zu 400 Mk. Geldstrafe, die selbständigen Metzger zu je 100 Mk. und diejenigen Geschäfte, wo nur die Frauen zu Hause sind, zu 50 Alk.
Neustadt a. d. H., 21. April. Das durch den Krieg aus den Bogesen vertriebene Schwarzwild macht sich in den Tälern des Hardtgebirges immer mehr- bemerkbar. So wird aus dem Elmsteiner Tal berichtet, daß dort die Sauherden über die frisch bestellten Kartoffeläcker herfallen. Der Regierungspräsident Erz. v. Neuser beteiligte sich am 18. dieses Monats bei strömendem Regen an einer Saujagd, die zwar kein Resultat hatte, aber doch die Sauen aus den Nähen der Felder vertrieb.
Zur Kartoffelversorgung. Die Befürchtungen, daß aus den reichen aufgestauten Vorräten schließlich abermals große Mengen Kartoffeln ungenießbar uud somit den suchenden Verbrauchern entzogen würden, haben sich leider bestätigt. Im November v. I. sind infolge Frost nach Ermittelungen der Reichskartoffelstelle nicht weniger als 450000 Zentner erfroren, so daß sie nur als Viehfutter benutzt werden konnten. Auch später sind noch ansehnliche Mengen infolge Frost und mangelhafter Aufbewahrung zugrunde gegangen. Wie viele arme Familien hätten von diesen 450 000 Zentnern Kartoffeln leben können, uw der Zentner noch 3,57 Mark kostete. Heute muß der Verbraucher für dieses so wichtige Nahrungsmittel erheblich inehr zahlen. Die Erfahrungen des Vorjahres Hütten diese bedauerliche Erscheinung verhüten sollen.
Papi er Mangel. Um den Mangel an Druckpapier und den durch „Hamstern" in unerhörte Höhe gesteigerten Papierpreisen abzuhelsen, veranlaßt der Bundesrat diesbezügliche Erhebungen. Hoffentlich wird nicht wieder der Bock zum Gärtner geinacht. In Kriegszeiten ist es sicher nicht nötig, daß einzelne Zeitungen mit 10 und mehr Seiten erscheinen.
(Die Fleischkarte in den Wirtschaften.) Zu der Einführung der Fleischkarten in Württemberg schreibt die „Deutsche Wirtszeitung", das Organ des Landesverbands der Wirte Württembergs: Für die Wirte besteht die Hauptschwierigkeit darin, daß sie das Fleisch in der großen Hauptsache in zubereitetem Zustand auf den Tisch bringen müssen, daß sie aber Fleischkarten für das Rohfleisch erhalten sollen. Sie müssen also die Veränderung berücksichtigen, die das Fleisch bei der Zubereitung erfährt, außerdem aber noch den verschiedenen Nennwert der Fleischsorten. Es empfiehlt sich daher, um allen Mißdeutungen durch die Gäste aus dem Wege zu gehen, daß aus den Speisekarten gleich mitgeteilt wird, wieviel insgesamt an Fleischkarten für die betr. Speisen abzugeben sind. Dadurch wird auch erreicht, daß der Gast zur Sparsamkeit erzogen wird. Im allgemeinen werden die Mittagsmahlzeiten innerhalb der Speisenfolge wohl Marken im Nennwert von 120 Gramm beanspruchen; dabei soll aber natürlich durch die Tageskasse dem Gast noch Gelegenheit geboten werden, auch Fleisch gegen geringere Nennwertkarten zu erhalten. Auf alle Fälle werden aber die Wirte gut daran tun, wenn sie dem Gast durch
In Sturm unct Stille.
17 > Roman aus der Franzosenzeit von Max Treu.
Cvo-'l'.') Uli.i
Ein Blitz sckioß aus Wellingerodes Augen.
„Ich danke Ihnen. Lassen Sie die Leute auf der Wiese zwischen dem Stift und dem Waid ein Zeltlager beziehen. Sie werden bald weitere Befehle erhalten, Herr Kapitän."
Der Offizier verneigte sich und ging.
Wellingerode trat in eine Fensternische, erbrach das Schreiben und las:
„Mein lieber Graf von Wellingerode, was Sie mir geschrieben haben, ist sehr bedauerlich. Daß wir die charmante Kleine nicht nach Kassel bekommen sollen, will ich nicht glauben. Ich vertraue Ihrer bewährten Umsicht. Doch reizen Sie die Leute nicht unnötig. Das ist der strenge Befehl meines kaiserlichen Bruders. Handeln Sie nach eigenem Ermessen, aber vorsichtig. Keine offene Gewalt 1 Der Kommandant von Magdeburg ist beauftragt. Ihnen weitere hundert Mann zur Verfügung zu stellen. Das ist aber das Äußerste, was geschehen kann. Es darf keinen Aufruhr geben, mein lieber Graf, beherzigen Sie das! Wir haben an Spanten genug. Also nochmals: keine offene Gewalt! Indem ich hoffe. Sie und das reizende Fräulein Haffow bald in Kassel zu sehen, bin ich
Ihr gütiger König Jerome."
Ein Lächeln des Triumphes glitt über das Gesicht des Grafen. Dann steckte er den Brief sorgfältig in seine Brusttasche und trat wieder in den Speisesaal. Man war auf sein Fehlen schon aufmerksam geworden. Er verneigte sich gegen die Domina.
..Verzeihung, gnädigste Fau Äbtissin — eine kleine dienstliche Abhaltung!"
eine Vermehrung der Zutaten (Kartoffeln, Gemüse usw. entgegenkommen.
„10 Gebote der Gesundheit" hat vor einziger Zeit der bekannte Heidelberger Pros, der Medizin V. Czerny herausgegeben. Darin heißt es u. a.; Du hast die Pflicht, Seele und Leib gesund zu erhalten und alles zu vermeiden, was die kostbaren Güter gefährdet. Im 6. dieser Gebote ist gesagt; „Mehr als ein Liter an Speisen und Getränken sollte bei jeder der drei Mahlzeiten nicht eingenommen werden. Was darüber ist, belästigt den Magen. Daraus ergibt sich die Pflicht der Mäßigkeit im Essen und Trinken." Das siebente warnt davor Sklave der Genußmittel zu werden. „Alkohol (Bier,Wein, Schnaps, Likör),K aff ee, Tee, Tabak haben keinen Nährwert. . . Sie alle sind Gifte, die durch Gewöhnung an Gefahr verloren haben, aber bei unmäßigem Gebrauch disponierten Menschen das Leben verkürzen. Tabak und Alkohol zerrütten das Nervensystem und machen leicht Gefäßverkalkung. . . Mindestens einmal im Jahre sollte der Mensch diese Gennßmittel für eine Zeit lang weglassen (Fastenzeit)."
(Made in Germany.) Ein Bremer Hutgeschäft erhielt von einer deutschen Hutsabrik die Mitteilung, daß diese Fabrik an die Firma Dents und Fownes in London seither Hüte und Handschuhe geliefert habe, mit dein vorgeschriebenen Vermerk „Made in Germany" (in Deutschland hergestellt); die Londoner Firma verkaufte dann die Ware wieder als „echt englische" an deutsche Geschäfte, die zu Kunden solche Käuze haben, die meinen, nur englisches Fabrikat brauchen zu können, wenn es auch — durch das Hin- und Herschicken und durch den englischen Zwischenhandel teurer ist.
Lclzlc Nachrichten u. Telegramme.
Berlin, 25. April. (WTB.) lieber die Versenkung des bewaffneten englischen Dampfers „Gold- mouth" am 31. März wird von zuständiger Stelle folgendes mitgeteilt: „Die Besatzung des Dampfers wurde zunächst durch Signal zum Verlassen des Schiffes aufgesordert. Da der Dampfer diese Aufforderung unbeachtet ließ, wurde ein Warnungsschuß abgefeuert. Hierauf eröffnete der Dampfer sofort das Feuer auf das U-Boot. Es entspann sich ein halbstündiges Verfolgungsgefecht, in dessen Verlauf der Dampfer 8 Treffer erhielt. Alsdann verließ die Besatzung das Schiff, das darauf versenkt wurde. Die Geschütze des Dampfers wurden durch zwei Matrosen der englischen Kriegsmarine bedient. Der Kapitän des Dampfers, der es unternommen hatte, ein deutsches Kriegsfahrzeug anzugreifen, ist als Gefangener eingebracht.
London, 25. April. Wie Lloyds Büro meldet, ist der englische Dampfer „Cairugowan versenkt worden.
London, 25. April. (WTB.) Lloyds melden: Der Dampfer „Parisiana" ist gesunken. Die Mannschaft ist gerettet.
Ein scharfer Blick aus dem kühlen, braunen Auge flog m ihm hinüber.
„So yaben Sie hier also auch dienstliche Angelegenheiten zu ordnen?" fragte die Abtissin.
Der Soldat kann sich ihnen nie ganz entziehen, gnädigste Frau! Und ob er noch so lustig den Weidmann spielen möchte — er bleibt doch immer Soldat, und der Dienst kommt ihm nachgelaufen wie ein treues Hündchen, daß sich nicht wegschicken läßt!"
„Wie lange wird denn Ihr Aufenthalt hier noch dauern?" fragte Herr von Litzbuer ohne alle Umschweife.
„Es läßt sich nicht genau bestimmen, Herr Baron! Ich bin einem kapitalen Bock auf den Fersen — sobald er zu meinen Füßen liegt, werde ich ab- reisen!"
„Ah!" machte Herr von Litzbuer.
Und „Ah!" ging es durch die ganze Gesellschaft.
„Ist es indiskret, zu fragen. Herr Graf, welcher Art die dienstlichen Angelegenheiten sind, die Sie hier zu erledigen haben?" fragte Hans Joachim über den Tisch hinüber.
„Durchaus nicht, Herr Baron! Man hat vor mehreren Tagen einen meiner Offiziere und zwei Reiter, die ich nach Magdeburg beordert hatte, überfallen. von den Pferden gerissen, eines Briefes beraubt und sie dann an Bäumen festgebunden. Ich habe den Auftrag, die Schuldigen zu ermitteln!"
„Da wirst Du lange suchen können!" dachte Hans Joachim «nd gab diesem Gedanken laut in folgender Weise Ausdruck: „Ich hoffe, daß Sie die Attentäter recht bald finden werden, Herr Graf!"
„Auch ich hoffe das. Herr Baron! Ich bin sogar überzeugt davon! Der König, mein gnädigster Herr, ist sehr erbittert über diesen kecken Überfall!"
Bei diesen Worten hatte sich der Graf erhoben
Berlin, 25. April. (WTB.) Der Reichska nz- ler hat heute Nachmittag nochmals eine längere sin. terredung mit dem amerikanischen Botschafter gehabt und sich darauf zusammen mit dem Chef des Admiralstabs der Marine nach dem Großen Hauptquartier begeben.
London, 25. April. (GKG.) Die „Mornina- post" meldet laut „Frks. Ztg." aus Washington vom 21. April: Bryan kam gestern nachm, in Washington an, um seine Gefolgschaft im Kongreß gegen den Präsidenten zu versammeln und um den Krieg gegen Deutschland zu verhindern.
Rotterdam, 25. April. Newyork World veröffentlicht lt. Lok. Anz. Dokumente, aus denen hervorgehen soll, daß die Deutschen in Amerika mit politischen Zwangsmitteln einen Druck nusüben, wodurch es ihnen schon gelungen sein soll, einige Kandidaten für die kommenden Wahlen zur Deutschfreundlichkeit zu bekehren. — „Daily Mail" meldet aus Washington, daß die Wirkung der Krise zwischen Deutschland u. den Ver. Staaten von den Deutschen in Amerika in unangenehmer Weise empfunden werde, indem die amerikanischen Bankiers sich seit Freitag weigern, Wechsel auf Deutschland anzunehmen.
Berlin, 26. April. (WTB.) Das „Berliner Tagblatt" meldet aus Genf: Der Sekretär des französischen Marinedepartements stellt in seinem amtlichen Bericht über den Unterseebootskrieg fest, die Tätigkeit der feindlichen Tauchboote habe Erfolge gezeigt, sodaß jedes künftige Marineprogramm eine gewisse Anzahl dieser Einzelheiten umfassen müsse.
Berlin, 26. April. (WTB.) Wie dem „Berliner Lokalanzeigcr" von einer mit den Pariser Verhältnissen wohl vertrauten Persönlichkeit aus Genf berichtet wird, herrscht in Frankreich große Befriedigung über die Note der amerikanischen Regierung, von der man sich einen Bruch zwischen Amerika und Deutschland verspricht und eine wesentliche Stärkung der Position der Allierten erhofft.
Berlin,<26. April. (WTB.) 'Der „Berliner Lokalanzeiger" berichtet aus dem Haag: Labour Leader klagt über die Art, wie man mit den Leuten verfahre, die sich aus gewissen Gründen weigerten, Dienste zu nehmen. Das Blatt weist ferner darauf hin, daß verschiedene radikale Blätter in der letzten Zeit nachgewiesen hätten, daß nicht der Mannschaftsmangel, sondern die mangelnde Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere an dem Ausbleiben militärischer Erfolge schuld sei.
Rotterdam, 25. April. Aus London wird gemeldet: Der Bischof von Kensington hielt am Karfreitag eine Predigt, in der er unter anderem sagte: Im August 1914 stand England am Rande eines Bürgerkrieges, der bei weitem schrecklicher gewesen wäre als der heutige Weltkrieg. Nur durch das Wunder des jetzigen Kampfes sind wir vor ihm bewahrt worden. Der Klassenhaß war so tief, daß wir mehr durch eine Revolution in unserem nationalen Leben gefährdet waren als es nunmehr der Fall ist. Ringsum wütete dieser Haß, und dennoch erklärten
und klopfte an sein Glas, zum Zeichen, daß er reden wollte.
Erstaunt sah man den Grafen an.
Hans Joachim aber flüsterte seiner schönen Nachbarin zu: „Passen Sie auf, Fräulein Beate, jetzt kommt der Eklat!"
„Meine verehrten Herrschaften!" nahm Wellingerode das Wort, „überall, wo in französischen Landen und ihren Bundesstaaten sich Soldaten und Bürger zu frohen Festen zusammenfinden, denkt man auch der erhabenen Herrscher dieser Länder! Napoleon und Jerome — welch herrliches Zweigestirn über diesem gesegneten Landstrich!"
Ein leises Raunen ging durch die Gesellschaft. Aber der Redner ließ sich nicht stören: „Groß und mächtig sind ihre Länder geworden, blühender Wohlstand ist in ihnen daheim, und ihre Bewohner, von wenigen Ränkeschmieden abgesehen, leben unter ihrem Zepter in Glück und Zufriedenheit. Wahrlich, die erhabenen Herrscher haben es verdient, haben sich einen Anspruch daraus erworben, daß man ihr» an solchen Tagen gedenkt, daß man wünscht, noch recht lange unter so glücklicher Herrschaft zu leben. Und darum, meine Herrschaften, bitte ich Sie, als treue Untertanen Ihr Glas zu erheben und mit nur auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers Napoleon und des Königs Jerome zu leeren!"
Eisiges Schweigen an der ganzen Tafel. Niemand erhob sich. Niemand nahm das Glas zur Hand.
Die beiden Offiziere an Wellingerodes Seite waren aufgesprungen. „Das ist Majestätsbeleidigung!" rief Salignae. , „
Wellingerode blieb scheinbar ruhig. Aber er hatte sich verfärbt.
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