furchtbaren Anprall gelang es der deutschen Infanterie die französischen Verteidiger aus ihren Stellungen zu werfen. In erbittertem Nahkampf fiel ein großer Teil der französischen Truppen, die diese Stellungen inne hatten. 59 unvcrwundete Offiziere und 3277 Mann blieben als Gefangene in den Händen der Sieger, die außer vielem Kriegsmaterial auch 10 Geschütze erbeuteten. Die Bedeutung des deutschen Erfolges ist außerordentlich groß und beraubt die Franzosen einer vorzüglichen Stellung im nordwestlichen Vorgelände von Verdun.
Württemberg.
Stuttgart, 9. März. Dem König wurde zu seinem Geburtsfest von der Waffenfabrik Mauser Akt.-Ges. in Oberndorf a. N. durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Großh. Hess. Geh. Baurat Or. v. Gontard, 200000 Mark für gemeinnützige Zwecke der württembergischen Armee zur Verfügung gestellt. Der König hat diese Spende dem Kriegsministerium überwiesen.
Stuttgart, 9. März. Parteisekretär Karl Staudenmeyer scheidet am 1. April aus den Diensten der Fortschrittlichen Volkspartei Württembergs aus, um die Leitung des Neuen Albboten in Ebingen zu übernehmen. Bis zur Neubesetzung des Sekretärpostens wird Bankprokurist Paul I lg-Stuttgart die Parteigeschäfte übernehmen.
Vom Schwarzwald, 8. März. In dem harten Strauß, den Winter und Frühling seit einigen Wochen miteinander ausfechten, ist der Winter zunächst Sieger geblieben. Die lauen Märzlüfterl, die schon gar zu sehr an den nahenden Lenz erinnerten, sind einem rauhen, frostigen Sturmwind gewichen, der mit Macht über die Höhen des Schwarzwaldes braust. Schneestürme, wie wir sie nur wenige Male während dieses Kriegswinters erlebten, tobten über die Schwarzwaldberge hin und die massigen Schneefälle, die immer noch ohne Unterbrechung niedergehen, dürften das Frühlingserwachen auf längere Zeit hinausgeschoben haben. Im nördlichen Schwarzwald bei der Hornisgrinde, beim Kniebis und am Ruhestein sind gegen 50 cm Neuschnee gefallen und die Schneedecke übersteigt einen halben Meter um ein beträchtliches; dabei ist es empfindlich kalt geworden; bis auf 3 Grad ist die Temperatur unter Null gesunken. Prächtige Schneeschuhbahnen bestehen zurzeit bis in alle Täler. Sehr ergiebige Schneefälle verzeichnet auch der südliche Schwarzwald, besonders das Feldberg- und Belchengebiet, wo die Gesamtschneehöhc jetzt etwa 150 cm beträgt. Mächtige Schneeanwehungen trifft inan an den Nordhängen der Berge; viele Meter hoch sind die Mächten ain Seebuck und Feldbergturm. Ueber die Paßhöhen verkehren Bahnschlitten, um einer Verkehrsunterbrechung vorzubeugen.
Maulbronn, 8. März. Am Montag wurde der Aalküstensee abgefischt. Der See, der in dem Besitze des Fabrikanten Koch von Pforzheim ist, lieferte auch diesmal wieder gut genäherte Fische, besonders Karpfen, Schleien und Aale in großer
Zahl. Das Schneewetter hatte den Zuschauerkreis, der sonst immer ein äußerst großer ist, diesmal stark verkleinert.
Oetisheim OA. Maulbronn, 8. März. Beim Losbinden eines Farrens von seinem Stand wurde der ledige Bauer Martin Burckhardt von dem bösartigen Tier erfaßt und mit den Hörnern aufgespießt so daß er schwer verletzt ins Bezirkskrankenhaus Mühlacker verbracht werden mußte.
Äus Staöt, Bezirk unS Umgebung.,
Birkenfeld. Die silb. Verdienstmedaille erhielt Ersatzreservist Christian Waidelich.
Dennach. Unter gleichzeitiger Verleihung der silb. Verdienstmedaille wurde Ernst Kull (Amtsdiener in Dennach), zum Gefreiten befördert.
Obernhausen. Die silberne Verdienstmedaille für Tapferkeit u. Treue erhielten: Ernst Wolfinger, Sohn des Jakob Wolfinger, Schmieds, und Gustav Wolfinger, Sohn des verst. Karl Wolfinger hier.
Neuenbürg, 8. März. Die hiesige Gewerbebank hielt am letzten Sonntag ihre ordentl, Jahresversammlung in der Eintracht. Direktor Link gab in längeren Ausführungen eine Uebersicht über die Kriegslage und die wirtschaftlichen Verhältnisse des abgelaufenen Jahres. Nach dem 49. Geschäftsbericht ist der Bankumsatz etwas zurückgcgangen und betrug 9 058 395 Mk., gleichwohl zeigt die Bilanz einen günstigen Stand, weil die Gelder flüssiger geworden sind und leichter zu beschaffen waren. Der Reingewinn belauft sich zuzüglich des Gewinnvortrags vom Jahr 1914 auf 26994.50 Mark. Die Mitgliederzahl beträgt 1014. Beschlossen wurde: die Ausschüttung einer Dividende von 5"/o, die Zuweisung von 3000 Mk. zum Reservefonds und von 1000 Mark zur Spezialreserve. Der Rest von 7723.70 Mk. soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die beiden Reservefonds haben nunmehr den Betrag von 100000 Mark überschritten. Im kommenden Jahr kann die Bank die Feier ihres 50jährigen Bestehens begehen.
Wer 17 Jahre alt ist. Es wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit befindliche junge Männer sich jeweils nach dem Tag der Vollendung des 17. Lebensjahrs bei der Gemeindebehörde ihres Aufenthaltsorts zur Landsturinrolle zu melden haben. Nicht anzumelden haben sich solche Personen, die bereits dem Heere oder der Marine angehören.
VsrmischtLL.
Zur 4. Kriegsanleihe zeichneten u. a.: Die Verwaltung der städt. Sparkasse Elberfeld 12 Mill. Mark; die Görlitzer städt. Sparkasse 2Ls Mill.; die städt. Sparkassen und Landkreissparkassen von Hannover 4, die Großbanken 15 Mill.; die Aachener Lederfabrik A.-G. 1 Mill.; die Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation Waghäusel 2 Mill.; die Firma I. Mager u. Sohn in Offenbach a. M. l'/s Mill.
Sonnenbestrahlung der Wunden. Or. Ludwig Ganghofer kommt in seiner neuesten Schrift „Die Front im Osten" u. a. auf die interessante Tatsache zu sprechen, daß in dem gegenwärtigen Kriege viele Wunden z. B. eiternde Knochenverletzungen, auch Hautverletzungen durch Verbrennen oder Erfrieren, mit Sonnenbestrahlung behandelt werden. Es ergeben sich oft recht merkwürdige Heilwirkungen, sogar beim Wundstarrkrampf. Ganghofer sah in einem österreichischen Lazarett überraschende Heilerfolge, die auf diese Weise erzielt worden waren. Er sagt darüber: „Die Sonne ist eine große, geheimnisvolle Künstlerin. Mit jedem Werk ihrer goldenen Feenhände überlistet sie den Tod und bereichert sie das Leben.
„IIs viennent!" Der Geschützdonner der Schlacht von Verdun war auch in dem pfälzischen Orte Kinds bach zu vernehmen. Ein dort als landwirtschaftlicher Arbeiter beschäftigter gefangener Franzose rief jubelnd seinem Brotgeber, einem Landwirt, zu: „Hk, monsieur, ils viennent!" (Sie kommen, mein Herr!), nämlich die siegreichen Befreier und Landsleute der gefangenen Franzosen. Pünktlich war der Landwirt dann mit seinem Franzosen zur Stelle, als der nächste Gefangenentransport den Kindsbacher Bahnhof passierte und an den Zugsfenstern sich die (übrigens meist recht fröhlichen) Gesichter der bei Verdun gefangenen Franzosen zeigten. Da sagte der Kindsbacher Landwirt zu seinem Franzosen: „Hk, monsieur, ils viennent!" Da sind sie! Und der Franzose begriff: „O mon Oieu! Ues vorig.! Lomme prisonniöres!" Als Gefangene! jammerte er; „je suis malgcke! Ick abs in die Bauch!" — Spruchs, eilte heim und legte sich tatsächlich zu Bett.
Aus den Fliegenden Blättern. Vom Schwarzen Brett: Den Herren Studierenden zur Nachricht, daß wegen Einberufung des Hrn. Professors X. die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts ausfällt. Grimsel, Pedell. — Feldpostkarte. Liebe Freunde! Innigen Dank für die schöne Wurst, die Ihr mir geschickt. Die Zeitung, in die sie eingewickelt ivar, enthielt übrigens den Anfang eines sehr spannenden Romans. Wollt Ihr mir nicht regelmäßig die Fortsetzung zukommen lassen? Ich sehe derselben mit größtem Appetit entgegen. Euer alter Heine. — Im Berus. Staatsanwalt (zu seiner Haushälterin): Das sollen Spiegeleier sein?! Ist ja keine Spur davon da! Wohl auch wieder bloß Vorspiegeleier, was?! — A.: Ich verwechsle immer Nierverband und Vierbund. — B.: Das ist doch leicht, zu merken: die mit dem „U" sind wir!
Alle Landwirte und Gartenbesitzer müssen dieses Jahr mit ihrem Stickstoffvorrat sehr Haushalten. Salpeter ist kaum vorhanden, Stallmist infolge eingeschränkter Pferde- und Viehhaltung und Nährstoffmangel knapp und minderwertig; Ammoniak und Kalkstickstoff decken nicht entfernt den Bedarf, werden auch meist für Heereszwecke benötigt, der Rest ist aufzusparen für Halm- und Hackfrüchte.
in Rom dieser Feldern der unrühmliche Held einer bösen Skandalgeschichte gewesen war. Das war alles. Man erzählte sich damals, daß Graf Feldern das Glück im Spiele korrigiert habe und er war mit Schimpf und Schande davongejagt worden. Man sagte: aber was sagte mau nicht alles. Sein gerader Sinn empörte sich dagegen, daß er diesen Mann, den er haßte, weil er im Begriff stand, ihm sein Bestes zu nehmen, verdächtigte.
Der Japaner riß ihn aus seinem Sinnen.
Ganz leise sagte er an seinem Ohr.
„Blicken Sie bitte unauffällig hinüber zu dem großen Spiegelpfeiler. Der Mann, der dort mit der bildschönen Dame steht, ist der, den ich suche. Er ist es und kein anderer. Ich erkenne ihn, trotz seiner schwarzen Haare."
Dr, von Bergheim schrak auf. An der Stelle, die ihm der Japaner bezeichnet hatte, stand Gras Feldern im Gespräch mit Freiin von Herner.
„Irren Sie nicht?"
Die Stimme des Arztes zitterte leicht.
„Ich heiße Okuma Graf Kerauchi. Mein Geschlecht ist eines der letzten der alten Samurai. Ich will aus meinem Stammbaum scheiden, wenn der Mann dort nicht Freiherr von Strüning ist."
„Was gedenken Sie zu tun?"
Über die Züge des Japaners glitt ein feines Lächeln.
„Warten." sagte er einfach, „bis ich weiß, was dieser Mann im Schilde führt. Sein Weib und sein Kind suchen und ihn dann entlarven,"
Damit trank er seinen Tee. verbeugte sich tadellos vor dem Arzte und ging so ruhig dem Ausgang des Saales zu, als hätte ihn nicht die Rache über den Indischen Ozean geführt. Kein Blick fiel auf den Grafen Feldern, der immer noch ahnungslos plaudernd an dem großen Spiegelpfeiler stand. d> >2 (Fortsetzung folgt.)
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Erzählung von E. Frhr. v. Skarfegg.
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„Sie wissen, wir kamen damals, mein Vater und ich aus Kanada, wo uns die Regelung politischer Geschäfte aufgehalten hatte. Erst jetzt, bei einem zufälligen Zusammentreffen mit dem Grasen Onaga erfuhren wir, wo das junge unglückliche Weib mit dem kleinen Mädchen geblieben ist."
Der Japaner hatte leise und boch mit eindringlicher Betonung gesprochen. Gleichsam, als ob er jedes Wort in seiner Tragweite genau abzuschätzen gewohnt sei.
Doktor von Bergheim musterte seinen Nachbar mit einem durchdringenden Blick.
„Woher wußte denn Graf Onaga. wo ich mit den beiden geblieben wak?"
„Sie hatten sich ja an ihn gewandt, um fesizu- stellen, ob Frau von Strüning keine Verwandte in Dokohama habe. Er hat ihnen natürlich nicht sagen rönnen, daß wir besonderes Interesse an der Frau nahmen."
„Darf ich fragen, welcher Art dieses Interesse war?"
„Sehr einfach, der Vater der Frau von Strüning hat während des Boxeraufsiandes, als mein Vater vor Tiuenlin Schulter an Schulter mit ihm kämpfte, meinen Vater vor der hinterlistigen Kugel eines Neieverkäusers bewahrt."
„Was veranlaßt Sie nun, diesen Mann hier zu suchen?"
Der Japaner stutzte einen Augenblick. Dann sagte er mit verhaltener, aber um so heißerer Leidenschaft.
„Die Rache Japans ist wie seine Dankbarkeit, sie tchläfi nie."
„Ich verstehe Sie nicht."
^ „Herr von Strüning. der sich damals als Freund Alpans erklärte, hat uns an Rußland verraten."
Unwillkürlich trat ein Lächeln in die übermüdeten Züge des Arztes. Sein Nachbar bemerkte es wohl und beeilte sich, fortzumhren: „Wir hatten aus Sachalin große Konzessionen erworben. Durch geschickte Manipulationen an der New Docker. Londoner und Petersburger Börse hat uns Herr von Strüning um alles Eigentum gebracht und endlich auf meinen Vater den Verdacht des Betruges gelenkt. Der Mann, der auch jetzt wieder, da sich große Dinge in Ostasien vorbereiten, die Hand im Spiele hat, ist schuld daran, daß mein Vater Hand an sich legte, weil ein Leben ohne Ehre kein Leben für ihn war. Das Leben meines Vaters ist er mir schuldig geworden, und außerdem muß ich mein Land davor bewahren, daß seine unheilige Hand, daß seine Käuflichkeit wieder die Früchte unserer Mühen an andere gegen schnödes Gold ausliefert."
Doktor von Bergheim stand wie unter einem geheimnisvollen Bann. Was der Mann da vor ihm mit so großer Ruhe und Selbstsicherheit sagte, klang wie aus einem heiligen Vermächtnis geboren, klang, als ob eine unsichtbare Macht ihn an ihren geheimnisvollen Fäden hielt und unerbittlich zur Vollstreckung seines Amtes führte.
„Und Sie meinen, daß er jetzt hier ist?"
„Ich weiß es bestimmt."
Doktor von Bergheim sann nach. Er wußte in dem ganzen Bade keinen, der mit jenem Manne identisch sein konnte. Und doch lebte da einer, der —. Der Arzt schüttelte gewaltsam den Gedanken ab. Non dem Augenblick an. da er erfahren hatte, daß Graf Feldern sich mit der Freiin von Herner verbinden wolle, war in ihm das Gefühl lebendig gewesen, daß er diesen Mann hasse. Dann aber erinnerte er sich auch, daß gelegentlich seines Aufenthaltes
Kleearten und Hü! dünger aus; da bi ain" einen vollu sich überall bewäh bestens empfohlen einfach. Eine dar, Landwirt von den zugesandt.
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10. Kampf bei N stoß bei Gir Vogesen um d — Unterseebi
11. Bombardemei ende-Bad. — Neuve - Chap Russen geschll treten. — B< reichische Arti danellen ein drei Minensu
12. Angriff der erfolgloser Ai schlagung fran pagne. — Ar Cisna-Baligr
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Basel, 9. M Blätter melden, w Paris gedrahtet, r der Ansicht zu, das doch nur eine E; Hauptangriff ande licher Angriffspunl
Rotterdam vorliegende „West füllung des Ansuck Entsendung weiter! Sektor von Verdu länder könne sich r äußern, die übrige England unmöglich
Bern, 9. Mi Frankreich stamme: nifter Galliern sei „Petit Journal" r der Angelegenheit i
des steüv, Gener
Die Vcrfügm 27. November 191 Wer vorsätzli markigen Krieg od wirtschaftlichen Ver öffentlich oder nie! gebung schuldig m setzen keine höhere > über den Belagerer gesetz vom 11. Dez Stuttgart, de
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Auf Grund über die Versorqru Tesetzbl. S. 728) u
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