tiges Unwetter große Verheerungen angerichtet. Die Telephonzentrale ist schwer beschädigt. Ein Mann wurde schwer verletzt. In Pest wurden 7 Tote und 39 lebensgefährlich Verletzte gezählt. Auf der Donau blieb kein Fahrzeug unbeschädigt.

vermischtes

Ein Riesenpreis für ein altes Buch. Bei der öffentlichen Auktion einer Bibliothek erzielte ein im Jahre 1605 gedrucktes Buch, das die wahre Chronik des Königs Lear und seiner drei Töchter enthält, eine erste Ausgabe des Shakespeareschen Dramas, den Riesenpreis von 50 000 Mark. Im Jahre 1865 wurde es von einem Kunstliebhaber für nur 4020 Mk. erworben.

Ein weiblicher Moltke. Daß Frauen sich auf dem Gebiet der Kriegswissenschaft besonders hervorgetan haben, dürfte schon aus Mangel an Uebung zu den allerseltensten Fällen gehören. Nichts­destoweniger ist dieser Fall in der Geschichte des amerikanischen Sezessionskrieges eingetreten. Als es sich damals darum handelte, die Rebellen der Süd­staaten energisch zu bekämpfen, war vom Kriegs­ministerium der Plan gefaßt worden, den Mississippi hinunterzuschiffen, um sich mit der Blockadeflottille zu vereinigen. Die Aussichtslosigkeit, ja das gänz­liche Mißlingen dieses Planes entdeckt zu haben, dies Verdienst gebührt einer Frau, Anna Caroll, Tochter des berühmten Charles Caroll of Carollton, einem der Unterzeichneten der Unabhängigkeitserklär- ung. Sie verfaßte eine Denkschrift, die sie dem Präsidenten Lincoln überreichte. In dieser Schrift gab sie ihrer Ueberzeugung Ausdruck, auf Grund der Kenntnis des Landes und seiner Hilfsquellen, daß j nicht nur der Plan des Kriegsministeriums verkehrt sei, daß außerdem Frankreich und England ja nur zu gerne bereit seien, die konföderierten Staaten an­zuerkennen, falls der Kriegsplan mißlinge, sie entwarf auch mit großem Scharfsinn einen Feldzugsplan auf dem Tennessee, und wie die Geschichte nachher be­wiesen hat, war diese Ansicht der Sachlage die rich­tigere. Auf Grund von Frau Carolls Denkschrift wurde der Plan, den Mississippi hinunterzufahren, aufgegeben, dafür aber Tennessee zum Kampfplatz erkoren. Offiziell hat man allerdings dies nicht an­erkannt, da aber, wie gesagt, der Mississippi ausge­geben wurde zu Gunsten Tennessees, kann man wohl vermuten, daß Frau Carolls Denkschrift die Grund­lage des ganzen Kriegsplans gewesen ist.

Ond i sag: Onser Herrgott Hot ällerhand Kostgänger, ond wirklich könnt m'r moine, de oi Sort sei b'sonders obe, die wo an ällem krittlet ond nörglet ond sich über älles ärgeret. Se froget au et lang und schempfel halt druf los. Ond sie hübet älle g'wiß recht, moinet se. Ond i sag, die kommet älle et weit. En Humor muß mer haun, der 's Sach von der guete Seit nemmt. M'r därf et älles für bar nemma, m'r mueß doch au en G'paß verstehe. So isch au mit em Festle vom Sonntich gwea. Ond worom schempfet jetzt zom Exempel

ihrer Zöglinge ein neues zu überbringen. Die Schlange, ein noch im jugendlichsten Alter stehendes Exemplar der indischen Pythonschlange, ist vollständig ungefährlich, da sie, wie alle Riesenschlangen, keine Giftzähne besitzt. Sie ist auch zu dem von ihr ver­langten Trick dressiert, soweit man eben bei Schlangen von einer Dressur sprechen kann. Da es sich bei Fräulein Spontini um eine langjährige Kundin handelte, erlaubte sich mein Haus, ihr in dem eigenartigen Transportmittel" er wies mit der Hand auf den eleganten Kofferein Geschenk zu machen und mich mit der Uebergabe desselben zu betrauen. Es sind natürlich Vorkehrungen getroffen, die eine Ent­wertung des Gepäckstückes durch seinen Inhalt nicht gestatten, während es andererseits gerade dieser In­halt war, der uns das Vergnügen bereitete, diesen zur Zunft der Langfinger gehörenden Herrn kennen zu lernen. Sie können überzeugt sein, meine Herr­schaften, wir sind bis dato auf dem Gebiete der Tierdresfur unerreichbar gewesen, und trotzdem ist es uns nie eingefallen, Schlangen als Diebesfänger abzurichten. Wie tadellos jedoch diese Tiere arbeiten, beweist Ihnen dieser Fall, und ich kann Ihnen allen die Anschaffung eines derartigen Schutzmittels ans Herz legen. Die Firma, die ich zu vertreten die Ehre habe, wird es sich zur Ehre schätzen, Sie alle mit größter Kulanz zu bedienen. Selbstverständlich treten bei der Entnahme von mehr als einem Viertel­dutzend Engrospreise in Kraft".

Das Gelächter der Umstehenden, das dieser Offerte galt, verstummte für einige Augenblicke, denn im Rahmen der offenen Tür erschienen die Uniformen einiger Polizeibeamten, die den auf so eigenartige

d'Leut. daß der Kerle do em Elsaß, der Hansi 's soll jedefall Hansjörg hoiße daß der durch isch. Wür der vielleicht deutsch morde, wenn er a Johr brommt hält'?" So hoi mer doch 25 000 Mk. So hoch kann höchstens er sich ei'schätza. Für die über de Vogese drüba isch der Kerle jedefall grad reacht. M'r gäbtet zom gleiche Preis no mai so Burscht ab, de Wetterle zom Beispiel au no ebbes billiger. Die send bei ons älle uf d'r Freibank. Wenn no en so Kerle 's Donnderwetter neischlüeg, statt en onsere Häuser. Sell isch allerdings nemme zom lache, wie's wirklich tuet. Nix als Blitz ond Hagelwetter. Des wär für die großmäulige Serbe guet gnueg. I wött's bald so weit brenge, daß dene ihr Schnute nen me so weit aufging. Wie? Reutlinger ließt i's trinke vom letzte Jahrgang. Die tätet mir bald kapiere, sell sag i. Die ginget an de Wünd nuf wie d' Wanza. Wenn wieder a neus Strofg'setzbuech rauskommt, darf d'r Reutlinger et dren fehle. Für sell sorg i, au wenn i mein Titel nemme führ ond inkognito schreib.

Automobilfahrt.

Gedanken von Hugo Jacobi (Straßburg.)

Setze Dich in ein Automobil und Du hast einen

Logenplatz im Naturtheater mit Wandeldekoration.

*

Welch leichte Uebrrsicht über die Landschaft hast Du im Automobil, aber auch wie leicht übersiehst Du sie!

*

Die Automobile sind eine Wohltat für die Pferde, ich gehöre dem Tierschutzverein an", versicherte der > Automobilfabrikant, wohingegen der Pferdehändler § entrüstet rief:Die Pferde grämen sich sehr über

die Zurücksetzung und fühlen sich in ihrer Ehre verletzt l"

*

Man hat uns zwar durch Automobile ersetzt", sagten die Pferde,aber ihre Stärke ist dennoch die unsre!"

*

Auch das sicherste Automobil bringt Dir Gefahr

da irgend ein anderes unsicher sein kann.

*

Ein Gutes hat das rasche Fahren: wir lernen

schweigend die Natur genießen.

*

Wie gern würdest Du Raft machen hier und dort! Aber nein, der Motor hat sich ja nicht heiß gelaufen! . . .

*

Bewundert viel und viel gescholten": heute

kann es jeder Automobilist von sich sagen!

*

Mit einem Automobil verkürzt man sich nicht

die Zeit, man verlängert sie.

*

Wüßten wir nicht, daß die Hühner aus Furcht­samkeit immer wieder geschäftigen Schrittes die Straße hinübereilen beim Nahen eines Automobils, wir müßten annehmen, es geschehe aus Waghalsigkeit.

j Roter Selleriesalat. Man wäscht, schneidet Rotkohl oder hobelt ihn, bestreut ihn mit Salz, wo­mit versehen man ihn eine Stunde lang hinstellt. j Alsdann wird er fest ausgedrückt, mit Oel, Essig , und etwas Zucker durchmengt und mit fertigem Selleriesalat zusammen angerichtet.

jVorgebeugt j Er:Mein Fräulein, dürfte ich Ihnen wohl meinen heißesten Wunsch aussprechen?" Sie:Meinetwegen. Verbrennen Sie sich aber dabei nicht den Mund!"

Dreisilbige Scharade.

AufRetter" reimt das erste Silbenpaar,

Noch n hinzu, so muß es hell und klar Trompeten als Signal beim großen Feste,

Wenn sie zusammenrufen alle Gäste.

Gibt man der dritten z statt g am Schluß,

So nennt sie eine Stadt am Donaufluß.

Das Ganze aber schwebt mit leichten Schwingen. Um Gruß und Kuß von Busch zu Busch zu bringen.

Ausstellung Beru. Deutschland stellt bekanntlich zu den zahlreichen Besuchern der schönen Schweiz das größte Kontingent. Es sollte niemand, der lieses Jahr dorthin kommt, v.ersäumen, die prächtig gelegene Landesausstellung in Bern zu besichtigen. Landwirtschaft, Industrie, Handwerk und Kunst haben hier Vorbildliches geleistet. Besondere Anziehungskraft übt der stilvolle Maggi.Pavillon aus; eine Reihe von Maschinen, die vom Publikum stets umlagert sind, zeigen, wie Maggi's Würze abgefüllt wird, wie Maggi's Suppen« und Boullion-Würfel gepreßt, eingepackt und Per- schlossen werden, ohne mit Menschenhand in Berührung zu kommen. Wie ein Zauberstück mutet es an, wenn zahlreiche Hebel die Würfel ein dutzsndmal drehen, wenden und sie schließlich fix und fertig fortschieben, ein Triumph der Ma- schinenbaukunst, gleichzeitig aber auch ein nicht hoch genug anzuschlagender Fortschritt in der hygienischen Behandlung von Nahrungs- und Genußmitteln.

Ueber Konserveu-Most wird uns geschrieben: Im vorigen Jahre hat es nur etwa */« Herbst in Bezug auf Mostäpfel und .Birnen gegeben, was zurückzuführen ist auf die wiederholten Schneeftille mH Kälte gegen Mitte April 1913. Infolgedessen sind die meisten Mostfässer leer und viele Konsumenten sehen sich deshalb gezwungen, sich den Most-Konserven zuzuwenden, um daraus ein Hausgetränke herzustellen, das bekömmlich und billig ist, ,für die Zeit der Feldgeschäfte. In guten Jahren, wo es reichlichHohen« astheimer" wie man den Apfel- und Birnenmost scherz, weise nennt gibt, denkt sa niemand an die Herstellung von Kunstmost. In diesem Sommer aber muß der künstliche Most eine große Lücke, in wohltätiger Weise, ausfüllen. Nun erfreuen sich die renommierten Bader'schen Most» Konserven, die durch ca. 12 Jahre hindurch erprobt sind, und sich in dieser langen Zeit bestens bewährt haben, in den weitesten Kreisen der besten Beliebtheit und liefern einen Konservenmost, der ebenso durststillend wie erfrischend wirkt und der Gesundheit durchaus zuträglich ist. Davon stellt sich das Liter nur auf wenige 6 Pfg. Bader's Konserven« Most besitzt fast alle Eigenschaften des Apfel- und Birnen« mostes und ist davon nicht zu unterscheiden. Jeder sparsame Landmann, der seine Ausgaben richtig einteilen will, sollte daher damit einen Versuch machen. Zum Verschnitt mit echtem Apfel- und Birnenmost leistet Bader's Konservenmost die besten Dienste. Auf Bader's Most-Konserven, welche Fabrikant Fritz Müller jun. in Göppingen" herstellt, findet das neue Weingesetz keinerlei Anwendung und die Verkaufs­stellen sind durch Plakate kennlich gemacht. Die Zubereitung des Konserven-Mostes ist äußerst einfach.

Weise dingfest gemachten Verbrecher in Empfang nahmen, um ihn auf längere Zeit jeder Nahrungs- forge zu entheben.

Im Kampf gegen Vte Fliegen.

Bon Dr. Schock-Schönberg.

Es ist zurzeit in manchen Wohnungen und vor allem aber in den Stallungen fast unerträglich, so überhäuft sind diese mit Fliegen. Ein sicheres und billiges» Mittel gegen die Fliegenplage ist folgende ? Mischung: Man nehme 2 Eßlöffel voll des 40pro- zentigen Formalin und mische sie mit einem guten halben Liter Milch. Diese Mischung wird in ganz flachen Gefäßen aufgestellt, damit die Fliegen be­quem und in recht großer Zahl zu ihr gelangen können. In die Mitte der flachen Teller legt man ein flach geschnittenes Stück Brot, das einige Milli­meter über die Oberfläche der Flüssigkeit hervorragt. Es genügt eine kleine Menge derselben, um die Fliegen mit Sicherheit zu vernichten.

Auf diese Weise konnte man in einem größeren Kälberstall, in welchem sechs flache Teller aufgestellt waren, nach 24 Stunden beinahe 5 Liier tote Fliegen zusammenkehren I In einem Pferdestall konnte man i in einem Tage 4 Liter Fliegen sammeln, die unter i der Einwirkung des Giftes gefallen sind. In kurzer ! Zeit kann man demnach Stallungen und Wohnungen j gefahrlos für Menschen und Tiere fliegenfrei machen. ! Es ist zuverläßiger, als jedes mir bis jetzt bekannte Fliegenmittel, und kann daher der allgemeinen An Wendung empfohlen werden.

Von anderer Seite wird uns hierzu geschrieben:

Zur Vertilgung der Stubenfliege in den Stal­lungen, die oft in denselben in unglaublichen Mengen vorkommt und das Vieh furchtbar belästigt, werden verschiedene Mittel empfohlen. So wird z. B. das Zer­stäuben von Zacherlin angeraten, man verwendet hierzu 120 § Zacherlin, 2 Z feiw gepulverten Schwefel und 2 s Lykopodium. Man mischt dieses zusammen und füllt damit, wenn man keinen Zacherlinstäuber zur Hand hat, eine trockene Schweinsblase, in welche man sodann einen Federkiel oder ein Stück ausge­höhlten Holunders einbindet. Man drückt dann auf die gefüllte Blase und hält dabei in der Hauptsache das Röhrchen den Stellen des Stalles zugewendet, wo die Fliegen in großen Mengen sitzen. Natürlich muß vor dem Zerstäuben das Vieh aus dem Stall entfernt werden, Türen und Fenster sind zu verschließen. Die Person, welche das Zerstäuben ausführt, bindet sich zweckdienlich ein Tuch vor Mund und Nase, entfernt sich sofort aus dem Stalle, nachdem die Arbeit beendet ist, da das Pulver die Luftwege an­greift. Nach etwa 10 Minuten werden die Fliegen betäubt und fallen auf den Boden. Werden nach einer Viertelstunde Türen und Fenster wieder ge­öffnet, dann kann man die in den Stallgängen und -barren massenhaft umherliegenden Fliegen zu­sammenkehren und verbrennen. Gute Ventilation des Stalles, das Bestreichen der Fenster mit einer Mischung von Kalkmilch und Wäscheblau, fleißiges Tünchen, wobei dem Kalk etwas Kreolin, Lorbeeröl oder Alaun zugesitzt wird, sind ebenfalls wirksame Mittel, die zur Vertilgung der Fliegen mit Vorteil angewandt werden.

Druck und Verlag der C. M e eh'schen Buchdruckcrei des Enztülers. Verantwortlicher Redakteur C. Me eh in Neuenbürg.