In Frankreich werden jetzt von Generälen und Aerzten sehr scharf die Mißstände im französischen Heere und im Sanitätswesen gegeißelt. Ein General Cherfils tadelt die ganze Schießausbildung der französischen Infanterie, die keinen einzigen Scharfschützen habe und französische Aerzte greifen in mehreren Zeitungen das ganze französische Sanitätswesen an, weil es viel zu wenig Aerzte und Pfleger für die verwundeten Soldaten gebe. Auch besäßen die Lazarette ganz ungenügende Einrichtungen.
Berlin, 7. Jan. (WTB.) Aus einem bei einem französischen Gefangenen gefundenen Brief und unverdächtigen Aussagen gefangener Offiziere geht hervor, daß General Joffre dienstlich bekannt gegeben haben soll, er habe Beweise, daß die Deutschen alle Gefangenen erschießen ließen. Diese Bekanntmachung läßt darauf schließen, mit welchen Mitteln die Franzosen ihre Kämpfer Zusammenhalten müssen. General Joffre wird nach Bekanntgabe unserer Gefangenenzahlen schon wohl ein anderes Mittel zu ersinnen haben.
Paris, 8. Jan. (GKG) Das jetzt in Le Havre erscheinende belgische Blatt „Vingtieme Siecle" bemerkt nach der „Franks. Zlg." zu der Ankündigung 6 neuer englischer Heere, es wäre ein schwerer Irrtum, anzunehmen, daß deren Eingreifen genüge, um die Partie für die Verbündeten zu gewinnen.
Berlin, 8. Jan. (GKG.) Guten Informationen aus portugiesischen Kreisen zufolge Hai die Mehrzahl der in Berlin aufhältlichen wehrpflichtigen Portugiesen, soweit sie Berlin noch nicht verlassen haben, auf ihr Nachsuchen die Erlaubnis erhalten, bis zu neuer Verfügung im Ausland zu bleiben. Aus dieser Maßnahme der portugiesischen Regierung ist zu schließen, daß die bereits von Reuter in London als drfinitiv gemeldete Teilnahme Portugals am europäischen Kriege wieder sehr fraglich geworden sein muß.
Mailand, 8. Jan. (GKG.) „Unione" meldet aus Konstantinopel: Der Scheck ül Islam hat dem Präsidenten der ottomanischen Kammer die Mitteilung zugehen lassen, daß bisher 320 Millionen Mohammedaner sich für den heiligen Krieg erklärt haben und mit großer Begeisterung dem Rufe des Padischah Folge leisten wollen.
Basel, 9. Jan. (WTB.) Wie den „Baseler Nachrichten" aus London mitgeteilt wird, haben alle Rumänen, die dem aktiven Heere angehören und im Auslande wohnen, den Befehl erhalten, zurück zukehren.
Rotterdam, 8. Jan. Ein im amerikanischen Senat eingebrachter Antrag soll die Regierung ermächtigen, für den Ankauf deutscher Schiffe, die in amerikanischen Häfen liegen, die Summe von 120 Millionen Mark aufzuwenden.
Peking, 8. Januar. (WTB.) Die Pekinger „Daily News" melden: Der japanische Leutnant Nogata beging vor einiger Zeit Selbstmord, weil er nicht bei Tsingtau gegen frühere deutsche Kameraden kämpfen wollte. Nogata hat seiner Zeit bei der deutschen Kavallerie gedient.
Am letzten Donnerstag vollendete König Ludwig von Bayern sein 70. Geburtsjahr. Nicht nur in Bayern, sondern im ganzen Deutschen Reiche hat man des 70. Geburtstages des erlauchten Königs von Bayern gern gedacht und nahm die ganze deutsche Nation an dieser Jubelfeier des Königs von Bayern herzlichen Anteil, denn König Ludwig wird wegen seiner ganzen edlen Persönlichseit, seinem erhabenen Wirken für das Wohl seines Landes und wegen seines regen Sinnes für die Interessen des Reiches allgemein verehrt.
Würzburg, 8. Jan. (GKG.) Der König von Bayern hat an die hiesige Handelskammer folgendes Telegramm gerichtet: Ich hoffe zuversichtlich, daß ein ehrenvoller dauernder Friede im Interesse von Handel und Industrie, die ich stets zu fördern bestrebt bin, uns beschieden sein wird.
Danzig, 5. Jan. Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer heutigen Sitzung die Summe von 100000 Mk. für die von dem Deutschen Städtetag angeregte „Hindenburg-Spende für die Ostarmee".
Berlin, 8. Jan. Auf Grund einer Meldung der „Franks. Ztg." berichtet die „Voss. Ztg.", daß die von den deutschen Städten gesammelte Hinden- burgspende den Betrag von 700 000 Mk. ergeben habe. -
Mannheim, 9. Jan. Der Oberrhein und seine Nebenflüsse zeigen weiteres Steigen. So beträgt der Zuwachs beim Neckar im Laufe des gestrigen Tages 1.30 Meter. Auf dem Oberrhein beträgt der tägliche Zuwachs 60—70 am. Starke Regenfälle halten weiter an.
Württemberg.
Stuttgart, 6. Jan. Das Eiserne Kreuz 3. und 1. Klasse erhielt der Gastwirt Ehrenreich Holz- warth zum „Vogel Strauß" in Göppingen. Die 2. Klasse besaß Holzwarth, der dem Landwehr-Inf.- Reg. 120 angehört, schon seit einiger Zeit. Die 1. Klasse ist ihm nun für die Zerstörung feindlicher Fernsprechleitungen, die er unter höchster Lebensgefahr ausführte, verliehen worden; gleichzeitig wurde er zum Vizefeldwebel befördert.
Stuttgart, 7. Jan. Verschiedene Mitglieder des Reichstags werden am 20. Februar d. I. dem Reichstage ununterbrochen 25 Jahre angehören. Von württemdergischen Abgeordneten befinden sich darunter die Volksparteiler Konrad Haußmann und Friedrich Payer. Abg. v. Payer hgt schon in einer f-üheren Legislaturperiode (1831—1887) dem Reichstag angehört, ist aber seit 1890 ebenfalls ohne Unterbrechung im Reichstag.
Weingarten. In der Zeit vom 7. bis 14. Januar werden beim Ersatz-Bataillon 124 wieder Kriegsfreiwillige angenommen. Minderjährige haben eine Einwilligungserkläcung rhrss Vaters bezw. ihres gesetzlichen Vormunds mitzubringen.
Lorch, 6 Jan. Heute jährt es sich, daß vor 50 Jahre», der Blitz in das Schloß Hohenrechberg eingefchlagen und die unbezwingliche, sturmerprobte Feste in Asche gelegt hat. Von der einstigen Größe und ihrer starken Anlage zeugen nur noch die Ruinen.
Horb, 7. Jan Ein Württemberger wurde vom Luftdruck einer niedergrgangenen Granate nieder- geworfen, er wurde zwar nicht verwundet, erlitt aber eine Nervenerschütterung, die ihm das Gedächtnis nahm. Im Lazarett wußte man wohl, daß der Kranke ein Schwabe war, aber nicht, woher er stammte. „Fritzle", so redeten ihn seine Kameraden an; „nicht Fritzle" — gab er zur Antwort, sondern „Wilhelm". Nun wußte man, daß er Wilhelm hieß. „Wie weiter" fcugen sie; „weiß nicht" — war die Antwort. Um nun feinen Heimatsort zu erkunden, kam jemand auf den Einfall, das Eisen- bahnkursbach herzuvehmen und fing an, die Stationsnamen herabzulesen, anfangend mit der Linie Stuttgart-Ulm. kopfschüttelnd winkte er immer nein. Als der Vorleser endlich zur oberen Schwarzwald - bahn kam und die Station N. vorlas, da winke der Patient bejahend. Nun schrieb man an die Heimntgemeinde und fand so leicht Namen und Eltern des betreffenden „Wilhelm" heraus.
Freuden st adt, 22. Dez. Wir erhalten folgende Zuschrift: Außer einer Notiz vom 9. Nov. in der „Franks. Ztg.", worin das Deutsche Konsulat in Bern in Unterhandlung stehen soll mit Winterkurorten des Berner Oberlandes wegen Aufnahme verwundeter deutscher Offiziere, bestätigen zahlreiche Zeitungsberichte, daß sich das Liebeswerben schweizerischer Kurorte um Aufnahme von erholungsbedürftigen deutschen Offizieren in auffallender Weise vermehrt. Wenn wir nun auch aus Friedenszeiten daran gewöhnt sind, daß viele Deutsche in ihrer Urlaubszeit den Staub der heimatlichen Erde abschütteln, um ihre Erholung im Ausland zu suchen, obgleich Deutschland und das mit uns aufrichtig befreundete Oesterreich an Kurorten und Erholungsstätten das Beste und an landschaftlichen Reizen das Schönste bieten, was überhaupt geboten werden kann — Kurorte wie Wiesbaden, Baden-Baden und Wild- bad, sowie Luftkurorte wie Freudenstadt können jeden Vergleich mit schweizerischen aushalten — so ist es doch in diesen schweren Zeiten durchaus unangebracht, wenn deutsche Beamte und deutsche Sanitätsämter im Auslande Erholungsstätten für verwundete deutsche Soldaten suchen. Die deutschen Gasthausbesitzer würden es sich gewiß als eine große Ehre anrechnen, unsere Valerlandsverteidiger bestmöglichst zu verpflegen, damit ihnen täglich mehr zum Bewußtsein kommt: „In der Heimat ist es schön . . ." Zudem ist, wie uns von den hiesigen Gasthausbesitzern mitgeteilt wird, Ermäßigung der Pensionspreise zugesagt, sodaß allen Ansprüchen Rechnung getragen ist, indem die Preise zwischen 3^2 und 6 Mk. schwanken.
Kus StaSI» Bezirk unS Umgebung.
Gräfenhausen. Soeben erhalten wir die Nachricht, daß Ernst Gorgus, Gemeinderat, der als Meldereiter beim Regimenlsftab des Reserve- Feld-Art.-Regts. Nr. 54 steht, das Eiserne Kreuz erhalten hat.
Auszug aus der Württ. Verlustliste Nr. 90:
Feldartillerie-Regt. Nr. 65. Ludwigsbmg.
5. Batterie:
Gefreiter Friedrich Keck, Bieselsberg, l. vrrw., I. Arm. Berichtigungen:
Zu Verlustliste Nr. 22.
Reserve-Jnf.Regt. Nr. 119.
2. Kompanie:
Landwehrmann, nicht Reservist, August Treiber II, Wildbad, bish. verw., gestorben.
Auszug aus der Württ. Verlustliste Nr. 92. Feldarüllerie-Regiment Nr. 65, Ludwigsburg.
1. Batterie:
Gefreiter Karl Ruff, Dobel, schw. verw., Bauch.
1. Pionier-Bataillon Nr. 13, Ulm.
1. Feldkompanie:
Unteroffizier d. R Heinrich Stoll, Neuenbürg, gefallen. Berichtigungen:
Zu Verlustliste Nr. 71
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 246.
5. Kompanie:
Ersatzreservist Gustav Faas, Salmbach, bish. vermißt,
zur Truppe zurück.
6. Kompanie:
Ersatzreservist Eugen Karl Müller, Birkenfeld, bisher verw. und vermißt, zur Truppe zurück. Ersatzreservist Jakob Mahler, Loffenau, bish. vermißt,
verwundet.
7. Kompanie:
Ersatzreservist Heinrich Fazler, Birkenfeld, bisher vermißt, zur Truppe zurück.
8. Kompanie:
Ersatzreservist Ernst Schönihaler. Feldrennach, bisher
vermißt, gefallen.
Ersatzreservist Wilhelm Behner, Oöernhausen, bisher
vermißt, gefallen.
Ersatzreservist Karl Seyfried I. Calmbach, bisher vermiß», zur Truppe zurück.
Neuenbürg, 9.Jan. Der Kriezswinter 1914/15 scheint einer der mildesten und niederschlagreichsten der letzten Jahre zu werden. Der November brachte nur wenig kalte Tage und im verflossenen Christmonat fehlte der Frost fast gänzlich. In Süddeutschiand gab es nur vereinzelt in den Morgenstunden geringen Frost; wirkliche Wintertage, an denen die Temperatur den ganzen Tag unter dem Gefrierpunkt bleibt, oder wirkliche Schneetag?, an denen es zur Bildung einer dauerhaften, geschloffenen Schneedecke kommt, waren überhaupt nicht zu verzeichnen. Das Monatsmittel des Dezembers war auf dem ganzen Festland um mehrere Grade zu hoch. Der Januar scheint vorläufig in dem allen Regiment forizufahren. Depressionen, die von den britischen Inseln und vom Kanal herziehen, bringen uns andauernd milde Südwestwinde meist stürmischen Charakters und verbreitete Regenfälle; nur in den hochgelegenen Teilender Mittelgebirge schneit es ausdauernd, und erst über 1000 Meter trifft man eine ansehnliche, längeren Bestand versprechende Schneedecke. Das Barometer war in den letzten Tagen bei uns sehr lief herabgegangen. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz ist die Witterung andauernd mild, regnerisch und windig; auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist es winterlicher geworden. In Ostpreußen gehen Schueefälle nieder und in der Gegend vom Memel herrschen bis 6 Grad Kälte. Auch in Polen und Schlesien schwanken die Temperaturen um den Gefrierpunkt und vielfach sind dort Schnee- fälle niedergegangen.
Möltlingen, 7. Januar. Dem pensionierten Forstwart Wiedenmann hier, der vor 6 Jahren bei einem Zusammenstoß mit Wilderern schwer verwundet wurde und sich einer Amputation des Fußes unterziehen mußte, ist in Anerkennung der Bereitwilligkeit, mit der er sich mit Beginn des Krieges wieder zum Dienst in der Forstwache gestellt hat, der Titel „Förster" verliehen worden.
** Pforzheim, 7. Jan. Dem Bezirksamt Pforzheim sind seit Beginn des Krieges bis jetzt 7524 Gesuche um Unterstützung von Familien der in den Kriegsdienst eingetretenen Mannschaften aus dem hiesigen Amtsbezirk zugegangen; davon entfallen 5253 allein auf die Stadt, welche bisher bereits monatlich bis zu 210 000 Mk. Unterstützungen außer den eigentlichen Armenunterstützungen austeilte. — Im vergangenen Jahr betrugen die Gesamteinlagen bei der städtischen Sparkasse hier 12 837 406 Mk., die Rückzahlungen 11737 465 Mk.
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Mitten wir im Lebe Zeitung" wird geschrieb, schanzungen liegt abgeriff liegen zahlreiche Leichen Leiche eines russischen S gestorben, während er b befindet sich noch der s liegt eine Medaille mit Gottes. Nicht weit dc deutschen Soldaten, glei traf die tätliche Kugel einen Brief an seinen gerade den Brief datiert „Lieber Vater! Ich bi
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Großes Hauptguartie Westlicher Krieg Der andauernde lande um Flandern n die Operationen st Oestlich von Reims t heute nacht, uns ei reißen; durch einen s angriff wurden sie i geworfen und verlo uns. In der Mitte der Argonnen machte; Fortschritte. Ein Angriff gegen unsere kops, südlich Diedolsl
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Den 29. Dez. 1914