nicht erhoben in Heidenbeim, Geislingen, Ebingen, Bückingen, Kirchheim u. T., Rottweil, Biberach und Freudenstadt.
Sus StaSt» Bezirk und Umgebung.
Calw, 36. Mai. Ein am Samstag in Würzbach niedergegangenes Hagelwetter richtete auf den Feldern schweren Schaden an. Nabezu die Hälfte der Frucht wurde durch die Schlossen vernichtet. auch die Obstbäume wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Seit Jahrzehnten kann man sich hier an kein Hagelwetter erinnern. — In Rötenbach, wo gleichfalls Hagel fiel, verlief das Wetter ohne besonderen Schaden.
** Pforzheim, 25. Mai. In der heutigen Bürgerausschußsitzung wurden für die Erweiterung des Friedhofs auf der Schanz und zwar für den zunächst erforderlichen Teil der Nord-Erweiterung 130 000 genehmigt und für die West-Erweiterung 13100 ^ genehmigt. Weiter wurden zur Errichtung einer Leichenhalle mit Krematorium auf der Westseite dieses Friedhofs 570 477 verwilligt. Mit dieser Sitzung hat voraussichtlich der Bürgerausschuß in seiner jetzigen Zusammensetzung zum letzten Mal getagt. Deshalb schloß auch Oberbürgermeister Habermehl die Verhandlungen mit einem Dank für die Arbeitswilligkeit des Kollegiums und dem wohl nicht ganz in Erfüllung gehenden Wunsch, alle nach den Wahlen wiederkommen zu sehen.
Pforzheim, 23. Mai. Nach dem am Samstag ^ verkündeten Spruch des Preisgerichts der Aus stell- ^ ung für Hotel- und Wirtschaftswesen, Koch- i kunst und verwandte Gewerbe in Pforzheim ! wurden u. a. folgenden württembergischen Ausstellern ^ Auszeichnungen verliehen: a) Goldene Medaille - und Ehrenpreis: I. F. Schäle, Teigwarenfabrik ! in Plüderhausen, Bad- und Mineralbrunnen Ueber- j kingen in Geislingen a. St.. Südd. Naturweinzentrale ^ Stuttgart; b) Goldene Medaille: Fr. Kunberger, , Maschinenfabrik in Zuffenhausen. Jul. F. Holl. Wein- l techniker in Cannstatt; e) Silberne Medaille und f Ehrenpreis: Adolf Durst-Bader, Maschinenfabrik f in Cannstatt, Adolf Benzinger, Hotelier in Bad ! Liebenzell (für seinen äußerst praktischen Dampfkocher), Käser und Musser, Kgl Hoflieferanten in < Stuttgart (für Spielkartenpressen, Milchentrahmer und Kochfignaltöpfe); ä) Silberne Medaille: August Autenrieth, Buttergroßhandlung in Blaubeuren, Schmidt u. Großkopf, Branntweinbrennerei in Neuenbürg; e) Bronzene Medaille: Reinhold i Eipperle, Likörfabrik in Eßlingen, Remstal Quellen G. m. b. H. in Beinstein, Theodor Brügel, Wasch- ; Maschinenfabrik in Stuttgart. — Die Ausstellung Halle sich während ihrer ganzen Dauer eines lebhaften Besuches zu erfreuen, besonders auch von auswärts.
Pforzheim, 24. Mai. Die Naturbühne f im benachbarten Dietlingen, die voriges Jahr eröffnet wurde und mit ihrem ersten Stück „Lichtenstein" sehr erfolgreich war, begann heute die zweite Spielzeit mit Goethes „Götz von Berlichingen". Trotz des anhaltenden Regenwetters ließen es sich die Dietlinger Spieler und Spielerinnen, im ganzen mehrere hundert Personen, nicht verdrießen, den noch in beachtenswerter Zahl erschienenen Zuschauern ihr Bestes zu bieten. „Götz" ist ja nicht gerade für Naturbühne geschrieben, fordert zahlreiche Szenenwechsel und fordert in den zahlreichen Hauptrollen hervorragende Darsteller. Allein die Dietlinger Bearbeitung, in welche wirksame Massenaufzüge zu Fuß und zu Pferd, Kinderreigen, Lieder. Gesänge und Gefechte eingeflochten sind, der Eifer und das Geschick der Spieler und nicht zum mindesten die schöne, kunstreiche Szenerie mit dem wunderbaren Berg- und Waldhintergrund in der Maienpracht, auf dem sich die Gefechte hinzogen, machten das Stück sehr annehmbar. Sie ließen die Unbill der Witterung vergessen. Die Aufopferung der Spieler, auch der Kinder, die ungeachtet des strömenden Regens in ihren schönen Kostümen ausharrten, war bewundernswert. Die Aufführung dauerte 3 Stunden. — Die zweite Aufführung findet am Pfingstmontag statt, am Pfingstsonntag fällt dieselbe aus.
Betrachtungen
über die beiden Flugtage in Pforzheim.
von W. Bl. Nbg., 22. Mai.
Diese beiden Flugtage unterscheiden sich vor allem streng dadurch: Am ersten fand ein Zuverlässigkeitsflug im strengsten Sinne des Wortes statt, d. h. es mußte geflogen werden bei jedem einigermaßen günstigem Wetter. Hier galt es zu zeigen, was der einzelne
Flieger im Ernstfälle zu leisten imstande ist. nicht Rekordleistungen wurden verlangt, sondern Flieger, Motor und Flugzeug wurden auf ihre Zuverlässigkeit hin geprüft, während am zweiten Tag der Sport die Oberhand hatte, d. h. Akrobaten-Kunststücke gezeigt wurden. Sie unterscheiden sich aber auch noch dadurch, daß am ersten Tag ein derart ungünstiges Wetter herrschte, Nebel, Nordwind 6—8 m in der Sekunde und in der Höhe jedenfalls noch mehr, zum Teil auch Regen, während am zweiten Tag das denkbar günstigste Wetter war, Sonnenschein, dazu völlige Windstille. Wenn man nun diese Unterschiede in Betracht zieht, so hält es schwer, einen Punkt zu finden, von dem aus sich gemeinsame Betrachtungen über diese Flüge anstellen lassen. Viel eher ließe sich der erste Pforzheimer Flugtag, der im Brötzinger Tal stattfand, mit dem gestrigen vergleichen, doch auch da happerts, da ist der Zeitunterschied zu groß. Von dort bis heute ist die Fliegerkunst um ein groß Stück weiter gekommen. Versuchen wir es nun. trotzdem Vergleiche anzustellen: — An beiden Tagen wurde geflogen, und doch welcher Unterschied? — Am ersten Tag kamen die 23 Prinz Heinrich-Flieger alle in großer Höhe daher; nur ungern gingen sie nieder, um ihre Nummer zu zeigen; gleich waren sie wieder bestrebt, in die Höhe zu kommen. Aengstlich hüteten sich auch alle, eine Kurve zu beschreiben, möglichst gerade aus sollte es gehen. Das beweist schon das, daß eine ganze Anzahl Flugzeuge über Neuenbürg gesichtet wurden; das beweisen auch die beiden Notlandungen auf der Teufelsmühle und bei Moosbronn. Wären die Flieger dem gegebenen Rat und zum Teil auch ihrem Verstand gefolgt und hätten bei Pforzheim einen Bogen gemacht, den Ausläufer des Schwarzwaldes umflogen, wer weiß, ob das Resultat nicht ein anderes gewesen wäre. Ich weiß nun nicht bestimmt, was sie zu diesem Verhalten bewogen hat. wars der Nebel oder wars die Aussicht auf einen weiteren Weg, oder wars die Befürchtung, bei dem Bogenfliegen die Richtung zu verlieren! Ich werde mich auch hüten, als Nichtflieger da eine bestimmte Ansicht zu äußern, aber doch glaube ich nicht fehl zu gehen, wenn ich annehme, die Befürchtung, mit ihren doch immerhin etwas schwerfälligen Apparaten aus „der Rolle zu fallen", wenn sie vom geraden Weg abweichen, wenn sie sich irgend welche Seiiensprünge erlauben, war mit Schuld daran. Alle fühlten sich sicher hoch oben in der Luft auf dem geraden Weg, so lange der Motor seine Schuldigkeit tut. Man verstehe mich recht: Es fällt mir nicht ein zu sagen, es fehle den Fliegern an Mut, im Gegenteil, ich behaupte, jeder Einzelne ist ein ganzer Held, aber was nützt es, wenn er noch so tüchtig, flink und ge-^ schmeidig ist und sein Apparat ist schwerfällig?
Wie ganz anders war das Fliegen gestern. Was wurden da für Kurven beschrieben, Wendungen ausgeführt, fast auf der Stelle, auf und ab, wie eine Berg- und Tal-Karussel und alles, wie ich gestern an dieser Stelle schon schrieb, mit einer solchen Sicherheit, mit einer solchen Ruhe, daß man nie das Gefühl hatte, da kann etwas passieren. Woran liegt das nun? Doch sicher nicht am Flieger. Wir haben genug Offiziere und auch Privatflieger, die es an Kaltblütigkeit, Sicherheit und Ruhe und, sagen wir es ruhig, auch an Todesverachtung und nicht zu vergessen, auch an Motorenkenntnis mit dem kleinen Schweizer Audemars, der nicht ein Schweizer, sondern Franzose, aber immerhin ein tüchtiger Kerl ist. aufnehmen. Wenn es aber nicht am Flieger liegt, am Benzin, am Oel kann es doch auch nicht liegen — bleibt also nur noch der Motor und das Flugzeug übrig. Und wir mit unseren weltberühmten Fabrikaten von Daimler, Maybach. Benz, Körting u. s. f. sollten nicht imstande sein, etwas ähnliches herzustellen? O nein, sicher nicht, denn ich behaupte, und hier rede ich als Fachmann. wir haben schon längst den gleichen, womöglich noch besseren Motor, aber wir verwenden ihn nicht. Wir verwenden aus mir leider nicht bekannten Gründen, weitaus mehr den schweren, großpferdigen feststehenden, wassergekühlten Motor, der für Luftschiffe mit fester.Gondel ganz gut am Platze ist, als den leichten 60—80pferdigen, luftgekühlten, mehr- zylindrigen Umdrehungsmotor. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Leicht und doch stabil, zierlich und sicher, das ists, was wir zum Fliegen brauchen. Man wende jetzt nicht ein, das sei alles recht zum Sportfliegen, zum Purzelbäume schlagen, aber zu Dauerflügen, zu Ueberlandflügen, gehöre etwas kräftiges, etwas massives, etwas, das Hand und Fuß hat. Hat doch der Flieger von gestern mit seinem kleinen Apparat mit seinem Herflug von Speyer, dazu noch seine Frau als Passagier, bewiesen, daß
er auch Ueberlandflüge auszuführen imstande ist. Dann noch etwas. Es wird doch niemand behaupten wollen, daß es bei einem künftigen Kriege auf große Ueberlandflüge ankomme? Vielleicht für Zeppeline aber sicher nicht für Flugapparate. Da werden kurze Aufklärungsflüze von wenig mehr als Iftündiger Dauer verlangt, alles muß rasch und schneidig vor sich gehen, runter, wenn es gilt, etwas zu beobachten und dann rasch wieder in die Höhe, außer Schuß-' weite. Das ists, was verlangt wird. — Ganz besonders gefallen als Fachmann hat mir gestern auch der Anflug. Kein ängstliches Anlaufen- und Probelaufenlassen das erstemal, damit der Motor warm wird, daß er besser zieht, nein, ringesetzt, angeschnallt Anlaufenlassen und weg war er.
Noch etwas habe ich beobachtet, was zu Vergleichen reizt. Die Prinz Heinrich-Flieger warfen ihre Meldungen alle furchtbar unsicher ab. Ein« Ausnahme machte unser Landsmann Joly, Flugzeug Nr. 4. Die anderen warfen zum Teil 3—500 m außerhalb dem Ziel, zum Teil auch im Wald ab. Dabei war es der Beobachter, der doch den richtigen Zeitpunkt einigermaßen abmeffeu konnte, da er nicht mit dem Flugzeug selber beschäftigt war. Wie leicht wäre dies dem Flieger von gestern gelungen, der im Vorbeifahren immer mit einer Hand winkte, der stets auf der genau gleichen Stelle landete. Wer weiß, von welch großer Bedeutung das Abwerfen von Gegenständen im Ernstfälle sein kann, der weiß auch, was ich sagen will.
Manche Vergleiche wären noch anzustellen, doch wollen wirs genug sein lassen des grausamen Spiels. Freuen wir uns alle, daß wir diese Tage mit erleben durften und geben wir uns der Ueberzeugung hin. daß es unseren Fliegern in kurzer Zeit gelingen wird, einen etwaigen Vorsprung, den die anderen haben, einzuholen. An Mut und Tüchtigkeit fehlt es ihnen nicht.
Zu den diesjährigen Maifrösten.
Wena auch in der Zeit vom 22. bis 25. Mai. sowie an den Anfangslagen des Juni in unserem Lande manchmal eine für die Vegetation bedrohliche Temperaturerniedrigung stattzufinden pflegt, so sind doch Mitte Mai meist die eigentlichen Tage mit Frostgefahr vorüber. Heuer waren die kühlen Tage anfangs Mai. sowie die Tage der sogenannten Eisheiligen (12. bis 15. Mai). Am 2. Mai betrug die Niedrigstlemperatur z. B. in Stuttgart nur 3.4 Grad Celsius, am 3. Mai 3.0 Grad. An letzterem Tage hat in allen mittelhohen Tallagen ein mäßiger Frost stattgefunden, ebenso waren die Tage der Eisheiligen mit einem erheblichen Kälterückfall verbunden. — Nach sorgfältiger Umfrage läßt sich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, ob und in welchem Umfang Schaden entstanden ist. Die Antworten hierzu lauten aus den befragten Ortschaften des Donaukreises völlig verneinend, vom Jagstkreis fast ebenso. Im Schwarzwaldkreis (Baiers- bronn) sind die Heidelbeerblüten in den offenen Waldlagen erfroren; in Schramberg hat zwar die Obstbaumblüte nicht gelitten, aber die jungen Triebe der Buchen und Eschen, sowie die Blätter sind braun und zusammengeschrumpft. Am empfindlichsten sind einzelne Gegenden im Neckarkreis vom Frost getroffen. So haben in Weißach, OA. Vaihingen, die Nußbäume sehr notgelitten. In Vaihingen a. F. sind die Süßkirschen, die beinahe schon erbsengroß waren, bei — 3 Grad Celsius in der Frühe des 3. Mai gänzlich erfroren, ebenso die Blüten der Zwetschgen-, Pflaumen-, Birn- und Apfelbäume, sowie die der Johannis- und Stachelbeeren. In Waldenbuch fielen beim Steinobst die angesetzten Früchte meist durch Erfrieren der Stielchen zu Boden. Trostlos sieht es bei den Waldbäumen aus, die schon Laub und junge Triebe hatten. Die Eichen, Eschen, Rotbuchen, sind bei Waldenbuch in ihrer ganzen Höhe von 15—20 m bei einem Stand bis zu 440 m über N. erfroren; desgleichen die Kulturen dieser Bäume, sowie die der Fichten und Tannen bis 460 und 480 w über N. so daß der Zuwachs Heuer an diesen Pflanzen sehr gering sein wird. — Im allgemeinen kann man sagen, daß die Frostgefahr Heuer fast überall — bis auf obige Angaben — schadlos oorübergegangen ist. Die Pflanzen hatten sich, wie der Berichterstatter von Eßlingen schreibt, infolge der kühleren Temperatur gleichsam auf einen mäßigen Wärmerückschlag eingerichtet, indem sie mit der Entwicklung zurückhielten und ihre Triebe nicht so saftftrotzend aus- bauten, wie sonst. Auch war es ein Glück, daß die eintretende Kälte trocken war. (St.-A.)H
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