worden ist, kann in diesem Jahr ihr 10 jähriges Schuljubiläum begehen. Interessenten erhalten durch das soeben herausgegebene Schulprogramm einen interessanten Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Schule, in die Organisation derselben von einst und jetzt. Das auf solidester Grundlage mit unermüdlichem Fleiß aufgebaute Unternehmen, das von einem Sohn unseres Schwabenlandes gegründet und geleitet wird, trägt den Stempel der meisten württ. Unternehmungen an sich: Es ist aus den bescheidensten Anfängen herausgewachsen. nimmt aber heute, nach nur zehnjährigem Bestehen eine achtunggebietende Stellung ein und ist ein beachtenswerter Faktor unter den Fachschulen der schwäbischen Hauptstadt geworden. In einem Gutachten über dir Schule lesen wir. daß das E. Zepf'sche Institut zu den bestgetriteten Schulen in Deutschland gehört und daß, wenn man eine Geschichte über neue Wege in der Methodik der technischen Fächer schreibt, man an erster Stelle den Namen Emil Zepf in Stuttgart nennen muß. Anläßlich seines Jubiläums gibt das Institut auch einen Ueberblick in einem Schülerverzeichnis über seine Tätigkeit. Diese Lifte enthält die Namen und Adressen von 3000 Schülern und Schülerinnen, die in der Schule ihre Ausbildung erhalten haben. Viele der Schüler befinden sich heute in geachteten, leitenden kaufmännischen Stellungen und freuen sich gewiß darüber, daß es der Schaffensfreudigkeit und Umsicht einer zielbewußtrn Leitung gelungen ist, innerhalb eines Jahrzehnts, umtobt von Stürmen aller Art, ein Institut zu schaffen, von dem Rektor Hermann Lemke in Storkow schreibt, daß es eine „Musterschule in Stuttgart" genannt werden kann. Wie man die Persönlichkeit des Gründers und Leiters der Schule auch außerhalb ihres engeren Wirkungskreises einzuschätzen weiß, beweist der Umstand, daß diesem wiederholt das Schultheißenamt einer größeren im Aufschwung begriffenen Gemeinde Württembergs angeboten worden ist. Direktor Zepf hat aber das ihn ehrende Angebot im Hinblick auf sein schönes Werk, das er in seiner Schule in Stuttgart ge- schaffen hat, abgelehnt, so daß seine bewährte Kraft, seine umsichtige Leitung, seine stets wohlwollende hingebende Fürsorge für seine Schüler zum Segen des Instituts im Interesse seiner Mitarbeiter und Schüler dem blühenden Schulunternehmen erhalten bleibt.
Tübingen. 10. Juli. Das neue Uhland- Volksbad, dessen Errichtung mit ca. 260000 Mk. Kosten am 13. November 1912, dem 50. Jahrlag von Uhlands Todestag, beschlossen worden ist, wird, wie nunmehr endgültig festfteht, am 25. Juli ein- geweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.
Schramberg, 12. Juli. Die Uhrenfabriken Gebr. Junghans A.-G. haben in Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien, eine Zweigniederlassung mit einem Kapital von 100000 Mk. gegründet.
Brackenheim, 11. Juli. Die amtlichen Schätzungen in Cleebronn über das furchtbare Unwetter bleiben hinter den ersten Verlautbarungen nicht zurück. Der Gebäudeschaden wird aus 103 900 Mark angegeben. Die Kosten der Gemeinde für Aufräumung des Schutts, für Ausbesserung der Straßen und Kandel usw. betragen 16100 Mark. Dazu kommt der Hagelschaden an Feldfrüchten und an den Weinbergen, der erst in einiger Zeit fest- gestellt wird, wenn man sieht, wie sich die Gewächse entwickelt haben.
Gerabronn, 8. Juli. Bei der gegenwärtig stattfindenden Renovierung der Kirche in Bäch- lingen wurden an verschiedenen Stellen Spuren von Wandgemälden entdeckt. Landeskonservator Prof. Dr. Gradmann aus Stuttgart hat eine Besichtigung vorgenommen und die Freilegung der Bilder veranlaßt. Die Aufdeckung hatte Ueber- raschendes zu Tage gefördert. Sowohl die Wände als auch die Decke des schönen Chores waren früher mit herrlichen Gemälden geschmückt. Sie stammen aus dem 15. Jahrhundert und stellen Bilder aus dem Leben Jesu (Ankündigung der Geburt. Geburt, Gefangennahme in Gethsemane, Geißelung, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt und die vier Evangelisten in allegorischen Figuren) dar. Größtenteils sind sie noch in ganz gutem Zustand und sollen nach Aussage von Prof. Schuster zum Schönsten gehören, was in den letzten Jahren an derartigen Kunstwerken gefunden wurde. Auch an den Wänden des Schiffes der Kirche wurden etliche Bilder entdeckt. Doch waren sie nicht mehr so deutlich und standen ihrem künstlerischen Werte nach den Chorbildern bedeutend nach, weshalb von ihrer Erhaltung abgesehen wurde.
Friedrichshafen, 11. Juli. Das Jubiläumsschiff „LZ. 25", das künftige Militürluft-
schiff „Z. 9", wird voraussichtlich an diesem Montag unter Führung des Grafen Zeppelin selbst, der von Stuttgart hier eingetroffen ist, seine erste Fahrt unternehmen. Die Gasfüüung ist heute vormittag vorgenommen worden.
Ausstellung für Gesundheitspflege Stuttgart.
Stuttgart. 10. Juli Am Mittwoch vormittag 11 Uhr wird Rabbiner Dr. Kroner, Oberdorf, im Vortragsgebäude der Ausstellung einen Vortrag über „die Hygiene des Familienlebens im Lichte der mosaischen Religion" halten. Dieser Vortrag wird sicherlich mit Freuden begrüßt werden, da der jüdischen Koje in der historischen Abteilung von allen Seiten reges Interesse entgegengebracht wird.
Stuttgart. 11. Juli. Der erste Eliterag der Ausstellung hat soviel Anklang gefunden, daß der Wunsch von vielen Seiten laut geworden ist, diese Elitetage zu einer ständig wiederkehrenden Veranstaltung zu machen. Nun soll am nächsten Donnerstag der zweite Elitetag stattfinden. Die von Gartendirektor Ehmann geschaffene Festbeleuchtung des Stadtgartens. dir das Entzücken aller Besucher hervorrief, wird noch ganz erheblich erweitert werden. Urberhaupt wird die Ausstellungsleitung bemüht sein, für jeden neuen Eliteabsnd auch neue Veranstaltungen zu bringen.
Stuttgart, 1t. Juti. Der Tasetobsimarkt belebt sich immer mehr. Kirschen kommen in großen Mengen und in schöner Ware. Die Preise sind aber erheblich zurückgegangen, da das Interesse der Käufer sich andern Obstarten zuwendet. In Himbeeren ist gegenwärtig Haupternte. Die strichweise recht ergiebige Johannis- und Stachelbeerernte findet vielfach zur Weinbereitung Verwendung. Nach den Mitteilungen der Zentralvermittlungsstelle sür Obstverwert- ung kosteten aus dem heutigen Engros-Markt Gartenerdbeeren 15—40 «L, Walderdbeeren 70—80 Himbeeren 20—28 Stachelbeeren 7—9 «4L, Johannisbeeren 11 — 18 Heidelbeeren 17—18 Kirschen 12—24^l, Wechseln 18—25 Grüne Nüsse 16—20 ««, Pfirsiche 40—50 Birnen 18—20 «« je der Zentner. Mit ausländischen Früchten wird der Markt stark überfahren. Badische Muskateller und Glasbirnen 16—20 pfälzische Pfirsiche 30—
40 per 50 KZ. Französische Giffardsbirn 18—20, italienische Edelweißbirn 20—21, italienische Ramboucäpsel 28, italienische Pflaumen und Reineclauden 22 —26, italienische Tomaten 10—12 brutto für netto Pfund. Angebote bei der Zentr.-Verm.-Stelle: Mehrere Tausend Zentner frühe und späte Unterländerpfirsiche; außerdem alle anderen Obstarten. Nachfragen: Große Mengen Brennkirschen von Großbrennereien und in allen Obstanen von Handlungen, Konditoreien und Privaten. Vermittlung und Auskunft kostenlos.
Kus StaSt, Bez irk u nS Umgebung.
Uebertragen wurde vom Eoang. Oberschulrat am 10. Juli eine ständige Lehrstelle in Wildbad dem Hauptlehrer Walz in Dürrwangen, OA. Balingen, und dem Unterlehrer Friedrich Siegle in Cannstatt.
Neuenbürg, 12. Juli. Der gestrige Samstag und der heutige Sonntag waren wohl die bis jetzt heißesten Tage dieses Sommers. Heiß und schwül war es gestern bis um Mitternacht, kein Lüftchen brachte auch nur etwas Kühlung. Ebenso schwül und heiß begann der heutige Sonntag schon am frühen Morgen. Bei der großen Schwüle drohten den ganzen Tag über gewitterige Entladungen, doch kam es hier nicht dazu, wohl aber war an den schmutzig-gelben Fluten der Enz zu erkennen, daß im oberen Tal starke Gewitterregen niedergegangen sein mußten. Aus Wildbad zurückgekommene Personen bestätigten dann auch diese Annahme. Es seien daselbst im Laufe des Nachmittags mehrfach ergiebige Niederschläge erfolgt. Hier verspürte man davon keinerlei Abkühlung, es blieb bei der Gewitterschwüle und das Wetterleuchten setzte sich den ganzen Abend hindurch fort. So lästig das jetzt bestehende heiße Wetter für uns Menschen auch sein mag. in den Getreidefeldern und den Weinbergen wird es um so bessere Wirkung tun.
):( Neuenbürg, 13. Juli. Gestern Sonntag halte der XI. Turnkreis Schwaben der Deutschen Turnerschaft anläßlich der gegenwärtig in Stuttgart stattfindenden Gesundheitsausstellung im Stadion auf dem Cannstatter Wasen seine Kreis - Vorführungen, bestehend in Kunstturnen (Zehnkamps), volkstümlichem Turnen (Sechskampf), Ge- samtvorsührung wirklich geschickt zusammengestrllter und gesunder Freiübungen; ferner fanden noch die Endausscheidungswettkämpfe um die Kreismeisterschaft im Faustball und Staffettenlauf statt. Besonders im Kunstturnen konnte man sehr schwierige Uebungen sehen, die die äußerst zahlreichen Zuschauer wiederholt zu Beifallsstürmen veranlaßten. Das Wetlurnen nahm um 9 Uhr seinen Anfang und gestaltete sich zu einem wirklich interessanten und spannenden, für den Schwäb. Turnkreis aber ehrenvollen Erfolg. Die in 6 Staffeleien errichtete ausgedehnte Tribüne war den
ganzen Tag gut besetzt, am Nachmittag sogar dicht besetzt. Der Aufmarsch der Turner zu den Gesamtfreiübungen. der in 3 Abteilungen erfolgte, sowie die exakt ausgeführten Uebungen selbst, die sehr abwechs. lungsreiche und interessante Stellungen ».Bewegungen speziell der gebräunten Arme im Gegensatz zu der weißen Turnkleidung, hinterließen einen überwältigenden Eindruck. Erst um 6 Uhr konnte die Preisverteilung vorgenommen werden, die geraume Zeit in Anspruch nahm, da die Leistungen der Turner über Erwarten gute waren. Der Kreisvertreter. Hr. Professor Lachen maier, leitete dieselbe mit einer kernigen, den Turnern aus dem Herzen sprechenden Ansprache ein und warf einen Blick in die Zukunft auf das im nächsten Jahre in Eßlingen startfindende Kreisturnfest. sowie auf das Deutsche Turnfest im Jahre 1913. Langanhaltender Beifall bekräftigten die Ausführungen des gewandten Redners, die in einem Hoch auf die deutsche Einigkeitt und das deutsche Vaterland ausklangen. — Auch der Untere Schwarzwaldgau war durch einige Mitglieder des Turnvereins Neuenbürg am Wettkampf beteiligt, und zwar nicht ohne Erfolg. Im Sechskampf errang sich Gefreiter Ehr. Müller mit 73^/r Punkten den 47., Emil Vogt mit 77ffs Pki. den 51. und Wilh. Panzer mit 75U- Pkt. den 53. Preis. (Letzterer hatte am Hangelgerüst das Ungeschick, daß ihm 18 Punkte verlustig gingen, durch die er sicher in die Reihe der vordersten Sieger eingerückt wäre.)
tz. Neuenbürg, 11. Juli. Eine unliebsame Entdeckung machte Hr. Ernst Ochner jr. vergangenen Freitag früh beim Herausiasien seines Geflügels. 28 Stück, darunter zwei wertvolle Truthühner und 16 Stück indische Laufenten, lagen zum Teil verendet da, zum Teil waren sie bis auf wenige Knochen und Federn gefressen. Wahrscheinlich kommt als Täler ein Hund in Betracht, doch ist es nicht ausgeschlossen, daß auch ein Marder oder ein Iltis in Frage kommt. Der Schaden wird auf etwa 80 geschätzt. Der Vorgang ist um so bedauerlicher, als Hr. Ochner erst seit kurzer Zeit aus Liebhaberei sich der Geflügelzucht zugewendet hat, aber bereits erhebliche Mühe uud Arbeit aufgewendet und nicht wenig Geldopfer gebracht hat.
Aus Unterreichenbach wird dem Pf. Anz. geschrieben: Zur jetzigen Zeit des Beerensuchens kann man öfters beobachten, daß die in den Wald gehenden Kinder ohne Fußbedeckung sind. Deshalb dürften folgende Zeilen nicht unangebracht sein. Die Kreuzotter, welche sonst in hiesiger Gegend sehr wenig vorkommt, scheint dieses Jahr besonders stark aufzutreten. Am letzten Sonntag habe ich allein zehn Stück totgeschlagen. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß ein nichtsahnendes Kind durch Zufall aus eine im Gras liegende Otter treten könnte und gebissen wird, obwohl sich die Otter beim Ausstöbern sofort in den Boden verkriecht. Es ergeht an alle beerensuchenden Kinder die Warnung, niemals barfuß auszugehrn. Die Ottern sind hauptsächlich in abgeholzten sonnigen Bergen anzutreffen, wo mit Vorliebe Himbeer- und Brombeerstauden wachsen. Man kann die Schlangen über die Mittagszeit auf Steinplatten oder im Gras zusammengerollt und sich sonnend liegen sehen. Erkenntlich ist die Kreuzotter leicht an den dunklen Zick-Zack-Linien, welche sich über den ganzen Rücken ziehen. Nicht zu verwechseln ist die Kreuzotter mit der häufig vorkommenden Ringelnatter, welche blaugrau aussieht und 2 gelbe Flecken hinter dem Ohr hat, welche ihrer Nützlichkeit wegen geschont werden sollte.
Pforzheim, 10. Juli. Die Stadtratswahlen sowie die Wahl der fünf Mitglieder des geschäftsleilenden Vorstandes der Stadtverordneten und die Wahl des Obmanns und dessen Stellvertreters findet am Donnerstag, 16. dieses Monats statt. — Die Bautätigkeit ist gegenwärtig lebhaft, die Wohnungen sind aber trotzdem knapp. Im letzten Vierteljahr wurden 33 Haupt- und 13 Nebengebäude fertigzestellt. — Es ist nun wieder von einer wohltätigen Stiftung zu berichten, wenn auch nicht von dem Umfang der Kayser'schen. Die Witwe des kürzlich verstorbenen Bankiers Karl Schmitt stiftete 40 000 Mark sür das kaufmännische Bildungswesen. — Beim Gaswerk sahen Leute, die im Freibad weilten, gestern abend zwei Kinder in der Enz treiben. Der Postbedienstete R. Kirschner schwamm den Kindern nach und rettete sie. Es waren ein Knabe und ein Mädchen im Alter von 4 —5 Jahren, die beim Spielen ins Wasser gefallen waren.
10. Sonderfahrt nach der Wasserkante. Die Reise, welche hruer in der Zeit vom 4.—11- August statlfindet, ist gesichert und nachdem der Termin der Fahrt immer näher hsranrückt, muß die Teilnehmerliste demnächst geschloffen werden. Weitere