Deutschlands die tüchtige Leistung des Feldmarschalls sür das türkische Heer augezweifelt morden, aber die Erfolge der Türkei im Weltkriege gegenüber der Feinde haben doch bewiesen, daß von der Goltz Großes in der Türkei vollbracht hat, und daß der ebenfalls nach der Türkei berufene deutsche General Liman von Sanders mit gutem Erfolge ans den vom Feldmarschall von der Goltz im türkischen Heere gebauten neuen Grundlagen weiter arbeiten konnte. 1896 war von der Goltz nach Deutschland zurückge­kehrt und war zuletzt Generalinspekteur der sechsten Armeeinspektion. Wahrend des Weltkrieges wurde der Generalfeldmarschall mit der Verwaltung Belgiens beauftragt, aber bereits Ende November 1914 wurde er in das türkische Hauptquartier berufen, wo er Großes für die Kriegssührung der Türkei leistete.

Jung Deutschland" hat mit Generalfeld­marsch all v. d. Goltz ihren besten Führer und Förderer verloren. So wie er auf allen militär- technischen Gebieten ein großer Ncusormer war, hat er der Ausbildung der deutschen Jugend, die sie zu wackern Männern machen soll, neue und nächtige Initiativen gegeben. Die Zukunft gehört der Jugend, und darum ist es in jeder Beziehung von aller­größter Wichtigkeit, sie auf die rechten Pfade zu lenken. Die Pfade gezeigt zu haben, das ist ein Verdienst des großen Mannes, für das ihm Jung- Deutschland ständig Dank wissen wird. Keiner wie er war so berufen, die Frage der körperlichen Aus­bildung des jungen Deutschlands vorbildlich zu lösen. Sein ganzes Leben lang hat sich der Feldmnrschall mit diesen Gebieten befaßt, sein berühmtes Buch Das Volk in Waffen" legt davon Zeugnis. Mit klarem, weiten Blick hat er frühzeitig erkannt, wie wertvoll die Kräftigung des Körpers unserer Jünglinge ist, die in Schulen und Berufen wenig Gelegenheit haben, ihre Körper zu stählen. Die ganze Jung- Deutschland-Bewegung wurde von ihm in das rechte Licht gestellt, und seine Erfolge zeigten sich in ihrer ganzen Größe bei dem Ansturm der jungen Kriegs­freiwilligen, die mit Stolz, Kraft und Heldenmut draußen im Felde als echte deutsche Jungen fechten. Feldmarschall v. d. Goltz hat auch den ersten An­stoß zur zweijährigen Dienstzeit gegeben, das be­deutet eine Reformation des deutschen Heerwesens, die gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. In den siebziger Jahren veröffentlichte er sein berühmt ge­wordenes Werk überLeon Gambetta und seine Armee." Darin setzte er seine Ansichten über das neue Volksheer auseinander, Ansichten, die zuerst sehr befehdet und dann später begeisterte Aufnahme fanden. Auch damals schon zeigte er sich als Führer der Jugend, der er bis zuletzt geblieben ist. Und unter allen Kränzen, die ihm die trauernden Deutschen winden, ist darum der Kranz, den die deutsche Jugend an seiner Bahre niederlegt, einer der schönsten.

Rundschau.

Deutschlandund Amerika. Präsident Wilson hat dem deutschen Volke durch die Ueberraschung der Note, die ein Ultimatum wenn auch kein befristetes darstellt, eine Osterbotschaft zukommen

In 6lurm unä Stille.

18 > Roman aus der Franzosen zeit von Max Treu. cFonIetzung.i

Sie haben ganz recht. Herr Kapitän!" sagte er. und ganz konnte er die innere Erregung doch nicht aus seiner Stimme bannen,es ist in der Tat eine Majestätsbeleidigung! Und nur der Umstand, daß ich das Gastrecht, das ich in diesem Hause ge­nieße. nicht verletzen möchte, bestimmt mick, der Sache keine weiteren Folgen zu geben. Wir aber können selbstverständlich nicht länger an einem Tische sitzen bleiben, an dem man für unsere erlauchten Herrscher nur eine Beleidigung übrig hat."

Er hatte sich erhoben und verließ nach kaum merk­lichem Gruß ostentativ den Saal.

Welch eine Taktlosigkeit!" rief die Domina.Er kennt unsere Gesinnung, der ganze Kasseler Hof kennt sie, und dennoch ein solcher Toast!"

Vielleicht war Absicht dabei!" sagte Hans Joachim.

Absicht?" fragte die Domina.Wieso?"

Um uns herauszufordern, daß wir über unsere Gesinnung keinen Zweifel mehr aufkommen taffen sollten!"

Ein Diener war zur Domina herangetreten und flüsterte ihr eine Meldung zu.

Rasch und plötzlich erhob sie sich.

Das ist nicht möglich, Jakob, du siehst Ge­spenster!" Der alte Diener schüttelte den Kopf.

Sie sind da, Frau Abtissin, sie sind da! Hundert Mann, und aus der Wiele wollen sie Zette bauen!"

Mit der Bitte, sie auf kurze Zeit zu entschuldigen, ueruea die Domina das Zimmer. Nach wenigen j M nuten schon kam sie zurück. Sie fetzte sich auf l ' ieii Platz, stand oann aber auf und sagte mit c,er- >aen tnbien, ruhigen Stimme, die ihr immer zu eigen mar:Meine Herrschaften. Stift Hohenbergen >

lassen, die nicht recht gerade frohe Festgedanken auf- kommen ließ. 4loch schriller war der Widerklang aus Washington, der i» der Rede enthalten war, die das Oberhaupt der großen Republik vor dem Kongreßhielt, umseine Handlungsweise zurechtfertigen. Die deutschen Staatsmänner, denen die Beantwortung der amerikanischen Note obliegt, werden zweifelsohne es für ihre Pflicht halten, eine -würdige Erwiderung zu finden, die der Ehre und den Interessen des um seine Eristenz ringenden deutschen Volkes am besten ent­spricht, ohne sich davon beeinflussen zu lassen, ob die Tonart, die Präsident Wilson zu wählen beliebt hat, mehr oder weniger freundlich war. Eins ist jedenfalls anzuerkennen, daß die Sprache in der Note wie in der Rede Wilsons eine offene war, die über die Sympathien und Antipathien des Kabinetts zu Washington keinerlei Zweifel lassen. Doch ge­rade nach Sympathien und Antipathien darf nicht entschieden werden, wenn es gilt, eine der schwer­wiegendsten Entscheidungen zu treffen, vor denen die Lenker der Geschicke Deutschlands seit Beginn des Weltkrieges gestellt sind. Einzig und allein mit kühler Ruhe ist zu erwägen, was frommt dem deut­schen Volke am besten.

London, 25. April. (WTB.) Der Dampfer- Roß ist gesunken: 11 Mann der Besatzung sind ge­rettetworden. (Anmerkung des WTB: Anscheinend handelt es sich um den 372 Brutto-Register-Tonnen großen Glasgower Dampfer Rose, von dem vor einigen Tagen ein Boot treibend gefunden wurde.

Berlin, 25. April. (WTB.) Auf die vierte Kriegsanleihe waren bis zum 22. April 8270,5 Mil­lionen Mart, das sind 77,2 Prozent des gesamten gezeichneten Betrages, eingezahlt. Es sind also in der Berichtswoche 707,5 Millionen neu eingegangen. Die Darlehenskassen hatten für die Zwecke der vierten Kriegsanleihe bis zum 22. April insgesamt nur 396 Millionen Mk. ausgeliehen.

Karlsruhe, 24. April. Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, beim Bürgeraus- fchuß sür die Dauer des Krieges und für ein halbes Jahr nach Kriegsbeendigung eine ortsstatutarische Be­stimmung zu erlassen, wonach künftighin an Minder­jährige keine Lohnauszahlung mehr erfolgen, der Lohn vielmehr an die Eltern oder Vormünder oder nur mit deren schriftlichen Zustimmung unmittelbar an die Minderjährigen gezahlt werden darf.

Slus SlaSt, Bezirk unS Umgebung.

Neue n b ür g, 27. April. Soeben wurden durch den Landjäger von Schwann 3 entflohene französische Alpenjäger dem Oberamt eingeliefert. Sie sind mit Rucksäcken und Brotbeuteln ausgerüstet und mit aller­hand Lebensmitteln (darunter Chokolade, Zwieback usw.) reichlich versehen.

Von der Enz, 26. April. In der vom würt- tembergischen Gebiet umgebenen Stadt Pforzheim ist man nicht erbaut von der Art, wie manchmal die Maßnahmen gegen die Versendung von Butter- Eier usw. aus Württemberg nach der Stadt aus- gesührt werden. Auch im Bürgerausschuß wurde

hat neue Einquartierung erhalten! Es sind weitere hundert Mann französischer Reiterei eingetroffen. Was sie sollen, weiß niemand. Aber es scheint, als ob wir hier belagert und festgesetzt werden sollen!"

Mit angehaltenem Atem hatte die Tischgesell­schaft zugehört. Jetzt brach das Wetter los.

Ein Überfall!"

Eine Nichtswürdigkeit!"

Ein Bubenstreich!"

So tobten die Rufe durcheinander. Endlich konnte sich die Äbtissin wieder Gehör verschaffen.

Ruhig Blut, liebe Leute! Ich werde morgen früh mit dem Grafen sprechen und ihn fragen, was das Erscheinen dieser Truppen zu bedeuten hat! Heut will ich uns und mir durch ein solches Gespräch den Tag nicht verderben!"

Hans Joachim war an den Stuhl der Domina herangetreten.

Erlaubst du mir, daß ich morgen bei der Unter­redung zugegen bin?"

Was fällt dir ein, Hans Joachim! In diesem ! Hause bin ich Herrin, und ich brauche niemand zu meiner Unterstützung!"

Hans Joachim ging zu seinem Platz zurück, drückte verstohlen die Hand Beates und sprach leise:Jetzt will ich auch mal reden!"

Er erhob sich und klopfte ans Glas.

Verehrte Freunde und Freundinnen! Auf die Drohung, die man uns mit der Heranziehung eines solchen Truppenkommandos unverhüllt ausspricht, gibt es nur eine Antwort! Eine Antwort, die Ihnen allen tief im Grunde des Herzen bereit liegen wird, Jakob," rief er. sich unterbrechend, dem alten Diener zu,mache alle Fenster einen Augenblick auf, damit unsere Ant­wort bis an das Ohr unserer Gegner klingen möge!"

Als ei sich überzeugt hatte, daß der Diener seinem

darüber geklagt. Selbst kleine Pakete hierher solj^ mitunter durchstochen werden, um Bannware sch-,,, stellen, so wie es anno dazumal gemacht wurde Soeben erzählt man sogar den allgeblichen Fall M ein hier beschäftigtes württembergisches Dienst­mädchen ein Paket mit einem Kleid aus de,,, Württembergischen erhielt, das auf Zöllnernrtoi, irgend jemand mehrfach durchstochen gewesen fij Das Dienstmädchen habe von der württembermsM Post Schadenersatz für das Kleid verlangt. Aach dem Krieg wird man jedenfalls in Pforzheim ach diese Dinge zurückkommen, die an die Zeit Heinrich Heine erinnern.

LclAlc Nachrichten u. Telegramm.

Köln, 26. April. (GKG.) DieKöln. Zeitung meldet aus Berlin: lieber die deutsche Antwort aus die amerikanische Note wird der Oeffentlichkeit kaum vor Ablauf dieser Woche etwas bekannt gegeben werden können. Es ist bei einer Entscheidung, von der man ohne Uebertreibung sagen kann, daß sie z den folgenschwersten gehört, die in diesem Kriege zu treffen waren, selbstverständlich, daß man das Für und Wider reiflich erwägt und nicht übereilt. Was unsere Gegner erhoffen, das lassen bei aller Vorsicht die vorliegenden französischen und englischen Presse­stimmen erkenneil. Sie hoffen auf eine ihnen günstige Wendung ihrer verlorenen Sache. Es liegt aus der Hand, daß die Männer, die über die deutsche Ent­scheidung beraten, diese feindlichen Erwartungen und jede Möglichkeit ihrer Erfüllung oder Nichterfüllung ebenfo sorgfältig in Betracht ziehen, wie alles, was, Deutschland zur Durchführung seiner schweren Auf­gabe nützt.

Berlin, 26. April. (GKG.) Unser Berliner Vertreter meldet: In der Entwicklung der deutsch- amerikanischen Dinge ist eine kleine Ruhepause einge­treten. Das ist bei Leibe natürlich keine Entspannung: Die Lage ist ernst nach ivie vor. Aber mau wird doch eben von heute zu morgen auf keine kritische Wendung, oder schärfer ausgedrückt, auf eine Zu­spitzung der Angelegenheit noch zu rechnen haben, wie es denn wohl überhaupt falsch wäre, anzunehmeu, daß eine Entscheidung in dem einen oder andere» Sinne schon in der nächsten Zeit, oder, wie manche gar gemeint haben, noch Ende dieser Woche erfolge» könnte. Bis man Herrn Wilsons letztes kategorisches Schriftstück beantwortet, wird wohl noch einige Frist verstreichen. Die ins einzelne gehenden Angaben bei amerikanischen Note und ihre Anlagen fordern eine ebenso detaillierte Beantwortung. Das ist ohne sehr sorgfältige Nachprüfungen natürlich nicht möglich, und so werden die Herren Amerikaner.selber sich wohl nicht im Zweifel gewesen sein, daß dassofort", das in dem Aktenstück eine so bedeutsame Rolle spielt, bei uns eine etwas freiere Auslegung erfahre» muß und auch erfahren wird. Bei dieser Gelegen­heit sei dann noch ein falsches Gerücht abgetan. Aus einer nicht gerade liebenswürdigen Wendung der Frankftirter Zeitung" hatte dieDeutsche Tages­zeitung" geschlossen, daß die amtlichen Tage des

Befehle nachgekommen war, und die Frühlingsiuit wie ein Hauch warmen Lebens durch den Saal mit', fuhr er torr:Und so neben wir untere Antwort: Seine Majestät, unser gnädigster König Friedrich Wilhelm III. von Preußen lebe hoch!"

Ein jauchzendes Hoch erschallte. Und aus den Fittichen des Frühlingswindes wurden die Worte davongetragen und klangen klar und deutlich in die Ohren der französischen Soldaten und ihres Kommandeurs.

» *

Als Fräulein Beate am folgenden Morgen das f Stlst verließ, um, wie wir noch sehen werden, i» sicherer Begleitung einen Morgenspaziergang z» machen, fiel ihr auf. daß draußen im Felde, da» und dorthin verteilt, französische Reiter, und zwar immer zwei beieinander, standen, offenbar zur Beobachtung.

Beate wollte zuerst in das Stift zurückgehen, um der Tante Nbtijsin ihre Wahrnehmung mitzu« teilen: aber schließlich fand sie cs eigentlich lächerlich, der Tanie damit vielleicht in Aufregung zu setzen. Denn das Herumstehen der Doppelposten konnte Zusall sein, da die So daien gar nichts zu tun hasten, und ihre seit gestern erregte Einbitdungskrait gaukelte ihr Dinge vor. die für niemand, der ungetrübt sehen konnte, vorhanden waren. Und endlich erkannte ihr scharfes Auge drüben am kleinen Wäldchen Hans Joachim von Sormitz, der aus sie wartete und dem sie nun belchwingten Fußes entgegenging.

Daß die Doppelposten, nachdem sie an der Wald' grenze mit ihm zusammengetroffen war. eine Meldung Weitergaben, die auf diesem Wege in das Stist und in die Zimmer des Gra en Wellingerode gelangte, konnte Beate freilich weder ernennen, noch ahnen, Der meldende Korporal tra, jedoch den Grafen nicht in seinem Zimmer- Er mutzte daher warten.

Herrn von Jar ,ms versichert, saffmg.

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