Weihnächte» im Feindesland.

Weihnachten, das Fest der Liebe und der Familie naht heran. Mit anderen Gefühlen als sonst geht unser Volk dies­mal dem Feste entgegen.

Die alte frohe WeihnachtsbotschastFriede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen", verstummt vor dem Haß der Völker und wird überlönt von dem Donner der Kanonen.

Millionen deutscher Männer und Jünglinge stehen draußen in fernen Landen in erbittertem Kampf gegen eine ganze Welt von Feinden. Fern von Weib und Kind, von Vater und Mutter, fern von all' den Lieben, mit denen sie sonst unter dem Lichtrrglanze des deutschen Tannenbaums Weihnachten feiern durften.

Dank ihnen, den tapferen Kriegern, die deutscher Erde die Schrecken des Krieges erspart und unsere teure Heimat frei vom Feinde gehalten haben! Dank ihnen nicht nur mit Worten, auch mit der Tat! Zeigen wir ihnen, daß die Heimat ihrer gedenkt und im Geiste mit ihnen Weihnachten feiern will!

Helft mit, deutsche Frauen «uv deutsche Männer,

daß das Rote Kreuz in den Stand gesetzt wird, jeden einzelnen Angehörigen württembergischer Truppenteile. Offiziere wie Mann­schaften gleichermaßen mit einer Weihnachtsgabe erfreuen zu können!

Deutsche Frauen, helft mit,

daß auch die Tausenden, für die kein Mutterherz mehr schlägt, für die sorgende Frauenhände nicht tätig sind, und die keine Angehörigen in der Heimat haben, erfahren, daß unser Volk auch ihrer nicht vergißt!

Schenkt euch selbst diesmal weniger und gebt dafür doppelt und dreifach zur Weihnachtsbescherung im Felde.

Das Rote Kreuz gibt euch dazu Gelegenheit und das

K. Kriegsmiuisterinm die Gewähr, daß eure Gaben rechtzeitig die Truppen erreichen.

Die Liebesgaben-Abteilung des Roten Kreuzes hat zu diesem Zweck einen Plan ausgearbeitet, nach dem mindestens 125 000 Weihnachtspakete in das Feld hinausgehen sollen.

Die erforderlichen Pappschachtel« werde« von dem Roten Kreuz kostenlos abgegeben und sollen do« de« freundliche« Spendern gefüllt an dieses zur Ablieferung an die Truppen wieder znrückgebracht werden.

Den Schachteln ist ein Verzeichnis der Gegenstände beigefügt, die wünschenswert sind.

Ein Tannenreis mit Weihnachtslicht soll in keiner Schachtel fehlen.

Die Sendung, die ein Gewicht von Iffs Kilo nicht über­schreiten darf, kann vom Geber ein Gruß aus der Heimat mit Name und Adresse beigegeben werden, so daß der Beschenkte die Möglichkeit hat, auf gleichfalls beiliegender Feldpostkarte den Empfang der Gabe zu bestätigen.

Die Abgabe der mit einer Zeichnung von der Meister­hand des Professors Schmoll von Eisenwerth geschmückten Papp­schachteln erfolgt:

in Stuttgart vom Samstag. 14 Novbr. ab in der Liebes­gaben-Abteilung des Roten Kreuzes (Königsbau), im übrigen Land vom Mittwoch, 18. Novbr. üb bei den Bezirksvertretern.

Die letzten gefüllten Schachteln müssen spätestens am 1. Dezember abgeliefert werden. Je früher es gesckiehr, um so besser. Mit dem Transport zu den Truppen muß in den ersten Tagen des Monates Dezember begonnen werden.

Es dürfte sich die Gründung von möglichst vielen Gruppen, hauptsächlich Frauengruppen, empfehlen, die bereit sind, in Kreisen von Freunden und Bekannten für die vaterländische Sache zu wirken und eine gewisse Anzahl von Paketen zur Füllung zu übernehmen. Es ist damit allen denen, auf deren Dienste das Rote Kreuz seither leider verzichten mußte, Gele­genheit gegeben, hier eine überaus segensreiche Tätigkeit zu entfalten.

Wir geben uns der sicheren Erwartung hin, daß der Ge­danke, auf diese Art unsern Truppen ein Zeichen der Liebe ins Feld zu senden, überall in unserm Volk freudige Aufnahme und tatkräftige Unterstützung finden wird. Deshalb

Die Herzen auf, die Hände auf!

Stuttgart, 10. November 1914.

(gez.) Charlotte.

(gez.) Nr. v. Geyer. (gez.) Baron z« Pntlitz.

Dienstag, 17. November b. I. bei mir eingehen. Sie werden nach der Reihenfolge der Anmeldungen berücksichtigt. Sofort nach Ablauf der Meldefrist erfolgt die Zuteilung an die sich Meldenden und die Hinausgabe der Pappschachteln zur Füllung durch die Spender.

Vorläufig wird schon jetzt mitgeteilt, daß in sämtliche Schachteln kommen sollen: haltbares Backwelk (Lebkuchen, Springerle, Schnitzbrot in kleiner Form), 1 Tafel Schokolade, Pfefferminztableiten. 1 PaarLandjäger" oder andere geräucherte Harlwurst, 1 kleine Mappe Briefpapier und einige Postkarten, 1 Notizbuch mit Kalender, 1 Taschenbleistift. 1 Nähläschchen, 1 Taschenspiegel. 1 Brustbeutel, 1 Taschentuch. 1 Tannenzweig mit einem kleinen Licht; ferner abwechselnd: 10 Zigarren, 10 Zigaretten. 1 Luntenfeuerzeug oder 1 Pfeife mit Deckel und 1 Päckchen Tabak (ffo Pfund); 1 Taschenmesser mit Korkzieher und Büchsenöffner oder 1 Mundharmonika; 1 Sturmhaube oder 1 Paar Ohrenschützer oder 1 Paar wollene Handschuhe oder 1 wollenes Halstuch oder ein Paar Hosenträger; endlich ab und zu eine Dose Schnupftabak. Freigestellt bleibt die Beipackung anderer paffender Gegenstände; doch sollte, um Bevorzugungen zu vermeiden, der Wert der gepackten Schachteln möglichst gleich bleiben.

Bemerkt sei noch, daß diese Veranstaltung des Noten Kreuzes und des Kriegsministeriums die sicherste Gewähr dafür bietet, daß jeder Mann rechtzeitig sein Weihnachtspaket erhält, wogegen die Versendung von Feldpaketen durch die Post bei dem ungeheuren Massenanfall in der Weihnachtszeit großen Schwierigkeiten begegnen wird.

Neuenbürg, den 11. November 1914

Der Bezirks Vertreter des Württ. Laudesvereins vom Rote« Kreuz: Oberamtmann Ziegele.

K. Forstamt Langeubraud. Am Donnerstag, den 19. R,».

vormittags 11 Uhr wird in Langenbrand im Hotel Kramer" die

Schotterlieferung

für die Wege des Forst, bezirks vergeben.

Calmbach.

ZMW-VerfteMNU

Am Samstag, den 14. No».

nachmittags 3 Uhr kommen im Wege der Zwangs­vollstreckung öffentlich gegen Barzahlung zur Versteigerung:

ca. 170 Ztr. Steinkohlen

(Nußkohlen)

ca. 70 Ztr. Heu u. Oehmd.

Zusammenkunft beim Rathaus. Wildbad, den 13. Noo. 1914.

Gerichtsvollzieher Hähle beim K. Amtsgericht Neuenbürg.

Neuenbürg.

Morgen Samstag

Comines, den 5. Nov. 1914.

ToSes-Knzsig«.

Tiesbetrübt teilen wir allen Bekannten mit, daß der

Kriegsfreiwillige

Emil Jordan. Lehar

von Gräfeuhauseu

bei dem Sturm auf Messines am 31. Okt. infolge Herzschusses den Heldentod fürs Vaterland gestorben isr.

Alle Kameraden der 1. Kompanie des Regiments 125, insbesondere seine Kollegen, betrauern den Verlust dieses mutigen und doch so ruh-gen, lieben und kameradschaftlichen Menschen aufs Tiefste und werden ihm stets ein treues Andenken bewahren.

Im Rayen der 1. Kompanie des Regiments 125: Gesr. Fritz Lnz, Obernhausen.

wozu freundl. einladet

Chr. Kiefer.

Neuenbürg.

Ein gelber

Boxer

zugelaufen und wolle innerhalb einer Woche abgeholt weroen gegen Futtergeld und Einrückungsgcbühr bei

! Wilhelm Holzhäuser.

M.VM!

Denuach, den 11. Nov. 1914.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir bei dem schmerzlichen Verluste meines lieben, unvergeßlichen Mannes, unseres lieben Sohnes, Bruders, Schwiegersohnes und Schwagers

Ernst Neuweiler

Ersatz-Reservist beim Reserve-Regiment 246

von nah und fern erfahren durften, für die uns erwiesene Teilnahme an der Trauerfeier, sowie dem hiesigen Turnverein sagen wir aufrichtigen Dank.

Mina Neuweiler Familie Ernst Nenweiler Familie Gustav Merkte.

Vorstehenden Aufruf bringe ich hiemit zur allgemeinen Kenntnis. Ich bin überzeugt, daß auch im Bezirk Neuenbürg j in den weitesten Kreisen das Bedürfnis bestehen wird, an der. Veranstaltung sich zu beteiligen. Wer dies tun will, ist gebeten, j! es umgehend mitzuteilen und zwar in Neuenbürg an die! Herren Geh. Baurat Mayr, Apotheker Bozenhardt, Fabrikant A. Schmidt oder den Unterzeichneten, in den übrigen Bezirks-^ orten an die Herren Ortsvorsteher. Ortsgeiftliche» oder Lehrer. Diese Herren bitte ich. die Anmeldungen mir in Listenform zu übersenden. Sämtliche Anmeldungen müssen längstens am

AZ

I)io 6ödurt eines IrräktiZen

MÄcielisns

beedren sied an^u^eiAen

k6läp08t86kretAr Zotilknlibr u. krau.

M

Blsich-So

küräen

XsuspVK?

Mut und Gottvertraue«.

Es ziehen Deutschlands Söhne So mutig in das Feld,

Doch manche Abschiedsträne Vom Mutterauge fällt.

Weil der Kaiser sie gerufen,

Drum zieh'n sie gerne aus,

Nehm'n Abschied noch vom Liebchen, Bon Weib und Kind und Haus.

Ob uns der stärkste Feind bedroht, Sie fürchten sich doch nicht.

Zu kämpfen bis zum Heldentod Ist ihre höchste Pflicht.

Auch Deutschland's Töchter, lick und treu,

Sie sind zum Dienst bereit,

Zu helfen immer, wo's auch sei, Bei diesem harten Streit.

Zu lindern jedes Kriegers Schmerz Sind sie so gern bereit.

Sie haben noch ein deutsches Herz, Sie teilen Freud' und Leid.

Tut jeder Deutsche seine Pflicht,

Zu Haus wie in dem Feld, Verlasset uns der Herrgott nicht, Dann ist es nicht gefehlt.

Wenn so mit festem Gottvertrau'n Gehet alles Hand in Hand,

Darfst du getrost in Zukunft schau'n, Geliebtes Vaterland.

Neuenb. K. Kröner.

Weuenbürg.

Heute Freitag abend 8 Uhr Trauerseier für das im Feld ^ gefallene Gemeindeglied Albert Güttinger. __

Druck und Verlag der C. Meeh'schen Buchdruckerei des Enztälers. Verantwortlicher Redakteur C. Meeh i« Neuenbürg.