^panzerten Wagen ein heftiges Feuer gaben, zwangen >ie Verbündeten, sich zurückzuziehen.
Berlin, 16. Dez. Aus Konstantinopel meldet das „Berl. Tagebl.": Der Scheich von Ghasal, dessen Gebiet sich südlich von Bagdad bis zum persischen Meerbusen erstreckt und dessen Unterstützung die Engländer erkauft halten, ist, wie verlautet, von seinen Brüdem ermordet worden. Die 40000 Krieger, über die er verfügte, haben jetzt den Engländern den Krieg erklärt. In Darfur im südlichen Sudan hat die Bevölkerung den Kampf gegen die Engländer ausgenommen.
Den 17. Dezember 1914, mittags.
Berlin. Nach einer Meldung des „Lokalanz." aus Rotterdam kann aus den kurzen Berichten der
I englischen Admiralität über den Vorstoß der deut- !, schen Flotte in der Nordsee geschlossen werden, daß z die englische Flotte vollständig überrascht wurde und daß ihr Patrouillendienst versagte, sonst wäre es nicht möglich gewesen, daß die deutsche Flotte die wichtigen Punkte Scarborough und Hartlepool beschießen konnte. Auch erwähnen die Meldungen nur, daß englische Flottillen in den Kampf verwickelt seien, dieses Wort kann sich nur auf Torpedoboote und Unterseebote beziehen. Große Schiffe waren dem Kampfplatze fern. Der Angriff kommt den Engländern jedenfalls unerwartet, in dem Augenblick, in dem einige ihrer besten Schiffe nach
der Schlacht bei den Falklandsinseln im Atlantischen Ozean sind.
Frankfurt. (Privattel.) Die „Franks. Ztg." erfährt von vertrauenswürdiger Seite, daß in der Frage der belgischen KnegSkontributwnen noch keiner« lei Entscheidungen getroffen sind.
Mailand. (Privattel.) Nach einer Meldung aus Nisch ist König Peter an der Spitze seiner Truppen in Begleitung der Prinzen Georg und Alexander wieder in Belgrad eingezogen. Im Dom wurde ein feierliches Te Deum abgehalten. Die serbischen Flüchtlinge werden zur Rückkehr aufgefordert.
Amtliche Mekclnntmctchungen.
K. Hberamt Yeuenbürg.
Maul- und Klauenseuche
in Dietlingen, Ellmendingen und Pforzheim.
Die Seuche ist in den genannten beiden Orten erloschen. Es wird daher die Bestimmung der Ortschaften Ober« und Unterniebelsbach als Beobachtnngsgebiet aufgehoben.
In den 15 km-Umkreis um Pforzheim, wo die Seuche noch herrscht, fallen Birkenfeld, Gräfenhausen, Ober- und Unterniebelsbach, Ottenhausen, Feldrennach, Conweiler, Schwann, Arnbach, Neuenbürg. Waldrennach, Engelsbrand, Salmbach, Grunbach, Langenbrand und Kapfenhardt. In diesem Umkreis ist das Abhalten von Märkten mit Klauenvieh, sowie der Auftrieb von Klauenvieh auf Jahr- und Wochenmärkte, ebenso der Handel mit Klauenvieh verboten.
Den 16. Dez. 1914. Oberamtmann Ziegele.
Haltet darum Haus mit dem Brot, damit die Hoffnungen unserer Feinde zuschanden werden.
Skid ehrerbietig gegen das tägliche Brot, dann werdet Ihr es immer haben, mag der Krieg noch so lange dauern. Erzieht dazu auch Eure Kinder.
Verachtet kein Stück Brot, weil es nicht mehr frisch ist. Schneidet kein Stück Brot mehr ab. als Ihr essen wollt. Denkt immer au nufere Soldaten im Felde, die oft auf vorgeschobene» Posten glücklich wären, wenn sie das Brot hätten, das Ihr verschwendet.
Eßt Kriegsbrot; es ist durch den Buchstaben L kenntlich. Es sättigt und nährt ebensogut wie anderes. Wenn alle es essen, brauchen wir nicht in Sorge zu sein, ob wir immer Brot haben werden.
Wer die Kartoffel erst schält und dann kocht, vergeudet viel. Kocht darum die Kartoffeln in der Schale, Ihr spart dadurch.
Merkblatt.
Dentschlauv steht gegen eine Wett vo« Keiude«,
die es vernichten wollen. Es wird ihnen nicht gelingen, unsere herrlichen Truppen niederzuringeu, aber sie wollen uns wie eine belagerte Festung aushnngeru. Auch das wird ihnen nicht glücken, denn wir haben genug Brotkorn im Lande, um unsere Bevölkerung bis zur nächsten Ernte zu ernähren. Nnr darf nicht vergeudet und die Brotfrucht nicht an das Vieh verfüttert werden.
Abfälle von Kartoffeln, Fleisch, Gemüse, die Ihr nicht verwerten könnt, werft nicht fort, sondern sammelt sie als Futter für das Bich, sie werden gern von den Landwirten geholt werden.
Vorstehendes Merkblatt wird mit der eindringlichen Ermahnung zu feiner Beachtung hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht.
Neuenbürg, den 15. Dez. 1914. K. Oberamt.
Ziegele.
Druck und Vertag der C, Meeh'schen Buchdruckerei deS EnzttllerS. — Verantwortlicher Redakteur C. Meeh tu Neuenbürg.