schäften und Munition ausgenutzt. Seit gestern nimmt ihre gesamte schwere Artillerie das Plateau von Doberdo und den Görzer Brückenkopf wieder unter intensiv.'s Feuer. Die Stürme gellen namentlich dem Monte San Michele und Podgora. Die Kämpfe find noch nicht abgeschlossen.
Lugano. 12 Nov. (GKG ) Wie dem „Corriere della Sera* laut „Frkf. Zig." aus Bukarest gemeldet wird, kommen fortwährend in Widin auf der Donau starke deutsch-österreichische Material- und Truppentransporte an, die teilweise auf dem Bahnweg weitergehen, teilweise den Wasserweg bis Rustuck benützen und dann mit der Bahn wellergebracht werden, so daß die Verbindung zwilchen Deutschland, Oesterreich. Bulgarien und der Türkei eine vollständige Tatsache sei.
Konstantinopel. 12 Nov. (WTB.) Das Hauptquartier berichtet: Dank der neuen von unserer Flotte ergriffenen Schutzmaßnahmen ist das englische Unterseeboot „k 20" am 5 November in den Dardanellen zum Sinken gebracht worden. 3 Offiziere und 6 Matrosen der Besatzung sind gefangen genommen worden. Das erwähnte Unterseeboot, eines der modernsten der englischen Marine, hat sich vor zwei Monaten in den Dardanellen gezeigt.
Petersburg, 10. Nov. (WTB.) Der Kaiser und der Thronfolger sind am 9. Nov von Zarskoje Selo an die Front des Feldheeres gereift.
Rotterdam. 12. Nov. (GKG) Von 21740 Aufforderungsbriefen Lord Derbys an die unverheirateten Londoner Einwohner haben kaum 1000 zu einer freiwilligen Anwerbung geführt. Die Londoner Blätter fordern mit Ungestüm die Vorlegung des Wehrpflichtgesetzes.
Bukarest, 12. Nov. (WTB.) Der deutsche Botschafter in Konstantinopel. Graf Wolfs-Metternich, ist vom König in Audienz empfangen worden.
Athen, 12 Nos. (WTB.) Reuter meldet: Die Kammer ist aufgelöst worden. Die Neuwahlen werden am 19. Dezember stattfinden.
London, 11. Nov. (WTB.) Das Reuter'sche Bureau meldet aus New-Jork: Feuer unbekannten Ursprungs ist in den Werken Roebling u. Co. in Trent on (New Jersey), die Stachrldraht für die Alllierten herstellten. ausgebrochen. Das Feuer wurde schließlich, nachdem für über eine Million Dollar Schaden angerichtet worden war. gelöscht.
Jahrestag-Kalender des Weltkriegs 1914/15.
November 1914.
14. In der Gegend von Wloclaweck (Russisch-Polen) wird ein russisches Armeekorps zurückgeworfen, 1500 Gefangene. — Erfolgreicher Ausfall der Verteidiger von Przemysl. — Oesterreichisch« ungarische Truppen erobern die Höhen bei Kame- nica an der von Loznica nach Valjevo führenden Straße.
Württemberg.
Stuttgart, 11. Nov. Ueber Milchhöchstpreise wird im Staatsanzeiger ausgeführt: Nach Mitteilungen in der Presse sind die Landwirte teilweise der Ansicht, daß der vom Ministerium des Innern festgesetzte Höchstpreis von 17.5 bezw. 18 Pfennig für Milch, die zur Herstellung von Butter oder Käse bestimmt ist, ohne weiteres auch auf Frischmilch Anwendung zu finden habe. Diese Auffassung ist unzutreffend. Der für Molkerei und Käserei festgesetzte Höchstpreis, der übrigens für die Lieferung frei Molkerei und Käserei gilt, steht im engsten Zusammenhang mit der Verwertharkeit der Milch zur Herstellung von Butter und Käse und dem für diese Waren festgesetzten Erzeugerhöchstpreis. Ein Erzeugerhöchstpreis für den Verkauf von Frischmilch hingegen kann bei der Verschiedenheit der Verhältnisse nicht einheitlich festgesetzt werden. Auch bildet die Höhe des für Molkerei- und Käsereimilch festgesetzten Preises an sich keinen Grund, die Preise für Frrimilch da, wo sie sich bisher auf einem niedrigeren Stand gehalten haben, nunmehr zu erhöhen. Die Landespreisstelle, der die Genehmigung der Höchstpreisfestsetzungen für Frischmilch zukommt, ist mit Weisung in diesem Sinn versehen worden.
Stuttgart, 12. Nov. In der Angelegenheit der „mehreren" Möhringer Krautbauern, die durch eine Anzeige im Möhringer „Filderboten" zur Zurückhaltung vorhandener Kraulvorräte aufforderten, ist nach zuverlässigen Nachrichten von der Staatsanwaltschaft Stuttgart, an welche Anfang November vom Amtsoberamt Stuttgart Strafanzeige erstattet wurde, nun Antrag auf Voruntersuchung gegen den Redakteur des „Filderboten" und den von diesem dem Stell
vertretenden Generalkommando genannten Einsender der Anzeige erstattet worden.
Stuttgart. 12. Nov Gestern nachmittag wurde eine Verkäuferin in einem Geschäft in der Gutenberg- ftraße von einem Unbekannten, der es wahrscheinlich auf die Kasse abgesehen halte, überfallen. Das Mädchen setzte sich zur Wehr und rief um Hilfe, worauf der Täter die Flucht ergriff. Ec wird nach dem Polizeibericht beschrieben: etwa 28—30 Jahre alt, ziemlich groß, er habe halbvolles Gesicht, schwarze Kopfhaare, sei glatt rasiert, trage schwarzen steifen Hut. gräulichen Gummimantel und mache einen besseren Eindruck.
Neckarsulm. 11. Noobr. Die Neckarsulmer Fahrzeugwerke A.-G. beabsichtigen, an der Hafenstraße euren großen Schmiedeneubau zu errichten, der sechs Frikiionfallhämmer mit je 1000 kg Bärgewicht und zwei Lufthämmer mit je 600 kg Bärgewicht aufnehmen soll. Diese Hammerwerksanlage soll die neuesten Errungenschaften erhallen.
Kris SlaSt, Bezirk unö Umgebung.
* Neuenbürg. 12. Nov. Auf 15. ds. Mts. ist zum Stadtvikar hier der bisherige Stadtoikar in Kirchheim u.T.. Hugo O pprnländer aus Bopfingen, bestellt worden.
In der amtl. württ. Verlustliste Nr. 303 vom 12. November 1915. sind folgende Namen aus dem hiesigen Bezirk entbalten:
Füsilier-Regiment Nr. 122. Heilbronn-Mergentheim.
5. Kompanie.
Karl Wacker, Feldrennach, gefallen.
7. Kompanie.
Ludwig Wankmüller, Schwann, schw. verw.
Infanterie-Regiment Nr. 125. Stuttgart.
2. Kompanie.
f Ludwig Pflüger. Arnbach, verwundet, t Neuenbürg. (Eingesandt.) Ja der hiesigen
1 Einwohnerschaft wird erzählt, daß die bürgerlichen ! Kollegien den Beschluß gefaßt haben, die Gemeinde- ^ ratswahl soll hier am 21. Dezember ds. Js. vor-
genommen werden. Obgleich in sehr vielen Gemeinden , Württembergs die Vornahme von Gemeinderats-
2 Wahlen im Hinblick auf den Krieg verschoben wurde, j ist dieser Beschluß gemäß der Stellungnahme der l hiesigen Gemeindekollegien zur Bürgrrausschußwahl
im vorigen Jahre wohl verständlich. Daß aber für j diese Wahl ein besonderes Interesse vorhanden sein f wird, ist wohl kaum zu erwarten in einer Zeit, wo ! unsere Väter und Söhne, Brüder und Schwäger z auf dem Schlachtfelde stehen und für das Vaterland. ! für das allgemeine Wohl, bereit sein müssen, ihr Blut und Leben zu opfern. Aus diesem Grunde i wäre es auch sehr zu wünschen, daß es zu keinem Wahlkampf kommt, umsomehr da ja jeder der Herren, der aus dem Gemeinderat ausscheidet, wieder gewählt werden kann, selbst dann, wenn er ! zur Zeit zum Heere einberufen ist. Auch im Vorjahr f hat man sich ja auf die Wiederwahl der Aus- § geschiedenen beschränkt und nur für einen im Bürger- j ausschuß freigewordenen Sitz eine Neubesetzung vor- i genommen, was zu keinerlei Wahlkampf Anlaß bot. ! Geschieht das auch bei dieser Wahl, dann handelte ! die Bürgerschaft entsprechend dem schönen Kaiserworte i vom vorigen Jahre: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche!" Wir blieben dann von allen unliebsamen Begleiterscheinungen verschont, die ein Wahlkampf mit sich bringt, und es würde damit sicherlich zur Zufriedenheit aller Bürger, auch derer, i die wegen ihrer Einberufung zum Heere an der i Wahl nicht teilnehmen können, gehandelt.
Ein wahlberechtigter Bürger aus Neuenbürg.
In Oberlengenhardt ist in einem Bauernhaus ein großer Geldbetrag gestohlen worden.
Sonntagsgedanken (14. November).
Dank und Verzicht.
Zum Erntedankfest.
' In schweren Zeiten suche zuerst das auf, was dabei des Dankens wert ist, und danke dafür aufrichtig. Das gibt dem Gemüte die ruhigere Stimmung, in welcher auch das klebrige erträglicher erscheint.
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f Was der Landmann saurer als sonst erworben hat, was der Städter schwerer als je erlangt, das I halten beide wert. Der Dank, ob auch Seufzer sich ' darein mischten, gedeiht in der Entbehrung besser
! als im Ueberfluß.
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! Aber jetzt gilts, daß alle verstehen: auch dem ganzen Volk gegenüber, alle für alle. In einer
Zeit, wo keine Mutier sich sträubt, auch den einzige« Sohn herzugebrn, heißt es auch in Dingen des täglichen Brotes, Opfer bringen und drangeben können an das Ganze. Für Viele ists ja das Einzige, was sie für das Vaterland in dieser schrecklich großen Zeit tun können.
llnterstaatssekretör Michaelis.
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Bei anderer Schmerz — ein fühlend Herz, bei anderer Leid — Barmherzigkeit, das sichert dir, Freund, glaub es mir, in eigner Brust — Glück. Lieb' und Lust.
Wiernsheim. Hier wurde zu dem noch nie dagewesenen Preis von 803 Mk. eine fette Kuh verkauft.
Pforzheim Dem letzten Schweinemarkt waren 45 Ferkel und 4 Läufer zugefahren, wovon 20 Ferkel verkauft worden sind zum Preise von 54—63 Mk. das Paar.
Aus Berlin meldet der Vertreter des „Stuttg. N. Tagbl." nach der „B. Z.": Berlin wird morgen ohne Schweinefleisch sein, denn die Großschlächter forderten heute (12. Noo.) in der Zentralmarkthalle so hohe Preise, daß die Ladenflerfcher von jedem Einkauf Abstand nahmen. (Noch am 6 Nov. war infolge der angesetzten Höchstpreise auf dem Berliner Schlacht- und Viehhof der Preis für schwere Schweine bis zu 30, für leichte bis zu 40 M. pro 100 Plund zurückgegangen — ein klarer Beweis, daß die künstliche Zurückhaltung der Lebensmittel durch die Kommissionäre und Händler zu der empfindlichen Preisschwankung nicht wenig beiträgt.)— Eine Lieblingsspeise am Freitag, die Leberknövel, ist mit der Einführung der fleischlosen Tage in den Garküchen nun auch den behördlichen Vorschriften zum Opfer gefallen. Nackrlich ist sie an andern Tagen erlaubt.
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Essen a. Ruhr, 12. Nov. Die Familie Krupp hat die Absicht, in diesem Kriegsjahie keine höheren Gewinne als vor dem Kriege zu beziehen. Nach Abzug der üblichen Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 47.4 Millionen Mark. Es könnten 24 Prozent Dividende verteilt werden. Es werden aber nur wie im vorigen Jahre 12 Prozent Dividende verteilt und die übrigen 23.7 Millionen Mark der Krirgsfürsorge für die Allgemeinheit zugeführt. Im Anschluß an die Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im K-iege Gefallenen wird eine der Allgemeinheit dienende Krupp-Stiftung errichtet, die insbesondere zugunsten von kinderreichen Familien gefallener oder schwer beschädigter Krieger dienen soll und mit einem Kapital von 20 Millionen Mark ausgeftattet wird. Die restlichen 3,7 Millionen Mark werden sonstigen Zwecken der allgemeinen Kriegsfürsorge, namentlich der Förderung der deutschen Ostmark zugeführt.
Berlin, 13. Nov (WTB.) Wie dem „Berl. Lokalanz." aus Kopenhagen berichtet wird, reist der frühere russische Ministerpräsident Kokowtzow in besonderer Mission nach Rom. Ec wird versuchen, seinen ganzen Einfluß bei den dortigen leitenden Persönlichkeiten gellend zu machen, um sie zur Beteiligung Italiens an den Balkanoperationen zu bewegen.
Berlin, 13. Nov. (WTB.) Wie dem „Berliner Lokalanzeiger" aus Basel berichtet wird, soll dem „Secolo" zufolge Italien im Begriff stehen, die drei größten deutschen Passagierdampfer im Hafen von Genua, darunter den „Prinzregent Luitpold", mit Geschützen auszurüsten, um sie als Hilfskreuzer zu verwenden. — In Genua liegen von deutschen Schiffen u.a. noch „Moltke", „König Albert" und das Frachtschiff „Harmersberg". Eine Meldung des „Berl. Tagebl." aus Lugano besagt, daß der in Savona liegende deutsche Dampfer „Bastia" vom italienischen Staat beschlagnahmt worden sei.
Berlin, 13. Nov. (WTB ) Aus Rotterdam meldet das „Berliner Tageblatt": Eine Londoner Meldung bestätigt jetzt amtlich, daß das Transportschiff „Southland" am 2. November im Aegäischen Meer torpediert wurde. 9 Mann wurden getötet, 2 verwundet; 22 Mann werden vermißt.
Rom. 13. Noa. (WTB.) „Giornale d'Jtalia" meldet aus Civttaoecchia, daß dort 66 Ueberlebende des Dampfers „France", der am Sonntag von einem feindlichen Unterseeboot im Mittrlmeer versenkt wurde, angekommen sind.
Den 13 November 1915.
Stuttgart. (Pnv Tel.) Die Handwerkskammer Stuttgart hat das Verlangen der Handwerkskammer