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ägen? Beim ltoinhaber ein- Konto gutge- tellten Schecks ile Buchungen, >en, erhält der urch die Post hm ersieht er Guthaben stellt, l Tage zuvor
ausgeführt und welche Eingänge seinem Konto gut- aebracht worden sind. An der Hand dieses Kontoauszuges kann der Kontoinhaber sogleich wieder über sein Guthaben verfügen.
Welche Formulare benutzt er hiebei? Für die Zahlungen, die Nichtkontoinhaber auf ein Postscheckkonto leisten, dienen die blauen Zahlkarten. Einzahlungen auf Zahlkarten werden bei jeder Postanstalt angenommen. Der Einzahler hat hierbei keinerlei Gebühren zu entrichten. Will der Kontoinhaber eine Zahlung leisten, so füllt er. wenn der Kontoempfänger ebenfalls ein Konto hat, eine rote Ueberweisung aus. Der Auftrag wird dann beim Postscheckamt durch einfache Umbuchung von Konto zu Konto ausgeführt. Hat der Zahlungsempfänger kein Postscheckkonto, so erteilt der Kontoinhaber seinem Postscheckamt die Anweisung zur Zahlung durch einen Postscheck.
Die Gebühren im Postscheckverkehr sind sehr niedrig. Die Zahlkartengebühr, die dem Zahlungsempfänger vom Konto abgeschrieben wird, betragt bei Einzahlungen bis 25 ^ nur 5 und für alle Beträge darüber hinaus nur 10 ^s. Z. B. werden für eine Zahlkarte über 800 nur 10 erhoben, während die Uebermittelung des gleichen Betrags durch Postanweisung 60 Porto und unter Umständen noch 5 Bestellgeld kostet. Noch niedriger ist die Gebühr für eine Ueberweisung von einem Postscheckkonto auf ein anderes. Sie beträgt ohne Rücksicht auf die Höhe des Betrags nur 3 Einem Kontoinhaber in Memel, der an einen Kontoinhaber in Konstanz 600 zu zahlen hat, was ihm mit Postanweisung oder Wertbrief 50 kosten würde, werden daher, indem er den Betrag durch rote Ueberweisung zahlt, nur 3 Gebühren berechnet. Er würde auch dann nicht mit mehr als 3 belastet werden, wenn er statt 600 60 000 ^
überweist. Dem Empfänger einer Ueberweisung werden Gebühren überhaupt nicht in Rechnung gestellt. Für Barauszahlungen berechnet das Post scheckamt den Kontoinhabern 5 und außerdem 1 für je 100 des auszuzahlenden Betrags. Für die Auszahlung eines Postschecks über 500 z. B. wird der Kontoinhaber mit 5 belastet.
Wieviel kosten d'ie Formulare? Die Vordrucke zu Ueberweisungen werden kostenfrei geliefert. Das Scheckheft (50 Schecks) kostet 50 Zahlkarten werden zu 5 für 10 Stück verkauft. Auch ist es dem Kontoinhaber unbenommen, die Zählkarten von der Privalindustne zu beziehen. Das Porto für Briefe mit Postschecks an das Postscheckamt beträgt bis zu 250 Gramm nur 5 ^s. Bei den durch die Prioatmdustrie hergestellten Zahlkarten kann in dem für die Kontonummer vorgesehenen Raum die Schraffierung fehlen, wenn aus dem Hauptteil die Kontonummer mit vorgedrucki wird. Bei Behörden, Notaren, Rechtsanwälten ist die Einlieferungsbescheinigung über Zahlkartenbeiträge auch auf Grund eines Verzeichnisses zugelassen.
Auf dem Konto muß eine Stammeinlage von 50 ^ gehalten werden. Für Zahlungen nach und aus dem Auslands bietet der zwischen dem Deutschen Reiche, Oesterreich, Ungarn, der Schweiz, Luxemburg und Belgien seit mehreren Jahren bestehende internationale Postverkehr ein bequemes und billiges Mittel, um Beiträge auf ein im Bereiche dieser Staaten bestehendes Postscheckkonto zu überweisen und umgekehrt von dort Ueberweisungen zu empfangen. Für aus dem Ausland eingegangene Ueberweisungen werden dem Kontoinhaber Gebühren nicht berechnet. Ueberweist er Beträge dorthin, so Wen ihm 500 25 also etwa den zehnten
Teil von dem. was er an Porto für eine Postanweisung zu zahlen hätte.
Auskunft über die Höhe des Guthabens. E ein Kontoinhaber sich rasch über die augenblick- »che Höhe seines Guthabens unterrichten, wird er wohl telephonisch um Auskunft bitten. Hierzu ist ^bemerken, daß nur noch in dringenden und in ^usnahniefällen und unter Wahrung der nötigen Estcht telephonische Auskunft erteilt wird.
.. Ar Antrag auf Eröffnung eines Post- lcheckkontos wolle offen bei derjenigen Postanstalt ^gegeben werden, von der der Antragsteller seine -Postsachen erhält oder ihr unter Briefumschlag übersandt werden; auch kann er dem Briefträger übergeben werden.
vermischtes.
, ? Neuenbürg, 18. Juli. Die gegenwärtig ? ^Muartierten 13er Ulmer Pioniere erinnern mich vhast an Angehörige eines anderen Truppenteils, >,jedenfalls auf der Achselklappe die Nr. 13 führen -no auch, wie die Pioniere, in Ulm garnisioniert
sind. Es war an Pfingsten dieses Jahres, wir waren auf der Heimreise vom Blaubeurer Berbandstag begriffen. Der Zug nähert sich Ulm. Da stiegen noch einige „Fueßler" (Soldaten vom Fußartillerie-Regiment Nr. 13 in Ulm) ein, die jedenfalls in der Nähe auf Pfingfturlaub waren. Trotzdem es noch Platz gehabt hätte, blieben sie stehen. Bald ging das Hänseln los. Derbe Worte, die sicher in keinem Wörterbuch verzeichnet sind, flogen von einem zum andern und manchmal gings fast über den Spaß. Aber man fand sich darin. Jugend will austoben. Da fing ein Reisender mt 10 ow hohem Stehkragen und prächtiger himmelblauer Kravatte an, zunächst ganz vorsichtig, die Soldaten aufzuhetzen. Man merkte ganz deutlich, er wollte erst probieren, wir weit er gehen dürfe. Er machte spöttische Bemerkungen über das Uniformtragen im allgemeinen, über die Waffengattungen, über die Vorgesetzten und wurde immer deutlicher. Die Soldaten mit Ausnahme eines einzelnen, nahmen zunächst kaum Notiz von seinem Gerede. Aber der Versucher gab nicht weich, er hörte nicht auf zu stupsen. Da auf einmal
— es war wirklich prächtig — machte einer der Soldaten, ein großer stattlicher Mensch, einen Schritt auf den Schwätzer zu. hält ihm die geballte Faust
— und was für eine — vor die Nase uns sagt mit drohender Gebärde: „Jetzt no ei Wort gega d'Soldata, ond Sia seia was Se seia, ond i hau Ehne eine ronter, daß Sia an Gottes Gnad verzweiflet, ond daß Sia meinet, Ostera ond Pfingsta fallet uf ein Tag". Der andere wollte zuerst aufbrausen: er sei doch auch Soldat gewesen, man werde doch auch etwas sagen dürfen, er lasse sich das Maul nicht zubinden. Aber nun kam das Beste, der soldatische Korpsgeist. Zu dritt, zu viert stellten sich die Soldaten vor den Reisenden. „Was isch los, was will der von dir, wenn er ebbes will, soll er's mir saga", so schwirrte es durcheinander. Der erste Soldat klärte die andern auf und nun überschütteten diese ihn förmlich mit Vorwürfen, ob er sich nicht schäme, sein eigenes ehemaliges Regiment verächtlich zu machen, daß er — dabei sehen sie uns
ganz von der Seite an-vor „Zivilisten" das
Militär heruntersetze; dabei wolle er selber Soldat gewesen sein, daß er so feig sei. Soldaten im Eisenbahnwagen anzugreifen, weil er wisse, daß sie ihm da nicht beikommen können. Es wurde in der Hitze viel zu viel gesagt, ich weiß nimmer alles, aber gefreut hat es mich, riesig gefreut, der offenbar ganz ehrliche Eifer dieser Vaterlandsverteidiger, ihr Zusammenhalten, ihr Soldatenstolz und ihr Eintreten für einander.
Neuenbürg, 17. Juli. (Lehrt die Kinder richtigsprechen!) Es gibt eine Sorte von Kindern, die begabt, aufgeweckt und fleißig sind und doch dem Lehrer in der Schule beinahe genau so viele Schwierigkeiten bereiten wie die Unbegabten. Das sind diejenigen, die nicht richtig sprechen gelernt haben. Das klingt zwar merkwürdig, — aber nur, weil die Eltern gar kein Ohr dafür haben, wie schlecht ihre Kinder sprechen. Wer als Lehrer jemals mit Kindern zu verkehren hatte, weiß es; es ist manchmal erschreckend, wie falsch und oberflächlich sich selbst größere Kinder ausdrücken. Sie stottern, vollenden ihre Sätze nie, haben oft nicht einmal gelernt, abgerundete Sätze zu bilden. Der Lehrer muß sich die größte Mühe mit ihnen geben und kann doch nicht viel erreichen, weil die Selbstdisziplin, die er dem Kinde anerziehsn will, später, wenn dies wieder zu Hause ist. vollständig wieder entgleitet. Alle Eltern, die es gut mit ihren Kindern meinen, sollten darum peinlich darauf achten, daß diese sich Mühe beim Sprechen geben. Die Kinder dürfen nicht „hudeln" beim Reden, dürfen nicht zerstreut Sätze anfangen und nicht vollenden, sondern sollen ruhig und in klaren bestimmten Sätzen reden. Ihr eigenes Selbstgefühl und ihre Selbstdisziplin wird dabei wachsen, und sie werden auch später, wenn sie einmal im Leben stehen, gute Redner werden. Es gibt heute unzählige Erwachsene, die nicht öffentlich reden können, — nicht weil sie nicht gebildet genug wären, sondern weil sie nicht imstande sind, ihre Gedanken sicher in klaren, logischen Sätzen auszusprechen, wenn sie die Anwesenheit so vieler Zuhörer erregt. Man kann ruhig annehmen, daß die meisten dieser unglücklichen Redner ihren Fehler aus ihrer Kindheit her haben. Sie wären bessere Redner geworden, und vielleicht auch selbstsichere und lebensgewandte Menschen, wenn sie als Kinder bedachtsam und folgerichtig sprechen gelernt hätten. Darum: lehrt die Kinde: richtig sprechen!
Daß der Juli schon als Erntemonat gelten kann, geht aus dem alten Sprichwort hervor: „Der Juli bringt die Sichel für Peter und den Michel." Die Weinbauern und Obstzüchter sagen: „Nur in
der Juliglut wird Obst und Wein din gut." In verschiedenen Gegenden wie in Sachsen und Thüringen heißt es bei den Landwirten: „Im Juli muß vor Hitze braten, was im September soll geraten." An der Mosel und am Rhein sagen die Winzer: „Wird der Juli trocken und heiß sein, kannst du hoffen auf recht viel Wein". In der norddeutschen Tiefebene heißt ein Spruch: „Im Juli großen Sonnenbrand ist gut für alle Leut' und Land" und auch: „Wenn die Hundstag hell, warm und klar, zeigt's an ein gutes Erntejahr." In bezug auf die Hunstage wird da und dort noch der Nachsatz gebraucht: „Werden Regen sie bereiten, bekommt der Landmann schlechte Zeiten." Ein tüchtiges Gewitter mit kurzem Rege» kann aber schon einmal kommen, denn: „Ein gutes Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter." Anders ist es, wenn im Juli eine längere Regenperiode kommt, dann verfault das Getreide, oder es reift nicht recht. Deshalb sagen die Landleuten: „Langer Juliregen nimmt fort den Erntesegen" oder auch: „Wenn es im Juli lange regnet, man überall giftigem Mehltau begegnet". Fast überall bringt der Juli für den Landwirt eine sehr anstrengende Arbeit. Auch das kommt in den Sprichwörtern zum Ausdruck. So heißt es in einem alten über ganz Deutschland verbreiteten Sprichwort: „Wer nicht geht mit dem Rechen, wenn im Juli die Bremsen stechen, muß im Winter geh'n mit dem Heuseil und rufen: „Wer hat Heu feil?" Ein anderes Sprichwort, das dasselbe besagt, heißt: „Wem im Juli nicht die Arme fliegen, kann im Winter nicht auf der Ofenbank liegen."
Der Juli in deutschen Sprichwörtern. Im Juli beginnt in verschiedenen Gegenden Deutschlands die Ernte. Während dieser Zeit und schon vorher wird von den Landleuten allgemein gewünscht, daß eine recht starke Hitze herrsche. Ein verregneter oder kühler Juli oder auch nur ein solcher, der keine grelle Hitze bringt, erscheint den Landleuten als eine Kalamität, die schweren Schaden verursacht. Aus allen Sprichwörtern, die auf den Juli Bezug nehmen, spricht der Wunsch auf einen recht heißen Juli.
Leiste rlachilehtLN u» Telegramme
Balestrand, 19. Juli. Der Kaiser hielt heute vormittag Gottesdienst an Bord der Hohenzollem ab, nahm dann einen Vortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts Gesandten Grafen Wedel entgegen. Nachmittags machte der Kaiser einen mehrstündigen Spaziergang mit einigen Herren seiner Umgebung.
Straßburg, 18. Juli. Zu der Meldung, daß der Statthalter der Wiederwahl des Bürgermeisters Knöpfler in Zabern seine Genehmigung versagt hat. schreibt die „Straßburger Post" u. a.: Die Nichternennung kann nicht nur aus gewissen Einzelheiten heraus beurteilt werden, sondern aus dem tieferen Grunde, daß der Typus ves zweideutigen Elsäßers, der äußerlich loyales persönliches Verhalten und in amtlicher Stellung eine gewisse Zurückhaltung zur Schau trägt, den rückhaltlosen Anschluß an das deutsche Reich aber innerlich nicht gefunden hat, aus den öffentlichen Aemtern aus Elsaß-Lothringen verschwinden muß, wenn die Verhältnisse im Lande gesunden sollen. Der Mann in Elsaß Lothringen, der offen sagen kann, Knöpfler sei ein Förderer des deutschen Gedankens und so ein einwandfreier Bürgermeister, muß wohl noch gefunden werden. Ist er das aber nicht, so kann er auch nicht Bürgermeister in Zabern bleiben. Dazu hat der Fall Zabern die öffentliche Meinung im deutschen Reiche zu sehr aufgewühlt. Die Nichternennung Knöpflers ist ein Prüfstein für die Politik des Statthalters von Dallwitz. Es kann ihm nicht gleichgiltig sein, daß er damit die elsaß-lothringische Zenlrumspartei, die in ihrer Mitte eine Anzahl loyaler zur Mitarbeit im deutschen Sinne bereiter Männer zählt und mit deren politischer Macht er rechnen muß, vor die sehr schwere Frage stellt, ob sie wegen Knöpfler der neuen Regierung die Mitarbeit nun verweigern soll oder nicht. Daß der Statthalter nicht den Opportunitätsstandpunkt eingenommen, sondern der politischen Zweideutigkeit in nationaler Beziehung den Kampf angesagt hat, muß ihm die ehrliche Sympathie aller Deutschgesinnten des Elsaß sichern, die rückhaltslos auf die Seite der Regierung treten, wenn sie ohne Rücksicht auf Sonderwünsche und Gefälligkeiten gegenüber den Parteien die deutschnationale Gesinnung, die wohl vereinbar mit gesundem, echten, elsäßischen und lothringischen Partikalarismus als Vorbedingung ersprießlichen Wirkens in öffentlichen Aemtern Elsaß-Lothringens verlangt.