammer, Hussein Dscha- hid Bei, den deutschen Reichstagsabgeordneten ein Gastmahl gab, und daß der in seiner Begrüßungsrede sagte, daß, wenn die ganze Kultur zu Grunde ginge und allein Deutschland auf der Erde übrig bleibe, so würde Deutschland allein die ganze Kultur wieder aufbauen. Das hätte sich schon jetzt gezeigt, wo Deutschland, von furchtbaren Feinden umringt, siegreich kämpfe und seinen Verbündeten noch Helsen könnte. Ter Türke wisse, wie der Deutsche ihn schützt, und liebe den Deutschen ohne Furcht und Bedenken, denn Deutschland habe das türkische Volk nie getäuscht und sein Leben niemals gefährdet, wie der Vierverband es mit seinen heuchlerischen Bestrebungen getan habe.
Wenn auch in dem Konflikte zwischen Deutschland und Nordamerika die Entscheidung bei den Regierungen liegt, so sei doch erwähnt, daß in Amerika selbst einflußreiche Kreise große Anstrengungen machen, um zwischen Amerika und Deutschland eine Verständigung herbeizuführen. Das Reuterbüro meldet selbst aus Amerika, daß bei den amerikanischen Senatoren 25000 Depeschen von Deutschamerikanern und Freunden Deutschlands eingetroffen seien, in welchen gegen die Versuche der amerikanischen Regierung, einen Krieg mit Deutschland hervorznrufen, protestiert wird. Angesehene amerikanische Zeitungen vertreten auch die Anschauung, daß, wenn Deutschland im Unterseebootskriege nachgebe, dann wahrscheinlich Nordamerika bereit sein würde, das Völkerrecht und die Rechte des neutralen Handels auch gegenüber England durchzusetzen. Präsident Wilson hat nur leider über diesen Punkt in seiner Note geschwiegen.
Stuttgart, 28. April. Wie wir erfahren, wird zu Ehren des 25jährigen Regierungs- jnbiläums S. Maj. des Königs Wilhelm II. von Württemberg in der Zeit von Mitte Oktober d. I. bis Januar 1917 eine Ausstellung im K. Kunstgebäude in Stuttgart stattfinden, welche die Entwicklung der württembergischen Kunst in den Jahren 1891 bis 1916 dartun soll. Zur Durchführung des Ausstellungsplans hat sich ein Vorstand gebildet, an dessen Spitze der Staatsminister des Kirchen- und Schulwesens steht.
Payer über deutsche Gegenwarts- und Zukunftfragen. In einem Artikel „Reich und Einzelstaaten" behandelt der Reichstagabg. Payer eine Reihe aktueller Fragen. Gegenüber den gestiegen, zentralisierenden Strömungen würden die Einzelstaaten die selbständigen Kulturmittelpunkte bleiben. Von einer zentralen Lebensmittel- und Rohstoffversorgung, wie sie jetzt die Not geboren habe, werde
man bei den vielen Mängeln nach dem Kriege nichts mehr wissen wollen; es kämen höchstens Monopole und die Haltung großer Lager an Getreide und Rohstoffen in Frage. Die cinzelstaatlichen Verwaltungen werden im wesentlichen ivie bisher bleiben. Das Reich werde nur bei den Wasserstraßen eingreifen, das Reichseisenbahnsystcm sei noch nicht spruchsrei und die jetzige Aktion weniger wie die beim Ueber- gang fremder Bahnen in deutschen Besitz nach dem Kriege geeignet. Bayern sollte seine eigene Briefmarke im Interesse der Erhaltung des Postreservatrechts ausgeben. Einheitlich werde'wohl die körperliche Ausbildung der Schuljugend, für unsere Soldaten kämen auch nach der Präsenzzeit und ohne formelle Einberufung regelmäßige Schießübungen in Betracht. Sehr eindringlich rät Payer den Einzelstaaten direkte Reichssteuern zu akzeptieren, wenn sie nicht durch eine ungeheure Erhöhung der Matrikularbeiträge verkümmern wollen.
Gmünd, 28. April. Der hiesige Konsumverein hat sich mehrere Sendungen schwerer Frischeier gesichert und gibt bis zu 300 an die einzelnen Mitglieder zum Selbstkostenpreis ab. Somit ist den Mitgliedern Gelegenheit gegeben, den Bedarf an Kalkeiern zu decken, wenn ihnen das Geld nicht ausgeht. Die Eier kosten nämlich das Stück 25 Pfenig.
Oberstadion O.A. Ehingen, 28. April. (So ist der Krieg.) Die Familie des Anton Härle in Mundeldingen ist durch den .Krieg schwer getroffen worden. Aus dem Felde kommt die Nachricht, daß der dritte Sohn Anton den Heldentod infolge einer einschlagenden Granats in den Unterstand gestorben ist. Die Familie ist die dritte in der hiesigen Pfarrei, in der je drei Söhne den Heldentod erlitten haben.
Stuttgart, 25. April. Am Gründonnerstag
in der Frühe warteten auf dem Bahnsteig in.
9 französische Offiziere unter der Obhut zweier deutscher Offiziere auf den Zug nach.; neben
der Gruppe stand ein Hoteldiener mit Gepäck. Die Franzosen zählten überwiegend zn den älteren Jahrgängen und höheren Dienstgraden. Sie waren wenige Tage zuvor bei Verdun gefangen genommen worden. Der Zug fuhr ein, für die große Menge der Fahrgäste reichten die vorhandenen Sitzplätze entfernt nicht aus; Kopf an Kopf standen sie in den Gängen, Männer, Frauen und Kinder, Offiziere und Soldaten, darunter auch Verwundete. Die französischen Offiziere hatten es besser getroffen, ihnen waren zwei Abteile 2. Klasse Vorbehalten und merkwürdig — von den außen Drängenden war kein Wort des Tadels oder des Vorwurfs über die Verteilung der Rollen zu hören, auch dann nicht, als die französischen Offiziere, hald darnach im Speisewagen die letzten Plätze, die für die anderen Fahrgäste noch übrig gewesen waren, sichtlich befriedigt besetzten. Ob nicht wenigstens die reichhaltige Speisekarte sie nachdenklich gestimmt hat?
Frcudenstadt, 27. April. Gestern wurden hier vier französische Alpenjäger festgenommen Sie standen in Forbach im Murgtal in Arbeit und waren dort entlausen. Ein zurzeit hier in Urlaub befindlicher Soldat nahm die Flüchtlinge fest und lieferte sie an das Oberamt ab.
Aus StaSt, Bez irk u nS Umgebung.
Auszug aus der württembergischen Verlustliste Nr. 377:
Landw.-Jnf.-Regt. Nr. 126, 8. Komp.:
Rau, Martin, Leutnant, d. L. Calmbach, schw. verw.
Calw, 28. April. In Emberg ist das Söhnchen des Sägwerksbesitzers iin Teinachbach ertrunken.
Zum Beginn der Sommerzeit.
Der 1. Mai,'der nächste Montag beginnt am 30. April, morgenden Sonntag, nachts 11 Uhr; es fällt also die Stunde von 11—12 Uhr und damit der Glockenschlag 12 Uhr weg. Die Umstellung der Uhren an. den öffentlichen Gebäuden, Kirchen,