eitsverein
ilienfinsorge.
ttags S/- Uhr s zum „Bären*.
Extrablatt bcs CnztSlcrS.
Ausgegeben: Neuenbürg, den 8. Oktober 1914, mittags 12 Uhr.
seit 24. Aug. d. I - sster Holzapfel. '' Dekan Uhl.
5. Okt. 1914.
»L.
sicher Teilnahme Verluste meines eiligung an der wrte des Herrn är- und Krieger- mg des Kirchen-
t, geb. Funk. Silck, mit Gatte rouu.
aSung. z
te erlauben wir
Peier
. 1914
re" dahier
lies als persön-
> Höfen.
», Walddorf.
zr s r
Z8triI»lL
ist ciei beste uri6 nMüri.
V0IK8- irunlc.
Ilebersll einZekübit. Linkscbste LereitunZ. pskst iiii' t00 l-tr. nur
«a. 4.
sers 8orts Mil. F.—
lscbnslime mit Hn- veisunZ. gut Wunscli rum iiZsten Preise.
msnsbsokse k-tsus- licstotV-bsvr'il«
Mk.W s.il., ö-äen. Vertreter in H.U8- psss, Qisser.
!
ß?eirge
Iltät, in schöner Aus- iben in der fischen Buchdruckerei.
Tklezramme des Wolsssthea Küras an den „EnMer".
(WTB.) Den 7. Oklbr. 1914. 9.30 Uhr abends.
Berlin. Aus Tokio wird amtlich gemeldet: Eine Marineabteilung besetzte Jalnit, den Sitz der Regierung der Marschallinseln widerstandslos. Für englische Kaufleute ist die Einfuhr freigegeben. Die Marineverwaltung erklärt, die Landung sei eine rein militärische Handlung. Eine dauernde Besetzung sei nicht beabsichtigt.
In einer offiziellen Mitteilung des britischen Kolonialministeriums heißt es: Der Feind unternahm im September zahlreiche Versuche, in Britisch-Ostafrika einzudringen und die Ugandabahn abzuschneiden. Alle Versuche wurden zurückgewiesen. Nur eine Grenzstation wird von einer kleinen deutschen Abteilung gehalten. Die normale Truppenbesetzung wurde durch indische Normaltruppen verstärkt.
Der Gouverneur von Kamerun meldet siegreiche Gefechte anfangs September gegen Engländer und Franzosen. Dabei sind die Oberleutnants von Rothkirch und Milbrat, sowie Bezirksamtmann Rausch gefallen. Die zuständigen Stellen nehmen an, daß diese Kämpfe am Benue- und Großfluß stattfanden.
(WTB.) Den 8. Oktbr. 1914, 5.40 Uhr morgens.
Großes Hauptquartier.
Die Kämpfe auf dem rechten Heeresflügel in Frankreich haben noch zu keiner Entscheidung geführt. Vorstöße der Franzosen in den Argonnen und aus der Nordostsront von Verdun wurden zurückgeworfen.
Bei Antwerpen ist das Fort Broechem in unserem Besitz. Unser Angriff hat den Netheabschnitt überschritten und nähert sich dem inneren Fortsgürtel. Eine englische Brigade und die Belgier zwischen dem äußeren und inneren Fortsgürtel sind auf Antwerpen zurückgeworfen. Vier schwere Batterien, 52 Feldgeschütze, viele Maschinengewehre, auch englische, wurden in freiem Feld genommen.
Ein Angriff der Russen im Gouvernement Suwalki wurde abgewiesen. Die Russen verloren 2700 Gefangene, 9 Maschinengewehre. In Polen wurden in kleineren, erfolgreichen Gefechten westlich von Jwangorod 4800 Gefangene gemacht.
Der Krieg.
Berlin, 7. Okt. Der „Berl. Lok.-Anz." meldet aus Haag: Eine offizielle Reutermeldung aus Antwerpen besagt: Das Artillerieduell dauerte gestern den ganzen Tag über fort. Der allgemeine Zustand ist unverändert.
Paris, 6. Okt. Ein amtlicher Bericht von gestern nachmittag besagt: Großfürst Nicolai Nicola- jewitsch hat an den Kriegsminister ein Telegramm gerichtet, worin er den Sieg bei Augustow (I) meldet, mit dem Ersuchen, ihn dem General Joffre mitzuteilen. General Joffre sandte in seinem Namen und im Namen der französischen Armee ein Glückwunschtelegramm an das befreundete und verbündete
russische Heer za diesem Sieg, der ein Unterpfand für zukünftige Erfolge sei. Damit soll die öffentliche Meinung in Frankreich über den Mangel an eigenen Erfolgen beruhigt werden. Wie es tatsächlich bei Suwalki und Augustow hergegangen ist, wissen unsere Leser aus der Darstellung des Großen Haupt- f quartiers. Die dort vorstvßenden russischen Heeressäulen sind unter Verlust von Tausenden von Gefangenen und 18 Geschützen, sowie von Kriegsmaterial geschlagen worden. Und daraus macht man einen russischen Sieg und gibt die frohe Bctschaft nicht nur im eigenen Land, sondern auch den Neutralen kund. Diese Fälschungen werden sich an ihren Urhebern am meisten rächen.
Stockholm, 6. Okt. Petersburger Nachrichten zufolge ist der Offiziersmangel im russischen Heer sehr drückend geworden, die Stimmung in der russischen Hauptstadt ist niedergeschlagen, weil die Kunde von den beiden Katastrophen in Ostpreußen durchsickert, ohne daß die Regierung Einzelheiten bekannt zu geben wagt.
London, 6. Oktober. (Nicht amtlich.) „Daily Chronicle" berichtet, in Adlershot würden rund 136000 Mann aller Waffengattungen ausgebildet, die. sobald sie fertig sind, zur Front abgehen werden. Die Ausbildung mache trotz glänzender Anstrengungen nicht den genügenden Fortschritt, da die Truppen ungenügend ausgerüstet seien. Die Zeitung erbittet die Unterstützung des Publikums und bemerkt, daß beispielsweise kein einziger Kompagnie- osfizier der ersten Armee Kitcheners einen Feldstecher besitze. Auch würden Hemden, Strümpfe, Taschentücher, Schuhriemen, Schreibmaterial, Trommeln und Pfeifen für die schottischen Regimenter fehlen.
Mailand, 6. Okt. (GKG). Der hiesige Vertreter der „Franks. Zeitung" hört von einem soeben aus Aegypten zurückgekehrten italienischen Großkaufmann, daß Großbritannien in Aegypten 100000 Mann, größtenteils Indier, zusammengezogen hat. Diese stehen an wenigen Punkten vereinigt marschbereit. Die britische Kolonie fürchtet, daß die Abwesenheit Kitcheners die nationalistische Bewegung begünstigen wird.
Berlin, 6. Okt. Die „B. Z. am Mittag" meldet aus Sofia: Bei den letzten Kämpfen östlich der Drina sind die serbischen Schumadja- und Morawa-Divisionen fast vollständig aufgerieben worden. Im ganzen haben die Serben bisher 13 000 Tote und über 50000 Verwundete.
Wie das „Wiener Volksblatt" meldet, hat die Türkei nach der Zurückziehung der englischen Flotte aus den türkischen Gewässern die geforderte Aushebung der Dardanellensperre endgültig und für die ganze Dauer des Krieges abgelehnt. Das ist — falls zutreffend — eine außerordentlich wichtige Nachricht. Die Türkei will sich England und Rußland nicht mehr unterwerfen. Sie läßt sich auch durch das Zurückweichen der englischen Flotte nicht täuschen. Damit ist Rußland für die ganze Kriegsdauer der Zugang zum Schwarzen Meer versperrt und zugleich die Möglichkeit einer Zufuhr der so nötigen Kriegsmaterialien genommen. Das bedeutet eine ungemeine Verminderung der russischen Schlagfertigkeit und es ist wohl kaum anzunehmen, daß Rußland und England diese Antwort ohne weiteres ruhig hinnehmen werden.
Frankfurt a. M., 7. Okt. (WTB.) Die Frankfurter Zeitung meldet aus Rom: General Tassoni, Unterstaatssekretär des Krieges, nahm seine Entlassung. Seine Gründe sind von Bedeutung in diesem Augenblick. Es sollen Differenzen zwischen ihm und dem Generalstab bestehen, weil dieser die schnelle Durchführung größerer Rüstungsvorbereitungen forderte und im Kriegsministerium gewissen Widerstand fand. Gleichzeitig wird auch gegen den Kriegsminifter Grandi gearbeitet.
Berlin, 7. Okt. Dem „Berl. Tagebl." wird aus Rotterdam gemeldet: General de Guise gab bekannt, daß es jedem freistehe, Antwerpen zu verlassen, daß aber den Flüchtenden die Rückkehr untersagt ist. Es herrscht Mangel an Trinkwasser, und man befürchtet den Ausbrauch von
Seuchen. Der Zug der Flüchtling« nach der hollän dischen Grenze dauert an. Den Bewohnern wurde mitgeteilt, daß englische Verstärkungen angekommen seien, das Publikum solle aber bedenken, daß das Los der Belgier an der Aisne liege, daß alsg die f Verbündeten ihre Streitkräfte in Frankreich nicht schwächen könnten.
Frankfurt a. M.. 7. Okt. (WTB.) Die „Franks. Ztg." meldet aus Amsterdam vom heutigen Tag: „Nieuwes van den Tag" meldet aus Rosen- dal: Heute früh um */s8 Uhr ließen die Deutschen durch eine Stafette ansagen, daß um */r10 Uhr die Beschießung der Stadt Antwerpen beginnen werde. Die Regierung ist um */s12 Uhr nach Ostende übergesiedelt. Der König blieb in der Stadt. Zahlreiche Flüchtlinge sind infolge dieser Ankündigung an der holländischen Grenze angekommen.
Berlin, 7. Okt. Der „Deutschen Tagesztg." wird aus Rotterdam gemeldet: Das Blatt „Tijd" berichtet aus Antwerpen, daß die weittragenden deutschen Geschütze schon die zweite Verteidigungslinie beschießen. Man glaubt, daß die Belgier, wenn die innere Fortslinie in die Hand der Deutschen gefallen ist, Antwerpen aufgeben, aber noch Widerstand in den nördlichen Forts leisten wollen.
Berlin, 7. Okt. Der „Berl. Lokalanz." meldet aus Köln: Die „Köln. Ztg." gibt die Meldung wieder, daß König Albert gestern vormittag nach Ostende abgereist sei, um sich von dort auf einem Kreuzer nach England zu begeben und um mit der englischen Regierung zu beraten. Andererseits wird gemeldet, daß Churchill in Antwerpen eingrtroffen sei, um mit dem König Beratungen zu pflegen.
Berlin, 7. Okt. Aus Rom wird gemeldet: Der frühere französische Botschafter in Berlin, Cambon, ist hier eingrtroffen und hatte gestern eine einstündige Unterredung mit dem Minister des Aeußeren, San Giuliano.
Berlin, 7. Okt. Der „Deutschen Tageszeitung" wird über Rotterdam aus Petersburg gemeldet, daß der russische Kriegsminister Suchomlinow zum Chef des Generalstabes ernannt worden sei.
Berlin, 6. Okt. (WTB. Amtlich.) Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Vizepräsident des Staatsministeriums Dr. Delbrück hat sich, begleitet vom Unterstaatssekretär in der Reichskanzlei Wahnschaffe, heute für einige Tage ins Große Hauptquartier zur Besprechung mit dem Reichskanzler begeben.
Konstantinopel, 7. Okt. (WB.) Der Os- manische Lloyd erfährt, daß es in Alexandrien und Kairo zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Truppen und egyptischen Eingeborenen gekommen sei, da die Egypter sich weigerten, sich nach Europa verschicken zu lassen, um am Kriege teilzunehmen.
Konstantinopel, 4. Okt. (WTB.) Die Erderschütterung in der Gegend von Burdur und Sparta dauert fort. Nach neueren Nachrichten sind von 5000 Häusern in Sparta 3000 völlig zerstört, die übrigen sind unbewohnbar. Die Zahl der Toten in Sparta und Umgebung beträgt 1500. Damit steigt die Gesamtzahl der Opfer aus mehr als 4000.
Sofia, 7. Okt. (WTB.) Die Zeitung „Utro" meldet: Unter der Mannschaft des 17. serbischen Jnf.-Regts. ist es zu einer Meuterei gekommen. Die Soldaten erschossen den Brigadekommandanten Budenovicz, der sich gerade bei ihrem Regiment befand. Auch der Oberst des Regiments, Malovios und zahlreiche andere Offiziere sind erschossen worden. Die gegen das meuternde Regiment entsandten Mannschaften konnten nichts ausrichten.
Wien, 6. Okt. (WTB.) Nach dem „Neuen Wiener Tageblatt" werden die Schlußverhandlungen gegen den Mörder des Erzherzogpaares Franz Ferdinand am 12. Okt. beginnen. Außer dem Mörder Princip sind der Bombenwerfer Gabrinowic, ein Popensohn sowie andere Personen angeklagt. Nach diesen Verhandlungen folgt die Aburteilung der Verschwörer, die den Mördern indirekt Hilfe geleistet haben.