T"

N

toöer 1924 .

eschreibuuge« der

!bauk>Nebeustelleu vij Staatsbauk) und der zen Banken. Bankiers

onen Mark und ans, April und 1. Oktal«

1919, 1. April IM zeschieht an dem auf

gleichen Zinsterminen

unter Verrechnung von 5°/o Stück­zinsen.

Reichshauptbank für rlegung nicht bedingt, Depotscheine werden

m. Die Zeichnungen

nwärtiger Anmeldung . daß statt Schatzan, das Reichsschuldbuch

in zur Aufbewahrung

i Zeichner verträglich

-chatzanweisungen das

riegsM

reuenbürg

vorm. 11 Uhr,

>tigt werden, wird sich ztrmZ- auf eimAS

lNALN.

Erscheint

Montag, Mittwoch, Freitag und S amstag.

'Preis vierteljLhrl.:

Neuenbürg 1.35. vurch die Post bezogen: W Grts- und Nachbar- srts-Verkehr 1.30.

in, sonstigen inländ« Verkehr 1.40; hiezu je 20 ^Bestellgeld.

Wonnrmentr nehmen alle Azstanstalten nnd Postboten jederzeit entgegen.

Der Lnztäler.

klnzeigsr Mr Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

Anzeigenpreis:

die 5 gespaltene Zeile oder deren Raum 12 bei Auskunftserteilung durch die Erped. 15 7 k- Reklamen die 3gesx. Zeile 25 7 /.

Bei öfterer Insertion entsprach. Rabatt.

Fernsprecher Nr. 4.

Telegramm-Adresse: Lnztäler, Neuenbürg".

148.

Neuenbürg, Mittwoch den 16. September 1914.

72. Jahrgang.

Zeichnet die Kriegsanleihen!

Der Krieg.

lieber den Heldentod des Prinzen von Meiningen meldet ein Samariter dem Roten Kreuz. Prinz Ernst Ludwig von Meiningen fiel an der Spitze seiner Truppen, von einer Kugel schwer getroffen. Von einem Samariter, der ihn aufzu­nehmen versuchte, erbat sich der Verwundete einen Schluck Wasser und überreichte dann einen Zettel aus einem Feldnotizbuch, der folgende Worte enthielt: Wenn ich auf dem Felde der Ehre für Deutschlands Größe fallen sollte, so begrabt mich nicht in meiner Fürstengruft, sondern scharrt mich in das Grab meiner tapferen Kameraden ein. Grüßt mir meinen Kaiser!"

Berlin, 15. Sept. (WTB.) DerBerliner Lokalanzeiger" schreibt: Die Kämpf« an der Marne sind also «och nicht beendet, aber sie haben offenbar eine Wendung zu unseren Gunsten genom­men. Der rechte Flügel hat einem erneuten Druck nicht nachgegeben, sondern einen französischen Durch­bruchversuch siegreich zurückgeschlagen. An der Kreuzzeitung" wird gesagt: Die Entscheidung auf dem westlichen Kriegsschauplatz, auf die Alldeutsch­land mit Spannung und mit Zuversicht wartet, ist noch nicht gefallen. Aber es ist doch bemerkenswert, daß der Generalquartiermeister aus seinem Schweigen, das wir daheim wichl verstanden und voll gewürdigt haben, bis zu einem gewissen Grad schon jetzt heraus­tritt. Wir sind ihm dankbar dafür. Daß bei einer so ungeheuren Anspannung aller Kräfte und bei Entfaltung so gewaltiger Heeresmaffen eine Ent­scheidung sich weder sofort herbeiführen noch sich gleichmäßig übersehen läßt, ist selbstverständlich.

Berlin, 15. Sept. (WTB.) Im Osten vol­lendet, wie dieKreuzztg." schreibt, Generaloberst v. Hindenburg sein Werk, so wie er es begonnen hat. Er rückt dem fliehenden Feind mit voller Kraft nach und nutzt nach großen.militärischen Beispielen der Weltgeschichte seinen Sieg durch eine kraft volle Verfolgung aus. In derVossischen Ztg." lieft man: Alle große Feldherren, die die Vernich­tung des Feindes erstrebten, haben die Flügel­schlachten bevorzugt. So hat auch der Führer des Oftheeres zunächst den russischen linken Flügel an­gegriffen. Dadurch hat er sich den Weg in den Rücken des Feindes geöffnet und durch rastloses Vorwärtsdringen ist er auf die Rückzugsstraßen der Russen gestoßen. Er hat sie dadurch zum Halten gezwungen. Sie haben sich stellen müffen und wurden dabei angegriffen und geschlagen, wenn sie es nicht vorzogen, sich zu ergeben. Und wenn sie von ihrer Rückzugsstraße abgedrängt wurden und andere Wege einschlugen, so folgten ihnen die deutschen Truppen immer wieder. Sie ließen sie nicht zur Ruhe kom­men. Immer mehr schwand die Widerstandskraft der Zurückgehenden, bis sie schließlich in eine regel­lose Flucht ausartete. Von großem Interesse ist der Bericht imBerl. Tagblatt" über die Schlacht in Ostpreußen vom 9. und 10. September von Paul Lindenberg. Darin wird u. a. auch das geschildert, was die jetzt Heimatlosen von den Kosaken zu er­leiden hatten. Einen Pfarrer erschossen die Russen nur, weil er nicht wußte, ob deutsches Militär in der Nähe sei. Den besten Weizen warfen sie ihren Pferden vor. Dann zeigten sie auf die Trauringe und wenn diese nicht schnell genug abgezogen wurden, machten sie eine Bewegung, als wenn sie die Hände abhacken wollten.

Berlin. (WTB.) In einem die Vernichtung der zweiten englischen Kavalleriebrigade am 24. Aug. zwischen Mons und Valerciennes schildernden

Bericht derDaily Mail" heißt es: Eine Zeitlang schien alles gut. Das deutsche Artilleriefeuer leerte nur wenig Sättel. Schon schienen die Schützen in greifbarer Nähe zu sein. Plötzlich kam die Tragödie. Direkt in die heranstürmende britische Kavallerie «öffneten die Deutschen ein mörderisches Feuer. Wenigstens 20 Maschinengewehre waren verborgen gewesen. Es regnete den Tod auf unsere Reiter auf eine Entfernung von 150 Metern. Niemand halte eine Ahnung von diesen Maschinengewehren gehabt. Das Ergebnis war vernichtend.

Berlin. 14. Sept. (WTB.) DieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Ein Telegramm aus dem Haag meldet, die dortige englische Gesandtschaft habe der holländischen Presse mitgeteilt, daß die deutschen Truppen vollkommen demoralisiert worden seien. Sie plünderten alle französischen Ortschaften, die sie er­reichten und betränken sich. Die holländischen Zeit­ungen, deren Vertreter Gelegenheit haben, sich aus eigener Anschauung ein Urteil über die Haltung der deutschen Truppen zu bilden, werden durch diesen Täuschungsversuch eines englischen Diplomaten nicht irregeführt werden. Wir legen aber Verwahrung dagegen ein, daß der Gesandte einer gegen Deutsch­land Krieg führenden Macht seine völkerrechtliche Immunität in der Hauptstadt eines neutralen Landes mißbraucht, um gegen das deutsche Heer niedrige Schmähungen zu verbreiten.

Berlin. (WTB.) Nach einer Rotterdamer Meldung der Politiken hielt, wie dasBerl. Tagbl." schreibt, der belgische Minister Vandervelde am Samstag in London einen Vortrag über das Unglück seines Landes. Er geht jetzt nach Amerika, um dort Vorträge über deutsche Grausamkeiten zu halten, wobei Lichtbilder von den Ruinen Löwens gezeigt und Geld für die belgischen Arbeiter gesammelt werden soll. Vandervelde führt zum Zweck seiner Agitation angeblich einen Brief der belgischen Königin mit sich.

Zürich, 15. Sept. (WTB) Aus Paris wird derNeuen Züricher Ztg." geschrieben, der Wechsel im Kriegsminifterium sei vorgenommen worden, weil Messtmy seine Ideen dem Generalstab diktieren und die Operationen selbst leiten wollte. Auch habe er angesichts der durch die Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs geschaffenen strategischen Lage die Entscheidungen nicht mit der nötigen Rasch­heit getroffen.

Rom, 14. Septbr. Journalisten berichten aus Paris über große Siege der Franzosen an der Marnelinie und den Rückzug der deutschen Armee auf der ganzen Linie und geben damit der Agitation der deutschfeindlichen Kreise neue Nahrung. Doch beschränkt sich die Bewegung, wie zuverlässige Berichte erkennen lassen, auf Rom und Genua, sonst ist alles ruhig. Gestern nachmittag fand eine Demonstration von Nationalisten und aufgeregten Literaten an dem üblichen Schauplatz, dem Cafö Arago" statt, das von Kavallerie geräumt und geschloffen wur.de. Es war die Absicht der Demon­stranten, einen Zwischenfall zu schaffen, doch wird die Regierung gestützt durch den größeren vernünftigen Teil der Bevölkerung.

Frankfurt a. M., 15. Sept. (WTB.) Die Franks. Zeitung" meldet aus Rom: Die aufreizen­den französischen Berichte über große Siege an der Marne haben die deutschfeindliche Bewegung gestärkt. Diese beschränkt sich jedoch auf Rom und Genua.

Berlin, 12. Sept. Der Kronprinz hatte be­kanntlich bei der Einnahme der Festung Longwy dem Kommandanten für die tapfere Verteidigung des Platzes den Degen belassen. Wie jetzt der Lokalanzeiger" meldet, gab der Kronprinz Befehl, dem Kommandanten den Degen wieder abzunehmen, nachdem sich herausgestellt hat, daß bei der Ver­teidigung von Longwy Dum-Dum-Geschosse verwen­det worden sind. Der Kommandant will von dem.

Vorhandensein der Dum-Dum-Geschosse nichts gewußt haben.

Berlin, 11. Sept. (WTB ) Dem Briefe eines deutschen höheren Sanitätsoffiziers, dem z. Zt. ein Lazarett in einer lothringischen Stadt untersteht, die drei Tage lang in den Händen der Franzosen war, ist zu entnehmen: Die Franzosen zerstörten in wildester und rasendster Wut alle Wohnungen deutscher Beamten und Offiziere und beschmutzten alles in nicht widerzugebender Weise. Sie machten selbst aus dem Lazarett einen direkten Schweinestall. Französische Kranke erzählen, daß die französischen Aerzte sich um die eigenen Kranken nichl kümmern, sie hielten Sektgelage, während die Verwundeten Schmerzen litten. Nur ein Stabsarzt machte eine rühmliche Ausnahme. Die Einwohner sagen aus, daß die drei Tage währende Franzosenherrschaft mehr germanisiert habe, als die 43 Jahre deutscher Herrschaft. Französische Verwundete sind dankbar, . daß sie in deutschen Lazaretten Pflege und Wartung finden. Krankenpfleger und Krankenschwestern haben 1100 neue Betten eingerichtet.

Berlin, 15. Sept. In einem Lazarett des preußischen Ostens wurden kürzlich russische Kriegsgefangene eingeliefert, die durch ihre Schlitzaugen und ihr sonstiges mongolisches Aussehen ausfielen. Auf die Frage nach ihrem Herkommen sagten sie, daß sie von Amur stammten und schon im Frühjahr nach der deutsch-russischen Grenze trans­portiert worden seien. Diese Erscheinung bestätigt sich nur, daß Rußland den Plan eines Angriffes gegen uns schon seit langem vorbereitet hat, sondern auch wie zeitig zwischen Rußland, England und Japan, das ganze Spiel abgekartet war, denn ohne Zusicherung Japans hätte Rußland nicht wagen können, Amurtruppen an seine europäische Westgrenze zu werfen.

Berlin, 15. Sept. Eine demBerliner Lokal­anzeiger" aus Rotterdam zugegangene Meldung besagt, daß die belgische Antweipenarmee sich nach viertägigen Kämpfen vor einem übermächtigen Gegner auf Antwerpen zurückgezogen habe. Die Verluste seien beträchtlich gewesen.

Aus einer sQüelle, die jeden Zweifel an der Richtigkeit ausschließt, wird derNordd. Allg. Ztg." mitgeteilt: Die Armee des Kronprinzen machte beim Vorrücken die Wahrnehmung, daß viele fran­zösische Ortschaften, die noch kein Feind betreten haben konnte, völlig ausgeplündert waren. Aller Hausrat war aus den Wohnungen herausgeschleppt, zerschlagen, vernichtet. Besonders wurde dies in Montfaucon und Varennes beobachtet.

Berlin, 15. Sept. Sven Hedin, der bekannte schwedische Forschungsreisende und Politiker ist in Berlin eingetroffen. Seine Absicht ist eine politische. Er will sich lediglich durch den Aufenthalt davon überzeugen, ob die deutschen oder die ausländischen Berichte über die Zustände in Deutschland und besonders in Berlin zutreffen.

Helmut. Hirth, der volkstümlichste deutsche Flieger, der, wie gemeldet, mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden ist, ist wegen seiner hervor­ragenden Verdienste im Aufklärungsdienst zum Leutnant befördert worden. Das ist derselbe Hirth, der nach französischen Meldungen als Landes­verräter entlarvt und erschossen wurde. Wenn wir doch noch mehr solcheLandesverräter" hätten, wie Hirth und Krupp.

Mobilmachungsiransporte. Nach dem Akt." wurden allein im Bezirke der Eisenbahn­direktion Köln während 19 Mobilmachungstagen und über 5 Rheinbrücken westwärts über 26000 Militär­züge befördert. Diese Züge schafften über zwei Millionen Streiter und die zu ihnen gehörigen Ge­schütze, Pferde, Gepäck, Munition. Lebensmittel usw. zur Grenze.