New - Z) ork, 5. Okt. (WTB.) Auf Anordnung des Präsidenten fand gestern in den Kirchen aller Konfessionen der Vereinigten Staaten ein Gebet für den Frieden statt.

Berlin, 6. Okt. (WTB.) In der englischen Presse ist von einem Tagesbefehl Kaiser Wilhelms berichtet worden, worin unter Aus­drücken von Verachtung gegen das englische Heer zu dessen Vernichtung aufgefordert wurde. Dieser angebliche Tagesbefehl ist erfunden. Auch die von französischen Blättern gemeldete Zerstörung der dem Präsidenten Poincaro gehörigen Besitzung Riböcomt in Lothringen durch die'Deutschen ist eine Fabel. Ribocourt lag allerdings vom 6. bis 9. September im Brennpunkt von Kämpfen und ist in Brand geschossen worden, aber durch französische Artillerie.

Berlin, 7. Okt. Die „Deutsche Tageszeitung" meldet aus Genf: Nach hier vorliegender Nachricht hat General Galli6ni sämtliche Führer der sozialistischen Syndikate wegen regierungs­feindlicher Agitation aus Paris ausgewiesen.

Berlin, 7. Okt. (WTB.) Das „Berliner Tage­blatt" meldet aus Frankfurt a. M.: Deutsche Truppen haben einen Güterzug beschlagnahmt, der für die französischen Truppen Wolle und Woll­sachen enthielt, deren Wert sich auf annähernd eine halbe Million beläuft.

Berlin, 7. Okt. Nach der Meldung polnischer Blätter haben die Russen aus dem Ossolinskischen Nationalmuseum in Lemberg 1034 Gemälde, da­runter Meisterwerke von Raphael und Tintoretto, ferner 28 000 Kupferstiche, Tausende von Büchern, Medaillen, Münzen, Handschriften und verschiedene polnisch-nationale Reliquien nach Petersburg geschafft.

Krakau, 7. Oklbr. (WTB. Nicht amtlich.) Hiesige Blätter berichten, im Frühjahr habe ein französisches Konsortium sich gebildet, an dessen Spitze Graf Monjeau stand, um ein an der galizisch- ungarischen Grenze gelegenes Naphthaterrain anzu­kaufen, dessen Preis mit 20 Millionen festgesetzt wurde. 2 Millionen wurden als Anzahlung erlegt. 1 Million wurde für Provisionen und Spesen ver­

ausgabt. Der Rest der Kaufsumme sollte im JE bezahlt werden. Französische Jngeniure nahmen das gesamte Gebiet kartographisch auf. Nunmehr hat sich herausgestellt, daß es sich bei dem ganzen Unternehmen nur um Spionage handelte, welche den Russen den jüngsten Einbruch über die Karpathen ermöglichte. _

Stuttgart. 6. Okt. Von den im Felde liegen- > den Truppen werden jetzt besonders warme Decken, j sowie auch Kakao gewünscht, auch vom Oberkom­mando der 5. Armee wird dieser Wunsch tele­graphisch unterstützt. Die Liebesgabenabteilung sandte gestern direkt durch drei Kraftwagen 1000 warme Decken und 500 Kilogramm Kakao an das 8. Armee­korps. Das Bedürfnis aber gerade nach Decken wird in der nächsten Zeit immer stärker sich geltend machen. Die Liebesgabenabteilung bittet daher jeden, der Decken und Plaids entbehren kann, diese bei der Hauptannahmestelle einzuliefern; gerade auch ! gebrauchte und selbst alte Decken tun in den Schützen- l gräben nachts die besten Dienste.

Druck und Verlag der C. Meeh'schen Buchdruckerei des Enztälers. — Verantwortlicher Redakteur C. Meeh in Neuenbürg.