mende Maschinengewehr-Kompagnie, Einrichtung von Schießständen: letzte Rate 135000 M. — Neubau und Ausstattung einer Kaserne mit Zubehör für ein Bataillon Infanterie in Tübingen: 4. Rate 150000 M. — Ergänzungsbauten nebst Ausstattung für die Unterkunft der Bespannungs-Abteilung, sowie der Etatsverstärkung des Fußartillerie-Bataillons Nr. 13 in Ulm: 60000 M. — Neubauten nebst Ausstattung zur Unterbringung der Etatsverstürkungen des Füsilier-Regiments Nr. 122 in Mergentheim: Schlußrate 40000 M. — Neubau nebst Ausstattung zur Unterbringung der Etatsverstärkungen, sowie Beschaffung eines Einzel-Uebungsplatzes für das Gren.-Regiment Nr. 123 in Ulm: 26000 M. — Neubau und Ausstattung, Ergänzung einer Kaserne und Einrichtung einer Offiziers-Speiseanstalt für ein Bataillon Infanterie in Eßlingen: 4. Rate 250000 M. — Neubau und Ausstattung, Ergänzung einer Kaserne für eine Feldartillerie-Abteilung des Regimentsstabes und Ausbau der Offizier-Speiseanstalt einer Abteilung in Cannstatt: 4. Rate 400000 M. — Umbau der Reiterkaserne an der Leonbergerstraße in Ludwigsburg für eine Maschinengewehrkompagnie und Einrichtung der Fußartillerie-Kaserne daselbst für die 4. und 5. Train-Eskadron, sowie Ausstattung für die 5. Train-Eskadron: Schlußrate 51 000 M. — Erweiterung und Ausstattung, Ergänzung des Garnisons-Lazaretts Ulm: 5. Rate 660000 M. — Neubau und Ausstattung einer Militürkuranstalt in Wildbad: 2. Rate 930000 M.— Errichtung einer Unteroffiziers-Vorbildungsanstalt in Ellwangen: 90000 M. — Herstellung von Unterbringungsräumen für Feldartillerie- und Fußartillerie-Geräte nebst Munition und Handwaffen, sowie für zu erneuernde Geschäftsräume und eine Dienstwohnung für Unterpersonal beim Art.-Depot Ulm: 250000 M. — Verlegung und Erweiterung der Munitions-Anstalt nebst Munitions-Magazin, einschließlich Ausstattung und Grunderwerb beim württembergischen Artillerie- Depot Ulm: 2. Rate 124800 M.
Aus StaSt» Bezirk unö Umgebung.
MM" Wege« technischer Berimdermrgen i« unserem Buchdruckersibetrirb mutz die heutige Ausgabe des „Enztälers" einige Verspätung erleiden. Wir bleiben bemüht, das morgige Blatt wieder rechtzeitig zur Ausgabe zu bringen.
Calmbach. Der Kriegsfreiwillige KarlBarth, Sohn des Taglöhners Gottlieb Fr. Barth, erhielt für Tapferkeit vor dem Feinde das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Zuckerpreise. Unterm 3. Februar 1916 sind vom Bundesrat die Preise für Rohzucker und Zuckerrüben für das Betriebsjahr 1916 17 erhöht worden. Diese Erhöhung bringt aber für den im lausenden Betriebsjahr erzeugten Zucker keine Veränderung mit sich. Eine Erhöhung der Preise für Verbrauch- - zucker im Kleinhandel wäre daher durchaus un- , gerechtfertigt. I
Das lelllame !-icbt.
13! Erzählung von E. Frhr. o. Skarfegg.
(»»Wetzling.!
Mühsam verbarg er sein Erschrecken, aber seine tonst so sichere Stimme zitterte, als er fragte:
„Sie haben mich erwartet? Ich wüßte nicht, wie Sie wissen konnten, bah ich hierher komme."
Em seines Lächeln umspielte die Lippen des Japaners.
„Ich wußte es," sagte er nur, aber eine tödliche -eindseligkeit lag in dem einen Wort. Dann aber iügte er verbindlich hinzu: „Wir werden ein wenig ui den Park gehen, denn ich nehme an, daß Sie ^>err auf eine verschwiegene Zwiesprache legen."
Gras Feldern antwortete nicht, aber er ging die Stufen hinab, die'zu dem weiten Park führten.
Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen. Es war, als wollte der Japaner den andern in Un- ! ewnckieit des Kommenden lassen. Feldern seufzte in Qualen auf.
endlich fragte Kerauchi: »Welche Genugtuung wollen Sie mir geben?"
„Was verlangen Sie?"
,„Man bezahlt bei uns in Japan immer mit derselben Münze." antwortete Graf Kerauchi, „und nre ich nicht,, so ist es ja wohl auch ein Grundsatz Ihrer Religion: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden. Erst!,recken Sie nicht," fügte er verbindlich hinzu, „ich cente gar nicht daran. Sie niederzuschießen. Aber ich gebe Ihnen eine Frist von acht Tagen —"
„Was?" schrie Feldern auf und zum erstenmal verließ ihn völlig seine Selbstbeherrschung. „Sie verlangen —"
Sie gingen wieder schweigend nebeneinander her.
Kriegstagebuch 191415.
März 191S.
15. Erstürmung der Höhe bei St. Eloi. — Kampf auf der Lorrettohöhe. — Andauernde Gefechte in den Argonnen. — Vogesenkämpfe. — Am Orsyc Abweisung russischer Angriffe. — Heftiger Kampf um Jednorozek. — In Polen bei Sulejo und Lopuszno Abweisung russischer Angriffe. Andauern der Schlacht südlich des Dnjestr. — Angriff englischer Kreuzer des deutschen Schiffes „Dresden" in neutralen Gewässern bei Juan Fernande; (Chile). „Dresden" wird deutscherseits gesprengt.
LelAtc Nachrichten u. Telegramme.
Basel, 14. März. (GKG.) Wie die „Basler Blätter melden, wird aus Rom berichtet, italienische Artillerie, Kavallerie und Sanität habe die französische Grenze überschritten, um Frankreich zu Hilfe zu kommen. — Eine weitere Privatnachricht der Basler Nachrichten besagt, daß die Abtransporte italienischer Soldaten nach Frankreich fortdauern. Es handelt sich um ältere Jahrgänge für den Etappendienst, wodurch französische Soldaten frei werden.
Paris, 14. Mürz. (GKG.) Schweizer Blätter melden: Im „Petit Mid" schreibt Henri Beranger, das Problem für Frankreich bestehe nicht mehr darin, durchzuhalten oder zu siegen. Es sei nunmehr nur nötig, daß die gegenwärtige Front in die endgültig bleibende übergeführt werde, und wenn man jetzt dieses Ziel nicht erreichen könne, so sei die Gefahr groß, daß die ganze Partie verloren gehe. Diese Auslassungen des „Petit Mid" wurden von der Zensur nicht beanstandet.
Frankfurt. (Priv.-Tel.) Aus Paris wird der „Frkf. Ztg." berichtet: Die, Abgeordneten von Le Havre sind beim Marine-Minister wegen der Maßnahmen zur Verteidigung des Hafens und zum Schutz der auf der Rheede von Le Havre und in der Seinemündung verankerten Schiffe vorstellig geworden.
Berlin, 14. März. (WTB.) In weiteren Kreisen der Bevölkerung wird immer wieder das Gerücht verbreitet, daß der verschärfte U-Bootskrieg, wie er in der bekannten Denkschrift der deutschen Reichsregierung an die neutralen Mächte angekündigt worden ist, nicht durchgeführt oder aufgeschoben werden würde. Diese Ausstreuungen sind vollständig unwahr. Niemals und bei keiner verantwortlichen Stelle ist eine Verzögerung oder ein Unterlassen dieses U - Bootkrieges in Betracht gekommen; er ist vollkommen im Gange.
Den 15. März 1916.
Berlin. (Priv.-Tel.) Wie ein Londoner Gewährsmann der „Voss. Ztg." berichtet, hat das englische Kriegsamt ein Telegramm des Generals Affinier erhalten, das mitteilt, es bestehe nur geringe Aussicht, das Truppenlager des Generals
Auf den duftenden finden lag der Schimmer des weißen Mondlichts. Beruh icnene Vögel stießen Laute der Nacht aus. Durch die Bäume ging das seltsame Raunen der Natur.
„Ich will," jagte Grat Feldern nach einer geraumen Weile mehr zu sich wie zu dem Japaner, „überlegen, welche Genugtuung ich Ihnen geben kann. Vor mir steht das Leben. Ich kann noch etwas leisten —"
„Daran hätten Sie mich nicht erinnern sollen," unterbrach ihn Kerauchi hart. „Ich weiß, daß Sie mit chinesischen Diplomaten Minen legen, um Japans Absichten zu durchkreuzen. Sie haben auch jetzt wieder die Hand im Spiele, um Japan zu schädigen — um schnödes Geld!"
Die letzten Worte klangen wie ein Zischen.
„Das will ich eben verhindern," fuhr er unerbittlich fort. „Acht Tage, Graf Feldern — so heißen Sie ja wohl jetzt — länger keine Stunde."
Feldern duckte sich bei diesen Worten wie unter Peitschenhieben.
„Und wenn ich nicht will?" schrie er auf, „wenn ich nicht töricht genug bin —"
„Sie sind kein Ehrenmann, Herr von Strüning! Noch weiß es niemand außer mir. Wenn Sie meine Bedingung nicht erfüllen, so wird es in demselben Augenblick, da die von mir bewilligte Frist abgelaufen ist, das ganze Bad erfahren."
Kerauchi wandte sich um. Aber schnell war Fetdern-Strüning neben ihm.
„Hören Sie mich an!"
Die Worte klangen wie ein Flehen, so daß sich der Japaner unwillkürlich zu ihm wandte.
„Hören Sie mich an." wiederholte er leise. „Wenn Sie mein Leben kennen, werden Sie mich verstehen und milder beurteilen. Ich habe damals auf Sachalin unter einem Zwange gehandelt —"
Townsend zu erreiche«. Die letzten aus dem Lager zurückgekehrten Flieger meldeten, daß die Truppen große Entbehrungen litten, aber mit ihrem Befehlshaber bis zum letzten Augenblick ausharren wollten. Townsend, der mitteilte, er müsse in einigen Wochen entweder durchzubrechen versuchen oder sich ergeben, erhielt von General Aifimer den Bescheid, daß ein Durchbruch vergeblich sein würde. Munition ist nur noch sehr wenig vorhanden, so daß sehr sparsam damit umgegangen wird. Die Lebensmittelvorräte sind erschöpft, die Pferde bereits zur Hälfte geschlachtet, der Gesundheitszustand der Truppen ist auch sehr schlecht. Die Flieger bringen regelmäßig sehr große Mengen Heilmittel mit. König Georg hat Townsend und seinen Truppen seinen Dank für das Ausharren unter so großen Entbehrungen übermitteln lassen.
Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Aus dem Haag meldet die „Frkf. Ztg.": Der „Neue Rotter- damsche Courant" meldet aus London: Der „Times" wird aus Washington gemeldet: Die Ueberzeugung gewinnt an Kraft, daß die Ver. Staaten mit ihrer Strafexpedition gegen Villa in einen umfangreichen Krieg mit Mexiko verwickelt werden könne und daß ihnen wohl die Aufgabe zufallen könne, dieses Land pazifieren zu müssen.
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„Sie waren Rußlands Spion!" warf der Japaner ein.
„Ich bin russischer Untertan."
Kerauchi blieb überrascht stehen. Aber Feldern ließ ihm keine Zeit zu einem Einwurf, sondern fuhr fort: „Ich habe also getan, was Sie als Japaner für Ihr Land auch getan haben würden."
„Gewiß," sagte Kerauchi nachdenklich, „aber ich würde keinen andern verraten, niemand mit dem Verdacht des Betruges belastet haben."
„Im Kampfe um große Dinge darf man solche Rücksichten nicht nehmen. Daß das Schicksal gerade Ihren Vater traf, daß es seiner politischen Laufbahn ein Ende machte, und daß es Japan einen Teil Sachalins kostete —"
„Den wertvollsten," sagte Kerauchi mit Nachdruck. „Alles, was Sie da aufzählen, entlastet Sie nicht. Wenn ich mich selbst auf den Standpunkt Ihrer politischen Moral stelle, so komme ich doch zu demselben Schluß. Warum vernichteten Sie meinen Vater? Weil es das Interesse Ihres Landes — ich will jetzt nicht mehr sagen: Ihr eigenes — erforderte. Warum betrogen Sie Japan um die Hälfte von Sachalin? Im Interesse Rußlands. Nun gut. Das gleiche nehme ich für mich in Anspruch. Warum verließen Sie Weib und Kind? Weil Sie glaubten, durch die Flucht einer lästigen Verpflichtung ledig zu werden. Das ist Ihre eigene Sache. Aber dieie niedrige Tat gibt Sie in meine Hand. Und Sie sind meinem Vaterlande gefährlich! Soll ich nun die Schlußfolgerung ziehen?"
Graf Feldern schwieg.
Sie waren an die Stelle gekommen, wo der Park sich in einem weiten Bogen gegen den herrlichen See öffnete. Von fern klang gedämpft die Musik aus dem Kursaal herüber, m >s (Fortsetzung folgt.)