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161

Neuenbürg. Freitag de« S. Oktober 1914.

72. Jahrgang.

Der Krieg.

Wenn auch dis englische Regierung die Verbreitung englischer Zeitungen im Auslande streng verboten hat, so erfahren doch holländische Zeitungen aus London, daß es in England große Parteien gibt, welche den Krieg verdammen, und daß die englische Regierung mir allen Mitteln die Opposition gegen den Krieg zu unterdrücken sucht. So balle die englische Arbeiterpartei für letzten Sonntag 250 Massenversammlungen einberufen, welche sich gegen den Krieg gegen Deutschland erklären wollten. Die englische Regierung hat aber die Abhaltung dieser Massenversammlungen verboten. England will jetzt auch auf alle Nahrungsmittel, welche von Amerika aus nach Holland, Dänemark. Schweden und Nor­wegen geschafft werden, Beschlag legen, weil diese Sendungen nach Deutschland gebracht werden könnten. Glücklicherweise ist Deutschland gar nicht auf die ^ Lebenswiltelzufuhr aus Amerika angewiesen. Man ^ sieht aber aus dieser neuen Maßregel Englands, mit welcher Frechheit und Rücksichtslosigkeit England dem deutschen Volke Schaden zufügen will.

Die französische Regierung scheint sich tat­sächlich in Geldnot zu befinden, denn der fcanzö- ^ fische Finanzminister Ribot hat alle Steuereinnehmer aufgefordert, für raschen Eingang der Steuern Sorge zu tragen, um den Ausgaben für die nationale Ver­teidigung Nachkommen zu können. Die Pariser Zeitungen geben fast in jeder Nummer zu, daß wegen der vvrzügllchen Verteidigungsstellungen der Deutschen ^ an der Maas dort von raschen Erfolgen der Fran- ^ zosen keine Rede sein könne. In welch elender moralischer Verfassung sich die französischen Soldaten ^ befinden, geht daraus hervor, daß in Briefen, die man bei gefallenen französischen Soldaten gefunden hat, der lebhafte Wunsch ausgesprochen wird, gegen ^ solche Kreaturen wie die Deutschen, die nur Wilde seien, kein Erbarmen zu zeigen, auch zeigt sich in ° diesen Briefen die deutliche Absicht der französischen Soldaten, in Deutschland die Juwelierläden zu plündern und dafür dem Juwelier blaue Bohnen in , den Sckädel zu jagen. Russen, Franzosen und Eng- ! länder sind sich also in der Gemeinheit niederträchtigen > Hasses und raubgieriger Gelüste gegenüber Deutschland ^ ebenbürtig. i

Rotterdam, 8. Okt. Der Gemeinderat von > Antwerpen nahm in geheimer Sitzung einen Be- ! schluß an, worin er sein vollständiges Vertrauen zur s Militärbehörde ausspricht und erklärt, daß er damit - einverstanden sei. daß bis zum äußersten Wider- ! stand geleistet werde. Man wolle die Stadt ^ lieber beschießen lassen als kapitulieren. Alle wehr- ! fähigen Männer zwischen 18 und 30 Jahren werden s aufgefordert, sich als Kriegsfreiwillige zu stellen. ! DerNieuwe Rotterdamsche Courant" meldet aus - Rosendaal: Eine Taube warf Bomben auf den! Antwe»pener Bahnhof. Die Straßen nach der hollän- s bischen Grenze sind dicht mit Flüchtlingen besetzt, s Die Menschen geberden sich wie verzweifelt. In ? Rosendaal sind sämtliche Häuser überfüllt. ß

Köln, 8. Okt. Zur Flucht des Königs meldet ! dieKölnische" lautAmsterdamer Handelsblatt": i Mitten im Gedränge sei das Königsauto mit dem - König und der Königin erschienen. Das Königs- ! paar fuhr über die militärische Schiffbrücke auf die - andere Seite der Schelde und war alsbald außer Sicht. Die Beschießung Antwerpens dauerte die b«nze Nacht, die Petroleumbehülter im Hafen scheinen m Brand zu stehen. Der Südbahnhof brennt eben­falls, der Hauptbahnhof ist gleichfalls ernstlich ge­fährdet. Vormittags Osts Uhr wurde ein furchtbarer Knall vernommen. Wahrscheinlich ist ein Munitions­lager aufgeflogen. Während der ganzen Nacht lonnte man hier die Feuersglut wahrnehmen. Die Regierung hat befohlen, alle Eisenbahnzüge für die

Beförderung von Verwundeten und Flüchtlingen bereit zu halten.

Stockholm, 8. Okt.Sysvenska Dagbladet" meldet vom 7. Okt.: Churchills Reise nach Ant­werpen galt der Beratung über die etwaige Flucht König Werts nach England.

Amsterdam, 7. Okt. Die telegraphische Ver­bindung, ebenso die Zugverbindung mit Antwerpen ist seit heute früh unterbrochen. Der Telegramm­verkehr ist von hier nur noch mit Ostende und Gent möglich und zwar über London. Hunderte von Antwerpenern sind in Rotterdam und Amsterdam angekommen.

Brüssel. Der Generalgouverneur in Belgien, Frhr. v. d. Goltz, gibt bekannt: Die Ausfuhr von Pferden, Rindern. Schweinen, Schafen und Lebens­mitteln jeder Art aus Belgien ist verboten. Bei Zuwiderhandlungen erfolgt Beschlagnahme.

Berlin, 6. Okt. DemLokalanz." wird aus Genf gemeldet: Dis neueste französische General- stabsnots kann keinen Vormarsch eines französischen Detachements in der Gegend von Arras verzeichnen. Diese Wirkung hatte das resolute Vorgehen der deutschen Reiterei, die nach dem französischen Berichte nördlich Lille für den heutigen Tag die Fortsetzung des großen Umfang versprechenden Kampfes erwartet. In der weiteren Umgebung von Noyon machen die Franzosen fortgesetzt Anstrengungen, einen deutschen Durchbruch durch ihre Stellungen zu verhindern.

Wien, 7. Okt. (Priv.-Tsl.) Wie in diplo­matischen Kreisen verlautet, besteht eine ernste Spannung zwischen Portugal und dem Deutschen Reich. England will die portugiesische Regierung bewegen, aus ihrer Neutralität herauszutreten und an den Kämpfen teilzunehmen.

Wien, 7. Okt. (Priv.-Tel.) Die rumänische Regierung hat ihre Gesandten von ihrem Entschlüsse, an der Neutralität festzuhalten, verständigt.

Berlin, 8. Okt. (WTB.) Wie die Abend­blätter melden, ist am 6. Oktober nachmittags das TorpedobootS 116" während des Vorposten» dienftes in der Nordsee durch einen Torpedoschuß eines englischen Unterseebootes verloren gegangen. Fast die ganze Besatzung konnte gerettet werden.

London, 8. Okt. Der britische Fischdampfer Lilly" ist gestern in der Nordsee auf eine Mine gestoßen und gesunken. Von der Besatzung sind 7 Mann umgekommen.

Berlin, 8. Okt. DemBerl. Tageblatt" wird aus Stockholm gemeldet: Aus Petersburg wird milgeteilt, daß ein deutsches Luftschiff über Uleaborg in Finnland in der Richtung nach Torneo gesichtet worden ist.

Paris. 8. Okl. (WTB.) Eine Taube warf heute vormittag 2 Bomben, eine auf Plaine St. Denis, wo sie nur unbedeutenden Schaden anrichtete, die andere auf Aubervilliers. wo 3 Personen ver­wundet wurden.

Köln, 8. Okt. Heute nachmittag überflog ein fremder Flieger Köln. Er näherte sich der Kölner Ballonhalle. Mittels Maschinengewehren wurde der Flieger verscheucht. Er warf eine Bombe in der Nähe der Ehrenfelder Gasanstalt herab. Schaden wurde nicht angerichtet._ M _

Budapest, 7. Okt. Dem amtlichen Bericht zufolge haben unsere Truppen die in Marmaros- Sziget eingebrochenen russischen Heeresteile geschlagen und bis Nagybocsko verfolgt. Die Verwaltungs­behörden werden im Lauf des heutigen Tages ihre amiliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Die Beerdigung der jüngst im Kampfe bei Uzsok gefallenen Russen dauert fort. Bisher wurden 8000 Rusfenleichen begraben.

Konstantinopel, 8. Okt. (WTB.)Tasvir-i- Efkiar" meldet, daß die neue Aufstandsbewegung in Marokko an Ausdehnung gewinnt. Die angesehensten Häuptlinge zögen von Stamm zu Stamm und ver­kündeten, daß der heilige Krieg gegen Frankreich proklamiert sei.

Christ iania, 6. Okt. (Nicht amtlich.) Unter der Ueberschrift:Vor dem Fall von Antwerpen" schreibt der militärische Mitarbeiter der Zeitung Aftenposten": Auf dem Gebiet der Festungskriege ist dieser Krieg eine einzige Reihe von Ueberraschungen gewesen. Dis deutschen Belagerungsheere haben sich über die früher dafür geltenden Grundsätze hinweg- gesetzt und die modernen Begriffe über die Schutz­mittel gegen Artilleriefeuer sind von den Kanonen­schüssen der phänomenalen 42 Zentimeter-Mörser weggefegt worden. Diese neueste Methode, mit der die stärksten Festungen sozusagen von den deutschen Belagerungsheerenweggepflückt" werden können, kann man mit Ehren alsLlucks in Oermun)-« bezeichnen.

Wie aus Hamburg gemeldet wird, hat die Bürgerschaft gestern einstimmig 100000 für die vom Krieg betroffene elsaß-lothringische Bevölkerung bewilligt.

Als Unterstützung für die durch die Kriegsereignisse geschädigten Elsaß-Lothringer bewilligte der Kreistag zu Borken in Westfalen am 26. Sept. die Summe von 5000

Saarbura, 6. Okt. Dis hiesige Etappen- Kommandantur erläßt folgende Bekanntmachungen: Binnen achtundvierzig Stunden müssen sämtliche französische Inschriften an Häusern, Geschäften und Schaufenstern entfernt sein. Die Etappen-Komman­dantur Saarburg verbietet von heute ab die Ver­wendung von Briefumschlägen, Rechnung?- und Briefvordrucken mit französischer Aufschrift, sowie überhaupt jede fernere Benutzung irgendwelcher For­mulare in französischer Sprache. Zuwiderhandlung wird mit Schließung des Geschäfts und Beschlag­nahmung der verbotenen Vordrucke geahndet. Es muß auch von dem französisch sprechenden Teile der Bevölkerung unbedingt erwartet werden, daß sie in­zwischen soviel deutsch gelernt haben, um Vordrucke in dieser Sprache zu verstehen.

Berlin, 6. Okt. Zu den Gewerbetreibenden, die durch den Krieg in arge Mitleidenschaft gezogen worden sind, gehören insbesondere die Gastwirte, welche zugleich Säle und Konzertlokale besitzen. Tanzlustbarkeiten sind bekanntlich jetzt verboten und Konzerte nur in den durch den Ernst der Lage gebotenen Grenzen gestattet. Der Bund der Saal- und Konzertvergeber hat daher an Reichskanzler und Bundesrat eine Eingabe gerichtet, in welcher eine gesetzliche Bestimmung verlangt wird, wonach einer­seits die vom 1. Juli 1914 ab fälligen und bis 1. Okt. 1915 noch fällig werdenden Hypothekenzinsen unter Aufhebung sämtlicher unmittelbar oder auch mittelbar eintretenden Verzugsfolgen zu stunden wären. Andererseits soll aber auf Antrag des Hausbesitzers oder des Hypothekargläubigers sür ihn im Grundbuch eine Sicherheitshypolhek in Höhe der gestundeten Zinsen eingetragen werden. In einer zweiten Eingabe der Gastwirtsverbände an das Kriegsministerium wird um Aufhebung der Militär­verbote für das ganze Reich und um Erleichterungen bezüglich der Polizeistunde gebeten.

Einem Kölner Dienstmädchen, das vor einiger Zeit ihr Sparkassenbuch von mehr als 2000 Mark für die Kriegssammlung der Stadt Köln zur Verfügung gestellt hat. ist aus dem Kabinett der Kaiserin ein Gebetbuch zugegangen, das unter der Widmung die eigenhändige Unterschrift der Kaiserin mit den Worten trägt:Ihre dankbare Augusta Viktoria I. U." Das Gebetbuch ist dem Mädchen persönlich von dem Kölner Oberbürgermeister ein­gehändigt worden.