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Neuenbürg, Donnerstag den 17. Februar MK.

74. Jahrgang.

Telegramm de« WalffHeu Mm an de«Eustäler".

(WTB.) Den 16. Februar, nachm. 3.30 Uhr.

Großes Hauptquartier, 16. Februar. Amtl.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Die Engländer griffen gestern abend 3 mal vergebens die von uns eroberte Stellung süd­östlich von Npern an. Der Gefangenenverlust beträgt im ganzen 100 Mann.

In der Champagne wiederholten die Fran­zosen den Versuch, ihre Stellungen nordwestlich von Tahure zurückzugewinnen, mit dem gleichen Mißerfolge, wie am vorhergehenden Tage.

Allgemein beeinträchtigte stürmisches Regen- weiter die Kampftätigkeit.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Bei Schneetreiben auf der ganzen Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet.

Balkan-Kriegsschauplatz:

Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

RunSlchau.

Der württembergische Landtag wird, wie jetzt sicher feststeht, erheblich später zur Etatsberatung einberufen werden, als ursprünglich in Aussicht ge­nommen war. Er wird erst die Ergebnisse der Reichstagsverhandlungen abwarten, die Mitte März beginnen sollen. Von dem Ausfall der dort zu treffenden Entscheidungen über die neuen Steuern hängt es ab, wie weit die Finanzverwaltungen der Bundesstaaten künftig noch über ihre frühere Domäne der direkten Steuern, die immer notwendiger für die Deckung des Reichsbedarfs in Anspruch genommen werden müssen, frei verfügen. Es scheint sich eben auf die Dauer nicht durchführen zu lassen, daß die Geldbedürfniffe der Reichsfinanzverwaltung aus­schließlich durch indirekte Abgaben befriedigt werden. Der Grundsatz ist ja auch bei der Wehrvorlage schon durchbrochen worden. Der Krieg räumt auf diese Weise immer mehr mit Althergebrachtem auf. - 0 >n wirtschaftlichen Leben zeitigt er fast jede Woche neue Erscheinungen. So hat er uns in Württemberg eure neue Bierpreiserhöhung gebracht. Die Brauereien erklären, mit den jetzigen schon sehr hohen Preisen wegen der abermaligen Einschränkung ihrer Produktion und aus anderen, übrigens glaub­haften Gründen nicht mehr auf ihre Rechnung zu kommen. Da Bier schließlich doch mehr ein Genuß- nnttel als ein Nahrungsmittel darstellt, wird man sich wohl oder übel mit der abermaligen Verteuerung abfinden müssen. Bemerkenswert aber ist die ganz verschiedenartige Behandlung dieser Preissteigerung und der Erhöhung der Milchpreise in der öffentlichen Meinung. Es ist durchaus erfreulich, daß die arge Hetze, die es seinerzeit beim Milchkrieg gab, diesmal ausbleibt.

Weniger erfreulich war ein merkwürdigerweise besonders bei uns ausgebrochener Entrüstungssturm über die Veröffentlichung eines Beschlusses, den der Haushaltsausschuß der preußischen Abgeordneten­kammer in Sachen des Unterseebootskrieges gegen bewaffnete Kauffahrteischiffe und der amerikanischen Einspruchsversuche gefaßt hatte. Man glaubte hier vielfach, daß es sich um eine unberechtigte Einmischung in die Reichspolitik, ja sogar in die Kriegführung handle, und schob den preußischen Abgeordneten die Absicht unter, die

Stellung des Reichskanzlers zu untergraben. Tat­sächlich aber handelte es sich, wie die Mehrheit dieses Ausschusses ausdrücklich versichert, um das Gegenteil: der Reichskanzler sollte, nachdem er zur Freude der ganzen Nation die amerikanische Ein­mischung mit unbeugsamer Festigkeit zurückgewiesen hatte, gewissermaßen eine moralische Unterstützung durch die größte zurzeit versammelte Volksvertretung in Deutschland erfahren. Inzwischen hat aber die Welt erfahren, daß Deutschland in unverminderter Geschlossenheit und Tatkraft den Krieg zu Wasser wie zu Lande auszufechten gedenkt, bis der an­gestrebte Friede errungen ist. Auch die Amerikaner haben schließlich angesichts dieser Festigkeit darauf verzichtet, die nun schon drei Vierteljahre lang bis zur Kriegsdrohung zugespitzteLusitania"- Affäre fernerhin mit unserer Seekriegsführung zu verquicken. Wir sind ihnen dabei reichlich weit entgegengekommen. Dagegen lassen wir an unserem Grundsatz, die englischen Aushungerungsverstiche durch einen rück­sichtslosen Unterseebootskampf zu vereiteln, nicht rütteln. Die Neutralen, also auch die Amerikaner, haben die letzte Warnung erhalten, bevor innerhalb weniger Tage wir dazu übergehen, jedes bewaffnete Kauffahrteischiff der Gegner als Kriegsschiff zu be­handeln und ohne Rücksicht auf etwaige neutrale Schutzengel, die sich an Bord befinden, zu versenken.

In Albanien haben die Bulgaren, derweilen ihr König nacheinander die Großen Hauptquartiere des deutschen und des östcrr.-ungarischen Heeres be­suchte und mit Kaiser Wilhelm ebenso wie mit Kaiser Franz Josef herzliche Trinksprüche tauschte, in aller Stille ihre Vereinigung mit den Oesterreichern und Ungarn auch am Gestade der Adria vollzogen. El- bassan, Tirana, Fieri sind besetzt, Durazzo ist ab­geschnitten und der Druck auf Valona, die letzte Hoffnung Italiens am gegenüber liegenden Ufer und der kümmerliche Rest seiner einst so ausschweifenden albanischen Träume, hat begonnen. Gleichzeitig waren österreichische Flieger in der Po-Ebene und suchten Mailand, Monza und andere große Städte mit ihren Bomben heim. In denselben Tagen ging ein neues französisches Panzerschiff an der Syrischen Küste durch den Torpedoschuß eines deutschen Untersee­bootes verloren. Erst hieß es, es sei das Linien­schiffSuffren", dann gab die französische Marine­leitung den Untergang des KreuzersAdmiral Chanier" zu. Vielleicht also war es eine Verwechslung, tat­sächlich aber sind beide versenkt worden. Da es oben­drein den Engländern auf dem arabischen Kriegs­schauplatz immer schlechter geht und ihre Schwierig­keiten in Aegypten sich von Woche zu Woche häufen, da sie sogar an der Doggerbank, dicht vor ihrer eigenen Küste, zwei nagelneue Schiffe durch unsere Torpedoboote einbüßten, ist es kein Wunder, daß die Nervosität im feindlichen Lager wächst und auch in einem lächerlich gereizten Ton der engl.Thronrede bei der Wiedereröffnung des Unterhauses zum Ausdruck kommt. Und weil überdies die Italiener immer lauter murren, es "-r Geld- und Kohlenmangel, sowie an­gesichts der su-chtüaren Lebcnsmittelteuerung kaum mehr aushalten, so erschien es der alten Entente als höchste Zeit, durch den französischen Minister­präsidenten Briand in Rom für besseres Wetter zu sorgen. Es sind wieder alle möglich"" Siegesfan­faren geblasen und neue Maßnahme stebung der mangelhaften Einigkeit unter den ' «offen

beschlossen worden, aber die üblichen ^ ..Sprüche bei den verschiedenen, von dem hungernden Volke ohnehin scheel angesehenen Festessen, waren auf­fallend kühl.

Es bröckelt eben immer deutlicher ab an d nn babylonischen Turm unserer Feinde. Wenn es ihnen auch gelingt, eine neue englisch-französische Anleihe von 400- Millionen Dollars bei den Ameri­kanern unterzubringen, und wenn sie sich noch so sehr mit allerhand fragwürdigen Siegen in den afrikanischen Kolonien brüsten, ihr Schicksal ist da­

durch nicht aufzuhalten. Wir bedauern aufrichtig den Verlust von Kamerun, wo unsere tapfere Ko­lonialtruppe nach 1 '/-jährigen heldenmütigen Kämpfen schließlich vor der gewaltigen Uebermacht der Feinde nach Spanisch-Guinea übertreten und sich entwaffnen lassen mußte. Die Spanier haben sich dabei vor­nehm benommen und dieselbe mustergültige Neu­tralität bewiesen, die sie schon während des ganzen Kriegsverlaufes zeigen. Ueber den Verlust der Ko­lonie aber wollen wir uns trösten. Ihr Schicksal wird ja schließlich doch auf europäischem Boden entschieden, und daß wir da des endlichen Sieges sicher find, davon sind wir tiefer als je überzeugt.

Amsterdam, 16. Febr. Ein hoher englischer Offizier hatte im Auftrag des englischen Kriegsamts an der russischen Front in Beffarabien geweilt, um die dortigen russischen Aussichten zu studieren. Der Offizier ist jetzt zurückgekehrt und sagt in seinem Bericht: Der Hauptzweck der russischen Armee war, eine große feindliche Armee durch fortgesetzte Massen­angriffe von anderen Kriegshandlungen abzuhalten. Dieser Zweck scheiterte jedoch gänzlich, da die Russen seit Ende November über 100000 Mann verloren, während der Feind noch nicht den 15. Teil dieser Ziffer eingebüßt hat, obwohl er nur halb so stark war wie die Russen. Der Erfolg der russischen Armee ist nicht nennenswert. Es ist unmöglich, die feindliche Front zu durchbrechen, und alle Hoffnungen, die man im Dezember hatte, müssen ausgegeben werden.

Bukarest, 16. Febr. Das BlattMinerva" meldet aus Tultscha, daß eine Sitzung der beffara- bischen Semstwos dieser Tage stattfand, auf welcher nicht nur die Verteidigung Beffarabiens besprochen, sondern auch darüber beraten wurde, ob Beffarahien an Rumänien zurückgegeben werden solle. Die Erörterung dieser Frage geschah auf Aufforderung der russischen Regierung. Man erklärte sich schließlich gegen die Rückgabe Beffarabiens.

Wellington, 15. Febr. (WTB.) Reuter meldet: Der Premierminister von Neuseeland hat einer Abordnung der Handelskammern erklärt, datz Schritte dagegen getan würden, daß feindliche Waren über neutrale Länder Neuseeland erreichen. Außerdem sei ein Einfuhrzoll von 50"/« für deutsche Waren nach dem Kriege vorgesehen. Der Finanz­minister erklärte dieser Abordnung, die Regierung werde vor nichts zurückschrecken, um den deutschen Handel mit Neuseeland zu unterbinden.

Basel, 16. Febr. DenBasler Nachrichten" berichtet man lautLok.-Anz." aus Athen: Zwei japanische Kriegsschiffe haben den Suezkanal in der , Richtung nach Malta passiert. Nach demNeon Asty" befinden sich japanische Flugzeuge mit einem Mutterschiff im Kanal.

ckpk. Organisation im Holzhandel für den Wiederaufbau Ostpreußens. Im Be­reich des Handelskammerbezirks Insterburg ist jetzt ein Verband der Holzhändler und Sägewerkhesitzer gegründet worden, der eine bessere Nahrung und Vertetung der Interessen des ostdeutschen Holzhandels zum Gegenstand hat. Es ist hauptsächlich beab­sichtigt, eine zentralisierte Uebernahmestelle für die Lieferungen zum Wiederaufbau Ostpreußens zu er­richten, nachdem der Holzhandel in Ostdeutschland vielfach die Erfahrung hat machen müssen, daß größere Lieferungen zu bedeutend höheren Preisen nach außerhalb an die große Anzahl der neuge­gründeten Lieferungs-Genossenschaften und Vereini­gungen, die ohne Rücksicht auf den wirklichen Be­darf für den Wiederaufbau Ostpreußens ins Leben gerufen worden sind, vergeben werden.